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Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta cataria: Pflege-Anleitung

Katzenminze (Nepeta)
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Blütenfarbe
rot, violett, weiss, blau
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, buschig, mehrjährig, horstbildend, Staude
Höhe
bis zu 100 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Duftpflanzen, Beetpflanzen, Balkonpflanzen, Kübelpflanzen, Topfpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Bauerngarten, Naturgarten, Steingarten, Blumengarten, Dachgarten, Rosengarten

Für eine Duftoase in Gärten und auf Balkonen sorgt die Katzenminze, die mit einem zitronigen, minzigen Geruch die Sinne betört. Zudem handelt es sich bei der Katzenminze um eine Heilpflanze, die gegen Atemwegserkrankungen hilft sowie mit antibakteriellen Eigenschaften Infektionen vorbeugt. Mit der richtigen Pflege-Anleitung kann die Katzenminze mit ihren farbigen Blüten über viele Jahre ihre Umgebung mit sommerlicher Frische füllen.

Video-Tipp

Pflege

Die Katzenminze (Nepeta) ist nicht nur für Katzenhalter die ideale Pflanze mit Wohlfühlfaktor für streunende Vierbeiner, sondern begeistert auch Pflanzenliebhaber durch ihren angenehmen Duft nach Zitrone und Minze. Die Staude sorgt für ein sommerliches Ambiente im Freien und dekoriert vor allem farblose Plätze mit ihrer Blütenpracht geschmackvoll.

Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa

Zudem ist sie in Puncto Pflege sehr anspruchslos und lässt sich auch von Blumenliebhabern ohne „grünen Daumen“ einfach vermehren. Alles, was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie hier in der umfassenden Pflege-Anleitung.

Standort

Der Standort stellt den Lebensraum der Katzenminze dar und ist mitverantwortlich, ob sich die Staude wohl fühlt. Da sie aus sonnigen Gebieten stammt, fordert sie dies auch in den hiesigen Gefilden. Ein sonniger bis vollsonniger Standort ist perfekt für diese Pflanzenart geeignet. Ob im Beet, einem Balkonkasten oder einen Kübel gepflanzt, sie mag keinen Schatten und sollte entsprechend auch nicht dort stehen, wo sie tagsüber wenig bis keine Sonne erreicht, da sie diese für ihre Vitalität benötigt.

Bodenbeschaffenheit

Ein weiterer Faktor für ein gesundes und kraftvolles Gedeihen, ist der Gartenboden, in welche die Katzenminze eingepflanzt wird.

Hier sollten Sie folgende Kriterien für die optimale Bodenbeschaffenheit beachten:

  • nährstoffreicher Gartenboden
  • gut wasserdurchlässig
  • sandig bis lehmig
  • locker
  • salzfrei
  • pH-Wert: um 6
  • frisch-mäßig feuchtes Milieu
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa

Substrat

Gleiche Kriterien wie bei der optimalen Bodenbeschaffenheit, sollte auch ein Substrat erfüllen. Abgesehen werden sollte von herkömmlicher Blumenerde. Diese verhärtet sich im Laufe der Zeit und wird zunehmend wasserundurchlässiger. Es empfiehlt sich ein hochwertiges nährstoffreiches Substrat zu verwenden, das gegebenenfalls durch einen geringen Torfanteil das Substrat lockerer hält. Spezielles Lehm-Substrat sorgt nicht nur für mehr Festigkeit im Boden, sondern speichert auch hervorragend Feuchtigkeit.

Pflanzen

Pflanzzeit

Damit sich die Katzenminze an ihrem neuen Bestimmungsort prachtvoll entwickeln kann, ist es wichtig, die richtige Pflanzzeit zu beachten.

  • vorgezogene Katzenminzen: zwischen Ende April und Mitte Mai
  • Katzenminzen Aussaat: zwischen Mitte März bis Mitte Mai

Pflanzen im Beet

Ist der optimale Standort im Gartenbeet für die Katzenminze gefunden, steht das Einpflanzen bevor.

Hier sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

  • Pflanzloch graben (doppelt so tief und breit wie Wurzelballen)
  • Mindestpflanzabstand von 30 Zentimeter beachten
  • ca. 2 cm dicke Drainageschicht aus Quarzsand oder Kies auf Pflanzloch anlegen
  • ausgehobene Erde gegebenenfalls mit Sand und/oder Lehm anreichern
  • für mehr Nährstoffe Torf oder Kompost beifügen
  • Wurzelballen in ein mit Wasser gefülltes Behältnis stellen, bis keine Blasen mehr aufsteigen
  • Wurzelballen circa zwei Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche einsetzen
  • Pflanzloch mit Erde anfüllen und festdrücken
  • im Anschluss reichlich gießen, aber ohne Staunässe zu provozieren

Hinweis: Setzen Sie pro Quadratmeter zwischen drei und acht Katzenminzen.

Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii

Pflanzen im Topf

Katzenminze macht sich auch in Kübeln und in Balkonkästen wunderschön. Hier können sie durchaus dichter aneinandergereiht werden, da sie sich dann zu einem echten Blickfang als Arrangements entwickeln.

Ansonsten gehen Sie beim Pflanzen in den Topf ähnlich vor, wie bei der Beeteinpflanzung. Achten Sie auch hier auf eine Drainage, damit Staunässe verhindert werden kann. Wenn Sie hochwertiges Substrat verwenden, wie unter der Rubrik „Substrat“ beschrieben, erhält die Staude eine perfekte Basis für ein gesundes, langes Leben.

Gießen

Durch einen lehm- und/oder sandhaltigen Boden hält sich die Feuchtigkeit im Boden recht lang, zumal der Wasserbedarf der Katzenminze gering ist. Auf diese Weise kommt sie hervorragend mit Trockenperioden zurecht und muss nur gelegentlich gegossen werden.

Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii

Der optimale Gießzeitpunkt ist dann gegeben, wenn Sie die Erdoberfläche mit dem Finger nicht mehr eindrücken können. Gießen Sie wenig, damit die Katzenminze nicht zu feucht steht. Sollten Sie das Gießen vergessen oder verhindert sein, dann kann die Staude durchaus einige Zeit ohne Gießen auch bei heißen Temperaturen auskommen.

Düngen

Gedüngt werden muss diese Staude nicht zusätzlich. Wer ihr dennoch Gutes tun möchten, der kann zweimal im Jahr etwas Kompost oder Torf in die Erde einarbeiten. Ein spezieller Blühdünger kann der Katzenmelisse vor Beginn der Blühsaison, circa ab Ende Mai, verabreicht werden, um die Blütenbildung zu stärken.

Schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist angeraten, um sie in gewünschter Form zu halten und ihren Wachstum zu begünstigen.

Richten Sie sich beim Schneiden an folgende Details:

  • Frühjahr: Formschnitt
  • Sommer: nach der Blüte einige Zentimeter kürzen, um eine zweite Blüte bis weit in den Herbst zu erhalten
  • Spätherbst: Rückschnitt der Stiele

Tipp: Schneiden Sie Jung- beziehungsweise selbst gezogene Pflanzen im ersten Jahr stark zurück.

Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta faassenii

Beachten Sie beim Rückschnitt im Spätherbst, dass kein Frost bestehen darf. Wählen Sie zudem einen regenfreien Tag dafür aus, damit die Schnittstellen der Stiele besser abtrocknen und keine Bakterien durch das Regenwasser in sie eingespült werden. Oder verschließen Sie die Schnittstellen mit Schwefelpulver.

Überwintern

Obwohl die Katzenminze die warme Sonne bevorzugt, kann sie hervorragend gut mit kalten Wintertemperaturen und Frost umgehen. Besondere Maßnahmen müssen bei Beetpflanzen nicht für das Überwintern getroffen werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Erdoberfläche mit Laub, Stroh oder Tannennadeln abdecken.

Balkon- und Kübelpflanzen reagieren allerdings auf extreme Kälte ein wenig empfindlich. Sie sollten mindestens windgeschützt positioniert werden. Kübel sind auf Styropor oder ähnlichem Material mit isolierenden Eigenschaften zu stellen. Ideal ist allerdings das Reinstellen in wärmere Räumlichkeiten. Hier sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen keinen extremen Temperaturunterschied ausgesetzt werden.

Optimal zum Überwintern eignen sich kühle Hausflure oder Kellerräume mit Tageslichteinstrahlung, damit die Katzenminzen ausreichend Licht auch im Winter erhält.  Wenn Sie sie in beheizte Räume stellen möchten, holen Sie die Katzenmelisse entweder frühzeitig vor Winteranbruch rein oder gewöhnen sie schrittweise an die Temperaturerhöhung.

Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa

Sollten Sie erst spät im Jahr Stecklinge gepflanzt haben, sind diese vor dem ersten Bodenfrost ins Haus zu holen. Während der Wintermonate werden Katzenminzen im Freien in der Regel nicht gegossen. Stehen sie wärmer in einem Raum, sollte hin und wieder der Trocknungsgrad der Erde überprüft und dann gegebenenfalls etwas gegossen werden.

Vermehren

In der Regel kommt es bei den Echten Katzenminzen zur Selbstbesamung und sie verteilen sich als Wildwuchs im Garten. Wenn Sie allerdings die Vermehrung selbst übernehmen möchten, so stehen Ihnen drei Varianten zur Auswahl.

Aussaat

Für die Aussaat benötigen Sie Samen, den Sie entweder im Gartenfachhandel erhalten oder aber aus den sogenannten Klausenfrüchten der Blüten entnehmen. Dort befinden sich in der Regel jeweils vier Samen.

Hinweis: Tütensamen sind bereits vorgetrocknet – selbst gesammelte Samen müssen Sie erst einige Wochen trocknen lassen.

Gehen Sie dann für die Aussaat wie folgt vor:

  • kleinen Topf oder Anzuchtkasten mit nährstoffarmem Substrat oder spezieller Anzuchterde füllen
  • pH-Wert sollte nicht über 7,0 liegen
  • Samen nur minimal in Substrat drücken und nur leicht mit Erde bedecken
  • Erdoberfläche mit kalkfreiem Wasser besprühen
  • durchsichtige Plastikfolie über Anzuchtgefäß spannen
  • Substrat gleichmäßig feucht halten
  • Keimtemperatur: 20 °C
  • Standort: vollsonnig
  • Keimzeit: circa drei bis vier Wochen
  • Kunststofffolie nach Keimung abnehmen
  • Jungpflanzen ab Größe von 5 Zentimetern umpflanzen
  • erst nach den Eisheiligen ins Freie pflanzen
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa
Katzenminze, Katzenmelisse, Nepeta racemosa

Teilung

Recht einfach geht eine Vermehrung durch Teilung des Wurzelballens, was zusätzlich dazu führt, dass die Staude sich danach wieder kräftiger entfalten kann. Deshalb ist eine Wurzelteilung generell alle drei bis Jahre empfehlenswert.

Dazu schneiden Sie den Wurzelballen einer erwachsenden Katzenminze mithilfe eines scharfen Messer oder Spatens mittig in zwei Teile. Pflanzen Sie diese nun ein, wie bereits unter der Rubrik „Pflanzen ins Beet“ beschrieben wurde. Vergessen Sie dabei nicht, auch die geteilten Wurzelballen vor dem Einpflanzen so lange in Wasser zu tauchen, bis keine Bläschen mehr aufsteigen, damit für ein gutes Anwachsen ein optimaler Feuchtigkeitsgehalt gegeben ist. Die Teilung sollte zeitig im Frühjahr oder im Herbst stattfinden.

Stecklinge

Schnell geht eine Vermehrung auch mit Stecklingen, weshalb dies auch zu der gebräuchlichsten Methode zählt. Schneiden Sie dafür zunächst einen Trieb von 7 bis 10 Zentimetern Länge ab und entfernen Sie anschließend die untersten Blätter. Dann gehen Sie wie folgt vor:

  • Steckling in mit kalkfreiem Wasser gefülltes Behältnis stellen
  • Wasser alle zwei Tage wechseln
  • alternativ Steckling in Topf mit nährstoffarmem Substrat stecken
  • Substrat gleichmäßig gut feucht halten
  • Standort: sonnig bis vollsonnig
  • Temperatur: zwischen 20 und 25 °C
  • pikieren, sobald sich erste Wurzeln zeigen
Katzenminze, Nepeta faassenii
Katzenminze, Nepeta faassenii

Krankheiten

Die Katzenminze gilt als robust, doch gegen alles ist sie nicht gewappnet.

Mehltau

Gelegentlich erkrankt die Staude an Mehltau, vor allem, wenn sie starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Dieser ist an seinem weißen Belag zu erkennen, den er überwiegend auf oder unter den Blattseiten legt. Hier können Sie effektiv mit einer Seifenlaugen gegen angehen, mit der Sie die Blätter abwischen. Eine Behandlung mit stark wirkenden Fungiziden wird hier in der Regel nicht notwendig.

Wurzelfäule

Hat sich Staunässe gebildet oder Sie meinen es zu gut mit dem Bewässern, dann hat dies meist eine Wurzelfäule zur Folge. Diese erkennen Sie an der nachlassenden Stabilität der Stängel und einem modrigen Geruch, der von der Wurzel ausgeht.

Graben Sie die Wurzel aus und schneiden Sie die Wurzelteile ab, die bereits eine Schimmelbildung zeigen und/oder eine sehr weiche Struktur besitzen. Idealerweise kürzen Sie die gesamte Wurzel in der Länge, damit die Katzenminze mehr Kraft bei der Rückpflanzung erhält.

Legen Sie die Staude nun ein oder zwei Tage bei warmer Temperatur hin, damit auch die letzte Restfeuchte abtrocknet. Danach pflanzen Sie die Katzenmelisse wieder in frische Erde beziehungsweise neues Substrat. Damit sollte die Wurzelfäule behoben sein.

Katzenminze, Nepeta racemosa
Katzenminze, Nepeta racemosa

Schädlinge

Die Blätter und Stiele der Katzenminze beinhalten den Wirkstoff Nepetalacton, der Schädlinge fern hält. Deshalb wird sie auch gern zwischen andere Pflanzen gesetzt, damit beispielsweise Blattläuse oder-flöhe weit weg bleiben. Nur ein Schädling lässt sich von Nepetalacton nicht abschrecken.

Schnecken

Schnecken können einen immensen Schaden anrichten und sogar das Absterben der Pflanze herbeiführen. Klassische Mittel, die verhindern sollen, dass Schnecken an eine Pflanze gelangen, wie unter anderem Bierfallen oder Schneckenzäune, helfen meist nicht.

Effektiv können Sie im Grunde genommen nur durch die Verteilung von Schneckenkorn gegen die Plagegeister vorgehen. Optimal zum Ausstreuen von Schneckenkorn ist das zeitige Frühjahr zwischen März und April, wenn das Nahrungsangebot für die Schnecken noch dürftig ist.

Hinweis: Schneckenkorn bedroht auch nützliche Schnecken, z.B. Tigerschnegel. Es sollte deshalb nur dann Anwendung finden, wenn der Schneckenbefall enorme Ausnahme angenommen hat.

Eine andere Möglichkeit ist, spezielle Lockdüfte zu platzieren, um von den von Schnecken bevorzugten Pflanzen abzulenken. Dies ist zwar die humanere Methode im Vergleich zum Schneckenkorn, aber sie ist nicht so effektiv.

Katzenminze, Nepeta faassenii
Katzenminze, Nepeta faassenii

Sorten

Rund 250 verschiedene Katzenminze-Arten sind derzeit bekannt, die sich sowohl in der Wuchshöhe als auch in der Blütenfarbe unterschieden, wie zum Beispiel die Folgenden:

Art/SorteEigenschaften
Nepeta grandiflorazahlreiche Sorten
bis 140 Zentimeter hoch
blauviolette, rosa oder rosaviolette Blüten
Nepeta nervosa ‚Kashmir‘hellblaue Blüte
Nepeta nudaaufrecht wachsend mit weißen Blüten
Nepeta racemosaintensiver Zitronenduft
perfekte Randbepflanzung durch geringe Wuchshöhe
Nepeta x faassenii ‚Gletschereis‘Frühblüher mit silbrig-blauen Blüten
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