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Feuerlilie, Lilium bulbiferum – Standort, Blütezeit und Pflege

Feuerlilie (Lilium bulbiferum)
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Blütenfarbe
orange, rot
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Mai, Juni, Juli
Wuchsform
aufrecht, buschig, mehrjährig, Staude
Höhe
bis zu 120 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Liliengewächse, Liliaceae
Pflanzenarten
Beetpflanzen, Kübelpflanzen, Balkonpflanzen, Zwiebelpflanzen
Gartenstil
Blumengarten, Terrassengarten, Staudengarten

Die Feuerlilie gehört zu den Liliengewächsen und bietet mit ihrer feurig-orangen Blüte einen attraktiven Hingucker in jedem Gartenbeet. Vor allem in den europäischen Gebirgen sowie auf dem Balkan ist sie weit verbreitet. Da es sich bei Lilium bulbiferum um eine Zwiebelpflanze handelt, kann sie mehrjährig kultiviert werden. So wird die Feuerlilie im Sommer mit der richtigen Pflege zwischen 90 cm und 120 hoch und entfaltet ihre anmutigen Blüten.

Video-Tipp

Pflege

Die Pflege der Feuerlilien ist relativ einfach, wenn sie einmal in einem Kübel oder Gartenbeet ihren Platz gefunden haben, muss nicht mehr viel getan werden. Denn die Pflanzen sind in der Regel sehr genügsam und stellen keine großen Ansprüche an die Pflege. Lediglich, wenn die Blühfreudigkeit nachlässt, sollte gehandelt werden.

Standort

Alle Lilien und somit auch die Feuerlilien benötigen den optimalen Standort, um ihre dekorative, große Blüte entfalten zu können. Sie können jedoch gleichermaßen in einem Gartenbeet wie auch in einem Kübel, der auf Terrasse oder Balkon einen Platz findet, kultiviert werden. So sieht der ideale Standort für die Feuerlilie wie folgt aus.

  • sonnig und hell
  • wenn möglich, direkte Mittagssonne vermeiden
  • nimmt auch Halbschatten in Kauf
  • hier ist mit verminderter Blütenbildung zu rechnen
  • Zwiebeln immer vor direkter Sonne schützen
  • niedrige Pflanzen bieten Schatten
  • Bodendecker optimal für Mischkultur
  • windgeschützt
  • sonst knicken die Stängel bei starkem Wind
  • Blüten haben viel Gewicht

Feuerlilie ist eine krautige Zwiebelpflanze

Aufgrund des gewünschten Standorts und ihrer guten Verträglichkeit mit anderen Blühpflanzen eignen sich die Feuerlilien in einem Gartenbeet vor allem auch in einem bunten Bauerngarten. Hier werden viele verschiedene Blumen in Mischkultur gehalten. Die größeren Pflanzen können die Lilien so vor Mittagssonne und zu viel Wind, die kleineren die Zwiebeln im Boden vor zu großer Sonneneinstrahlung schützen.

Boden

Der Boden für die Feuerlilie sollte nach Möglichkeit trocken sein, ansonsten stellt die Pflanze keine großen Ansprüche an das Substrat, in dem sie gedeihen soll. Feuchtigkeit wird in der Regel toleriert, doch Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Daher sieht der ideale Boden für Lilium bulbiferum wie folgt aus.

  • durchlässig
  • locker
  • nährstoffreich

So ist es optimal, wenn der Boden vor dem Einsetzen der Zwiebeln mit Kompost, Sand und Torf angereichert wird. Für die Durchlässigkeit kann auch Kies mit untergemischt werden. Bei Vorbereitung des Beetes kann eine Drainage aus Steinen gegen Staunässe angelegt werden, bevor die angereicherte Gartenerde wieder verteilt wird.

Pflanzen

Bevorzugt werden Feuerlilien als Zwiebelpflanzen im Frühling gepflanzt, wobei es sich hierbei um den idealen Zeitpunkt handelt. Doch auch im Herbst können die Zwiebeln bereits in die Erde gesetzt werden. Da die Pflanzen keine feste Außenhaut an den Zwiebeln besitzen, wie dies zum Beispiel bei Narzissen oder Tulpen der Fall ist, sollten diese nicht über längere Zeit gelagert werden. Da die Zwiebeln zudem winterhart sind, können sie auch bei frostigen Temperaturen im Gartenbeet verbleiben. Die Frühlingspflanzung im ersten Jahr ist jedoch daher zu empfehlen, da die Zwiebeln dann wochenweise zeitversetzt eingesetzt werden können und so über den gesamten Sommer eine dekorative Blüte zu erwarten ist.

Feuerlilie wächst bis zu 120 Zentimeter hoch

Bei der Pflanzung sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Beet mit Drainage aus Steinen vorbereiten
  • darüber einen Teil der vorbereiteten Erde geben
  • Pflanzlöcher sollten doppelt so tief sein, wie der Umfang der Zwiebel
  • Wühlmaussperre einsetzen
  • hier hinein die Zwiebeln geben
  • 15 cm bis 20 cm Abstand zwischen den Zwiebeln
  • bei Zwiebelgruppen 80 cm Abstand zwischen den Gruppen
  • Erde darüber geben
  • leicht angießen

Die Ausnahme beim Zeitpunkt sind jedoch bereits vorgezogene Pflanzen, die erst nach den Eisheiligen im Mai eingesetzt werden sollten, ansonsten könnten Nachtfröste den jungen Feuerlilien schaden, die bereits oberirdisch heranwachsen und noch sehr empfindlich sind.

Im Kübel kultiviert

Feuerlilien müssen nicht zwingend in einem Gartenbeet kultiviert werden, auch die Kübelhaltung ist durchaus gegeben. Steht daher nur eine Terrasse oder ein Balkon zur Verfügung, kann Lilium bulbiferum hier durchaus auch einen Platz finden. Bei dem Kultivieren in einem Gefäß sollte jedoch das Folgende beachtet werden.

  • Drainage über dem Abflussloch anlegen
  • Tonscherben und Steine eignen sich gut
  • hierüber kommt Pflanzenvlies gegen die Verstopfung von Erde
  • als Substrat kann Kübelblumenerde genutzt werden
  • im Kübel immer mehrere Zwiebeln einsetzen
  • gut angießen
  • Staunässe vermeiden

Werden die Feuerlilien im Kübel kultiviert, muss darauf geachtet werden, dass diese immer regelmäßig gegossen werden. Denn bei Sonneneinstrahlung auf das Gefäß trocknet die Erde schneller aus. Je nach Standort kommt auch an Regentagen nicht genügend Wasser an die Zwiebeln.

Blütezeit

Die normale Blütezeit der Feuerlilien ist von Mai bis Juli. Werden nun im März und April die Zwiebeln zeitversetzt gepflanzt, dann gibt es über den ganzen Sommer durchgehend blühende Feuerlilien. Werden Zwiebeln erst noch später im Jahr im Mai eingesetzt, dann kann die Blüte auch bis in den August oder September verlängert werden. Dies ist vor allem auch witterungsabhängig, eine längere Blüte wird durch einen warmen, trockenen Sommer noch begünstigt.

Gießen

Gerade während der Wachstumsperiode im Frühjahr müssen die Feuerlilien regelmäßig mit Wasser versorgt werden und dürfen nicht austrocknen. Im Gartenbeet reicht zu diesem Zeitpunkt in den hiesigen Breitengraden jedoch meist der natürliche Regen aus. Bei Kübelpflanzen sollte hingegen darauf geachtet werden, dass diese auch bei Regen durchaus noch zugegossen werden müssen. Staunässe muss ebenfalls vermieden werden. Auch im Winter sollten die Zwiebeln in der Erde immer feucht gehalten werden und dürfen nicht austrocknen. Daher sollte wie folgt gegossen werden.

  • immer von unten auf die Erde
  • an heißen Sommertagen auch im Beet gießen
  • in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden
  • Kübelpflanzen auch im Winter regelmäßig gießen

Bei einer langanhaltenden Trockenperiode im Winter sollten auch die Beetpflanzen an frostfreien Tagen ein wenig Wasser erhalten, damit die Erde nicht ganz austrocknet.

Feuerlilie mit Staubblättern

Düngen

Wurden die Feuerlilien neu an ihren Standort im Gartenbeet oder in einen Kübel gesetzt, dann sind hier für die ersten Wochen genügend Nährstoffe vorhanden. Anders sieht es an einem alten Standort aus, der kein neues Substrat besitzt. Hier muss bereits ab März mit der Düngung begonnen werden. So sollte wie folgt vorgegangen werden.

  • im März das Beet mit Kompost aufbereiten
  • vorsichtig arbeiten, damit die Zwiebeln nicht beschädigt werden
  • bei Kübelpflanzen jedes Jahr das Substrat wechseln
  • ab Knospenbildung regelmäßig mit Dünger versorgen
  • hier genügt Blühdünger aus dem Handel
  • ist als Langzeitdünger oder Flüssigdünger erhältlich
  • auf die Herstellerangaben achten

Nach Ende der Blüte werden Hornspäne und Humus vorsichtig in das Gartenbeet eingearbeitet, dabei sollte auf die zarten Zwiebeln geachtet werden. Mit diesem  Dünger können die Pflanzen ihre Kräfte für das nächste Jahr sammeln. Werden die Feuerlilien sowie der Boden im Sommer regelmäßig mit Brennnesseljauche eingesprüht, werden sie widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Lilium bulbiferum ist giftig für Tiere

Umtopfen/Umpflanzen

Die Feuerlilien können lange im Beet oder im Kübel verbleiben. Wenn jedoch die Blühfreudigkeit nachlässt, sollten sie einen anderen Standort im Beet oder einen Kübel mit frischem Substrat erhalten. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr vor dem Austreiben der Pflanzen. Kübelpflanzen dürfen hingegen jährlich ein frisches Substrat erhalten. Hierbei besteht dann auch die Möglichkeit, neu gebildete Zwiebeln zu entnehmen und an einen eigenen Standort oder in ein eigenes Gefäß zu pflanzen.

Schneiden

Eigentlich müssen Feuerlilien nicht geschnitten werden, doch verblühte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, da sie der Pflanze Kraft rauben. Sollen jedoch Samen für die Vermehrung gewonnen werden, dann können einige Blüten stehen bleiben und so der Samen ausreifen. Sind die Stängel und Blätter kurz vor dem Winter vergilbt und liegen auf dem Boden, dann können diese einfach aus der Erde gezogen und entsorgt werden.

Feuerlilie ist eine mehrjährige Pflanze

Überwintern

Die Zwiebeln der Feuerlilien sind winterhart und können auch an frostigen Tagen im Boden verbleiben. Der obere Teil der Pflanze stirbt bei Frost ab und treibt im Frühling bei wärmeren Temperaturen wieder neu aus. Daher muss bei den im Beet kultivierten Pflanzen auch kein Winterschutz erfolgen. Ein wenig Mulch über dem Beet verteilt, ist Schutz genug. Bei im Kübel kultivierten Pflanzen, die draußen verbleiben, sieht es ein wenig anders aus.

  • Kübelpflanzen generell bei Frost schützen
  • Kälte kann schneller durch die Wand in die Erde eindringen
  • daher Kübel auf Styropor oder einen Holzblock stellen
  • das Gefäß mit Pflanzenvlies oder Reisigmatten umwickeln
  • Reisig auch auf die Erde legen
  • geschützter Standort in Ecke von Balkon oder Terrasse
  • an frostfreien Tagen einmal monatlich mäßig gießen

Vermehren

Die Feuerlilie kann auf zwei Arten vermehrt werden. Dies gelingt einmal durch die Gewinnung von Samen aus den bestehenden Blüten, zum anderen bildet sie viele kleine Tochterzwiebeln, die einfach aus der Erde entnommen und an anderer Stelle wieder eingesetzt werden können.

Aussäen

Wenn Feuerlilien ausgesät werden sollen, können hierfür die eigenen gewonnen Samen genutzt werden. Bedauerlicherweise ist dieses Verfahren jedoch recht langwierig und nimmt viel Zeit in Anspruch, eine Sortenreinheit kann ebenfalls nicht gewährleistet werden. Sollen die Pflanzen durch Samen vermehrt werden, dann sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden.

  • reifen Samen der Blüte entnehmen
  • Töpfe mit Erde-Sand-Gemisch vorbereiten
  • Samen auf die Erde legen und leicht bedecken
  • an geschützten Standort stellen
  • ein geschlossener, heller Raum ist von Vorteil
  • etwa 15° bis 20° Celsius
  • Wintergarten optimal
  • kann auch geschützt draußen aufgestellt werden
  • Ecke einer überdachten Terrasse oder Balkon
  • Erde feucht halten, nicht austrocknen lassen

Nun wird viel Geduld benötigt, denn je nach Standort kann es bis zu einem Jahr dauern, bevor die Samen anfangen, zu keimen. Die ersten Blüten an den neuen Pflanzen zeigen sich oft erst nach drei Jahren, häufig auch erst nach vier bis fünf Jahren.

Lilium bulbiferum regelmäßig gießen

Zwiebelgewinnung

Einfacher geht die Vermehrung der anmutigen Pflanze über die Gewinnung der Brutzwiebeln. Diese werden ständig von der Mutterpflanze im Boden gebildet und können so im Frühjahr gewonnen werden. Hierbei wird wie folgt vorgegangen.

  • Pflanze vorsichtig ausgraben
  • ideal, wenn neuer Standort gewählt wurde
  • auch wenn Kübelpflanze neues Substrat erhält
  • die Brutzwiebeln mit der Hand vorsichtig abtrennen
  • meist sehr zahlreich an einer Mutterzwiebel
  • an eigenen Standort einsetzen

Krankheiten

Leider sind Feuerlilien wie alle Lilienarten anfällig für Krankheiten. Daher müssen die Pflanzen auch das ganze Jahr über regelmäßig kontrolliert werden, damit so früh wie möglich dagegen angegangen werden kann. So können die folgenden Krankheiten der Pflanze zum Verhängnis werden.

  • Pilze, im Wurzelbereich wie auch in überirdischen Teilen
  • finden sich Pilze an der Zwiebel, stirbt die Pflanze ab
  • auch Pflanzen in nächster Nähe sind gefährdet
  • Pilze im oberen Bereich sind weniger dramatisch
  • hierbei werden die Zwiebeln nicht geschädigt
  • Pflanze treibt im nächsten Jahr wieder aus
  • Fungizide helfen gegen alle Arten von Pilz
  • Viren können ebenfalls schaden
  • zeigen sich durch Missbildungen und Muster
  • hiergegen gibt es kein Mittel
  • befallene Pflanzen müssen entsorgt werden

Werden kranke Pflanzen, egal ob es sich hierbei um Pilze oder Viren handelt entsorgt, sollten diese nie auf den Kompost gegeben werden, da sich von hier die Krankheiten im gesamten Garten ausbreiten könnten. Besser ist es, diese Pflanzen im Haus- oder Restmüll zu entsorgen.

Lilium bulbiferum regelmäßig umtopfen, um Blühfreudigkeit zu erhalten

Schädlinge

Auch Schädlinge befallen die dekorativen Pflanzen gerne. Hierzu gehören das Lilienhähnchen, das einer der bekanntesten Schädlinge bei Lilien aller Art ist. Werden die Käfer an der Pflanze gefunden, sollte sofort mit den entsprechenden Mitteln aus dem gut sortierten Gartenfachhandel dagegen vorgegangen werden. Weitere Schädlinge sind die Minierfliege sowie Blattläuse. Hierauf sollte wie folgt reagiert werden.

  • Blattläuse können auch Viren übertragen
  • sind daher sehr schädlich
  • sofort Pflanzen einsprühen
  • entweder mit Hausmitteln oder Insektiziden aus dem Handel
  • Lilienminierfliege frisst die Knospen
  • zeigen sich Schäden, Knospen abschneiden
  • die Blüte fällt in dem Jahr weniger reichhaltig aus
  • Fortpflanzung der Schädlinge kann so eingedämmt werden

Giftigkeit

Zwar sind die Feuerlilien für erwachsene Menschen ungiftig und es muss kein spezieller Schutz bei der Arbeit mit den Zwiebeln oder den Pflanzen getragen werden. Dennoch können sie für neugierige Haustiere, wie Katzen oder auch Nager eine gesundheitliche Gefahr darstellen. Beim Verzehr von Pflanzenteilen kann es bei den Tieren zu einem tödlichen Nierenversagen kommen. Da aber auch kleine Kinder immer sehr neugierig sind, wäre es besser, dass auch diese nicht mit den dekorativen Pflanzen in Berührung kommen können.

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