Franzosenkraut, Knopfkraut, Galinsoga: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- gelb, weiss
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November
- Wuchsform
- aufrecht, einjährig
- Höhe
- bis zu 20 cm hoch
- Bodenart
- steinig, sandig, lehmig, kiesig
- Bodenfeuchte
- frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- k.A.
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Korbblütler, Asteraceae
- Pflanzenarten
- Heilpflanzen, Unkraut
- Gartenstil
- Apothekergarten, Naturgarten, Wildgarten
Das Franzosenkraut trägt auch den Beinamen „Gartenpest“, diesen jedoch zu Unrecht, wenn die Pflege des schmackhaften und gesunden Krautes stimmt. Da sich das Knopfkraut fast überall zu Hause fühlt, ist auch das Pflegen recht einfach. Denn es wächst bevorzugt auch an Feld- und Straßenrändern auf Äckern und in vielen Gärten. Landwirte sind nicht begeistert, wenn das Kraut zwischen ihren Kartoffeln und Rüben erscheint, Köche hingegen bevorzugen Galinsoga immer öfter in der Küche, da es für Salate sehr gut geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
Pflege
Da das Franzosenkraut (Galinsoga) an fast jedem Standort gedeiht und wenig pflegeintensiv ist, ist es recht einfach im Kräuterbeet zu kultivieren. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass sich die Pflanze nicht ungehindert im gesamten Garten verbreiten kann. Denn dann kann es den anderen Pflanzen schnell den benötigten Lebensraum nehmen.
Aussaat
Das Vermehren des gelb blühenden Unkrauts gelingt in der Regel über die Samen. Bei der Aussaat muss nicht viel beachtet werden, denn das Franzosenkraut gehört zu den sich selbst aussäenden Pflanzen. So handelt es sich hierbei um Lichtkeimer. Die Samen sind im Gegensatz zur eigentlichen Pflanze absolut frosthart, fallen im Herbst auf den Boden, überwintern hier und keimen an den ersten warmen Tagen im Frühling. Daher sollte bei der Erstaussaat das Folgende beachtet werden:
- gesammelte Samen an kühlem Ort aufbewahren
- am besten in verschließbarer Dose im Kühlschrank
- können auch direkt auf Boden im Gartenbeet gelegt werden
- dürfen über Winter hier verbleiben
- Keimung erfolgt an ersten warmen Tagen
Da das Franzosenkraut als Unkraut gilt und fast an jedem Platz keimt, ist bei der Pflege der Keimlinge nicht viel zu beachten. Einfach wachsen lassen und nur die überschüssigen Keimlinge entfernen ist hier die Devise.
Hinweis:
Obwohl das Knopfkraut ursprünglich in Südamerika beheimatet war, trägt es den Namen Franzosenkraut. Dies ist geschichtlich so belegt, dass die Franzosen die Samen an den Schuhen gehabt haben sollen, als ihre Armee durch Europa marschierte. Allerdings wurde das Kraut bereits im Jahr 1776 unwissentlich im Botanischen Garten von London gepflanzt und später im Jahr 1802 auch in Berlin.
Blütezeit
Die Blütezeit ist lang, denn bereits im April bilden die ersten Krautpflanzen ihre kleinen, weißen und knopfartigen Blüten aus. Die Blütezeit kann sich dann, je nach Witterungsbedingungen bis in den November hineinziehen. Damit nicht zu viele Samen produziert werden und sich die Pflanze ungehindert im gesamten Garten verbreiten könnten, sollten die Blüten sofort nach dem Verblühen entfernt werden.
Hierbei sollte auf das Folgende geachtet werden:
- Blüten werden zwischen April und November immer wieder neu gebildet
- drei Wochen nach Blüte fruchtreif
- Früchte besitzen flugfähige Samen
- daher keine Frucht bilden lassen
- Blüten vorher entfernen
Hinweis:
Eine einzige Pflanze des Franzosenkrauts kann bis zu 100.000 Samen produzieren. Diese sind absolut frosthart, flugfähig und über 10 Jahre keimfähig. Daher ist es wichtig, dass Sie es nicht zu einer Fruchtreife kommen lassen, da die Früchte auch keinerlei Verwendung finden können.
Düngen & Gießen
Das Knopfkraut benötigt einen nährstoffreichen Boden, daher sollte es auch regelmäßig gedüngt werden. Idealerweise wird vor der Aussaat im Frühling die Erde mit Kompost gemischt. So erhält das Kraut alle Nährstoffe, die es für das Wachstumsjahr benötigt. Da es sich um einen Tiefwurzler handelt, bis zu 80 cm wachsen die Wurzeln in den Boden, sollte an heißen Tagen zugegossen werden. Gerade, wenn Franzosenkraut in einem Kübel oder Hochbeet kultiviert wurde, sollte auf Düngung und Gießen geachtet werden. Hierbei kann wie folgt vorgegangen werden:
- Erde rund um einzelne Pflanzen mulchen
- so kann weiteres Vermehren vermieden werden
- Feuchtigkeit bleibt länger im Boden
- stickstoffhaltigen Dünger verwenden
- im Kübel öfter düngen
- Flüssigdünger aus dem Handel nutzen
Hinweis:
Immer, wenn Pflanzen in einem Kübel kultiviert wurden, dann sollten Sie hier auf eine vermehrte Düngung achten. Denn durch das Gießen werden gerade in einem genutzten Gefäß viele Nährstoffe ausgeschwemmt und verbleiben nicht so lange in der Erde, wie dies in einem Gartenbeet der Fall ist.
Krankheiten & Schädlinge
Krankheiten sind bei dem robusten Knopfkraut nicht bekannt, ebenso auch keine Schädlinge. Dennoch ziehen die Pflanzen im Sommer viele Fliegen und Käfer an, was nicht immer gewünscht wird. Eine direkte Kultivierung auf Terrasse oder Balkon sollte daher vermieden werden. Ansonsten könnten sich die angezogenen Fliegen auch schnell über den gedeckten Tisch hermachen.
Pflanzen & Pflanznachbarn
Franzosenkraut ist nicht als fertige Pflanze erhältlich, kann aber wenn gewünscht, von einem naheliegenden Acker oder Feld ausgegraben und im eigenen Garten wieder eingepflanzt werden. Da das Kraut sehr dicke und weit reichende Wurzeln bildet, sollten es nicht in direkter Nähe anderer Pflanzen gesetzt werden. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, kann das Knopfkraut auch in einem tiefen Gefäß kultiviert werden. Ein Umtopfen ist nicht notwendig, da die Pflanze nicht überwintert werden kann. Beim Pflanzen sollte noch auf das Folgende geachtet werden:
- Pflanzloch tief genug ausheben
- Drainage nicht erforderlich
- Wurzeln wachsen bis zu 80 cm tief
- entnommene Erde mit Kompost mischen
- Kies und Sand unterheben
- Kraut einsetzen und Erde einfüllen
- gut angießen
- rund um Pflanze mulchen
Schneiden & Ernten
Einen Schnitt benötigt die einjährige Pflanze nicht, da sie im Winter abstirbt und dann insgesamt aus dem Boden gezogen werden kann. Jedoch können die schmackhaften und gesunden Blätter des Franzosenkrauts jederzeit geerntet werden. Gerade wenn sich zu viele Pflanzen neu gesät haben, sollten diese schnell geerntet werden, da der Wuchs ansonsten schnell überhandnehmen könnte. Zwar sind die vitamin- und mineralreichen Blätter nicht lagerfähig, können aber wie folgt verwendet werden:
- Blätter sofort zu Salat verarbeiten
- können auch wie Gemüse gekocht werden
- frische Blätter können durch Auflegen Wundheilung dienen
- Blätter für Tee trocknen
- Tee hilft bei Bronchialleiden und Husten
Tipp:
Wenn Sie ganze Stängel entfernen wollen, ist dies gar kein Problem für das Unkraut. Über den Sommer und bei geeigneten Temperaturen im Herbst wird es aus der noch im Boden befindlichen Wurzel immer wieder neu austreiben.
Standort & Bodenbeschaffenheit
Das Knopfkraut gedeiht in der Regel an jedem Standort, wie auch in der freien Natur. Werden ihm jedoch die Lebensbedingungen wie folgt geboten, dann kann sich der Hobbygärtner über eine üppige Ernte freuen:
- sonnig bis halbschattig
- auch unter lichten Bäumen oder Sträuchern
- Erde gerne lehmig
- wächst auch in Kies- oder Steinböden
- daher auch für Steingarten gut geeignet
- Bodenbeschaffenheit stickstoffhaltig
- nährstoffreich
Überwintern
Ein Überwintern des Krauts ist nur in einem Gefäß möglich, wenn dieses nach Innen an einen kühlen, frostfreien Ort verbracht werden kann. Allerdings sät sich das Franzosenkraut regelmäßig im Herbst neu aus, die Samen können einen frostharten Winter ohne weiteres auf der Erde überleben und zeigen sich als Keimlinge bei den ersten warmen Temperaturen.