Zum Inhalt springen
Startseite » Pflanzenlexikon » Stauden » Gerbera als Zimmerpflanze: Pflege-Anleitung

Gerbera als Zimmerpflanze: Pflege-Anleitung

Gerbera als Zimmerpflanze
Steckbrief und Pflege-Infos öffnen +schließen -
Blütenfarbe
gelb, mehrfarbig, orange, rosa, rot, violett, weiss
Standort
Sonnig
Blütezeit
April, Mai, Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Korbblütler, Asteraceae
Pflanzenarten
Balkonblumen
Gartenstil
Blumengarten

Die Gerbera gehört zur Gattung der Korbblütler und zählt zu den beliebtesten Schnittblumen, die es gibt. Wer diese wahre Schönheit unter den Pflanzen jedoch nicht nur im Garten und in der Vase bewundern möchte, der holt sie sich ganz einfach als Zimmerpflanze ins Haus. Dadurch kann man sich das Jahr über an der wunderschönen Gerbera erfreuen.

Video-Tipp

Herkunft & Blüte

Eine Gerbera bietet pure Farbenpracht: die herrliche Pflanze blüht in den verschiedensten Farbtönen, wie etwa in Rot, Orange, Gelb, Violett und Weiß. Hier findet man kaum eine Farbe, die nicht vorhanden ist. Zudem ist die Gerbera durch ihre feine Behaarung wunderbar samtig und lässt sich somit ohne weiteres anfassen.

Die Pflege einer Gerbera als Zimmerpflanze ist zwar nicht ganz einfach, aber mit etwas Feingefühl durchaus machbar. Doch der Aufwand lohnt sich, denn die Pflanze dankt es Ihnen mit einer wunderschönen Blütenpracht.

Gerbera

Hinweis: Bei den meisten Gerbera-Züchtungen handelt es sich um Kreuzungen verschiedener Arten aus dem südafrikanischen Raum. In der Vergangenheit wurde die Gerbera deshalb ursprünglich als Afrikanische bzw. Äthiopische Aster bezeichnet.

Der Holländer Jan Frederik Gronovius beschrieb die Pflanze schließlich und verlieh ihr nach dem angesehenen Mediziner und Botaniker Traugott Gerber den Namen Gerbera. Die ersten Exemplare der Pflanze erreichten jedoch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts Deutschland.

Verschiedene Kreuzungsversuche gab es in Cambridge allerdings schon ab dem Jahre 1890. Mittlerweile existiert sogar eine winterharte Gerbera-Art, die immerhin Temperaturen aushält, die sich knapp unter dem Gefrierpunkt befinden. Gerbera können im Garten sowie als Zimmerpflanzen gehalten werden und finden auch als Schnittblumen zahlreiche Bewunderer.

Pflege

Diese herrliche, in den verschiedensten Farben gedeihende Pflanze, benötigt in ihrer Pflege etwas mehr Zuwendung, wie in der folgenden Anleitung zu erkennen ist. Dafür kann man sich jedoch an einer wunderschönen Pflanze mit eindrucksvoller Blütenpracht erfreuen. Der Aufwand, der hierfür anfällt, hält sich jedoch in Grenzen und kann normalerweise von jedem durchgeführt werden.

Standort

Die Gerbera benötigt als Zimmerpflanze einen hellen Standort. Achten Sie darauf, dass die Pflanze viel Sonnenlicht abbekommt, aber nicht der Mittagssonne am Fenster ausgesetzt ist. Im Allgemeinen verträgt die Gerbera generell keine hohen Temperaturen. Im Sommer ist es möglich, die Pflanze auf den Balkon oder die Terrasse zu stellen, aber auch hier sollte die Mittagssonne vermieden werden:

  • Morgen- und Abendsonne ideal
  • Temperaturen um 20 °C
  • regelmäßig gut lüften

Boden und Substrat

Gerbera

Die Bodenbeschaffenheit sollte locker sein, mit einer hohen Durchlässigkeit sowie sandigen Anteilen. Es ist zum Beispiel aber auch möglich, übliche Einheitserde zu verwenden und diese mit etwas Kokoshum oder Perlit zu versetzen. Auf diese Weise erreichen Sie eine höhere Durchlässigkeit, sodass das Substrat lockerer wird.

Aussaat

Gerberas müssen Sie nicht unbedingt kaufen, Sie können die Pflanzen auch selbst aussäen. Dafür benötigen Sie entweder Samen aus dem Fachhandel oder frische Samen einer Gerbera.

Außerdem gilt es folgendes zu beachten:

  • Aussaat im September oder im Februar durchführen
  • Samen dürfen nicht austrocknen
  • hohe Keimtemperatur

Tipp: Sicherer ist es, wenn Sie die Samen im Fachhandel erstehen, da diese in der Regel eine hohe Keimfähigkeit bieten.

Aussäen

Wenn Sie sich an den Aussaattermin im Herbst oder frühen Frühjahr, gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Saatschale mit Anzuchterde, die für Tropenpflanzen geeignet ist, verwenden
  • Samen aussäen und leicht andrücken
  • nicht mit Erde bedecken
  • Schale an hellem und warmem Ort aufstellen
  • ideale Keimtemperatur zwischen 22 und 24 °C
  • für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen, ohne Substrat dauerhafter Nässe auszusetzen

Anzucht

Bis zum Keimen der Samen vergehen in der Regel circa zwei bis drei Wochen. Wenn die Sämlinge eine Höhe von etwa drei Zentimeter erreichen, erfolgt das Pikieren. In Töpfe umgepflanzt werden die kleinen Pflanzen, sobald sie ungefähr acht Zentimeter hoch sind. Zum Einpflanzen verwendet man eine nahrhafte, lockere Erde. Außerdem sollten die Töpfe nicht zu dicht nebeneinander stehen, da die Pflänzchen sonst nicht genug Luft bekommen.

Gerbera

Pflanzen/Umtopfen

Eine Gerbera wird am besten im Frühjahr umgetopft. Vor allem ältere Pflanzen, die mit ihren Wurzeln bereits aus dem Topf herauswachsen, sollten dringend umgetopft werden. Beim Umtopfen können Sie eine Gerbera aber auch gezielt teilen und so vermehren.

Die Pflanze sollte nicht zu tief in den Boden gesetzt werden und der obere Teil der Wurzelkrone muss frei sein. Nach dem Umtopfen benötigt die Gerbera in der Regel ein kleines bisschen Zeit, bis sie sich „akklimatisiert“ hat. Danach wird die Pflanze normalerweise problemlos anwachsen, sofern die Haltungsbedingungen stimmen.

Gießen

Eine Gerbera benötigt ausreichend Flüssigkeit. Aufgrund dessen sollten Sie stets darauf achten, den Wurzelballen leicht feucht zu halten. Hier ist jedoch etwas Fingerspitzengefühl vonnöten, denn die Pflanze reagiert auf Ballentrockenheit ebenso negativ wie auf Staunässe.

Die Folgen hiervon sind zum Beispiel Blattabwurf und Wurzelfäule. Generell muss im Sommer mehr gegossen werden als im Winter.

Tipp: Zudem kann es bei allzu trockener, stehender Luft notwendig sein, die Pflanze gegebenenfalls zu besprühen, damit eine höhere Luftfeuchtigkeit entsteht.

Düngen

Zwischen den Monaten Mai und September empfiehlt es sich, die Gerbera zu düngen. Hierfür verwenden Sie am besten einen Flüssigdünger. Der Dünger wird schwach konzentriert in das Gießwasser hinein gegeben. Durch eine gezielte Düngung erfreuen Sie sich an einem gesunden Pflanzen-Wachstum mit herrlicher, ausdauernder Blüte.

Vermehren

Gerbera können Sie mithilfe von mehreren Methoden vermehren:

  • Aufzucht von Samen (wie oben beschrieben)
  • Teilung der Wurzeln
  • Schneiden von Stecklingen
Gerbera

Wurzel-Teilung

Um eine Wurzel-Teilung bei einer älteren Gerbera-Pflanze durchzuführen, wird die entsprechende Gerbera zunächst aus dem Topf gehoben. Anschließend schneiden Sie die Wurzel in mehrere Stücke und zwar so, dass sich an jedem Stück noch insgesamt drei Augen befinden. Jedes dieser Teilstücke setzen Sie jetzt in einen neuen Topf mit ausreichend Substrat und gießen vorsichtig an. Die beste Zeit, um eine Wurzel-Teilung durchzuführen, ist Ende Mai oder auch Anfang des Monats September.

Stecklinge

Das Abschneiden von Stecklingen ist wohl die einfachste Methode, um eine Gerbera zu vermehren. Hierfür schneiden Sie ganz einfach im Frühjahr einige Stecklinge ab. Deren Länge sollte jeweils etwa fünf bis acht Zentimeter betragen. Anschließend entfernen Sie die unteren Blätter und stellen alle Stecklinge in ein Glas, das mit Wasser gefüllt ist. Der Standort des Glases sollte warm sein. Dort können die Stecklinge wurzeln. Sobald die Wurzeln etwa fünf Zentimeter lang sind, pflanzen Sie die Stecklinge in einen Topf.

Überwintern

Von Herbst bis Frühjahr überwintert die Gerbera idealerweise an einem hellen Standort, bei einer Temperatur zwischen 8 und 12 °C. Während dieser Zeit legt die Gerbera eine Ruhepause ein, die dafür sorgt, dass die Pflanze wieder eine prächtige Blüte ausbildet. Gießen müssen Sie die Gerbera hier nur etwa zwei Mal im Monat, das Düngen entfällt komplett.

Ist solch ein Raum nicht vorhanden, dann genügt ebenfalls ein Zimmer, in dem eine Temperatur von circa 15 °C herrscht. Auch bei diesen Bedingungen ist keine Düngung notwendig, nur gegossen wird ein wenig mehr.

Überwintern bei Zimmertemperatur

Sollte es jedoch nicht möglich sein, die Gerbera bei den oben genannten Temperaturen zu halten, dann können Sie die Pflanze durchaus auch das ganze Jahr über bei Zimmertemperatur stehen lassen. In diesem Fall gießen Sie ganz normal weiter und fahren die Dünger-Gaben etwas herunter.

Allerdings müssen Sie bei einer solchen Haltung damit rechnen, dass der Gerbera zu einem früheren Zeitpunkt die Kraft ausgeht und sie entweder keine so prächtige Blüte mehr ausbildet oder überhaupt nicht mehr weiter wächst. Deshalb ist eine ganzjährige Haltung bei Zimmertemperatur eher nicht empfehlenswert.

Schädlinge

An Schädlingen wird die Gerbera vor allem von Blattläusen und Weißen Fliegen befallen. Blattläuse können im Anfangsstadium noch gut durch Abspülen mit Wasser bekämpft werden. Ist der Befall stärker bieten sich Hausmittel, wie etwa eine Seifenlauge, hergestellt aus einem Esslöffel Schmierseife und einem Liter Wasser, an. Das Gemisch sprühen Sie ganz einfach auf die betroffene Pflanze. Sollte jedoch alles nicht helfen, finden Sie im Fachhandel die verschiedensten Mittel gegen Blattläuse.

Gegen Weiße Fliegen helfen in der Regel Gelbtafeln am besten. Die Tafeln müssen Sie nur in den Topf der befallenen Pflanze stecken.

Gelbtafel
Gelbtafel

Krankheiten

Gerberafäule

Die schlimmste Krankheit, die eine Gerbera befallen kann, ist die Gerberafäule. Hier verfärben sich zunächst die Blätter der Pflanze fahlgrün bis hin zu graubraun. Im weiteren Verlauf der Krankheit fault die Gerbera an ihrem Stammansatz sowie an ihren Wurzeln.

Gerberafäule entsteht aufgrund von niedrigen Temperaturen, einer zu hohen Bodenfeuchtigkeit, zu viel Dünger oder auch einem zu sauren Boden. Ist ihre Pflanze an der Gerberafäule erkrankt, dann bleibt Ihnen leider nichts anderes mehr übrig, als sie zu entsorgen.

Grauschimmel

Eine weitere Krankheit, die die Gerbera oftmals befällt, ist der Grauschimmel. Dieser entsteht dann, wenn die Pflanzen zu eng stehen, sie zu wenig frisch Luft bekommen, das Substrat zu nass ist und beziehungsweise oder die Raum-Temperatur nicht stabil bleibt.

Bei einem Befall mit Grauschimmel pflücken Sie zunächst die befallenen Blätter ab und anschließend besprühen Sie die Gerbera mit einem Fungizid, um sie vor einer weiteren Ansteckung zu schützen. Außerdem sollten die jeweiligen Haltungsbedingungen angepasst werden, damit der Grauschimmel nicht erneut auftritt.

Sorten

Verschiedene Gerberas

Von der Gerbera sind etwa 40 Arten und mehrere Hundert Sorten bekannt. Die Pflanzen werden in den verschiedensten, wunderschönen Farbkombinationen angeboten. Dazu gehört zum Beispiel die ‚Grandera Red‘, deren kraftvolle Rottöne wunderbar in einem Topf zu Geltung kommen. Sehr schön ist beispielsweise aber auch die ‚Garvinea Sunny‘, mit ihren gelben, leuchtenden Blüten. Die verschiedenen Varianten dieser herrlichen Pflanze können fast das ganze Jahr über erstanden werden.

Sorten-Unterscheidung nach Größe der Blüten

Die große Anzahl an unterschiedlichen Gerbera differenziert man in der Regel nach der Größe ihrer Blüten. Mittlerweile gibt es Mini-Gerbera ebenso wie Standard-Gerbera und Riesen-Gerbera. Unter einer Mini-Gerbera versteht man im Allgemeinen eine Pflanze, die einen Blütendurchmesser von bis zu acht Zentimeter aufweist.

Zu den Standardsorten gehören dagegen Gerbera mit Blüten von bis zu 13 Zentimetern. Die Riesen-Gerbera, die zu den Spezialitäten zählen, besitzen in einigen Fällen Blüten mit einer Größe von sage und schreibe 15 Zentimetern.

Scroll Up