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Efeutute: Pflege von A-Z | Epipremnum aureum als Zimmerpflanze

Efeutute (Epipremnum aureum)
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Blütenfarbe
unscheinbar
Standort
Halbschatten, Absonnig
Wuchsform
mehrjährig, Kletterpflanze, Kriechend
Höhe
bis zu 3 m hoch (in der freien Natur bis zu 20 m)
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer, sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Aronstabgewächse, Araceae
Pflanzenarten
Kletterpflanzen, Topfpflanzen, Zierpflanzen, Zimmerpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Wintergarten

Zu den bekanntesten Zimmerpflanzen gehört die Goldene Efeutute. Das ist nicht verwunderlich, denn die Rankpflanze aus der Familie der Aronstabgewächse gilt nicht nur als besonders pflegeleicht, sie zählt auch zu den Pflanzen, die das Raumklima deutlich verbessern. Sie ist in der Lage, über die Blätter Schadstoffe aufzunehmen und somit die Luft zu reinigen. Ihre formschönen Ranktriebe machen sie außerdem zu einer attraktiven Kletter- und Ampelpflanze.

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Aussehen und Wuchs

Die Efeutute (Epipremnum aureum) ist eine mehrjährige, immergrüne Pflanze, die kriechend oder kletternd in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens und Australiens vorkommt. Dort wächst sie als Epiphyt. Das bedeutet, dass sie auf anderen, größeren Pflanzen aufwächst. Dazu bildet sie sogenannte Luftwurzeln, die sich beim Klettern an Baumstämmen und Ästen festhaken. Mit dieser Technik erreicht sie in der freien Natur nicht selten Höhen von über 20 Meter. Bei entsprechendem Standort und Pflege kann die Efeutute auch im Haus riesig werden, wenn man sie einfach wachsen lässt. Im Handel ist die Goldranke als Hybride mit unterschiedlichen Blattmustern erhältlich.

Efeutute 'Marble Queen'
Efeutute ‚Marble Queen‘
  • Tricolor: hellgrüne, cremefarbene und dunkelgelbe Marmorierung
  • Wilcoxii: grün und weiß panaschiert
  • Marble Queen: cremeweiße Blätter mit graugrünen Flecken
  • Golden Queen: fast gänzlich goldgelbe Blätter

Standort

Efeututen bevorzugen einen hellen Platz im Raum, direkte Sonne verträgt die rankende Zimmerpflanze jedoch nicht. Achten Sie deshalb darauf, dass die Blattschmuckpflanze vor allem im Sommer nicht in der prallen Mittagssonne steht. Damit sich die schöne Blattzeichnung perfekt ausbilden kann, darf sie nicht zu dunkel stehen. In diesem Fall bildet sich mehr Blattgrün und die panaschierten Bereiche gehen verloren. Je ausgeprägter also die helle Blattzeichnung ist, umso mehr Licht benötigt die Pflanze. Für ein gesundes Wachstum ist zudem eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit wichtig.

  • Lichtbedarf: halbschattig
  • hell, aber ohne direkte Sonne
  • Temperatur: 18 bis 22 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 50 bis 65%
  • geschützt vor Zugluft
  • West- oder Ostfenster
Efeutute am Fenster
Die Efeutute mag es hell. Direkte Sonneneinstrahlung gilt es aber zu vermeiden.

Hinweis: Möchten Sie die Goldranke an ein nach Süden ausgerichtetes Blumenfenster stellen, ist ein Schutz vor der prallen Mittagssonne notwendig.

Substrat

Die Efeutute braucht keine spezielle Blumenerde. Die Pflanze gibt sich mit Universalsubstraten für Grünpflanzen zufrieden, die das Wasser gut ableiten können.

  • durchlässig
  • sandhaltig
  • humos
  • kalkverträglich

Hydrokultur

Die recht anspruchslose Efeutute ist ein guter Kandidat für die Kultivierung in Hydrokultur. Wächst die Pflanze in einem Büro oder haben Sie nicht viel Zeit und Erfahrung mit Zimmerpflanzen, bietet es sich an, Efeututen in einem Blähton- oder Vermiculitegranulat zu ziehen. Da es aber nur schwer möglich ist, Exemplare, die einmal in Erde angewachsen sind, auf Hydrokultur umzusetzen, sollten Sie gleich beim Kauf auf eine solche Kultur zurückgreifen oder die Stecklingsanzucht in Hydrokultur vornehmen.

Wussten Sie,

dass die Efeutute auch hervorragend im Aquarium wächst und gleichzeitig das Wasser reinigt? Dazu dürfen allerdings nur ihre Wurzeln im Wasser hängen.

Rankhilfe

Einerseits ist es möglich, die hübsche Blattschmuckpflanze in hängender Kultur, also als Ampelpflanze, zu kultivieren. Sehr viel häufiger findet man sie im Handel jedoch als Kletterpflanze. Soll die Pflanze jedoch aufrecht wachsen, braucht sie Unterstützung. Dazu ist eine geeignete Rankhilfe notwendig. Da die Triebe keine Haftwurzeln bilden, müssen sie beispielsweise an einem Moosstab festgebunden werden. Sie können die langen Ranken aber auch an einem Gitter oder Geländer entlang leiten.

Efeutute mit Rankhilfe
Möchten Sie die Efeutute aufrecht wachsen lassen, benötigt die Kletterpflanze unbedingt eine Rankhilfe.

Giftigkeit

Die Efeutute ist in allen Pflanzenteilen giftig. Sie enthält Kalziumoxalatkristalle in sogenannten Schießzellen. Beim Abbrechen oder Zerbeißen schießen die Kristalle wie kleine Geschosse in die Mund und Rachenschleimhaut und verursachen lokale Irritationen. In den Säften kommt außerdem Oxalsäure vor, die im Körper mit Magnesium und Kalzium schwer lösliche Salze bildet, sodass es zu einem Defizit an diesen Mineralstoffen kommen kann. Beim Kontakt oder Verschlucken größerer Mengen sind Symptome des Magendarmtraktes, der Nieren, Muskulatur, Herz und am zentralen Nervensystem möglich:

  • Hautreizungen
  • Entzündungen
  • Störungen im Verdauungstrakt (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Herzrhythmusstörungen, Herzrasen
  • Muskelzuckungen
  • Nierenversagen

Stellen Sie die Efeutute deshalb nur an solchen Plätzen auf, an denen sie kleine Kinder und Haustiere nicht erreichen können. Herabgefallene Blätter oder ausgetretener Pflanzensaft sind umgehend zu entfernen.

Pflege

Efeutute (Epipremnum aureum)
Was ihre Pflege betrifft, erweist sich die Efeutute als Zimmerpflanze als äußerst genügsam.

Die Efeutute ist nicht sehr anspruchsvoll bezüglich ihrer Pflege. Deshalb empfiehlt sie sich auch für unerfahrene Pflanzenliebhaber. Besonders beliebt ist die Rankpflanze in öffentlichen Gebäuden und Büros, da sie kaum Aufmerksamkeit benötigt.

Gießen

Gießen Sie die Kletterpflanze regelmäßig. Die Erde sollte vorzugsweise leicht feucht sein, jedoch vor der nächsten Wassergabe leicht antrocknen. Langanhaltende Trockenheit verträgt die robuste Pflanze jedoch genauso wenig wie Staunässe. Übermäßige Bewässerung kann dazu führen, dass sich die Blätter gelb färben und die Stängel verrotten. Am besten prüfen Sie einfach den Ballen mit dem Finger, ob er noch genügend Restfeuchte enthält.

  • März bis Oktober: einmal wöchentlich
  • bei hohen Temperaturen häufiger
  • dazwischen oberste Schicht antrocknen lassen
  • überschüssiges Wasser im Untersetzer weggießen
  • November bis Februar: alle zwei Wochen
  • bei etwas kühlerer Überwinterung
Efeutute besprühen

Tipp: Besprühen Sie die Goldranke gelegentlich (vor allem im Winter in geheizten Räumen) mit abgestandenem, zimmerwarmem Wasser.

Düngen

Während der Hauptwachstumszeit benötigt die Efeutute moderate Mengen an Nährstoffen, um gesunde Triebe und Blattmasse zu entwickeln. Zum Düngen eignet sich normaler Flüssigdünger, der nach Packungsvorschrift über das Gießwasser verabreicht wird. Während der lichtarmen Zeit im Winter wächst das Goldene Herzblatt deutlich langsamer, sodass man sie in dieser Zeit kaum oder gar nicht düngen muss.

  • Zeitraum: April bis August
  • einmal im Monat
  • Flüssigdünger für Grünpflanzen
  • ausgewogener NPK-Gehalt
  • alternativ: im Frühjahr mit Düngestäbchen

Umtopfen

Im Laufe der Zeit nimmt vor allem bei jungen Pflanzen das Wurzelvolumen rasant zu, sodass der bisherige Topf zu beengten Verhältnissen führt. Holen Sie den Wurzelballen deshalb nach der Ruhephase im Winter aus dem Pflanzgefäß heraus und betrachten ihn etwas genauer. Ist an der Außenseite und am Ballenboden bereits ein dichtes Wurzelgeflecht zu erkennen, ist ein größerer Topf ratsam. Dieser sollte im Idealfall etwa ein bis zwei Zentimeter größer sein als das alte Pflanzgefäß. Außerdem gehen der Erde im Laufe der Zeit wichtige Eigenschaften verloren, sodass Sie diese im Rhythmus von zwei bis drei Jahren austauschen sollten.

  • Zeitpunkt: Frühjahr (Februar bis April)
  • möglichst viel des alten Substrates entfernen
  • stabiles Pflanzgefäß mit Drainagelöchern
  • Drainage aus Tongranulat

Ist kein größerer Topf möglich, schneiden Sie beim Umtopfen älterer Pflanzen vorsichtig bis zu 20 Prozent der feinen Wurzeln am Topfrand ab, sodass wieder Platz für frisches Substrat geschaffen wird. Es ist wichtig, mit der Reduzierung der Wurzelmasse zeitgleich auch in ähnlichem Umfang Blattmasse zu entfernen, um das Gleichgewicht beizubehalten.

Schneiden

Efeutute schneiden
Die wuchsfreudige Goldranke können Sie generell ganzjährig zurückschneiden.

Efeututen wachsen pro Jahr problemlos einen Meter oder mehr. Die zu lang gewordenen Triebe kann man bedenkenlos abschneiden. Das schadet der Pflanze nicht und regt gleichzeitig die Verzweigung an. Schneiden Sie die Ranken einfach mit einem sauberen, scharfen Messer ab. Die Schnittstellen sollten dabei möglichst klein sein, damit sie schnell abtrocknen können.

  • bester Zeitraum: März bis April
  • großzügig einkürzen
  • immer über Blattansatz schneiden
  • mindestens ein Drittel des Triebes stehen lassen

Hinweis: Tragen Sie beim Schneiden unbedingt Handschuhe, damit Sie nicht mit dem Pflanzensaft in Kontakt kommen.

Überwintern

Die in den Tropen beheimatete Efeutute ist nicht winterhart und benötigt ganzjährig relativ konstant warme Temperaturen. Pflanzen, die den Sommer im Freien verbracht haben, müssen wieder ins Haus zurück, sobald die Außentemperaturen unter 15 °C fallen. Ernsthafte Schäden sind bereits bei Temperaturen unter 10 °C zu erwarten. Insofern die Goldranke einen idealen Platz im Haus hat, kann sie dort ganzjährig verbleiben. Ein Ort direkt über der warmen Heizung ist jedoch nicht ideal. In diesem Fall lohnt es sich, die Blattschmuckpflanze in einen weniger geheizten Raum zu stellen oder häufig mit zimmerwarmem Wasser zu besprühen, um sie vor Schädlingsbefall und Krankheiten zu schützen.

  • November bis Februar: 15 bis 17 °C
  • hell
  • geschützt vor kalter Zugluft
  • nicht düngen
  • verhalten gießen

Vermehren

Steckling der Efeutute in Wasserglas
Ob in Substrat oder, wie hier abgebildet, in Wasser – das Vermehren der Efeutute gelingt ganz einfach über Stecklinge.

Da Efeututen in Topfkultur nur selten Blüten bilden, ist es in der Regel nicht möglich, sie durch Samen zu vermehren. Es ist jedoch recht einfach, aus den Trieben, die bei einem Rückschnitt der Zimmerpflanze entstehen, Stecklinge zu ziehen. Beim Vermehren von Epipremnum aureum reichen Triebstücke mit je zwei Blättern. Schneiden Sie etwa zwei Zentimeter unterhalb eines Blattknotens. Für die Anzucht von Stecklingen gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Anzucht in Substrat

Die erste Möglichkeit, die Efeutute über Stecklinge zu vermehren, ist die Anzucht in lockerem Substrat. Stecklinge vertragen keine hohen Nährstoffmengen. Deshalb ist eine Mischung aus normalem Topfsubstrat und Sand im Verhältnis 1+1 ideal. Alternativ eignet sich auch handelsübliche Anzuchterde.

  • Topfgröße: 12 bis 15 cm Durchmesser
  • Erde locker in den Topf einfüllen
  • Einstecktiefe: ca. 5 bis 10 cm
  • Blattstiel darf in die Erde
  • 4 bis 5 Stecklinge pro Topf
  • leicht andrücken und vorsichtig gießen
  • Standort: warm und hell (ohne direkte Sonne)

Die Erde sollte immer leicht feucht sein, jedoch vor dem nächsten Gießen etwas abtrocknen können. Zu viel Nässe erhöht die Schimmelbildung und damit das Risiko, dass die Stecklinge absterben. In drei bis vier Wochen haben sich in der Regel erste Wurzeln gebildet. Die Wurzelbildung ist daran zu erkennen, dass die Stecklinge beginnen, neu auszutreiben. Ab diesem Zeitpunkt können Sie die jungen Pflanzen an ihren endgültigen Platz stellen und wie ausgewachsene Pflanzen behandeln.

  1. Anzucht in Wasser

Die Stecklinge der Goldenen Efeutute lassen sich aber auch leicht in Wasser ziehen. Füllen Sie ein Glas mit möglichst kalkarmem Wasser und stellen die Stecklinge hinein. An einem hellen, warmen Ort zeigen sich bereits innerhalb von nur wenigen Tagen erste Wurzelansätze. Sollte sich das Wasser im Glas trüben, ist es gegen frisches Wasser auszutauschen. Sobald die Wurzeln etwa drei Zentimeter lang sind, dürfen Sie die Stecklinge in lockeres Substrat umtopfen. Seien Sie dabei sehr vorsichtig, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu verletzen oder gar abzubrechen.

Krankheiten und Schädlinge

Generell ist die Efeutute sehr robust und wenig anfällig für diverse Erkrankungen. Dennoch ist es möglich, dass Probleme auftauchen. Da diese in der Regel aber auf Pflegefehler zurückzuführen sind, verschwinden die Symptome wieder, wenn diese korrigiert werden.

Braune Blätter an Efeutute
Braune Blätter an der Efeutute weisen oftmals auf Pflegefehler hin.

Staunässe

Gelegentlich kann es vorkommen, dass die Zimmerpflanze zu großzügig gegossen wurde und sich Staunässe bildet. Wird diese rasch entdeckt, kann das Abtrocknen des Wurzelballens dazu führen, dass sich die Efeutute wieder von ganz alleine erholt. Sind bereits welke Blätter oder andere Schäden zu erkennen, ist es notwendig, die Erde und alle matschigen und faulen Wurzeln zu entfernen. Danach pflanzen Sie die Goldranke in frisches Substrat und verzichten Sie für ein paar Tage auf das Gießen.

Kälteschäden

Bei welken, fleckigen Blättern liegt der Verdacht nahe, dass die Efeutute Zugluft oder abbekommen hat oder an einem zu kühlen Standort steht. In diesem Fall sollten Sie einen geschützten Platz für die Pflanze suchen.

Trockenschäden

Braune Blattspitzen deuten auf Trockenheit hin. Dies kann zum einen der Fall sein, wenn zu wenig gegossen wurde. Prüfen Sie unbedingt den Wurzelballen und achten auf regelmäßige Wassergaben. Ist der Ballen feucht, kann eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit ursächlich für die Schäden sein. Sprühen Sie die Pflanze vor allem in den Wintermonaten regelmäßig mit kalkarmem Wasser ein oder stellen Sie sie in ein weniger beheiztes Zimmer. Die Temperatur sollte 15 °C jedoch nicht unterschreiten.

Spinnmilben

Ein erstes Anzeichen für einen Befall mit Spinnmilben oder anderen saugenden Schädlingen sind häufig gelbliche oder gefleckte Blätter. Untersuchen Sie die deshalb Pflanze eingehend, vor allem die Blattunterseiten und Blattachseln, und brausen Sie die Rankpflanze unter der Dusche ab. Anschließend sollte die Efeutute für mindestens zwei Wochen an einen kühleren, hellen Ort gestellt und jeden Tag mit einem Gemisch aus Wasser mit etwas Alkohol und Spülmittel eingesprüht werden. Erst dann, wenn nach weiteren zwei Wochen keine Schädlinge mehr auftauchen, darf die Pflanze wieder an ihren ursprünglichen Standort zurück. Überprüfen Sie dabei auch alle anderen Zimmerpflanzen in der Umgebung auf einen Befall.

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