Fackellilie, Kniphofia – Standort, Pflege und Schneiden
- Blütenfarbe
- gelb, mehrfarbig, orange, rot
- Standort
- Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Juli, August, September, Oktober
- Bodenart
- sandig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, mäßig feucht, frisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Affodillgewächse, Asphodeloideae
- Pflanzenarten
- Balkonpflanzen, Gartenpflanzen
- Gartenstil
- Terrassengarten, Bauerngarten, Landhausgarten
Die Schönheit Fackellilie stammt aus Afrika und wird auch in den hiesigen Breitengraden immer beliebter als Hingucker in den Gärten. Denn aufgrund Ihrer Blüte, die an eine Fackel erinnert, bereichert sie jedes Gartenbeet. Viele verschiedene Sorten der Kniphofien bereichern daher die Gärten, die meisten hiervon sind immergrün und können bis zu 160 cm hoch werden. Doch auch wer kein Beet zur Verfügung hat, muss auf die dekorative Pflanze nicht verzichten, denn sie kann auch in einem Kübel auf Balkon oder Terrasse kultiviert werden.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Windgeschützt und sonnig sollte der Standort für die Fackellilien sein, denn auch in ihrer Heimat, dem östlichen und südlichen Afrika wächst sie meist in der prallen Sonne.
So sind die folgenden Standorte ideal für die prachtvolle Pflanze:
- auf der Südseite vor einer Hauswand
- auf einer sonnigen Terrasse
- auf einem Südbalkon
- so windgeschützt stellen, damit die langen Stiele nicht brechen können
- vor einem Sichtschutz oder Zaun in der Sonne
- verträglich mit Yucca (Palmlilie), Königskerze, Pampasgras oder Bart-Iris
Nur wenn die Fackellilien genügend Sonne bekommen, leuchten Sie in ihren kräftigen, bunten Farben. Ist der Standort zu dunkel, leidet hierunter die prachtvolle Blüte.
Pflege
Einen großen Aufwand an Pflege benötigt die Raketenblume, Fackellilie in der Regel nicht, denn sie ist recht pflegeleicht. Wird darauf geachtet, dass sie den entsprechenden Boden für ihr Wachstum erhält und an den passenden Standort gesetzt wird, ist weiter nicht viel zu tun in der Pflege. Nur für den Winter muss sie geschützt und im Sommer regelmäßig gegossen werden.
Gießen
Die Fackellilien bevorzugen vor allem einen immer feuchten Boden, wobei hier Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. So ist darauf zu achten, dass die anmutigen Raketenblumen im Sommer auf keinen Fall austrocknen dürfen, im Winter aber auch nicht zu nass stehen.
Da die Fackellilien einen kalkstoffreichen Boden bevorzugen, kann auch mit Leitungswasser gegossen werden, das meist einen Teil Kalk beinhaltet. Hierbei ist zu beachten, dass im heißen Sommer nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gegossen wird. Das Wasser sollte die Blüten, Stiele und Blätter nicht berühren und nur von unten an die Wurzeln gegossen werden.
Düngen
Viel Dünger benötigen die Fackellilien nicht, wenn der Boden vor der Kultivierung gut vorbereitet wurde. So heißt bei den anmutigen Kniphofien vor allem weniger ist mehr. In der Regel sollte die Kniphofia (Fackellilie) einmal im Frühling mit neuem Dünger, in Form von einem Kompost-Kalk-Gemisch versorgt werden, das vorsichtig unter die Erde um die Pflanzen herum untergezogen werden sollte. Im Herbst kann Sie dann auch mit Hornspänen versorgt werden.
Bodenbeschaffenheit
Der Boden sollte leicht kalkhaltig, nährstoffreich und sandig sein. So bietet er die besten Vorrausetzungen für eine reichhaltige Blüte und ein langes Leben der mehrjährigen Pflanze.
Daher sollte bei der Bodenbeschaffenheit auf das Folgende geachtet werden:
- frisch
- durchlässig
- im Sommer leicht feucht
- im Winter leicht trocken
- humos und nährstoffreich
- sandig mit einem Anteil Kalk
Idealerweise wird der Boden vor der Pflanzung mit Kompost angereichert, dem schon vor der Zersetzung ein Teil Kalk zugefügt wurde. Dieser Kompost wird dann mit der vorhandenen Erde und Sand gemischt, um der Fackellilie die besten Voraussetzungen an Ihrem Standort zu bieten.
Pflanzen
Die Kniphofien sollten im Frühling gepflanzt werden, damit Sie dann genügend Zeit haben, um bis zum nächsten Winter anzuwachsen und so die kalte Jahreszeit zu überstehen. Werden sie erst im Herbst kultiviert, haben sie meist keine gute Überlebenschance.
Werden die Fackellilien in einem Gartenbeet kultiviert, ist darauf zu achten, dass sie Rhizome in der Erde bilden und sich dadurch durch den ganzen Garten und unter Umständen bis in einen Nachbargarten ausbreiten können. Um dies zu verhindern, sollte eine Rhizomensperre eingesetzt werden, die mit Anleitung im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich ist.
Ansonsten sollte bei der Kultivierung im Gartenbeet wie folgt vorgegangen werden:
- Erde ausheben und vorbereiten
- Rhizomensperre anlegen
- gegen Staunässe Drainage anlegen
- hierzu auf den Boden des Pflanzlochs Steine legen
- die Pflanzen einsetzen
- Abstand von 50 cm nach allen Seiten ist ideal
- Wurzel muss tief sitzen, Rosette leicht unter der Erde
- vorbereitete Erde einfüllen und leicht andrücken
- gießen
Im ersten Jahr nach dem Pflanzen blühen die Raketenblumen in der Regel nicht, die schönen, anmutigen Fackeln entwickeln sich erst im zweiten Sommer der Pflanzung.
Umpflanzen
Wenn die Kniphofia, Fackellilie auch im zweiten oder dritten Jahr nicht blühen will oder ihre Blütenstände aufgrund von zu viel Wind leicht abknicken, dann sollten Sie umgepflanzt werden. Das Umpflanzen schadet ihr nicht, wenn hier behutsam vorgegangen wird. Bereits während dem Umpflanzen können die Fackellilien auch durch Teilung vermehrt werden. So werden alle Wurzeln vorsichtig ausgegraben und an einen neuen, sonnigeren und windgeschützten Platz gepflanzt.
Schneiden
Die Pflanzen sind nicht giftig, daher ist auch beim Schneiden kein Schutz, zum Beispiel der Hände durch Handschuhe, nötig. Damit die Grandiflora den Winter übersteht, sollen die Blätter im Herbst nicht geschnitten werden.
Ein Schnitt erfolgt daher erst im Frühjahr, nach dem Frost. Werden die Blätter nun entfernt, dann können die Raketenblumen wieder neu austreiben. Die Blütenstände hingegen werden direkt nach dem Verblühen mit dem gesamten Stil am Wurzelstock entfernt. Für das Schneiden von Blättern und Blütenständen sollte immer eine scharfe und desinfizierte Schere genutzt werden.
Überwintern
Da die Pflanze ihren Ursprung in den warmen Teilen Afrikas hat, ist sie in den hiesigen Breitengraden nur bedingt winterhart. Daher sollte sie auch im Winter vor Frost geschützt werden. Wurde die Fackellilie im Kübel kultiviert, wird dieser Idealerweise an einen hellen und einigermaßen warmen Ort nach Innen verbracht.
Ein Wintergarten ist hier der passende Standort, aber auch eine Ecke an einem hellen Fenster im Wohnbereich kann für die Überwinterung im Kübel genutzt werden. Ist dies nicht möglich, sollten Kübel und Pflanze insgesamt mit Pflanzenvlies ummantelt und in eine geschützte Ecke von Balkon oder Terrasse gestellt werden.
Im Gartenbeet kultivierte Pflanzen sollten jedoch wie folgt geschützt werden:
- wintergrünes Laub nicht schneiden
- am Ende leicht zusammendrehen und zusammenbinden
- um die Pflanze herum wird Mulch, Laub oder Reisig aufgeschüttet
- das verwendete Laub muss trocken sein
- so können die Wurzeln nicht verfaulen
- auch Staunässe ist gerade im Winter zu vermeiden
- Boden nicht zu nass halten
- verträgt im Winter teilweise über mehrere Tage auch Trockenheit
Für die Überwinterung in den hiesigen kälteren Regionen eignen sich Sorten der Grandiflora, doch vor sehr starkem Frost sollte auch diese Sorte geschützt werden, denn auch diese Sorte ist, obwohl ein wenig robuster, nur bedingt winterhart.
Im Kübel kultivieren
Die Kniphofia (Fackellilie) kann auch gut in einem Kübel kultiviert werden, wenn kein Garten oder kein Platz im Gartenbeet vorhanden ist. So kann die Lilie auch auf Balkon oder Terrasse zu einem interessanten Hingucker werden. Da die Blumen je nach Sorte eine Höhe von bis zu 180 cm erreichen können, muss auch der Kübel entsprechend groß gewählt werden, denn die Wurzeln benötigen auch nach unten viel Platz.
Zudem benötigen die dekorativen Pflanzen einen Abstand untereinander von 50 cm. Auch hierauf sollte bei der Wahl des Kübels geachtet werden. Umgetopft werden müssen die Kniphofien nicht, sie können durch Teilung verkleinert werden. Danach kann für einen Teil der Pflanzen derselbe Kübel wieder genutzt werden.
Bei der Kultivierung im Kübel wie folgt vorgehen:
- Erde vorbereiten
- auch Kübelerde aus dem Handel mit Sand mischen
- über dem Abfluss eine Drainage anlegen
- mit Tonscherben, grobem Kies oder Steinen
- darüber ein Pflanzenvlies geben
- einen Teil der Erde einfüllen und die Grandiflora einsetzen
- restliche Erde einfüllen, Wurzeln müssen bedeckt sein
- leicht angießen
Vermehrung
Vermehren durch Teilung
Es ist nicht schwer, die Fackellilie (Kniphofia) zu vermehren, denn sie vermehrt sich aufgrund ihrer Rhizome bereits ganz von selbst. So werden die Wurzeln einfach geteilt, wenn weitere Fackellilien an einer anderen Stelle im Garten eingesetzt werden sollen. Der ideale Zeitpunkt für eine Teilung ist sowohl der Herbst nach der Blüte oder im frühen Frühling, bevor die Pflanze austreibt. Die Kniphofien sind nicht giftig, ein Schutz der Hände bei der Arbeit daher nicht unbedingt nötig.
Bei der Teilung sollte wie folgt vorgegangen werden:
- entsprechende Wurzel vorsichtig ausgraben
- Erde abschütteln
- für die Teilung ein scharfes und desinfiziertes Messer nutzen
- Wurzel mit dem Messer teilen
- Pflanzen getrennt wieder einsetzen
- es können auch Tochterrosetten genutzt werden
- diese bilden sich frühestens nach drei Jahren an der Pflanze
- im Herbst die Pflanze vorsichtig ausgraben
- Tochterrosetten mit dem Messer entfernen
Werden die Tochterrosetten genutzt, sollte immer ein Teil der alten Wurzel der Mutterpflanze mit abgeteilt werden. Bei jeder Art der Vermehrung durch Teilung muss vor allem auch darauf geachtet werden, dass zwischen der Entnahme der Wurzeln aus der Erde, der Teilung und der Neueinpflanzung nicht viel Zeit liegt, die Arbeit sollte zügig von statten gehen. Denn die Wurzeln dürfen nicht austrocknen.
Vermehren durch Aussaat mit Samen
Über den ganzen Sommer vom frühen Frühling bis zum frühen Herbst können die Fackellilien auch ausgesät werden. Hierfür können die Samen aus den bereits vorhandenen Blüten genutzt werden, oder Samen aus dem Handel, wenn sich noch keine eigenen Kniphofien im Garten befinden. Bei der Aussaat ist vor allem zu beachten, dass es sich hierbei um Samen handelt, die einer Kältebehandlung bedürfen.
Bei der Aussaat der dekorativen Raketenblumen wird daher wie folgt vorgegangen:
- die gewonnen Samen in einem trockenen Behältnis in den Kühlschrank legen
- hier verbleiben sie über den Winter, bis sie eingesät werden
- Töpfe mit Anzuchterde füllen und Samen auf die Oberfläche legen
- bei 20° Celsius erfolgt die Keimung nach sieben bis vierzehn Tagen
- Erde feucht halten
- Licht wird benötigt, keine direkte Sonne
- nach Bildung der ersten Blätter, Keimlinge pikieren
- in Töpfen bis zum nächsten Frühjahr kultivieren
- erst im Frühling in das Beet umpflanzen
Pflegefehler & Krankheiten
Zu den großen Fehlern in der Pflege, die zu einer Krankheit führen können, gehört die Staunässe, die die Wurzelfäule verursachen kann. Daher sollte immer ein durchlässiger Boden gewählt sowie eine Drainage angelegt werden. Ebenso muss darauf geachtet werden, dass die Kniphofia (Fackellilie) gerade auch im Winter nicht zu viel gegossen wird und dann unter Umständen zu nass steht.
Denn sind die Wurzeln einmal angefault, dann ist die Pflanze in der Regel nicht mehr zu retten. Und da die Stauden nicht winterhart sind, können sie im Winter unter Frost leiden und müssen daher unbedingt vor dem ersten einsetzenden Frost geschützt werden. Denn im Fall von einem Frostschaden sind die Fackellilien ebenfalls nicht mehr zu retten.
Schädlinge
Auch bei Fackellilien kann es in verschiedenen Fällen zu einem Schädlingsbefall kommen. So sind hier vor allem Schnecken und die Thrispe zu nennen, gegen die vorgegangen werden muss.
Schnecken
Die lästigen Schädlinge fressen gerne die Blätter der Grandiflora an. Hiergegen können natürliche Schneckensperren helfen, wie Holzspäne, die auf dem Beet verteilt werden. Auch ein Absammeln mit der Hand in den Abend- oder Morgenstunden hilft, die lästigen Tiere loszuwerden. Schneckenkorn ist in der Regel nicht zu empfehlen, wenn Kinder oder frei laufende Tiere mit im Haushalt leben. Denn diese könnten das blaue Korn, das giftig ist, in den Mund nehmen. Daher ist in einem solchen Fall Vorsicht geboten.
Thrispe
Werden auf den Blättern silbrige Flecken festgestellt, dann handelt es sich um einen Befall der Thrispe. Auch auf der Unterseite zeigen sich braune Punkte. Da auch die Blüten befallen werden können, sollte umgehend gegen diesen Befall vorgegangen werden. Hilfreich sind natürliche Fressfeinde wie Florfliegen oder Raubmilben. Diese sind im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich. Auch Insektizide, die auf die Blumen aufgesprüht werden, können hier genutzt werden.