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Grüne Heckenberberitze, Thunberg-Berberitze, Berberis thunbergii – Pflege

Grüne Heckenberberitze, Thunberg-Berberitze, Berberis thunbergii
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Blütenfarbe
gelb
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Mai
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig
Höhe
bis zu über 200 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Berberitzengewächse, Berberidaceae
Pflanzenarten
Heckensträucher, Ziersträucher
Gartenstil
Terrassengarten, Ziergarten

Die Grüne Heckenberberitze wird von Gärtnern besonders aufgrund ihres dichten Blätterkleids und der Wuchshöhe von weit über 2 m geschätzt. Die robusten Pflanzen aus Asien verwandeln sich innerhalb weniger Jahre zu einem blickdichten Sichtschutz. Dekorativ schirmen die Sträucher einzelne Bereiche des Gartens vor neugierigen Blicken ab. Im Herbst zeigt sich die Thunberg-Berberitze mit ihrem orange bis scharlachroten Laub von ihrer schönsten Seite.

Video-Tipp

Standort

Seit wenigen Jahrhunderten begrünt und schmückt Berberis thunbergii heimische Gärten. Im 18. Jahrhundert hat die sommergrüne Berberitze ihren Weg nach Europa gefunden. Ursprünglich war diese langsam wachsende Sauerdorn-Sorte in China und Japan beheimatet. Charakteristisch für alle Berberitzen sind die mit langen Dornen besetzten Triebe der Pflanze. Diese machen den Strauch zu einer für Hunde und Katzen undurchdringlichen Barriere. Ein wirksames Mittel, um die Beete im Garten vor Verunreinigungen und Beschädigungen zu schützen.

Berberis thunbergii blüht im Mai
Grüne Heckenberberitze, Berberis thunbergii
  • die Heckenberberitze braucht einen sonnigen Platz
  • Halbschatten wird toleriert
  • bei Lichtmangel leidet die Blattfärbung und die Blütenbildung

Pflege

Vor Zugluft und Kälte muss die widerstandsfähige Heckenberberitze nicht geschützt werden. Wenige Jahre nach der Pflanzung ist es die Staude, die eisige Winde wirkungsvoll abschirmt. Die Wahl des Standorts sollte nicht unüberlegt erfolgen. Lässt man Sauerdorn ungestört wachsen, kann das Gewächs eine Breite von über 2 m erreichen. Durch das dichte Wurzelgeflecht ist es schwierig, ältere Berberis thunbergii an einen neuen Platz umzusetzen. Die Thunberg-Berberitze setzt Akzente in den Garten, auch als Solitär-Pflanze.

Als Einfassung von Terrassen ist das Gewächs ebenso geeignet wie für den Einsatz als Sichtschutz. Aufgrund der Größe und dem flachen Wurzeln ist der robuste Strauch nicht dauerhaft für eine Kultivierung im Kübel geeignet. Gekaufte Containerpflanzen aus dem Handel sollten unmittelbar nach dem Kauf ins Freiland umgesiedelt werden.

Substrat

Durchlässig und nährstoffreich sollte der Boden sein, damit sich der Sauerdorn mit der auffälligen Herbstfärbung wohlfühlt. Berberitzengewächse gelten als robust und pflegeleicht. Es ist trotzdem lohnenswert, das Erdreich vor der Pflanzung ausreichend vorzubereiten. Ob das Substrat alkalisch oder sauer ist, interessiert den Strauch wenig.

Folgende Anforderungen sollte der Boden erfüllen:

  • der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7,2 liegen
  • einen hohen Anteil an Lehm und Sand aufweisen
  • humusreich sein

Ein hoher Kalkgehalt und Sauerstoffmangel kann das Wachstum von Berberis thunbergii nachhaltig beeinträchtigen. Ist das Erdreich zu sehr verdichtet, besteht die Gefahr, dass dies der Pflanze zum Verhängnis wird. Das regelmäßige Mulchen des Bodens kann dem entgegenwirken. Der Nachteil: Sauerdorn ist mit Stacheln besetzt. Mit zunehmender Größe wird diese Aufgabe schwieriger. Eine Drainage im Substrat kann hier Abhilfe schaffen. Kieselsteine oder Blähton haben sich zur dauerhaften Auflockerung des Bodens bewährt. Das Material ist klein genug, dass es bei der normalen Gartenarbeit kein Hindernis darstellt.

Berberis thunbergii 'Rose Glow'
Berberis thunbergii ‚Rose Glow‘

Sauerdorn verträgt das Stadtklima, zeigt sich aber wenig tolerant gegenüber salzhaltigen Böden. In urbanen Regionen ist es ratsam, einen Mindestabstand von ungefähr 2 m zu stark befahrenen Straßen einzuhalten. Das vom Winterdienst ausgebrachte Streusalz kann den aparten Heckenpflanzen auf diese Weise keinen Schaden zufügen.

Pflanzen

Aussaat

Auch wenn Berberitzen mit ihren langen Dornen sehr wehrhaft sind, so überwiegen doch die Vorteile der sommergrünen Sauerdorn-Art. Aus den Samen reifer Beeren können ohne größeren Aufwand neue Sträucher gezogen werden. Nach der Blütezeit im Juni bildet Berberis thunbergii korallenrote, elliptische Beeren aus. Die Ernte der Früchte erfolgt im Spätherbst. Heckenberberitzen sind Kaltkeimer. Um die Keimhemmung der Samen zu brechen, müssen diese zuerst eine Kältephase durchleben.

  • Sauerdorn ist giftig, tragen Sie beim Kontakt mit der Pflanze Handschuhe
  • Beeren sammeln und trocknen lassen
  • für 6 bis 8 Wochen im Eisfach aufbewahren

Soll die Anzucht im Garten erfolgen, kann man auf die Stratifizierung im Gefrierschrank verzichten. Die Vermehrung im Beet ist langwierig und verlangt den passionierten Hobbygärtner viel Geduld ab.

  • wählen Sie einen geeigneten Platz im Beet aus
  • abgestorbene Pflanzenteile und Steine entfernen
  • drücken Sie die Samen ins Substrat
  • nur wenige Millimeter mit Erde bedecken

Wenn das Wetter mitspielt, sollte sich das zarte Grün der jungen Berberitzen im warmen Frühjahr zeigen. Pikieren Sie die einzelnen Gewächse, sobald diese eine Höhe von ungefähr 15 cm erreicht haben. Alternativ ist es möglich, die Thunberg-Berberitze in einem Gefäß vorzuziehen.

  • die Aussaat erfolgt im Februar in einem flachen Gefäß
  • der Standort auf der Fensterbank sollte kühl und hell sein
  • vollsonnige Plätze meiden
  • Samen ins Substrat drücken
  • gleichmäßig feucht halten

Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann die Keimung der kleinen Samenkörner nicht beschleunigen. Sauerdorn ist eine flach wurzelnde Pflanze. Die jungen Gewächse sollten separiert werden, noch bevor das feine Wurzelgeflecht der Sträucher zusammenwächst.

Berberis thunbergii 'Rose Glow'
Berberis thunbergii ‚Rose Glow‘

Thunberg-Berberitze als Sichtschutz pflanzen

Berberis thunbergii ist eine interessante Pflanze, die Struktur und Abwechslung in heimische Gärten und Parkanlagen bringt. Am häufigsten trifft man die Thunberg-Berberitze in Gruppenpflanzung an. Die Breite, Höhe und das dichte Blätterkleid dienen als sommergrüner Sichtschutz. Wer das Gehölz zur Abgrenzung des Grundstücks verwenden will, sollte gewisse Faktoren berücksichtigen.

  • der gesetzliche Mindestabstand zu Straßen und Nachbarn sollte eingehalten werden
  • den optimalen Standort auswählen
  • Heckenberberitze bilden ein flaches Wurzelgeflecht aus
  • für die regelmäßige Pflege sollte die Hecke frei zugänglich sein

Abhängig vom Gelände und der geplanten Länge der Hecke kann man schnell den Überblick verlieren. Vor dem ersten Spatenstich ist es ratsam, die Fläche mit Absperrband und Bambushölzern abzustecken. Ungleichmäßigkeiten lassen sich zu diesem Zeitpunkt noch problemlos korrigieren. Das Ausgraben der Pflanzen ist aufwendiger. Das Setzen der Thunberg-Berberitze kann ganzjährig an frostfreien Tagen erfolgen. Bewährt hat sich der Spätsommer. Auf diese Weise können die Berberitzengewächse anwurzeln und sich auf den bevorstehenden Winter vorbereiten.

Bei Heckenpflanzen spielt der Mindestabstand zwischen den einzelnen Sträuchern eine wichtige Rolle. Im Verlauf der Jahre kann die Heckenberberitze eine maximale Breite von 2 m erreichen. Wenn Sie diese Maße zur Berechnung des Pflanzabstands verwenden, haben Sie wenig Freude an Ihrem sommergrünen Sichtschutz. Je dichter die Sträucher gesetzt werden, umso eher bilden Triebe und Blätter eine blickdichte Fläche. Eine zu enge Pflanzung kann jedoch die Entwicklung von Sauerdorn beeinträchtigen. Ein Abstand von 50 bis 60 cm hat sich beim Anlegen von Hecken bewährt.

  • graben Sie die Fläche großzügig um
  • das Erdreich sollte bis zu einer Tiefe von 30 cm aufgelockert werden
  • Substrat mit Lehm, Sand und Kompost vermischen
  • Kieselsteine oder Blähton hinzufügen
  • die Gewächse einsetzen
  • mit der aufbereiteten Erde die Hohlräume auffüllen
  • kräftig angießen

Ähnlich wie bei der Pflanzung von Bäumen hat sich ein Gießrand bei den Heckenpflanzen bewährt. Dafür wird ein kleiner Kegel aus Erde rings um den Stängel herum angehäuft. Dieser sorgt dafür, dass das Regen- und Gießwasser zügig im Erdreich versickert.

Kultivierung als Solitärpflanze

Die Thunberg-Berberitze ist kein Gewächs, das nur als Heckenpflanze gut zur Geltung kommt. Triste Mauern, Zäune und Gartenecken verschwinden schnell hinter dem dichten Blätterkleid der Berberitze. Dekorativ umrahmen im Vordergrund blühende Bodendecker, wie beispielsweise Polsterphlox, Geranien und Rosenprimeln, die mit Dornen besetzten Gewächse.

Grüne Heckenberberitze, Thunberg-Berberitze, Berberis thunbergii
Grüne Heckenberberitze, Berberis thunbergii
  • gönnen Sie den Wurzeln von gekauften Kübelpflanzen ein 2-stündiges Bad im Wassereimer
  • das Pflanzloch sollte die doppelte Breite und Tiefe aufweisen als der Wurzelballen
  • bei Bedarf das Substrat aufbereiten
  • die Heckenberberitze bis zum oberen Wurzelhals einsetzen
  • Erde zurückfüllen und den Boden einschlämmen

Zur Abgrenzung von Kinderspielplätzen ist Berberis thunbergii nicht geeignet. Alle Teile der Pflanze sind giftig und können bei einem Verzehr starke Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Die roten Beeren der Heckenberberitze üben auf kleine Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Es ist sinnvoll, auf Nummer sicher zu gehen und Thunberg-Berberitze in anderen Gartenbereichen einzusetzen.

Schneiden

Die aus Asien stammenden Ziergehölze sind schnittverträgliche Pflanzen. Immergrüne Stauden nehmen einen Rückschnitt ins Altholz oft übel und brauchen lange, ehe sie sich davon erholen. Berberis thunbergii ist das genaue Gegenteil. Das Schneiden der mit Dornen besetzten Triebe ist nicht ganz einfach. Eine unachtsame Bewegung reicht aus, um üble Verletzungen zu verursachen. Dicke Arbeitshandschuhe sind Pflicht beim Umgang mit der wehrhaften Pflanze.

  • der Rückschnitt erfolgt im Frühjahr
  • Triebe bis zu 25 cm einkürzen
  • welke und quer wachsende Pflanzenteile können immer entfernt werden

Wie stark zurückgeschnitten wird, ist Geschmackssache. Wer sich die Mühe machen will und dahinter bleibt, kann die Heckenberberitze durch den Rückschnitt in der Höhe regulieren. Die Triebe der Pflanzen verrotten langsam. Entsorgen Sie die Reste über einen Grüngut-Container oder zerkleinern Sie die Stücke mithilfe eines Gartenhäckslers. Halb verholzte Triebe können zur Vermehrung verwendet werden.

Überwintern

Die naturnahe Hecke ist frostunempfindlich. Gegen das Ausbringen einer wärmenden Schicht Reisig oder Rindenmulch hat sie nichts einzuwenden. Das Material schützt die Wurzeln der Pflanze und versorgt den Boden gleichzeitig mit wichtigen Mineralstoffen. Die Thunberg-Berberitze gehört zu den sommergrünen Sauerdorn-Arten. So ist es nicht ungewöhnlich, dass das Gewächs im Winter seine Blätter abwirft.

Vermehren

Vermehrung durch Stecklinge

Die Anzucht von Samen ist nicht die einzige Möglichkeit, um die beliebte Heckenberberitze zu vermehren. Wie bei vielen mehrjährigen Pflanzen lässt sich der Zierstrauch durch Stecklinge fortpflanzen. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme liegt zwischen Dezember und März. Dicke Handschuhe und eine stabile Rosenschere gehören zur soliden Grundausstattung bei der Pflege von Sauerdorn.

Grüne Heckenberberitze, Thunberg-Berberitze, Berberis thunbergii
Grüne Heckenberberitze, Berberis thunbergii
  • 15 cm lange, leicht verholzte Triebe schneiden
  • bis auf 2 obere Blattpaare komplett entlauben
  • Dornen entfernen
  • Schnittstelle anschrägen

Die Stecklinge werden 2/3 tief in mageres Substrat gesteckt. Diese Maßnahme kann wahlweise direkt im Beet oder in einem Pflanzgefäß im Garten erfolgen. Trotz der kalten Temperaturen sollte das Substrat niemals vollständig austrocknen. Selbst kurzzeitige Trockenheit kann zum Tod der Triebe führen. Nach der Wurzelbildung, die sich in Form neuer Blätter und Triebe bemerkbar macht, können die jungen Pflanzen an ihren endgültigen Standort umgesetzt werden.

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

Berberis thunbergii ist eine widerstandsfähige Pflanze. Nur selten kommt es vor, dass Schädlinge und Pilzerreger die asiatische Pflanze besiedeln. In diesem besonderen Fall ist es ratsam, unverzüglich wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Wurzelfäule

Diese Krankheit ist ausnahmslos auf einen Pflegefehler zurückzuführen. Nasse Füße begünstigen den Befall mit Schlauchpilzen. Die toxischen Absonderungen der Erreger greifen die Wurzeln der Pflanze an und zersetzen diese langsam von innen heraus. Charakteristisch für Wurzelfäule ist ein strenger Geruch, der aus dem Erdreich dringt. Die Krankheit lässt sich nicht durch Fungizide oder biologische Mittel bekämpfen. Viele Pflanzen regenerieren sich, wenn sie in frische, trockene Erde umgesetzt werden. Vorausgesetzt, es ist noch genug gesunde Wurzelmasse vorhanden.

Blattläuse

Die Zellsaft saugenden Insekten gehören unweigerlich zum Inventar des Gartens. In einer naturnahen Landschaft reguliert sich ihr Bestand von allein. Fressfeinde, wie beispielsweise Florfliegenlarven und Marienkäfer, haben die nur wenige millimetergroßen Insekten buchstäblich zum Fressen gern. Bei einer großen Heckenberberitze können Blattläuse nur geringen Schaden anrichten. Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich die Schädlinge auf Gemüse- und anderen Nutzpflanzen niederlassen und diese nachhaltig zerstören. Ergreifen Sie rechtzeitig wirksame Maßnahmen gegen Blattläuse.

  • Klebetafeln ausbringen
  • verdünnte Brennnessel-Jauche sprühen
  • befallene Triebe und Blätter mit Seifenwasser abwischen
  • mit Brennnessel-Sud gießen
  • welke Triebe und Blätter nur über den Hausmüll entsorgen

Wer keinen naturnahen Garten besitzt, indem sich die natürlichen Fressfeinde wohlfühlen und selbst vermehren, kann auf Nachwuchs aus dem Fachhandel zurückgreifen. Marienkäferlarven und Co. können bequem über das Internet bestellt werden. Setzen Sie die nützlichen Insekten in der Nähe der befallenen Gewächse aus. Die kleinen Krabbler werden nicht den gesamten Bestand der Blattläuse beseitigen, tragen aber sichtbar zu einer Dezimierung der Schädlings-Population bei.

Berberis thunbergii 'Rose Glow'
Berberis thunbergii ‚Rose Glow‘

Sorten

Mit ihren kleinen Blättern, den dichten Wuchs und den roten Früchten ist Berberis thunbergii eine beliebte Heckenpflanze. Zu den beliebten Zuchtformen dieser Heckenberberitze gehören beispielsweise die nun Folgenden.

‚Orange Rocket‘

  • mit rot-grünen Blättern

‚Atro Nana‘

  • ist ein Blickfang mit ihrem rot- bis lilafarbenen Laub

‚Bagatelle‘

  • besitzt einen kleinen Wuchs und ist mit roten Blättern ein Farbtupfer im Garten

‚Admiration‘

  • weist lilafarbene Blätter mit einem weißen Rand auf

Mit der richtigen Planung können alle Vertreter der Thunberg-Berberitze nebeneinander kultiviert werden. Durch die verschiedenen Formen, Wuchshöhen und farbigen Blätter ergibt sich ein kontrastreiches Bild im Garten.

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