Japanischer Kuchenbaum, Lebkuchenbaum – Pflege und Schneiden
- Blütenfarbe
- rot
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- März, April, Mai
- Wuchsform
- aufrecht, buschig, Überhängend
- Höhe
- bis zu 12 Meter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Pflanzenfamilien
- Kuchenbaumgewächse, Cercidiphyllaceae
- Pflanzenarten
- Laubbäume, Ziergehölze
- Gartenstil
- Naturgarten
Der zarte Geruch nach Lebkuchen im Herbst muss nicht unweigerlich aus dem geöffneten Küchenfenster stammen. Der Japanische Kuchenbaum hat seinen trivialen Namen nicht von ungefähr. Wenn die Blätter welken und feucht sind, verströmen sie einen intensiven Duft nach Lebkuchen und Karamell. Die asiatischen Kuchenbäume sind eine Rarität in heimischen Gärten. Ein paar wichtige Anforderungen müssen erfüllt werden, damit sich Cercidiphyllum japonicum auch in unseren Regionen wohlfühlt.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Der sommergrüne Kuchenbaum ist ein asiatisches Gehölz. In seinem wilden Habitat kann Cercidiphyllum eine stattliche Wuchshöhe von über 30 Metern erreichen. Durch seine kugelförmige Form mit der lichten Krone ist sein Platzbedarf in der Breite eher gering. Wird der Kuchenbaum im Garten kultiviert, beträgt seine durchschnittliche Höhe 12 Meter.
Wer mit dem Gedanken spielt, einen Katsurabaum zu kaufen, sollte dies berücksichtigen. Der Kuchenbaum stammt ursprünglich aus Japan und China. Dort ist er an Waldrändern und Flüssen ab einer Höhenlage von über 600 m über dem Meeresspiegel anzutreffen.
Folgende Anforderungen stellt der Kuchenbaum an seinen Standort:
- sonnig bis halbschattig
- schattige Plätze meiden
- nicht in der unmittelbaren Nähe von Mauern und Zäunen pflanzen
Der letzte Punkt lässt sich nicht nur durch die Größe der Kuchenbäume erklären. Die Pflanzen reagieren empfindlich auf Wärme. Steinmauern und Holzzäune können im Sommer die Hitze des Sonnenlichts speichern. Katsurabäume reagieren empfindlich darauf, das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen können darunter leiden.
Pflege
Der Kuchenbaum ist eine interessante Pflanze. Passionierte Gärtner lieben das Farbenspiel, dass der Baum vom Frühjahr bis Herbst bietet. Die jungen Blätter erstrahlen in einer hellroten Farbe. Im Sommer wechselt diese Färbung in Grün-blau um, der rötliche Stiel ist dabei ein auffälliges Merkmal. Sobald sich die Vegetationszeit ihrem Ende nähert, erscheinen die Blätter des Katsurabaumes in einer gelben bis dunkelroten Farbe.
Wer keinen Garten besitzt bzw. wenn die heimische Grünfläche zu wenig Platz für einen großen Laubbaum bietet, muss trotzdem nicht auf Cercidiphyllum japonicum verzichten. Das Gewächs ist genügsam und lässt sich als Strauch in einem großen Kübel kultivieren. Auf diese Weise schmückt das asiatische Gewächs die sonnige Terrasse oder den hellen Balkon. Der Aufwand in puncto Pflege ist bei Topfpflanzen geringfügig höher.
Boden
Herausforderung Substrat
Der Lebkuchenbaum ist eine Diva beim Thema „Boden“. Die Zusammensetzung muss passen, wenn der Strauch über mehrere Jahre hinweg im Garten bzw. Kübel kultiviert werden soll. Der Boden sollte lehm- und sandhaltig sein. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser Materialien sorgt für eine Grundfeuchte im Substrat. Gleichzeitig ist die Gefahr gering, dass sich Gieß- und Regenwasser stauen kann.
- der ph-Wert des Bodens sollte zwischen 5 und 7 liegen
- humusreiches, durchlässiges Erdreich wird bevorzugt
- schwere Böden mit kleinen Steinen auflockern
Ähnliche Bedingungen gelten für den im Gefäß kultivierten Strauch. Hier können Sie auf herkömmliche Blumenerde zurückgreifen, die mit geringen Mengen Sand, Lehm und Humus vermischt wird. Ein kalkhaltiges Substrat fügt dem Kuchenbaum keinen Schaden zu. Die Wurzeln einiger anderer exotischen Pflanzen reagieren empfindlich auf Kalk im Boden, die Zufuhr von Wasser und Nährstoffen wird gehemmt. Der Katsurabaum wächst hier unbeirrt weiter.
Gießen
Dem Judasblatt, wie der Baum wegen der Form seiner Blätter genannt wird, setzen zwei Faktoren besonders stark zu: Wärme und Trockenheit. Der erste Punkt lässt sich mit dem richtigen Standort in den Griff kriegen. Trockenheit kann nur mit der optimalen Pflege umgangen werden. Die Größe vom Japanischen Kuchenbaum spielt dabei keine Rolle.
- das Substrat darf nicht abtrocknen
- an heißen Sommertagen regelmäßig die Feuchtigkeit im Boden überprüfen
- gegossen wird am Vor- und Nachmittag
- Staunässe vermeiden
Sträucher und Kübelpflanzen können bequem mit der Gießkanne gegossen werden. Bei größeren Exemplaren ist die Versorgung mit Wasser schwieriger. Greifen Sie zum Gartenschlauch und spritzen Sie den kompletten Baum ab, von oben bis unten. Die Pflanze liebt eine hohe Luftfeuchtigkeit, welche durch diese Maßnahme geboten wird.
Düngen
Im Frühjahr und Spätsommer sollten Sie die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen. Dazu wird der Boden im Garten gemulcht und Kompost bzw. Hornspäne unter das Substrat gemischt. Bei Katsurabäumen in Gefäßen hat sich normaler Flüssigdünger aus dem Handel bewährt. Das Mittel wird über das Gießwasser verabreicht. Damit wird eine gleichmäßige Verteilung im Substrat gewährleistet. Ab Ende August sollte nicht mehr gedüngt werden.
Wie fast alle sommergrünen Pflanzen bereitet sich das asiatische Gewächs in dieser Zeit auf den Winter vor. Ab diesem Moment ist der Strauch nicht mehr in der Lage, Nährstoffe richtig zu verarbeiten. Übermäßiges Wachstum ist die Folge. Cercidiphyllum japonicum wird geschwächt und frostempfindlich.
Schneiden
Katsurabäume schneiden
Die aufrecht wachsende, kegelförmige Krone vom Judasblatt macht einen regelmäßigen Rück- und Auslichtungsschnitt nicht zwingend notwendig. Jeder Eingriff kann zu einem unschönen Erscheinungsbild führen, von dem sich der Lebkuchenbaum nur schwer erholt.
Beachten Sie aus diesem Grund folgende Punkte, wenn Sie trotzdem schneiden müssen:
- quer wachsende Triebe schneiden
- ältere Äste nicht entfernen
- einjährige Pflanzenteile beseitigen
- der Leittrieb darf nicht beschädigt werden
- welke und abgestorbene Pflanzenteile stammnah entfernen
Bei Cercidiphyllum im Kübel können Sie alle zwei bis drei Jahre die langen Wurzeln einkürzen bzw. schneiden. Diese Arbeit wird im Frühjahr oder Spätsommer vorgenommen. Als Werkzeug hat sich eine gut geschärfte Rosenschere bewährt.
Pflanzen
Pflanzung im Garten
„Einmal im Leben sollte jeder Mensch einen Baum gepflanzt haben!“ Dieses Sprichwort lässt sich mit Cercidiphyllum wörtlich nehmen, berücksichtigt man die Endgröße der Pflanze. Bereits beim Kauf im Handel und bei der Samenanzucht sollte man sich Gedanken über den Standort machen.
Später ist ein Umsetzen vom Lebkuchenbaum schwierig bis gar unmöglich. Neben dem oberirdischen Platzbedarf sollten Sie auch unterirdische Elemente, wie beispielsweise Wasserrohre und Gasleitungen, in die Überlegung mit einbeziehen. Der Japanische Kuchenbaum ist ein Herzwurzler, seine Wurzeln können eine Länge von 3 Metern oder mehr senkrecht in den Boden hinein erreichen.
Nehmen Sie Containerpflanzen 1 Stunde vor der Pflanzung aus dem Topf und gönnen Sie dem Wurzelgeflecht ein ausgiebiges Wasserbad. Der Katsurabaum kann durch diese Maßnahme ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen, das Anwurzeln gelingt damit schneller.
- Pflanzloch ausheben, das dreifach so groß ist als der Wurzelballen
- umliegendes Erdreich mit einer Grabegabel auflockern
- Erdaushub aufbereiten
- Kompost in das Pflanzloch streuen
- Lebkuchenbaum einsetzen
- Hohlräume mit aufbereitetem Substrat füllen
- Erde vorsichtig andrücken
- kräftig angießen
Bei großen Gewächsen hat sich ein Gießrand bewährt. Dieser erleichtert die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Dafür wird Erde rings um den Stamm herum aufgeschichtet und oben leicht angeflacht. Der kegelförmige Bereich darf nicht mit Bodendeckern bepflanzt werden und sollte frei von Unkraut sein.
Kuchenbaum als Topfpflanze
Mit dem regelmäßigen Formschnitt kann das Judasblatt mehrjährig in großen Gefäßen kultiviert werden. Das Substrat sollte ähnliche Werte aufweisen wie im Garten. Staunässe kann für den Katsurabaum den Tod bedeuten. Im Freiland sorgt ein lockerer Boden dafür, dass das Gieß- und Regenwasser schnell abfließt.
Im Topf sollten Sie für diesen Zweck eine Drainage anlegen. Diese Schicht am Kübelboden besteht aus porösem Material und darf keinen unmittelbaren Kontakt zu den Wurzeln vom Kuchenbaum haben. Lavasplitt, Tonscherben und Kieselsteine sind für diese Aufgabe ideal.
Setzen Sie den jungen Katsurabaum bis zum oberen Wurzelhals in das Gefäß ein und füllen Sie die Leerräume mit Substrat auf. Wie bei der Pflanzung im Garten behutsam festdrücken und kräftig gießen. In den ersten 2 bis 3 Wochen darf das Erdreich nicht abtrocknen. Mit zunehmendem Alter ist es schwierig, Lebkuchenbäume im Kübel zu kultivieren. Selbst das regelmäßige Schneiden verhindert nicht, dass der Baum an Umfang und Größe zunimmt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist es ratsam, einen geeigneten Standort im Freiland für Cercidiphyllum zu finden.
Überwintern
Der Katsurabaum im Garten ist winterhart. Am richtigen Standort trotzt das Judasblatt mühelos zweistelligen Minustemperaturen. Anders als immergrüne Gewächse muss der Kuchenbaum in der kalten Jahreszeit nicht gegossen werden. Kübelpflanzen bilden eine Ausnahme: Umwickeln Sie das gesamte Gefäß im Herbst mit Sackleinen bzw. einem speziellen Vlies. Diese Schicht verhindert, dass das Substrat im Topf durchfriert und die Wurzeln vom Lebkuchenbaum dabei Schaden erleiden können.
Vermehrung
Vermehrung durch Samen
Die Pflanze mit dem auffälligen Geruch nach Backwaren ist eine Seltenheit. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass man den Lebkuchenbaum nur in wenigen Gärtnereien kaufen kann. Einfacher ist es, den Katsurabaum durch Aussaat zu vermehren und die jungen Pflanzen im Kübel bzw. Garten zu kultivieren. Das Judasblatt ist ein zweigeschlechtliches Gewächs.
Der Kuchenbaum ist damit in der Lage, sich selbst zu bestäuben. Die Blüten beiderlei Geschlechts bilden sich noch vor dem Austrieb der Blätter im Frühling. Sie sind unscheinbar und nur minimal eine optische Bereicherung für den Garten. Zum Bestäuben sind keine Insekten notwendig, ein leichter Windstoß genügt.
Die Witterungsbedingungen im Freiland sind suboptimal, sodass sich die Samen vom Lebkuchenbaum nicht eigenmächtig im Garten breitmachen. Eine gezielte Anzucht von Cercidiphyllum sollte auf der warmen Fensterbank erfolgen. Die Früchte der Kuchenbäume ähneln kleinen Schoten. Diese werden geerntet und das Saatgut entnommen.
Gehen Sie danach folgendermaßen vor:
- legen Sie die Samen für ungefähr eine Woche in das Gemüsefach des Kühlschranks
- flache Anzuchtgefäße mit magerer Erde füllen
- eine Mischung aus Blumenerde und Sand hat sich bewährt
- nach der Stratifizierung die Samen in das Gefäß legen
- leicht mit Erde bedecken und anfeuchten
- das Substrat darf nicht austrocknen
- Standort sollte hell und warum sein
- direktes Sonnenlicht meiden
Mit einer Art improvisiertem Gewächshaus lässt sich die Luftfeuchtigkeit bis zur Keimung erhöhen. Spannen Sie dafür eine perforierte, durchsichtige Folie über das Pflanzgefäß. Diese sollte für ca. eine halbe Stunde täglich abgenommen werden, um einem Fäulnisbefall des Substrats vorzubeugen.
Bei einer Temperatur zwischen 18° und 24° C beträgt die Keimdauer ungefähr zwischen 28 und 35 Tagen. Sobald die Gewächse 2 Blattpaare ausgebildet haben, sollten sie pikiert und in einzelne Töpfe umgesetzt werden. Das verhindert, dass die Wurzeln der jungen Pflanzen untrennbar miteinander verwachsen können.
Haben die kleinen Kuchenbäume im kommenden Frühjahr eine Größe von ungefähr 50 cm erreicht, können sie sich an das Leben im Freiland vorbereiten. An frostfreien, warmen Tagen sollten Sie die Katsurabäume zeitweise in den Garten stellen. Meiden Sie die Mittagssonne, diese kann die jungen Pflanzen noch schädigen.
Übergangsweise können Sie die asiatischen Bäume mit einem Sonnenschirm schützen. Im Mai nach den Eisheiligen ist der beste Zeitpunkt, um die Japanischen Lebkuchenbäume an ihren endgültigen Standort umzusetzen. Gedüngt wird in den ersten Lebenswochen nicht bzw. nur mäßig.
Krankheiten
Krankheiten und Schädlinge
Katsurabäume zeigen sich wenig anfällig gegenüber schadhaften Insekten und Pilzerregern. Welke und verfärbte Blätter sind meist ein Hinweis auf einen Fehler in der Pflege. Überprüfen Sie das Substrat. Staunässe kann ebenso Schäden am Lebkuchenbaum hinterlassen wie Trockenheit. Eine Ausnahme gibt es in Bezug auf Krankheiten.
Die Verticillium-Welke. Dabei sterben komplette Pflanzenteile vom Judasblatt innerhalb kurzer Zeit ab. Ein wirksames Fungizid gegen den Pilz gibt es nicht. Abgestorbene bzw. geschnittene Triebe und Blätter dürfen nicht über den Kompost entsorgt werden. Im fortgeschrittenen Stadium sollten Sie das komplette Judasblatt entfernen, um der Verbreitung der Verticillium-Welke Einhalt zu gebieten.