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Glücksklee, Glückskleeblatt, Oxalis tetraphylla: Anzucht + Pflege

Glücksklee (Oxalis tetraphylla)
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, buschig, mehrjährig, horstbildend, Staude
Höhe
15 bis 40 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Sauerkleegewächse, Oxalidaceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen, Kübelpflanzen, Topfpflanzen, Beetpflanzen, Steingartenpflanzen, Zierpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Kiesgarten, Steingarten, Ziergarten

Als apartes Mitbringsel und hübsche Tischdekoration zur Silvesterparty ist Glücksklee wohlbekannt. Wer den zierlichen Oxalis tetraphylla lediglich auf diese Funktion reduziert, verkennt sein Potenzial zur üppig blühenden Topfpflanze für die Fensterbank und den sommerlichen Balkon. Erkunden Sie hier einen detaillierten Leitfaden für die Anzucht und Pflege. So gedeiht ein Glückskleeblatt über viele Jahre vital und gesund.

Video-Tipp

Pflege

Die subtropische Zwiebelpflanze gibt sich dabei anspruchslos und wehrt nach alter Tradition als magisches Glückskleeblatt die bösen Geister ab. Wie einfach Anzucht und Pflege von der Hand gehen, vermittelt Ihnen dieser Leitfaden übersichtlich und praxisorientiert.

Glücksklee ist eine Zwiebelpflanze

Mit dem gefürchteten Klee im Rasen ist Glücksklee nicht verwandt. Als Mitglied der Gattung Sauerklee besteht indes eine enge Verwandtschaft mit dem ungeliebten Horn-Sauerklee (Oxalis corniculatus), dessen Auftauchen im Beet beim Gärtner keinesfalls Glücksgefühle auslöst.

Tipp: Hat ein Glücksklee zu Silvester seine Aufgabe als Mitbringsel oder Tischdekoration erfüllt, sollte die hübsche Pflanze nicht vorschnell auf dem Kompost entsorgt werden. Mit den dekorativen, viergeteilten Blättchen und hübschen Blüten fungiert ein Oxalis tetraphylla als aparter Sommerblüher auf der Fensterbank und ziert den Balkon.

Anzucht

Damit Glücksklee pünktlich zu Silvester sein hübsches Blätterkleid trägt, stellen Sie mit einer Anzucht im Herbst die Weichen, indem Sie die folgenden Arbeiten zwischen Ende September und Mitte Oktober in Angriff nehmen. Wahlweise ziehen Sie ein Glückskleeblatt im Frühjahr heran, damit es sich als Topfpflanze auf dem sommerlichen Balkon oder ausgepflanzt im Beet in Szene setzt.

Vorbereitungsarbeiten

Erwerben Sie die Zwiebelchen erst kurz vor dem gewählten Anzuchttermin. Je frischer das Pflanzgut, desto geringer die Ausfallquote. Darüber hinaus erhöhen Sie die Erfolgsaussichten mit diesen Vorbereitungsarbeiten.

Anzuchtsubstrat

Um eine Glücksklee-Knolle zu einem vitalen Austrieb zu motivieren, sollte das Anzuchtsubstrat mager beschaffen sein. Statt einer nährstoffreichen Blumenerde, verwenden Sie bitte eine spezielle Anzuchterde aus dem Fachhandel. Wer gerne selbst mischt, magert Kakteen- oder Kräutererde mit etwas Sand ab.

In der Praxis ausgezeichnet bewährt hat als für die Anzucht von Oxalis tetraphylla Kokosfasersubstrat, das sowohl nährstoffarm als auch luftig genug strukturiert ist, um den kleinen Zwiebelchen beste Startvoraussetzungen zu bieten.

Glücksklee

Sterilisieren

Damit die feinen Zwiebeln und zarten Pflänzchen nicht sogleich Opfer von Krankheiten und Schädlingen werden, empfehlen wir, das Anzuchtsubstrat im Vorfeld zu sterilisieren. Hierzu füllen Sie die Erde in eine feuerfeste Schale, besprühen sie ein wenig mit Wasser und legen einen Deckel locker darauf:

  • im Backofen bei 150 °C Ober- und Unterhitze 20 bis 30 Minuten lang
  • in der Mikrowelle bei 700 Watt innerhalb von 5 bis 8 Minuten

Anzuchtgefäß

Um eine größere Anzahl an Glückskleeblättern zu züchten, stehen entsprechend große Schalen im Handel zur Verfügung. Wählen Sie hingegen kleine Torfpresstöpfe, ersparen Sie einem jungen Glückskleeblatt im weiteren Verlauf den Stress einer Vereinzelung.

In den endgültigen Kulturtopf können die Jungpflanzen mitsamt dieses Anzuchttopfes eingesetzt werden, da sich das Material sukzessive auflöst. Unabhängig von der Form des Behälters, sollte sichergestellt sein, dass sich im Boden eine Öffnung befindet als Ablauf für überschüssiges Gießwasser.

Vorziehen

Stehen alle Materialien bereit, gehen Sie in diesen Schritten vor:

  • Töpfchen oder Schale zu zwei Drittel mit Anzuchtsubstrat füllen
  • in Einzeltöpfen jeweils eine Glücksklee-Zwiebel maximal 5 cm tief in die Erde drücken
  • in größeren Gefäßen Knollen im Abstand von 5 cm setzen
  • Substrat leicht andrücken und mit weichem, zimmerwarmem Wasser angießen
  • Klarsichtfolie über jedes Gefäß ziehen

Stellen Sie die Anzuchtgefäße auf an einem halbschattigen, warmen Fensterplatz, der nicht unter pralle Sonneneinstrahlung gerät. Halten Sie das Substrat bitte konstant leicht feucht und lüften die Abdeckung täglich, damit sich kein Schimmel bildet. Sobald die ersten Blättchen sprießen, kann die Haube entfernt werden.

Glückskleeblatt

Eintopfen

Sie haben einen guten Gärtner-Job gemacht, wenn sich innerhalb der folgenden Wochen vitale Jungpflanzen entwickeln mit zahlreichen Blättern. Herrscht in einer Anzuchtschale drangvolle Enge, ist es an der Zeit, jedem Glückskleeblatt einen eigenen Topf zuzuweisen. Für Exemplare in Einzeltöpfen schlägt die Stunde des Umtopfens, wenn der Wurzelballen diese vollständig ausfüllt. Jetzt darf das Substrat gerne nährstoffreicher sein, sodass Sie jede handelsübliche Blumenerde verwenden können.

So topfen Sie selbst vorgezogenen Glücksklee richtig ein:

  • über Bodenöffnung im Topf Tonscherbe als Drainage auslegen
  • darüber Substrat bis auf halbe Topfhöhe einfüllen, um darin eine Mulde zu drücken
  • Glückskleeblatt aus Anzuchtgefäß nehmen und mittig einsetzen

Aus einer Anzuchtschale entnehmen Sie die Jungpflanzen idealerweise mit einem großen Löffel, damit der empfindliche Wurzelballen keinen Schaden erleidet. Demgegenüber gestaltet sich der Umzug für Jungpflanzen in Torfpresstöpfen unkompliziert, indem Sie diese einfach komplett einsetzen in die Blumenerde. Wichtig zu beachten ist, dass die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird.

Mit dem folgenden Pflegeprogramm entlocken Sie einem Glückskleeblatt ein dichtes Blätterkleid und eine farbenfrohe, lang anhaltende Blütezeit. Wenngleich die Pflanze im mitteleuropäischen Klima nicht winterhart ist, verfügt sie dennoch über das Potenzial für eine mehrjährige Kultivierung. Alle relevanten Aspekte werden im Folgenden näher beleuchtet.

Standort

Am sonnigen Standort fühlt sich ein Glücksklee sogleich heimisch, wenn dort Temperaturen vorherrschen zwischen 18 und 22 °C. Zur Winterzeit wählen Sie bitte einen Platz fernab eines aktiven Heizkörpers, da die trockene Wärme Ihrem grünen Maskottchen nicht behagt. Haben sich Mitte Mai die Eisheiligen verabschiedet, favorisiert die Pflanze einen hellen, halbschattigen Standplatz auf dem Balkon, gerne wind- und regengeschützt.

Glückskleeblatt, Oxalis tetraphylla

Gießen

Der florale Glücksbringer liebt eine gleichmäßige Bodenfeuchte, ohne Gefahr von Staunässe. Gießen Sie einen Vierblättrigen Sauerklee erst dann, wenn die Substratoberfläche spürbar angetrocknet ist. Es ist von Vorteil für die Vitalität, wenn Sie ausschließlich weiches Wasser verwenden. Im normalen Leitungswasser ist Kalk enthalten, der auf Dauer den pH-Wert im Substrat in die Höhe schnellen lässt.

Die Folge sind Probleme bei der Nährstoffaufnahme und Blattchlorosen. Gefiltertes Regenwasser eignet besonders gut für die Wasserversorgung. Abgestandenes oder abgekochtes Leitungswasser erfüllt die Anforderungen ebenfalls.

Düngen

Charakteristisch für ein Glückskleeblatt ist der geringe Nährstoffbedarf. Verabreichen Sie zwischen April und September alle 4 Wochen einen gängigen Flüssigdünger, gibt sich die Topfpflanze damit vollauf zufrieden. Bitte beachten Sie, dass Sie das Mittel nicht auf trockenes Substrat verabreichen. Bei Bedarf gießen Sie mit klarem, kalkfreiem Wasser ein wenig an, um erst anschließend den Dünger hinzuzufügen.

Schneiden

Schneiden Sie verwelkte Blüten und verdorrte Blätter regelmäßig ab, bewahrt die Pflanze ein gepflegtes Erscheinungsbild. Wir empfehlen, die Blüten zeitnah auszuputzen, damit ein Glücksklee nicht unnötigerweise seine wertvolle Pflanzenenergie in das Wachstum von Samenständen investiert. Streben Sie die Ernte der Kapselfrüchte an, um die Samen für die Vermehrung zu nutzen, gilt diese Vorgabe natürlich nicht.

Erst im Verlauf der Überwinterung schneiden Sie alle Pflanzenteile bis zum Boden ab, wenn sie restlos vergilbt sind. Bis dahin ziehen die Zwiebelchen alle verbliebenen Nährstoffe ein, um daraus Reserven anzulegen für die nächste Saison.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass Schnittgut eines Oxalis tetraphylla nicht geeignet ist als Grünfutter für Kaninchen, Hamster und andere Kleintiere.

Glücksklee, Oxalis tetraphylla

Überwintern

Zu den tragenden Säulen einer mehrjährigen Kultivierung zählt eine Vegetationsruhe. Wenn im Herbst die Temperaturen fallen, räumen Sie Ihren Glücksklee ein. Setzte sich die Pflanze auf der Fensterbank in Szene, zieht sie ebenfalls um in ein Winterquartier.

So kommt ein Vierblättriger Sauerklee wohlbehalten durch die kalte Jahreszeit:

  • Topf in dunklem Raum mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C aufstellen
  • Pflanze nur noch schlückchenweise gießen
  • von Oktober bis März keinen Dünger verabreichen

Ab April nimmt die Pflanze ihren angestammten Platz auf der hellen Fensterbank wieder ein, um sich hier an Wärme und Sonnenstrahlen zu gewöhnen. Parallel dazu gießen Sie häufiger und beginnen mit der Nährstoffzufuhr. Sollte das Glückskleeblatt seinen Topf vollständig durchwurzelt haben, wird sie jetzt umgetopft.

Vermehren

Mit Blick auf die genügsamen Pflegeansprüche, liegt der Wunsch nach weiteren Exemplaren dieser fröhlichen Gesellen auf der Hand. Für die Nachzucht stehen mehrere Methoden zur Wahl, die wir Ihnen hier näher erläutern:

Teilung

Ist die winterliche Ruhepause erfolgreich absolviert, topfen Sie den Glücksklee aus und zerteilen den Wurzelballen in zwei Hälften. Eine gut etablierte Pflanze kann in weitere Segmente zerschnitten werden. Jedes Teilstück setzen Sie in einen eigenen Topf, gefüllt mit lockerer Blumenerde über einer Drainage.

Am warmen, halbschattigen Standort gießen Sie regelmäßig, um die Verwurzelung voranzutreiben. Den ersten Dünger erhalten Ihre Zöglinge erst dann, wenn die Vorräte im vorgedüngten Substrat nach etwa 6 Wochen aufgezehrt sind.

Brutzwiebeln

Eine vitale Mutterpflanze ist stets um zahlreichen Nachwuchs bemüht. Zu diesem Zweck bringt sie kleine Tochterzwiebeln hervor, die im Rahmen des Umtopfens im Frühjahr zutage treten. Werfen Sie hierzu einen Blick auf das Ende der Ausläufer, wo die blassgelben Knollen gedeihen.

Schneiden Sie diese Brutzwiebeln mit einem desinfizierten Messer ab und setzen sie in Töpfchen mit Anzuchterde. Diese Variante der Nachzucht verläuft zwar nicht so zügig, wie die Teilung; dennoch halten Sie spätestens zum nächsten Silvester neue Glücksbringer in Händen.

Stecklinge

Wer über ein gerüttelt Maß an gärtnerischem Fingerspitzengefühl verfügt, wählt die Stecklings-Methode.

So gelingt es:

  • inmitten der Wachstumsphase gesunde, beblätterte Triebe abschneiden
  • in ein mit weichem Wasser gefülltes Glas stellen
  • Stückchen Holzkohle zur Vorbeugung gegen Fäulnis hinzufügen
  • Wasser am warmen, halbschattigen Standort regelmäßig austauschen

Im Rahmen dieser Vorgehensweise können Sie täglich mitverfolgen, wie die zarten Wurzeln sprießen. Nach 3 bis 4 Wochen haben die filigranen Stränge eine ausreichende Länge erreicht. Setzen Sie die bewurzelten Triebe in kleinen Tuffs in einen kleinen Topf mit lockerem, durchlässigem Substrat und gießen an mit feiner Brause.

Glückskleeblatt, Oxalis tetraphylla

Sorten

Innerhalb der facettenreichen Familie der Sauerkleegewächse ist es vornehmlich Oxalis tetraphylla, der mit seinem vierblättrigen Laub als Glücksbote fungiert. Zu Silvester ist die Farbe der Blüten noch von sekundärer Bedeutung. Streben Sie hingegen die weiterführende Kultivierung als Balkon- und Zimmerpflanze an, möchten wir Ihr Interesse auf die folgenden Sorten lenken.

Iron Cross

Der Publikumsliebling unter den Glücksklee-Sorten begeistert von Juni bis Oktober mit unzähligen rosafarbenen Blüten, die wunderbar mit der rotbraunen Zeichnung der Blätter harmonieren. Gegenüber der reinen Wildart, punktet dieser Hybride mit deutlich größeren Blüten.

Alba

Die gelungene Züchtung trumpft auf mit rein weißen Blüten, die sich stolz über dem vierblättrigen Laubkleid erheben. Kombiniert mit Iron Cross im großen Kübel, erzeugen Sie ein rot-weißes Farbenspiel.

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