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Ficus microcarpa Ginseng: Pflege von A-Z

Ficus microcarpa 'Ginseng'
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Blütenfarbe
keine Blüte
Standort
Halbschatten, Sonnig
Wuchsform
aufrecht, ausladend
Höhe
bis zu 25 Meter hoch
Bodenart
lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, mäßig feucht
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Maulbeergewächse, Moraceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen
Gartenstil
Wintergarten, Wohngarten

Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ ist immer häufiger in den Wohnräumen zahlreicher Pflanzen- und vor allem Bonsai-Freunde zu entdecken. Mit seinen freiliegenden Luftwurzeln und der geringen Höhe wird er vor allem als Bonsai oder kleine Palme angeboten, doch wächst er in seiner tropischen Heimat in Südostasien als staatlicher Baum, dessen Krone Ausmaße von fast 300 Metern annehmen kann. Anspruchslos in der Pflege bietet sich die Chinesische Feige perfekt für deutsche Wohnzimmer und Wintergärten an.

Video-Tipp

Verwechslungsgefahr

Die Lorbeerfeige wird häufig im Handel mit dem Ficus Ginseng gleichgezeigt, der aus dem Chinesischen Feigenbaum (Ficus retusa) gezogen wird. Beide Pflanzen sehen sich äußerst ähnlich, auch wenn sie aus anderen Regionen Ostasiens stammen, unterschiedliche Blattformen haben und verschiedene Maximalhöhen erreichen. Aus diesem Grund benötigt Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ eine andere Pflege als die Verwandtschaft. Ursache für die Verwechslung ist die Tatsache, dass beide Pflanzen im Handel oft auch als „Ficus Bonsai“ angeboten werden.

Bonsai in Form schneiden

Standort

Beim Standort für die Feige kommt es vor allem darauf an, ihr genügend Wärme und Feuchtigkeit zu bieten, sowohl Zugluft aller Formen zu vermeiden. Da er aus Ostasien stammt und sogar in Australien und auf den japanischen Ryukyu-Inseln vorkommt, bevorzugt die Pflanze ein feuchttropisches Klima. Da die Lorbeerfeige in Mitteleuropa hauptsächlich im Topf angeboten wird, ist es leicht, einen Standort in der Wohnung, auf dem Balkon im Sommer oder dem Gewächshaus zu ermöglichen, der folgende Eigenschaften haben sollte:

  • Lichtbedarf: sonnig, Halbschatten bei Balkonhaltung
  • Mittagssonne vermeiden, Morgen- und Abendsonne gewünscht
  • Temperatur niemals unter 12 °C fallen lassen
  • optimale Temperatur im Sommer: 18 bis 22 °C
  • optimale Temperatur im Winter: 12 bis 15 °C
  • Zugluft durch Heizkörper, offene Fenster und Türen vermeiden
  • Fußbodenheizungen unproblematisch
  • Süd- oder Südwest-Balkon für Sommerstandort

Wenn der Winter vor der Tür steht, sollten Sie Ficus Microcarpa ‚Ginseng‘ wieder ins Warme holen. Die Pflanze liebt den Sommer im Garten, doch müssen Sie darauf achten, dass die Feige bei Temperaturen unter 12°C eingeht. Achten Sie zudem darauf, neu erworbene Pflanzen langsam an ihren sonnigen Standort zu gewöhnen, um die Blätter nicht zu verbrennen.

Hinweis: Die Chinesische Feige mag es nicht, wenn sie viel bewegt wird. Sorgen Sie daher für einen Standort, an dem die Pflanze ungestört stehen kann.

Boden

An den Boden stellt die Feige keine wirklich hohen Ansprüche, doch sollte darauf geachtet werden, dass die ausgewählte Erde qualitativ hochwertig ist. Hier eignet sich vor allem eine humose Blumenerde. Auf Kalk im Boden sollte dennoch verzichtet werden. So sieht das optimale Substrat aus:

  • humos
  • hochwertige Erde
  • Torf oder Lehm untermischen
  • mittelschwer

Da Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ Trockenheit viel besser verträgt als Staunässe muss der gewählte Topf über Drainagelöcher verfügen. Eine wirkliche Drainage ist nur ab dem ersten Umtopfen für das Maulbeergewächs nötig.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Wenn Sie nicht selbst eine Chinesische Feige ziehen wollen und sich für eine Pflanze aus dem Handel entscheiden, sollten Sie auf einige Punkte achten. Zuerst sollten Sie sich vor der Auswahl erkundigen, ob es sich bei der angebotenen Pflanze wirklich um die Lorbeer-Feige oder doch den Chinesischen Feigenbaum handelt, wie oben beschrieben. Diese werden gerne heutzutage als Grundlage für leicht zu haltende Bonsai genutzt, die sich gut für die ersten Schritte in der Bonsaipflege eignen. Achten Sie beim Kauf auf folgende Punkte, um eine gesunde Pflanze mit viel Potential zu erwerben:

  • Blumentopf oder Pflanzgefäß sollte ausreichend durchwurzelt sein
  • Feige sollte gesund wirken
  • Blattfall vermeiden
  • auf Schädlinge wie Schildläuse überprüfen
  • Krone sollte gefüllt sein
Bonsai kann variabel gestaltet werden

Hinweis:

Ob eine Chinesische Feige gesund ist, lässt sich leider nicht immer am Preis definieren. Schauen Sie sich das Exemplar genau an, am besten direkt beim Händler und verzichten Sie wenn möglich auf das Bestellen der Pflanze über Geschäfte im Internet.

Umtopfen

Da Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ nicht für den Garten geeignet ist und daher im Kübel gehalten wird, ist das Umtopfen einer neu gekauften oder schon älteren Pflanze unbedingt notwendig. Hier gilt: Chinesische Feigen sollten alle zwei Jahre umgetopft werden. Das Umtopfen hilft dem Gewächs, neue Wurzeln zu bilden und mit genügend Nährstoffen versorgt zu werden, selbst wenn die Wurzeln sichtbar sind. Einige der Wurzeln werden benötigt, damit das Maulbeergewächs sich in der Erde verankern kann. Der Zeitpunkt wird sichtbar, sobald die Wurzeln das Substrat des Topfes stark und gleichmäßig durchdrungen haben. Gehen Sie beim Umtopfen wie folgt vor:

  • Topf mit Wasserabzugslöchern wählen
  • etwas größer wie das vorherige Gefäß
  • Tonscherbe am Boden platzieren
  • darauf Drainageschicht aus Kies (feinkörnig) einfüllen
  • Topf mit qualitativer Blumenerde auffüllen
  • Pflanze in Topf setzen
  • Wurzeln mit Erde fixieren
  • danach wie gewohnt pflegen

Hinweis: Nach dem Umtopfen sollten vier bis sechs Wochen auf das Düngen verzichten.

Pflege

Die Lorbeerfeige ist ein anspruchsloses Gewächs, das es dem Besitzer einfach macht, solange Standort und Substrat stimmen. Bei richtiger Pflege können die Pflanzen extrem alt werden und viele Exemplare wachsen hunderte von Jahren. Das regelmäßige Wässern und Düngen hält sich in Grenzen und der jährliche Rückschnitt ist nur notwendig, wenn der sommerliche Standort eine minimale Temperatur von 20 °C aufweist.

Gießen

Ficus Ginseng mit seinen immergrünen Blättern

Beim Gießen gibt sich der Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ äußerst entspannt und verzichtet lieber auf etwas Wasser, anstatt übergossen zu werden. Bei Staunässe kommt es zur Wurzelfäule, was unbedingt vermieden werden muss. Über den Sommer benötigt die Feige eine höhere Menge an Wasser und muss daher öfters gegossen werden. Sie ist nicht unbedingt durstig, aber muss regelmäßig gegossen werden, damit die Wurzeln nicht zu schnell austrocknen. Alle zwei bis drei Tage sind hier zu empfehlen. Tasten Sie die Oberfläche des Substrats ab und checken Sie, ob dieses angetrocknet ist. Wenn es angetrocknet ist, ist es Zeit zu gießen. Gehen Sie während des Jahrs beim Gießen wie folgt vor:

  • im Sommer alle zwei bis drei Tage gießen
  • mit Fingerproben genauen Zeitpunkt bestimmen
  • Wassergaben im Winter verringern
  • regelmäßig mit Wasser besprühen
  • Wurzelballen bei zu hoher Trockenheit tauchen
  • je kühler, desto seltener gießen

Hinweis: Zum Besprühen sollten Sie nur kalkfreies Wasser, etwa abgestandenes Regenwasser, nutzen. Zu viel Kalk kann gelbe Blätter zur Folge haben.

Düngen

Beim Düngen gibt sich die Lorbeerfeige ebenso einfach wie beim Wässern. Die Pflanze kommt gut zurecht mit wenigen Nährstoffzugaben, da sie den Großteil der benötigten Nährstoffe aus dem Substrat zieht. Dennoch sollte das Maulbeergewächs nicht auf Sparflamme laufen und daher empfiehlt sich ein regelmäßiges Düngen. Gedüngt wird dabei während des Wachstums, also im Zeitraum von April bis September, wie folgt:

  • alle vier Wochen
  • flüssigen Grünpflanzendünger nutzen
  • entweder direkt ins Substrat geben oder mit Gießwasser verabreichen
  • auf geringere Stickstoffkonzentration im Dünger achten

Hinweis: Da Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ schnell überdüngt werden kann, sollten Sie immer nur die halbe Dosis der auf der Verpackung angegebenen Menge nutzen.

Schneiden

Ficus Ginseng als Bonsai schneiden

Der Schnitt von Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ ist ein essentielles Mittel, um das Wachstum der Pflanze zu fördern. Dieser findet immer im Frühjahr statt, am besten kurz vor der Wachstumsphase, die Mitte April beginnt. Beim Ficus ist ausschließlich ein Rückschnitt notwendig, denn Pflege- oder Verjüngungsschnitte sind für die Pflanze nicht notwendig, da sie im Kübel heranwächst und nicht durch das Verholzen am Wachsen gehindert wird. Beim Schnitt beachten Sie folgende Punkte:

  • saubere, scharfe Schnittwerkzeuge wählen
  • Krone der Feige um ein Drittel kürzen
  • immer schräg über einem nach außen zeigenden Auge schneiden

Neben dem Rückschnitt sollten Sie regelmäßig die Pflanze auf abgestorbene und schwache Triebe untersuchen. Diese werden dann anschließend entfernt. Da die Feige sehr schnittfest ist, können Sie diese zu jeder Zeit im Jahr schneiden. Sie können natürlich auch alle Bonsaischnitte bei der Lorbeerfeige anwenden.

Vermehren

Sie können Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ problemlos über Stecklingen und Samen vermehren und selbst ziehen. Für das Auskeimen benötigen Sie lediglich Samen des Ficus, die Sie in zuvor befeuchtete Erde legen und andrücken. Lassen Sie die Samen anschließend bei einer Temperatur von 22 bis 26 °C stehen und Sie werden nach 14 Tagen die ersten Keimlinge entdecken, die Sie anschließend umtopfen können. Für die Stecklingsvermehrung gehen Sie im Frühjahr wie folgt vor:

  • Triebe des Rückschnitts als Stecklinge nutzen
  • Stecklinge in Wasserglas platzieren
  • an Fenster mit wenig Licht gestellt
  • Raumtemperatur 22 bis 26 °C
  • Wasser regelmäßig nachfüllen
  • nach 6 Wochen bilden sich erste Wurzeln
  • Stecklinge in Töpfe mit Substrat setzen
  • Substrat sollte luftiger sein als bei adulten Pflanzen
  • regelmäßig feucht halten
  • Kakteenerde als nährstoffreiche Alternative zu Blumenerde

Sobald die Stecklinge im Substrat sitzen, können Sie die Luftfeuchtigkeit mit einer durchsichtigen Tüte konstant halten. Lüften Sie dabei jeden Tag, indem Sie kurz die Tüte entfernen. Das beugt Befall durch Schimmel vor. Sobald die Triebe mit dem Wachsen beginnen, können Sie die Tüte komplett weglassen und der junge Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ beginnt, sich an die Zimmertemperatur zu gewöhnen.

Krankheiten und Schädlinge

Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ ist eine äußerst robuste Pflanze und ist dank der richtigen Pflege vor einer Vielzahl von Problemen geschützt. Dennoch können folgende Probleme auftreten:

  • Befall durch verschiedene Läuse-Arten, am häufigsten Schildlaus
  • Abwurf der Blätter durch Standortwechsel

Schädlinge bekämpfen

Wenn Ficus microcarpa ‚Ginseng‘ von Schild- und Wollläusen oder Spinnmilben befallen ist, liegt das vor allem einer zu warmen, trockenen Haltung in der Winterruhe. In dieser Zeit vermehren sich die Plagegeister ungehindert. Achten Sie deshalb darauf, einen Standort zu wählen, dessen Temperaturen im Winter nicht die 15 °C übersteigt, 12 °C sind hier optimal. Besprühen Sie zudem häufig die Blätter der Feige, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Alternativ ist ein automatischer Luftbefeuchter für den Ginseng zu empfehlen. Die Schädlinge entfernen Sie wie folgt:

  • bei leichtem Befall: Pflanze abspülen oder mit nassem Tuch abwischen
  • bei starkem Befall: Spinnmilben mit Alkohol betupfen, Läuse mit Spritzbrühe aus Knoblauch oder Paraffinöl besprühen
  • Pflanze isolieren
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