Fingerblättrige Akebie, Klettergurke, Akebia quinata – Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- rosa, violett, braun
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- April, Mai
- Wuchsform
- Kletterpflanze
- Höhe
- bis zu 12 Meter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Fingerfruchtgewächse, Lardizabalaceae
- Pflanzenarten
- Kletterpflanzen, Zierpflanzen
- Gartenstil
- Ziergarten, Landhausgarten, Wohngarten
Noch relativ unbekannt ist in unseren Breitengraden die Klettergurke. Diese ist auch unter den Namen Fingerblättrige Akebie oder Schokoladenwein bekannt. Die pflegeleichte Kletterpflanze besticht vor allem durch Ihre filigranen Blätter, die wie die fünf Finger einer Hand aussehen. Doch bis die Akebia quinata ihre wunderschönen, violetten Blüten zeigt, benötigt der Hobbygärtner ein wenig Geduld. Bereits ihre Blätter können Hauswände, Zäune oder einen Sichtschutz verschönern, aufgrund der leichten Pflege macht sie auch kaum Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Pflege
Die Pflege der Akebie gestaltet sich relativ einfach, viel Aufwand und Zeit muss nicht investiert werden, wenn die Klettergurke einmal gepflanzt wurde. Dann benötigt sie allerdings etwas Zeit, bis sie anfängt zu wachsen und erst nach ein paar Jahren die ersten Blüten ausbildet. Doch nach etwa zwei bis drei Jahren hat sie sich an ihrem Standort zurecht gefunden und wächst nun sehr schnell. Nach etwa fünf Jahren bildet sie dann die ersten Blüten und Früchte.
Standort
Der passende Standort ist hell bis sonnig und warm, auch Halbschatten verträgt die Klettergurke. Zu dunkel sollte es jedoch nicht sein. Auch windgeschützt sollte der Platz sein. Da es sich um eine windende Kletterpflanze handelt, muss ihr eine Rankhilfe auch an Häuserwänden oder Mauern zur Verfügung gestellt werden.
So sehen die idealen Standorte für die Akebie wie folgt aus:
- vor einer Hauswand
- vor einem hohen Zaun
- an einer Pergola als Sichtschutz
- in einer hellen Ecke einer Terrasse
- auch auf einem Süd- oder Westbalkon im Kübel kultiviert
Gerade, wenn die Akebia quinata auf dem Balkon oder der Terrasse in der Nähe einer Sitzecke kultiviert wird, kann sie hier ihren betörenden süßen Duft nach Schokolade verbreiten. Eine relativ unansehnliche Hauswand hingegen kann mit der immergrünen Klettergurke gut versteckt werden.
Bodenbeschaffenheit
Der Boden am Standort sollte vor allem feuchtigkeitsspeichernd, aber auch gut durchlässig und nährstoffreich sein. Ein leichter Lehmboden dem Kompost und ein wenig Sand untergezogen wurde, ist daher vor der ersten Pflanzung ideal. Auch einen leichten Kalkanteil im Boden verträgt die pflegeleichte Kletterpflanze. Für die Kultivierung im Kübel wird Blumenerde aus dem Handel mit Sand gemischt.
Gießen
Da das Substrat, in das die Akebie eingepflanzt wurde, immer leicht feucht sein sollte, sollte sie auch regelmäßige Wassergaben erhalten. Vor allem an sehr heißen Sommertagen ist dies wichtig.
Daher sollte wie folgt gegossen werden:
- an Regentagen reicht für im Beet kultivierte Pflanzen der Regen aus
- im Kübel auf Balkon oder Terrasse auch an Regentagen gießen
- der Regen erreicht die Erde im Kübel meist nicht
- in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gießen
- nur an das Wurzelwerk
- nicht auf Blätter oder Blüten
- auch im Winter in Trockenperioden an frostfreien Tagen gießen
- Staunässe muss auf jeden Fall vermieden werden
Als Faustregel kann sich der Hobbygärtner merken, dass das Gießen notwendig wird, wenn die Oberfläche des Bodens leicht angetrocknet ist. Um die Feuchtigkeit länger im Boden zu speichern, bietet es sich zudem an, die Erde mit einer Schicht Mulch zu bedecken, so trocknet der Boden auch an heißen Tagen nicht so schnell aus.
Düngen
Die Fingerblättrige Akebie benötigt viel Dünger, damit sie ihre dekorativen Blüten und später die Früchte ausbilden kann. Daher ist es bereits bei der Pflanzung wichtig, dass die Erde im Beet mit Kompost angereichert wird, was das Wachstum anregt und für die ersten Monate ausreichen sollte. Wird die Klettergurke im Kübel kultiviert und hier Blumenerde aus dem Handel verwendet, dann sollte dies ebenfalls für die ersten Monate ausreichen.
Danach sollte bei der weiteren Düngung wie folgt verfahren werden:
- in den ersten Monaten nach Pflanzung kann auf weitere Düngung verzichtet werden
- danach alle paar Wochen mit Dünger für blühende Pflanzen düngen
- auf weitere Kompostgaben verzichten
- dieser ist oft sehr stickstoffhaltig und verhindert das Bilden der Blüten
- einzig das Wachsen der Pflanze wird hiermit gefördert
- auch Langzeitdünger ohne Stickstoff kann genutzt werden
- für die jeweilige Menge auf die Herstellerangaben achten
Kompost ist bei der Erstpflanzung der Klettergurke hilfreich, da somit das Wachstum gefördert wird. Da die Pflanze in den ersten drei Jahren sowieso keine Blüten und Früchte bildet, ist es daher im ersten Jahr unerheblich, wenn Stickstoff für das insgesamte Wachstum zugeführt wird.
Pflanzen
Pflanzen im Beet
Wird Akebia quinata im Gartenbeet kultiviert, dann muss hier auf jeden Fall bedacht werden, dass die Pflanzen unterirdische Rhizome bilden und sich so vermehren. So kann es sein, dass die Pflanzen an ganz anderen Stellen im Garten auftauchen, an denen sie gar nicht angepflanzt wurden. Auch den Weg zum Nachbarn finden sie so relativ schnell. Hiergegen hilft eine Rhizomensperre, die es im gut sortierten Gartenfachhandel mit Anleitung zum Einbau zu kaufen gibt.
Ansonsten sollte beim Pflanzen im Beet folgendes beachtet werden:
- Pflanzloch ausheben
- in der Nähe einer Mauer genügend Platz für Wurzeln lassen
- rund um das Pflanzloch eine Rhizomensperre anlegen
- auf dem Boden eine Drainage anlegen
- so kann hier keine Staunässe entstehen
- hierzu mittelgroße Steine oder Tonscherben auf dem Boden verteilen
- Akebie einsetzen
- vorbereitete Erde einfüllen und leicht andrücken
- wässern
Wer sich die Arbeit ersparen möchte, eine Rhizomensperre anzulegen, hebt das Pflanzloch ein wenig größer aus und setzt einen großen Topf oder Eimer aus Plastik ohne Boden ein, in den die Pflanze nun eingepflanzt wird. Auch so wird die Fingerblättrige Akebie daran gehindert, sich im ganzen Garten unterirdisch auszubreiten.
Kultivierung im Kübel
Der Schokoladenwein kann, wenn kein Garten vorhanden ist, auch in einem großen Kübel auf Balkon oder Terrasse kultiviert werden. Denn er ist ungefährlich für kleine Kinder oder Haustiere, da er nicht giftig ist. Mit seinem betörenden Duft umspielt er so jeden Sitzplatz, die dekorative Pflanze an sich bereichert jede Terrasse oder Balkon.
Der Topf sollte sehr groß gewählt werden, da die Akebie viele Wurzeln und Rhizomen ausbildet. Daher ist es auch eine Lösung, die Pflanze in einem Topf zu kultivieren, wenn die Ausbreitung im Gartenbeet verhindert werden soll.
So sollte bei der Pflanzung im Kübel wie folgt vorgegangen werden:
- um das Pflanzgefäß eventuell bewegen zu können, auf ein fahrbares Gestell setzen
- Drainage gegen Staunässe anlegen
- hierzu Tonscherben oder Kies über das Abflussloch legen
- hierüber kommt Pflanzenvlies, damit Erde den Abfluss nicht verstopft
- einen Teil der vorbereiteten Erde auffüllen
- Rankhilfe einsetzen
- Pflanze einsetzen und restliche Erde verteilen
- leicht andrücken und gießen
Umtopfen
Die Akebie muss nicht zwingend umgetopft werden, doch wenn das Gefäß zu klein geworden ist, dann sollte dies im Frühling durchgeführt werden. Idealerweise wird die Pflanze vor dem Umtopfen zurückgeschnitten, da eine große, hohe Pflanze schwer umzusetzen ist.
Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass die Kletterpflanze in dem darauffolgenden Sommer keine Blüten und Früchte bilden wird. Beim Umtopfen wird dann wie bei der Kultivierung im Kübel weiter vorgegangen, wobei grundsätzlich neues Substrat verwendet werden sollte, da die alte Erde mit der Zeit die Nährstoffe verloren hat.
Schneiden
Der passende Zeitpunkt, um die Klettergurke zu schneiden ist der Herbst nach der Ernte der Früchte. Hierbei wird die Pflanze verjüngt und in der Höhe gestutzt. Auch im Frühling, bevor der neue Austrieb beginnt, kann die Pflanze noch geschnitten werden, wenn der Zeitpunkt im Herbst verpasst wurde.
Wichtig ist, dass es sich um einen frostfreien, trockenen und bedeckten Tag handelt, damit die Schnittstellen nicht nass werden und auch kein Frost eindringt. Denn ansonsten könnten Krankheitserreger und Bakterien eindringen, was die Pflanze vor allem vor einem nahenden Winter noch sehr schwächen könnte. Ebenfalls wichtig ist das genutzte Werkzeug, das scharf und desinfiziert sein sollte.
So wird bei einem Schnitt wie folgt vorgegangen:
- ist die Pflanze zu hoch, die oberen Triebe kürzen
- verkahlte oder erfrorene Triebe im Inneren an der Wurzel über der Erde entfernen
- verschiedene Haupttriebe ebenfalls auf gewünschte Höhe zurückschneiden
- dann treibt die Pflanze im Frühjahr besser aus
Wurde eine Fingerblättrige Akebie für längere Zeit nicht geschnitten, dann hilft hier nur noch ein kräftiger Rückschnitt, damit die Pflanze neu austreiben und somit auch wieder schön grün werden kann und neue Blüten und Früchte bildet.
Überwinterung
Die Akebie ist winterhart und verträgt Fröste zwischen -10° bis -15° Celsius. Es kann jedoch sein, dass sie im Winter ihre Blätter verliert, wenn es ihr zu kalt geworden ist. Wurzeln und Stamm haben in der Regel dann jedoch keinen Schaden genommen und im Frühling treiben dann neue Blätter aus. Handelt es sich jedoch noch um eine junge Pflanze, dann sollte diese im Winter geschützt werden.
Dabei sollte wie folgt vorgegangen werden:
- bei Kübelpflanzen den Topf im Winter immer schützen
- denn hier kann auch schon wenig Frost schaden
- mit Reisigmatten ummanteln und Erdoberfläche mulchen
- bei starkem Frost die junge Pflanze ganz mit Pflanzenvlies einpacken
- auch im Beet an Hauswänden oder Zäunen junge Pflanzen schützen
- diese bei einem sehr frostigen Winter ebenfalls einpacken
- die Erde auch hier mit einer dicken Mulchschicht bedecken
Vermehren
Wer keine Pflanzen im Handel kaufen möchte, da er schon eine dekorative Akebia quinata besitzt, kann auch selbst auf mehrere Arten vermehren. Zum einen können von der Kletterpflanze Absenker genommen werden, auch Stecklinge von älteren Trieben können geschnitten und zur Bewurzelung in die Erde gesteckt werden.
Hinzu kommt die Teilung der Rhizome, die ebenfalls als neue Pflanzen genutzt werden können. Bildet die Klettergurke bereits Früchte, enthalten diese Samen, die ebenfalls für die Vermehrung Verwendung finden können.
Vermehren mit Absenkern
Sollen Absenker für die Vermehrung genutzt werden, dann müssen junge, bodennahe Triebe hierfür ausgesucht werden.
Beim Absenken wird wie folgt vorgegangen:
- gewünschten Trieb an einem Auge über der Erde absenken
- die Blätter am Trieb werden entfernt
- mit einem gebogenen, langen Nagel oder einem Zelthering verankern
- etwas Erde aufhäufeln
- haben sich eigene Wurzeln gebildet, von Mutterpflanze trennen
- an gewünschten Standort einpflanzen
- vor allem im ersten Winter schützen
Vermehrung durch Stecklinge
Für die Stecklinge werden ältere, bereits leicht verholzte Triebe genutzt. Diese können zum Beispiel auch bei einem Rückschnitt anfallen. Etwa auf eine Länge von 10 cm kürzen und darauf achten, dass die Stecklinge mehrere Augen besitzen.
Dann wird wie folgt vorgegangen:
- alle Blätter entfernen
- Stecklinge mit einem Auge nach unten in Anzuchterde stecken
- Erde gut feucht halten
- an warmen und hellen Ort verbringen
- eine durchsichtige Folie über dem Topf hilft Feuchtigkeit zu speichern
- zwischenzeitlich lüften
- bilden sich Wurzeln und zeigen sich neue Austriebe, umpflanzen
Auch die aus Stecklingen gezogenen jungen Pflanzen sollten im ersten Winter vor Kälte und Frost geschützt werden.
Vermehrung über Rhizome
Werden die Rhizome für die Vermehrung der Akebie genutzt, dann handelt es sich um eine Wurzelabtrennung. Hierzu werden die langen Wurzeln vorsichtig von Erde freigelegt. Dort, wo sich einige Augen befinden, ist die richtige Stelle, um ein Rhizom zu schneiden und zu verwenden.
Dann wird weiter wie folgt vorgegangen:
- geschnittenes Rhizom-Stück in Erde legen
- leicht mit Erde bedecken
- das Auge sollten nach oben blicken
- Erde feucht halten
- an warmen und hellen Standort verbringen
- nach einiger Zeit bildet sich ein neuer Trieb aus dem Auge
- die neue Pflanze kräftiger werden lassen
- dann an neuen Standort umpflanzen
Auch dieser junge Trieb sollte im Winter mit einem Pflanzenvlies und Reisigmatten oder Mulch auf der Erde vor Frost geschützt werden.
Aussaat
Trägt die eigene Pflanze im Gartenbeet im Herbst bereits ihre dekorativen Früchte, können diese nicht nur verzehrt werden, da sie nicht giftig sind, sondern die in den Früchten befindlichen Samen auch für die Aussaat von neuen Klettergurken genutzt werden. Die ideale Zeit, um diese in die Erde zu verbringen, ist der Frühling.
Daher sollten die Samen, die genutzt werden sollen, gesäubert und einen trockenem und warmen Ort, zum Beispiel auf einem Speicher oder einem warmen Kellerraum über die Wintermonate verbracht werden. Die Samen sollten nicht übereinander sondern einzeln nebeneinander auf einer Pappe ausgebreitet werden.
Dann wird weiter wie folgt vorgegangen:
- in den ersten warmen Tagen im Frühling aussäen
- ideal sind die Monate April bis Mai
- Samen einzeln in Anzuchterde in kleine Töpfe stecken
- an warmen und hellen, geschützten Ort im Freien stellen
- Erde feucht halten
- zeigen sich Keimlinge pikieren
- kleine Pflanzen können im Sommer in einen größeren Topf gesetzt werden
- dieser sollte im ersten Winter nach Innen verbracht werden
- im nächsten Frühling an gewünschten Standort umpflanzen
Pflegefehler
Pflegefehler, Krankheiten & Schädlinge
Da es die Akebie noch nicht lange in den hiesigen Breitengraden zu kaufen gibt, sind Schädlinge oder Krankheiten bislang noch nicht bekannt. Zwar ist sie winterhart, doch wird bekannt, dass ein sehr strenger, langer, frostiger und kalter Winter zu erwarten ist, sollte dennoch ein Winterschutz angelegt werden.
Ein weiterer Pflegefehler, der der Akebia quinata schnell zusetzen kann, ist, wenn der falsche Dünger verwendet wird. Denn wird sie weiterhin, nach den ersten Wachstumsjahren mit Kompost versorgt, kann die Blüte und somit auch die Bildung der dekorativen Früchte ausfallen, denn dann setzt die Pflanze ihre ganze Kraft in das weitere Wachstum und nicht in die Blütenbildung.