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Großes Großblättriges Immergrün, Vinca Major – Pflege-Infos

Großes Großblättriges Immergrün, Vinca Major
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Blütenfarbe
violett, weiss, blau
Standort
Schatten, Halbschatten
Blütezeit
April, Mai
Wuchsform
aufrecht, buschig, Halbstrauch, Staude
Höhe
bis zu 30 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Hundsgiftgewächse, Apocynaceae
Pflanzenarten
Bodendecker, Zierpflanzen, Stauden
Gartenstil
Steingarten, Staudengarten

Als kompakter Bodendecker ist Großblättriges Immergrün im Garten vielseitig einsetzbar. Mit seinem kräftigen Wuchs und den sternförmigen, dekorativen Blüten in blau, weiß oder rötlich-violett empfiehlt sich Vinca Major für Steingärten oder Rabatten. Es eignet sich zur Bepflanzung von Hängegärten und Hügelbeeten und wirkt auch in Kübeln attraktiv. Innerhalb kurzer Zeit wächst Großes Immergrün zu einem schönen Halbstrauch heran. Wirksam unterdrückt es an seinem Standort das Unkraut.

Video-Tipp

Standort

Platz für die Pflanze mit Bedacht wählen

Für ein gedeihliches Wachstum benötigt Großblättriges Immergrün einen hellen Ort. Allerdings sollte der Platz, an dem sich die Pflanze gut entwickeln soll, mit ein wenig Überlegung gewählt werden. Auch wenn Großes Immergrün Helligkeit bevorzugt, reagiert das Gewächs auf eine lang anhaltende und vor allem direkte Sonneneinstrahlung äußerst empfindlich. Ein schattiger oder halbschattiger Ort ist deshalb ideal.

Bei der Wahl des Pflanzortes achtet der Gärtner deshalb auf folgende Merkmale:

  • hell, gern den ganzen Tag
  • wenig bis keine direkte Sonne
  • wenige Sonnenstunden abends oder am Vormittag werden toleriert

Großblättriges Immergrün zeigt deutlich, wenn ihm sein Pflanzort nicht zusagt. Dann fällt es als erstes mit einem unförmigen Wuchs auf. Werden die Blätter fahl, ist auch das ein untrügliches Zeichen dafür, dass es der Pflanze an ihrem Platz nicht gut geht. Doch nicht nur im Wachstum bleibt Großes Immergrün an nicht gut gewählten Plätzen zurück.

Großes Immergrün ist in all seinen Pflanzenteilen giftig

Pflege

Ein ungünstiger Standplatz macht den Halbstrauch auch für Krankheiten und den Befall mit schädlichen Insekten anfälliger. Helligkeit ist übrigens keine ausschließliche Bedingung für ein gutes Wachstum. Einige Sorten Großblättriges Immergrün gedeihen auch an dunklen Standorten. Deshalb eignet sich zum Beispiel die Urform des Großen Immergrüns als Bodendecker für die Unterpflanzung von Nadel- und Laubbäumen.

Anforderungen an den Boden

Der Gartenboden rund um die Wurzeln von Vinca Major sollte durchlässig und reich an Humus sein. Ein warmer Boden ist von Vorteil. Allerdings wächst Großblättriges Immergrün auch auf einem kalkhaltigen und sandigen Boden ausgezeichnet. Nur zu dichten, lehmigen Boden verträgt Großes Immergrün nicht gut.

Diese Böden neigen dazu, Feuchtigkeit zu stauen. Die stehende Nässe schadet den Wurzeln des beeindruckenden Gewächses. Einem zu stark verdichteten Boden kommt der Gärtner leicht mit ein paar wenigen Handgriffen bei.

  • Boden mit Harke oder Hacke leicht auflockern
  • anschließendes Anreichern des Bodens mit Kompost
  • bei sehr lehmigem Boden Kiesel oder Sand beimischen

Gießen

Gießen nur bei Bedarf

Großblättriges Immergrün braucht nicht übermäßig gegossen zu werden. Großes Immergrün benötigt Wasser erst, wenn die obere Schicht des Bodens leicht angetrocknet aber noch nicht durchgetrocknete ist. Zu viel Wasser und vor allem stauende Nässe schaden der Pflanze nachhaltig.

Die Wurzeln des Gewächses neigen dann dazu, Wurzelfäule auszubilden. Ist Großblättriges Immergrün erst einmal infiziert, erholt sie sich nur schwer von der Pilzkrankheit. Im schlimmsten Fall sterben die Wurzeln ab. Auch bei der Gabe von Wasser sollte man vorsichtig vorgehen, vor allem, wenn das Große Immergrün sehr dicht steht.

Vinca Major wächst bis zu 30 Zentimeter hoch
  • Wasser vorsichtig unter die Blätter geben
  • direkt den Bereich rund um die Wurzeln anfeuchten
  • keine Ansammlung von Wasser auf Blättern und Blüten
  • wässern in der Mittagshitze vermeiden

Düngen

Beim Düngen ist weniger mehr

Großes Immergrün verträgt für seine gute Entwicklung eine gezielte aber mäßige Gabe von organischen Dünger sehr gut. Das Gewächs ist allerdings nicht stark zehrend und kommt deshalb mit wenigen Nährstoffen aus. Im Frühjahr und im späten Sommer reicht es vollkommen aus, etwa Kompost in das Erdreich rund um die Pflanze einzuarbeiten. Das lockert gleichzeitig den Boden auf.

Der Gärtner kann im Frühjahr auch das welke Laub aus dem vergangenen Herbst rund um die Pflanze zusammenharken. Es verrottet und versorgt dabei gleichzeitig die Pflanze mit den notwendigen Nährstoffen. Direkt vor dem Winter und natürlich in den Wintermonaten selbst verzichtet man komplett auf Dünger.

Anpflanzen ist das ganze Jahr möglich

Großblättriges Immergrün kann ganzjährig gepflanzt werden. Soll Großes Immergrün im Freien kultiviert werden, empfiehlt es sich, neue Pflanzen erst im Frühjahr zu kaufen und sie in den Boden zu setzen. Das hilft der Pflanze dabei, schon zu Beginn der Vegetationsphase mit der Ausbildung kräftiger Wurzeln zu starten. Bringt der Gärtner Großblättriges Immergrün erst im Spätherbst in den Boden, sollte er die neuen Pflanzen ausreichend schützen.

Dazu eignet sich eine leichte Schicht aus Reisig oder Mulch. Bevor Großes Immergrün ausgepflanzt wird, sollte der Pflanzplatz einige Vorbereitungen erfahren. Dazu gehört, das Erdreich rund um die Pflanzstellen zu säubern, Unkraut, alte Pflanzen und abgestorbene Wurzeln zu entfernen. Das sorgt dafür, dass die Pflanze schnell wächst und sich dabei gegen Unkraut und andere Gewächse gut behauptet.

Großes Immergrün mit immergrünem Laub

Schritt für Schritt pflanzen:

  • Boden ordentlich auflockern
  • Pflanzloch ausreichend breit ausheben
  • Faustformel: doppelt so tief und breit wie Wurzelballen der Pflanze
  • Boden mit Humus mischen
  • Kompost (halb reif) in Pflanzloch geben
  • Vinca Major einsetzen
  • Erdaushub zurückgeben und andrücken
  • ordentlich gießen

Halb reifer Kompost empfiehlt sich in der Pflanzgrube, weil durch das langsame Verrotten Wärme entsteht. Das fördert das Wachstum der Pflanze besonders in den ersten Wochen. Außerdem wird das Gewächs so für ein paar Monate mit zahlreichen wichtigen Nährstoffen versorgt. Zwingend notwendig ist dieser Schritt zwar nicht. Pflanzt man Großes Immergrün im Herbst, ist die Maßnahme jedoch durchaus sinnvoll.

Zwischen den einzelnen Pflanzen bleibt am besten ein Abstand von etwa 35 Zentimetern. Auf einen Quadratmeter Gartenboden finden so bis zu 6 junge Pflanzen Platz. Auch auf Töpfen und Kübeln gedeiht Großblättriges Immergrün ausgesprochen gut. In solchen Gefäßen lassen sich zum Beispiel die halbschattigen Bereiche auf der Terrasse oder dem Balkon schön begrünen.

Um gut zu gedeihen, brauchen die Pflanzen von Anfang ein ausreichend großes Behältnis. Außerdem empfiehlt sich bei Topf- und Kübelpflanzungen immer auch eine Drainage am Boden der Gefäße. Ein paar Scherben über dem Loch im Boden des Topfes oder zwei bis drei Zentimeter poröses Material reichen vollkommen aus. Es verhindert Staunässe.

Vinca Major mit blauvioletten Blüten

Achtung: Alle Pflanzenteile sind giftig! Deshalb sollten Kinder und Haustiere möglichst von den Pflanzungen ferngehalten werden.

Schneiden

Schnitt hält die Pflanzen im Zaum

Das Große Immergrün ist bei Gartenfreunden sehr beliebt, weil man damit schnell die kahlen Flächen in einem Garten begrünen kann. Es eignet sich hervorragend, weite Bereiche in Steingärten und Zierbeeten zu bedecken und Lücken unter Laub- und Nadelbäumen zu schließen.

Der kräftige Austrieb der Pflanzen beschränkt sich allerdings nicht nur auf vorgesehene Bereiche. Die Pflanze neigt dazu, riesige Fläche rasch zu überwuchern und dabei auch andere Pflanzen zu verdrängen. Um das zu verhindern, ist ein regelmäßiger Rückschnitt des Gewächses häufig unumgänglich. Mit dem Scheiden der Pflanze kann schon im März beginnen.

Tipps für den leichten und sicheren Rückschnitt:

  • bodennaher Rückschnitt ist möglich
  • feste Schnittzeiten sind nicht vorgegeben
  • Schnitt im Frühjahr empfiehlt sich jedoch
  • danach treibt das Gewächs buschig aus
  • radikale Schnitte verträgt die Pflanze problemlos
  • auch ein falsch geführter Schnitt schädigt sie nicht
  • anfallende Triebe eignen sich zur Vermehrung

Einen Formschnitt braucht der Gärtner beim Immergrün übrigens nicht zu setzen. Bei Pflanzen, die auf Kübeln wachsen, empfiehlt sich allerdings ein regelmäßiger Schnitt. Die beste Zeit dafür ist das zeitige Frühjahr. Wichtig ist es allerdings, dabei ein paar schlafende Knospen (Augen) erhalten bleiben. An diesen Knospen treibt die Pflanze später aus. Auch ein Schnitt später ist kein Problem.

Vinca Major unterdrückt an seinem Standort auch Unkraut

Überwintern

Pflanzen ohne Schwierigkeiten Überwintern

Vinca Major genießt den Ruf, eine recht winterharte Pflanze zu sein. Immerhin soll das Gewächs Temperaturen von bis zu -15°C standhalten. Dabei handelt es sich jedoch um die Urform des Immergrüns. Einige der kultivierten Formen vertragen große Kälte allerdings wesentlich schlechter und sind nur bis zu einstelligen Minusgraden resistent gegen Kälte. Deswegen ist es angezeigt, für den Winter vor allem bei Bodendeckern ein paar Maßnahmen zur Vorsicht zu ergreifen.

  • schützende Schicht aus Mulch oder Reisig
  • wärmt und dämmt
  • langsame Zersetzung des Materials nährt die Pflanze

Großes Immergrün muss auch im Winter mit Wasser versorgt werden. Dabei wird nur an frostfreien Tagen gegossen. Dann kann der Boden Feuchtigkeit ausreichend aufnehmen.

Vermehren

Einmal an einem festen Platz ausgebracht, verbreitet sich das Große Großblättrige Immergrün beinahe von allein. Fühlt sich das Gewächs gut, wuchert es rund um die Pflanzstelle üppig aus. Selbstverständlich lässt sich Vinca Major auch gezielt vermehren. Beim Bodendeckenden Immergrün geht das durch die Wurzelteilung oder mit Hilfe von Stecklingen auch über bewurzelte Seitentriebe lässt sich die Pflanze vermehren.

Vermehrung durch Wurzelteilung:

  • ältere Pflanzen im Frühjahr ausgraben
  • fleischigen Wurzelstock zerlegen
  • etwa gleich große Teile mit scharfer Axt oder Spatenkante
  • Teile sofort an den neuen Pflanzplatz setzen
  • ideal: weitere Maßnahmen nicht erforderlich

Vermehrung über Stecklinge

  • fünfzehn Zentimeter lange Triebe schneiden
  • dafür kräftige Gewächse wählen
  • Stecklinge bis auf vier obere Blattpaare oben vollständig entlauben
  • Stecklinge zu zwei Dritteln in das Erdreich bringen
  • Erde ausreichend anfeuchten und feucht halten

Die erfolgreiche Ausbildung von Wurzeln erkennt man, sobald die Stecklinge beginnen, neue Knospen und Triebe auszubilden. Die Vermehrung über Stecklinge ist zwar nicht kompliziert. Aber nicht jeder Versuch klappt sofort. Geduld ist gefragt: Manchmal führen erst mehrere Versuche zum Ziel.

Vermehren mit Ablegern

Vinca Major bildet schnell wachsende Ranktriebe. Am Boden liegend bilden diese Ranken in der Regel auch brauchbare Wurzeln aus. Für die Vermehrung der Pflanze kann man sie mit Hilfe eines scharfen Messers von der Pflanze schneiden. Dabei sollte man unbedingt auf einen sauberen, glatten Schnitt achten. Der Ranktrieb wird danach einfach an einer anderen Stelle wieder eingepflanzt. Auf diese Weise lassen sich übrigens auch die kahlen Bereiche innerhalb einer Polsters der immergrünen Pflanzen wieder aufzufüllen.

Krankheiten

Krankheiten an der robusten Pflanze sind selten

Weil Großblättriges Immergrün mit allen seinen Pflanzenteilen giftig ist, bleibt es von Schädlingen weitestgehend verschont. So sind Blattläuse auf den Blättern kaum zu finden. Auch die gefräßigen Nacktschnecken lassen sich nicht in der Nähe der Gewächse ausmachen.

Dafür nimmt seit ein paar Jahren die Zahl der Krankheiten zu. Meist handelt es sich um Pilzerkrankungen. Um die Pflanze zu schützen, sollte vor allem prophylaktisch gehandelt werden. Das erhöht die Widerstandsfähigkeit des Halbstrauches.

Rostkrankheit

Zu erkennen ist diese Krankheit an dunkelbraunen Pusteln an der unteren Seite der Blätter. Später rollen sich befallene Blätter auf. Im Verlauf der Krankheit werden die Pusteln rissig. Sie sondern dann pulverförmige Pilzsporen ab.

  • infizierte Pflanzenteile großflächig wegschneiden
  • auch heruntergefallenes Laub entsorgen
  • Entsorgung nur in den Hausmüll
  • Achtung: niemals in den Kompost geben
  • Rostpilz verbreitet sich auch durch abgestorbene Blätter und Triebe
  • Fungizid empfiehlt sich zur Behandlung
  • zusätzlich: Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmbrühe

Stängel- und Blattfäule

Bei dieser Krankheit werden die Stängel der Pflanze schwarz. Später sterben sie ab. Ausgelöst wird diese Pflanzenkrankheit ebenfalls durch einen Pilz. Die Blätter welken und zeigen meist schwarze Fruchtkörper. Das ist der Pilz. Alle befallenen Pflanzenteile müssen sofort entfernt werden. Danach wird die Pflanze mit Fungizid, das es in Baumärkten und Gartencentern zu kaufen gibt,  sowie zusätzlich mit Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmbrühe behandelt.

Großes Immergrün blüht von April bis Mai

Sorten

Die mehrjährige Pflanze Großes Immergrün gefällt in vielen verschiedenen Sorten. In Mitteleuropa kommt Vinca Major vor allem in diesen Arten vor.

Vinca Major Alba

  • blüht weiß, halbschattiger Standort bevorzugt

Vinca Major Hirsuta

  • helle Blätter und kleine blaue Blüten, Höhe etwa 15 Zentimeter

Vinca Major Reticulata

  • blüht blau, bevorzugt halbschattigen Standort

Vinca Major Variegata

  • bunte Blätter und blaue Blüten
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