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Fächerahorn, Roter Fächer-Ahorn, Acer palmatum: Pflege-Anleitung

Fächerahorn (Acer palmatum)
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Blütenfarbe
orange, rot
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Mai, Juni
Wuchsform
buschig
Höhe
bis zu 4 m
Bodenart
steinig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Seifenbaumgewächse, Sapindaceae
Pflanzenarten
Zierbäume
Gartenstil
Japangarten

In der traditionellen japanischen Gartengestaltung ist Fächerahorn ein grundlegendes Element, besonders seine rotlaubigen Sorten. Auch unter deutschen Hobbygärtnern ist Roter Fächerahorn äußerst beliebt. Neben grünen Sorten, als Teichrandbepflanzung, Hintergrund- oder Solitärpflanze ergeben sich eindrucksvolle Farbkombinationen. Die prächtige Herbstfärbung der filigranen Blätter, die sich in unterschiedlichen Rottönen zeigt und die korallenrote Rinde einiger Sorten machen den einzigartigen Zierwert dieses Gehölzes aus.

Video-Tipp

Wuchs

Der Fächerahorn (Acer palmatum) ist ein spektakulärer Exot und eine attraktive Bereicherung für große oder kleine Gärten. Aufgrund seiner Blattform wird er in Gärtnereien oft auch als Schlitzahorn angeboten. Der Wuchs des Roten Fächerahorns ist meist strauchartig, wobei er auch als Baum gezogen werden kann.

Seine Wuchshöhen variieren zwischen 100 und 500 cm. Die dekorativen, bis zu 20 cm langen Blätter sind gelappt oder unterschiedlich tief geschlitzt. Zwischen Mai und Juni zeigen sich die unscheinbaren Blüten.

Pflege

Damit Roter Fächerahorn seine Schönheit und vor allem seine spektakuläre Herbstfärbung dauerhaft behält, erfordert es grundsätzlich nicht viel Aufwand. Dennoch ist er, hinsichtlich Standort und Düngung etwas wählerisch.

Acer palmatum

Standort

Neben der jeweiligen Sorte hat der Standort entscheidenden Einfluss auf die Intensität der Blattfärbung. Im Gegensatz zu sonnenempfindlichen Arten wie Acer shirasawanum bevorzugt Acer palmatum sonnige und sehr helle halbschattige sowie vor Wind und Starkregen geschützte Standorte. Hier kann er seine ganze Pracht entfalten. Pralle Mittagssonne sollte jedoch vermieden werden.

Empfehlenswert ist ein Platz in der Nähe eines Gewässers z. B. an einem Teich, denn die höhere Luftfeuchtigkeit bekommt diesem Ziergehölz ausgesprochen gut.

Hinweis: Wählen Sie für den Roten Fächerahorn, und Japanische Ahorne allgemein, keinen Standort, der bereits von der gefürchteten Verticillium-Welke befallen war.

Bodenbeschaffenheit

An seinem natürlichen Standort wächst der Fächerahorn in bergigen Regionen auf steinigen Untergründen. Dementsprechend sollten auch im heimischen Garten lockere, wasserdurchlässige und humose Böden bevorzugt werden. Sie können leicht sauer bis neutral sein, wobei sich der pH-Wert idealerweise zwischen 4,5 und 7 bewegen sollte.

Gieß- und Regenwasser muss gut abfließen können und Staunässe vermieden werden. Folglich sind verdichtete Böden gänzlich ungeeignet. In staunassen bzw. verdichteten Böden kommt es sehr schnell zu einem Sauerstoffmangel, was zum Absterben der feinen Faserwurzeln führt, die für das Überleben dieses Ziergehölzes unverzichtbar sind.

Für eine Kübelhaltung bietet sich ein hochwertiges Substrat für Kübelpflanzen an, das man mit Komposterde anreichert. Auch hier sind ein durchlässiges Substrat und eine entsprechende Drainage überlebenswichtig. Damit das Substrat dauerhaft locker und durchlässig bleibt, kann man Tongranulat, Blähton oder den etwas teureren Geohumus unterzumischen.

Pflanzen

Beste Pflanzzeit ist das späte Frühjahr, wenn der Boden bereits etwas wärmer ist. So kann der Rote Fächerahorn bis zum Einbruch des Winters ausreichend Wurzeln entwickeln und am neuen Standort Fuß fassen. Dagegen kann Containerware während der kompletten Wachstumsperiode gepflanzt werden. Achten Sie bei der Standortwahl unbedingt auf ausreichend Abstand zu anderen Gehölzen und denken Sie daran, ältere Exemplare nur im äußersten Notfall umzupflanzen:

  • ausreichend großes Pflanzloch für Wurzelbereich ausheben
  • kräftige Gabe reifen Kompost unter Erdaushub mischen
  • schwere Böden mit Blähton oder Sand verbessern
  • Boden im Pflanzbereich bis in ca. 50 cm Tiefe gründlich auflockern
  • Pflanze mittig einsetzen und mit Erdaushub auffüllen
  • Boden im Wurzelbereich leicht antreten und wässern

Kübelpflanzung

Grundsätzlich lassen sich fast alle Fächerahorn-Sorten im Kübel kultivieren – vorausgesetzt, dieser ist groß genug. Besonders gut eignen sich zwergwüchsige Sorten. Der Kübel sollte einen Durchmesser von etwa einem Sechstel bis einem Viertel der endgültigen Baumhöhe aufweisen.

Darüber hinaus ist es ratsam, auf Kunststoffgefäße zu verzichten und lieber Tontöpfe zu verwenden. Töpfe aus Kunststoff heizen sich in der Sonne sehr schnell sehr stark auf. Ton dagegen sorgt durch die bessere Verdunstung für eine gewisse Abkühlung. Allerdings trocknet das Substrat hier schneller aus, sodass öfter gegossen werden muss.

Die Tiefe des jeweiligen Kübels sollte mindestens die eineinhalbfache Größe des Wurzelballens haben. In den Kübel kommt zunächst eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus Tongranulat, Blähton oder grobem Kies. Darauf kommt etwas Substrat. Nun wird die Pflanze mittig eingesetzt und bis auf etwa 5 cm unter den Rand mit Substrat aufgefüllt. Zum Schluss die Erde andrücken und  gut wässern.

Gießen

Fächerahorn

Auch wenn Roter Fächerahorn keine Staunässe mag, benötigen vor allem junge und frisch gepflanzte Exemplare relativ viel Wasser. Das liegt unter anderem daran, dass diese Gehölze Flachwurzler sind und demzufolge nicht an Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten gelangen. Dadurch können sie sich besonders im Sommer nicht selbst ausreichend mit dem kostbaren Nass versorgen. Deshalb sollte man regelmäßig und bei warmem, trockenem Wetter reichlich gießen. Ältere Exemplare werden nur bei andauernder Trockenheit zusätzlich gegossen, sie überstehen einen vorübergehenden Wassermangel meist ohne Probleme.

Kübelpflanzen steht nur ein begrenzter Platz zur Verfügung, das Substrat trocknet wesentlich schneller aus als im Garten. Das macht sowohl das Gießen als auch die Versorgung mit Nährstoffen etwas schwieriger. Gegossen wird regelmäßig. Der Wasserbedarf ist umso höher, je größer der Fächerahorn ist.

Düngen

Was die Versorgung mit Nährstoffen betrifft, ist diese Pflanze relativ genügsam. Beim Düngen dieses Ziergehölzes ist grundsätzlich Vorsicht geboten, da die Wurzeln relativ dicht unter der Erdoberfläche verlaufen. Wenn Sie, wie bereits beschrieben, Ihrem Ahorn bereits bei der Pflanzung etwas Kompost untermischen, ist im ersten Jahr keine weitere Düngung notwendig:

  • im zweiten Standjahr erneut Kompost ausbringen
  • das erste Mal im April und ein weiteres Mal im Juni
  • oder flüssigen Ahorndünger verwenden
  • Flüssigdünger von April bis August alle 3 bis 4 Wochen über Gießwasser verabreichen

Hinweis: Verzichten Sie auf übermäßiges Düngen. Überdüngung schmälert die Winterhärte und beeinträchtigt die Herbstfärbung der Blätter.

Auch beim Düngen von Kübelpflanzen ist weniger mehr. Von April bis August einmal monatlich ein guter Volldünger oder etwas Kompost, sind völlig ausreichend.

Schneiden

Fächerahorn verträgt Schnittmaßnahmen generell nicht so gut. Kleine Korrekturen wie das Entfernen beschädigter, vertrockneter oder abgestorbener Triebe sind meist unproblematisch, wobei auch hier Zurückhaltung angesagt ist. Größere Schnittmaßnahmen sollten dagegen nur in Ausnahmefällen vorgenommen werden. Vor einem Schnitt sollte man bedenken, dass Schnittstellen beim Fächerahorn sehr lange sichtbar bleiben und Äste, die direkt am Stamm entfernt werden, nur sehr schwer bis gar nicht zu ersetzen sind.

Lässt sich ein Rückschnitt nicht umgehen, sollte er möglichst im Spätsommer erfolgen, dann ist der Saftfluss am geringsten und die Schnittwunden können bis zum Herbst/Winter ausheilen. Dabei sollte grundsätzlich nicht ins alte Holz, sondern ausschließlich frisches bzw. diesjähriges Holz geschnitten werden, denn nur hier entwickeln sich neue Triebe.

Am besten schneidet man immer über einer Verzweigung oder etwa 2 cm oberhalb einer Knospe. An den Schnittstellen trocknet die Pflanze immer etwas zurück, was auch schlafende Knospen betreffen kann. Deshalb sollte man nicht zu knapp schneiden.

Tipp: Trotz allem ist Fächerahorn dann am schönsten, wenn er nicht verschnitten wird und seine charakteristische Wuchsform erhalten bleibt.

Überwintern

Am richtigen Standort verfügt Roter Fächerahorn über eine gute Winterhärte. Lediglich bei sehr jungen oder frisch gepflanzten Exemplaren ist es ratsam, den Wurzelbereich mit einer Schicht Stroh und Tannenreisig abzudecken. Die Krone kann man zusätzlich mit einem Vlies umwickeln.

Fächerahorn pflegen

Bei Kübelpflanzen ist die Überwinterung etwas aufwendiger. Entweder man überwintert sie im Haus oder stellt sie im Freien an einen geschützten Platz, im Idealfall vor eine Mauer oder Hauswand. Zum Schutz des Wurzelbereichs sollte der Kübel auf eine wärmende Styroporplatte gestellt und mit Luftpolsterfolie, Strohmatten und/oder Vlies umwickelt werden.

Zusätzlich kann man den Wurzelbereich mit trockenem Laub oder Stroh abdecken. Auch die oberirdischen Pflanzenteile werden mit einem Vlies umhüllt. Pflanzen im Kübel müssen auch im Winter mit Wasser versorgt werden, allerdings nur an frostfreien Tagen, weniger häufig und nur in Maßen.

Vermehren

Aussaat

Eine Anzucht aus Samen ist ganzjährig möglich. Allerdings gehen daraus keine sortenreinen Pflanzen hervor. Darüber hinaus sollten immer mehrere Samen verwendet werden, denn nur etwa jeder Sechste geht auf. Da es sich bei den Samen um Kaltkeimer handelt, müssen diese zunächst einer Kältebehandlung unterzogen werden. Dazu gibt man sie für etwa 14 Tage bei 3 bis 8 °C in den Kühlschrank und weicht sie danach 24 Stunden lang in heißem Wasser ein.

Anschließend werden sie ca. 1 cm tief in Anzuchterde ausgesät, das Substrat befeuchtet und bis zur Keimung gleichmäßig feucht gehalten. An einem hellen und mäßig warmen Ort beträgt die Keimdauer 6 bis 10 Wochen. Sobald die jungen Keimlinge über mehrere Blätter verfügen, können sie vereinzelt werden. Im ersten Jahr ist es ratsam, sie im Haus zu überwintern und erst im nächsten Frühjahr in den Garten zu pflanzen.

Stecklinge

Die Vermehrung über Stecklinge funktioniert nicht bei jedem Roten Fächerahorn, weshalb Gärtnereien Jungpflanzen überwiegend durch Veredlung heranziehen. Wer sich dennoch an Stecklingen versuchen möchte, sollte dabei einiges beachten:

  • Pflanzgefäß mit Anzuchterde befüllen
  • Substrat mittels Sprühflasche gut anfeuchten
  • etwas Wurzelaktivator in Substrat einarbeiten
  • von der Mutterpflanze 10 bis 15 cm lange, halb verholzte Stecklinge mit mindestens 3 Blattpaaren schneiden
  • untersten Blätter und Triebspitze entfernen
  • untere Ende der Stecklinge schräg anschneiden
  • verbleibende Blätter halbieren oder dritteln, um Verdunstung zu minimieren
  • in vorbereitete Anzuchterde stecken und Erde andrücken
  • für ausreichend Luftfeuchtigkeit mit Klarsichtfolie abdecken
  • Anzuchtgefäß an hellen und warmen Platz ohne direkte Sonne stellen
  • Folie ab und zu entfernen, um Schimmelbildung zu vermeiden
Acer Palmatum

Tipp: Aus hygienischen Gründen sollten Sie Schnittwerkzeuge vor und nach dem Schnitt desinfizieren.

Krankheiten

Verticillium-Welke

Unter optimalen Bedingungen ist Roter Fächerahorn recht unkompliziert. Dennoch ist er anfällig für die durch Pilze verursachte gefürchtete Verticillium-Welke. Diese Pilze leben im Boden und dringen über die Wurzeln in die Leitungsbahnen im Holz ein, wo sie sich ausbreiten und diese blockieren. In der Folge wird der Ahorn nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt und geht schließlich ein. Erste Anzeichen sind schlaffe, vertrocknete Blätter und absterbende Zweige.

Eine Bekämpfung ist kaum möglich. Weder pilztötende Mittel noch ein kräftiger Rückschnitt können das Gehölz retten. In der Regel bleibt nur das Entfernen und Entsorgen der kompletten Pflanze. Das Einzige, was man tun kann, ist vorbeugen. Dazu sollte man auf bestmögliche Standortbedingungen und Bodenbeschaffenheit achten.

Sorten

Fächerahorn (Acer palmatum 'Bloodgood')
Acer palmatum ‚Bloodgood‘
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Acer palmatum ‚Bloodgood‘ kz02, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Acer palmatum ‚Atropurpureum‘

Die tief geschlitzten Blätter dieses rotblättrigen Fächerahorns sind im Sommer purpurrot mit einem leichten Bronzeton. Im Herbst sind sie leuchtend rot. Er wächst als großer Strauch oder kleiner Baum und kann 300 bis 400 cm hoch werden.

Acer palmatum ‚Bloodgood‘

Das zunächst schwarzrote Laub dieser widerstandsfähigen Sorte nimmt im Herbst eine leuchtend rote Blattfärbung an. Ihre Blätter sind tief geschlitzt und sie erreicht Wuchshöhen zwischen 400 und 500 cm.

Acer palmatum ‚Fireglow‘

Die leicht gezähnten, äußerst dekorativen Blätter dieser Sorte sind leuchtend samtrot und gehen im Herbst ins Orangerote über. Er wächst breit und kompakt mit Wuchshöhen von 200 bis 350 cm.

Acer palmatum ‚Oregon Sunset‘

Diese Zwergform mit buschigem Wuchs wird etwa 150 cm hoch. Ihre ebenfalls tief geschlitzten Blätter sind zunächst leuchtend rot und gehen im Herbst in ein Rot-Violett über.

Acer palmatum ‚Moonfire‘

Der Austrieb der Sorte ‚Moonfire‘ ist hell-purpurrot. Im Sommer nimmt das Laub eine dunkelviolett-rote Färbung an, die sich im Herbst in ein strahlendes tiefrot verwandelt. Ihre maximale Wuchshöhe liegt bei 300cm.

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