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Gemeiner Schneeball, Viburnum opulus: Pflege-Anleitung

Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig
Blütezeit
Mai, Juni
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig, Halbstrauch, horstbildend, Überhängend
Höhe
1,5 bis 6 Meter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Moschuskrautgewächse, Adoxaceae
Pflanzenarten
Gartenpflanzen, Kübelpflanzen, Topfpflanzen, Balkonpflanzen, Ziersträucher
Gartenstil
Naturgarten, Heckengarten, Topfgarten, Ziergarten

Gemeiner Schneeball nennt sich unter anderem dieser Strauch, der jeden Garten und Balkon mit einer wunderschönen Blütenpracht füllt und im Herbst mit Beeren einen frischen Farbakzent in die zunehmend farblose Umgebung setzt. Die mehrjährige Pflanze ist winterfest und gedeiht für viele Jahre, wenn Sie einige Bedingungen erfüllen, welche Sie in der ausführlichen Pflege-Anleitung für den Viburnum opulus erfahren.

Video-Tipp

Pflege

Der Dampfbeeren-Strauch beziehungsweise der „Gemeine Schneeball“ (Viburnum opulus) zeigt sich als ein pflegeleichtes Exemplar, dessen Ansprüche auch Pflanzen-Laien einfach gerecht werden können. Er eignet sich perfekt für Gartenfreunde und Pflanzenliebhaber, die gerade erst ihre Leidenschaft entdeckt haben oder nur wenig Arbeit mit ihren Pflanzen haben möchten. Das winterfeste Gewächs macht es Ihnen in jeder Situation einfach. Orientieren Sie sich an der folgenden Anleitung und Sie werden viele Jahre Freude an Ihrer Gartenpflanze haben.

Gemeiner Schneeball blüht üppig
Gemeiner Schneeball blüht üppig

Standort

Der Gemeine Schneeball fühlt sich am wohlsten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Allerdings verträgt er die direkte Sonneneinstrahlung ebenso wenig, wie die pralle Mittagssonne. Optimal bietet sich ein Platz an, an dem die Morgen- und Abendsonne auf ihn scheint.

Er zeigt sich in der Regel recht robust gegenüber Wind. Allerdings kann aber vor allem bei Jungpflanzen, kalte Zugluft in den Wintermonaten zu schaffen machen. Dementsprechend sollte er ein wenig windgeschützt stehen. Wählen Sie zudem einen Platz, an dem keine Dauerfeuchte vorhanden ist, wie zum Beispiel an Bach-, Ufer- oder Teichrändern. Auch Standorte neben Pflanzen, die einen extrem hohen Wasserbedarf haben, sind nicht optimal. Hier könnte es zu einer Übernässung kommen und der Gewöhnliche Schneeball mit einer Wurzelfäule reagieren.

Bodenbeschaffenheit

Für optimale Lebensbedingungen sorgt vor allem die Bodenbeschaffenheit. Aus diesem Grund sollte der Boden einige Voraussetzungen erfüllen, damit sich der Gewöhnliche Schneeball wohl fühlt und prächtig gedeiht.

  • locker und durchlässig
  • lehm- und tonhaltig
  • alternativ lehm- und sandhaltig
  • nährstoffreich
  • frisch feucht bis gut nass, aber ohne Staunässe
  • gern kalkhaltig
  • pH-Wert: neutral bis alkalisch
Gemeiner Schneeball auch Geißenball genannt
Gemeiner Schneeball auch Geißenball genannt

Substrat

Wenn Sie den Wasserholder-Strauch in einen Kübel pflanzen, sollten Sie sich eines hochwertigen Substrats bedienen. Herkömmliche Blumenerde verklumpt mit der Zeit, die Durchlässigkeit ist nicht mehr gegeben und schnell kann sich Schimmel auf der Erdoberfläche bilden. Gleiches gilt auch für Torf.

Bei einem Substrat sollten Sie darauf achten, dass es über einen neutralen bis alkalischen pH-Wert verfügt sowie Anteile an Sand und/oder Lehm besitzt. Optimal ist zudem ein Substrat mit zusätzlichem Perlite, das die Durchlässigkeit des Substrats nochmals verbessert. Sie können auch eine hochwertige Blumenerde verwenden und diese selbst anreichern. Mischen Sie dieser mit je einem Anteil Sand und Lehm. Anstatt Perlite können Sie Tongranulat untermischen.

Pflanzen

Pflanzzeit

Die optimale Pflanzzeit ist im Herbst oder im Frühjahr. Im Herbst sollten Sie die Einpflanzung frühzeitig vornehmen, so dass die Gemeiner-Schneeball-Art ausreichend Zeit erhält, sich einzugewöhnen, bevor der erste Frost kommt.

Pflanzen im Beet

Haben Sie den optimalen Standort für Ihren Gemeinen Schneeball gefunden, steht einer Einpflanzung ins Beet nichts mehr im Wege.

Gehen Sie wie folgt dabei vor:

  • Pflanzloch, das mindestens doppelt so groß und tief ist, wie der Pflanzenballen graben
  • auf Pflanzboden Drainage aus Quarzsand oder Kies auslegen
  • Schicht Erde darauf verteilen
  • Pflanze einsetzen und Erde auffüllen
  • Erde gegebenenfalls zuvor mit Sand und Lehm anreichern
  • ein wenig Kompost sorgt für mehr Nährstoffe im Boden
  • Boden am Pflanzenballen für mehr Stabilität gut andrücken
  • seitliche Erde nur leicht andrücken, damit sie locker und durchlässig bleibt
  • mäßig gießen
  • Pflanzabstand: mindestens einen Meter

Hinweis: Da Viburnum opulus meist im Winter anfällig für Blattläuse ist, die im Sommer gern den Bauernjasmin befallen, sollten Sie diese beiden Pflanzen nie in unmittelbarer Nähe setzen.

Pflanzen im Topf

Beim Eintopfen in einen Kübel gehen Sie in etwa so vor, wie unter „Pflanzen ins Beet“ beschrieben. Beachten sollten Sie hier nur, dass Sie ein hochwertiges Substrat verwenden und vor allem auch hier eine Drainage am Topfboden nicht vergessen.

Topfen Sie den Gewöhnlichen Schneeball so tief ein, dass zwischen Erdoberfläche und Kübelrand mindestens zwei Zentimeter Abstand besteht. Dadurch verhindern Sie, dass eine eventuelle Schlammbildung nach dem Gießen über den Kübelrand fließt. Verwenden Sie eine Kübelgröße, die mindestens doppelt so groß ist, wie der Pflanzballen. Da der Gemeine Schneeball schnell an Umfang und Gewicht zunehmen kann, droht der Kübel ansonsten schnell bei einem Windstoß umzukippen.

Gemeiner Schneeball, Viburnum opulus in voller Pracht
Gemeiner Schneeball, Viburnum opulus in voller Pracht

Umtopfen sollten Sie die Schlangenbeere, wie der gemeine Schneeball ebenfalls benannt wird, circa alle drei Jahre oder spätestens, wenn der Kübel zu klein wird, was der Fall ist, wenn die Stabilität nicht mehr gegeben ist oder sich Wurzeln durch die Erdoberfläche oder das Abflussloch am Boden drängen.

Gießen

Der Gießrhythmus sowie die Gießmenge hängen in erster Linie von dem Standort ab. Grundsätzlich gilt, je sonniger und wärmer der Standort, desto mehr Wasser benötigt der Drosselbeerstrauch.

Hier sollten Sie stets den Boden sowie das Kübel-Substrat auf den aktuellen Feuchtigkeitsgehalt überprüfen. Drücken Sie dazu mit dem Daumen fest auf die Erdoberfläche. Der optimale Zeitpunkt zum Gießen ist, wenn die Erdoberfläche leicht angetrocknet ist, sie sich aber dennoch bis circa zwei Zentimeter eindrücken lässt. Sie grundsätzlich ein vollständiges Austrocknen der Erde.

Hinweis: Beachten Sie, dass Kübelpflanzen aufgrund der geringeren Erdmasse schneller austrocknen und dementsprechend öfter gegossen werden müssen.

Während heißer Sommertage können Sie den Gewöhnlichen Schnellball großzügig mit dem Gartenschlauch bewässern, sofern Sie eine Drainage in den Boden eingelegt haben, damit keine Staunässe entsteht. Auf diese Weise sorgen Sie für eine Speicherkapazität im Boden und müssen nicht täglich nachgießen. In Kübel gehaltene Blutbeer-Sträucher sollten nicht auf einem Unterteller platziert werden, wenn Sie nicht dafür sorgen können, dass aus diesem überschüssiges Wasser abgegossen werden kann, weil beispielsweise der Pflanzenkübel zu schwer zum Anheben ist. Gegossen sollte im Sommer stets am frühen Morgen oder idealerweise am Abend, wenn keine Sonne auf den Strauch scheint.

Düngen

Nur wenn der Wasser-Schneeball in nährstoffarmem Boden platziert ist, empfiehlt es sich, einen organischen Volldünger alle sechs bis acht Wochen zu verabreichen. Die erste Düngegabe sollte Anfang Mai erfolgen, damit Viburnum opulus eine optimale Versorgung zum Blütenbeginn erhält. Die letzte Düngung wird spätestens im Anfang September gegeben.

Viburnum opulus wird auch als Herzbeer bezeichnet
Viburnum opulus wird auch als Herzbeer bezeichnet

Steht der Herzbeer-Strauch in einem recht feuchten Boden, ist es ratsam mit Kompost alle paar Wochen zu düngen, da dieser für ein leicht saures Bodenmilieu sorgt. Möchten Sie das Blühwachstum sowie die Blühdauer optimieren, geben Sie ab April alle zwei Wochen einen phosphorhaltigen Blühdünger. Achten Sie darauf, dass Sie zu keinem Dünger mit Stickstoffanteilen greifen, da dieser das Blühen negativ beeinflusst.

Hinweis: Frisch eingepflanzte sowie umgetopfte Pflanzen werden in den ersten vier bis sechs Wochen nicht gedüngt.

Schneiden

Da der Gemeine Schneeball nur an Hölzern blüht, die mindestens zwei Jahre alt sind, sollten Sie sparsam mit einem Radikalschnitt sein. Dieser sollte nur unternommen werden, wenn der Geißenball seitlich extrem auseinander fällt. Mit einem Radikalschnitt können Sie den Strauch wieder zum dichten Wuchs anregen. Eine Blüte ist in dem Fall erst nach einem blütenlosen Jahr zu erwarten. Sie sollten sich auf ein Auslichten nach der Blütezeit beschränken. Kürzen Sie dazu neue Triebe sowie alte Holzstiele maximal um ein Drittel.

Gleich ob Radikalschnitt oder ein Auslichten, ein Schnitt sollte grundsätzlich im Frühjahr bis Mai oder im Herbst zwischen September und Oktober erfolgen. Bei einem Schnitt im Herbst, empfiehlt es sich, die Schnittstellen an den hölzernen Teilen mit Schwefelpulver oder mit Wachs zu verschließen. Auf diese Weise kann die Schnittstelle schneller abtrocknen und bei frühzeitigem Frost keine Erfrierungsschäden davon tragen.

scharfe Gartenschere für den Rückschnitt
scharfe Gartenschere für den Rückschnitt

Überwintern

Die Dampfbeere ist winterhart und kann unkompliziert die Wintermonate im Freien auch bei Minustemperaturen verbringen. Lediglich Jungpflanzen im ersten Lebensjahr sollten vor Frost geschützt werden. Wickeln Sie einen Schutz aus Bast, Reisig oder Jute um den Gewöhnlichen Schneeball herum. Wenn die Jungpflanze in einem Kübel den Winter draußen verbringen soll, stellen Sie Styropor oder Ähnliches mit isolierenden Eigenschaften darunter, damit die Bodenkälte nicht zu den Wurzeln hoch ziehen kann.

Vermehren

Um Ihren Garten, die Terrasse oder den Balkon mit einer Blütenpracht zu dekorieren, lohnt es sich, den nicht ganz günstigen Viburnum opulus selbst zu vermehren. Mit der richtigen Anleitung gelingt dies auch jedem Nicht-Garten-Profi.

Stecklinge

Wenn der Gemeine Schneeball im Sommer kräftig austreibt, ist die perfekte Zeit, um eine Vermehrung über einen Steckling vorzunehmen.

Gehen Sie dafür wie folgt vor:

  • neuen Trieb von mindestens 10 Zentimetern von Mutterpflanze abtrennen
  • unteren Blätter bis zu Triebmitte abknicken
  • in durchsichtiges und mit Wasser gefülltes Glas stellen
  • an hellen, windgeschützten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
  • optimale Temperatur: 21 bis 25 °C
  • spätestens alle zwei Tage Wasser wechseln
  • Steckling in Erde pflanzen, wenn sich Wurzeln gebildet haben
  • Erde mit spezieller Anzuchterde anreichern
  • Erde gut feuchthalten, aber Staunässe verhindern
  • Jungpflanze bei Frost ins Warme stellen oder mit Jutesack bzw. Bastmatte schützen
  • ab darauffolgenden Frühjahr Jungpflanze wie erwachsenen Viburnum behandeln

Krankheiten

Der Gewöhnliche Schneeball ist recht unanfällig gegen Krankheiten. Lediglich zu wenig oder zu viel Feuchtigkeit könnte die Blätter braun werden lassen. Passen Sie in dem Fall einfach die Wassermenge dem Bedarf an, wie in der Rubrik „Gießen“ beschrieben.

Schädlinge

Zeigen sich Blattverfärbungen sowie Blattverkrüppelungen und die Blüten reifen nicht aus, dann wird der Wasser-Schneeball vermutlich Blattläuse haben.

Schnelle Abhilfe schafft ein altbewährtes Hausmittelrezept, das aus einer hoch-konzentrierten Seifenlauge mit einigen Tropfen Spiritus besteht. Spitzen Sie die Pflanze kräftig mit dem Gartenschlauch ab. Auf diese Weise entfernen Sie die meisten Blattläuse bereits. Im Anschluss sprühen Sie den Strauch gleichmäßig mit der Seifenlauge ein. Dadurch werden auch die letzten Blattläuse verschwinden und ein Neubefall haben Sie vorerst nicht zu befürchten.

Gemeiner Schneeball, Viburnum opulus im Garten
Gemeiner Schneeball, Viburnum opulus im Garten

Sorten

Es gibt ungefähr bis zu 200 Arten inklusive Unterarten des Gemeinen Schneeballs. Sehr beliebt ist dabei besonders der Echte Schneeball „Roseum“ (Viburnum opulus ‚Roseum‘). Seine Blätter färben sich im Herbst weinrot bis dunkelrot. Die bis zu acht Zentimeter großen Blüten stechen von Mai bis Juni besonders hervor. Er eignet sich optimal als Vogelschutzhecke, da er keine Früchte im Herbst trägt, die Vögel anziehen.

Beim Wolligen Schneeball (Viburnum lantana) handelt es sich um einen sommergrünen Strauch mit Blüten in Schirmform. Ab August werden die Blüten gegen Beerenschmuck abgelöst. Er gilt als einer der anspruchslosesten Exemplare und eignet sich perfekt für Pflanzen-Anfänger.

Zudem zählen zahlreiche weitere Zierhölzer-Arten zur Viburnum-Gattung, wie unter anderem:

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