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Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris – Pflege und Schneiden

Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris
Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris
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Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Mai, Juni
Wuchsform
aufrecht, Kletterpflanze, Kriechend
Höhe
bis zu 15 Meter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Hortensiengewächse, Hydrangeaceae
Pflanzenarten
Ziersträucher, Ziergehölze
Gartenstil
Ziergarten, Landhausgarten, Wohngarten

Die Kletterhortensie ist, wie der Name schon sagt, eine Kletterpflanze, die sich mit Hilfe von Haftwurzeln in Bäumen, an Wänden oder Zäunen selbst verankert und somit auch keine Rankhilfe benötigt. Die Blätter und die Blüten sind groß und können so jede unansehnliche Hauswand verschönern. Wird sie nicht zurückgeschnitten, kann Hydrangea petiolaris eine Wuchs- und Kletterhöhe von bis zu 15 Meter erreichen. Doch auch wenn sie freistehend gepflanzt wird, erreicht sie als Busch eine Höhe von 1,50 Metern und eignet sich so auch in einem Pflanzgefäß kultiviert auf dem Balkon oder der Terrasse.

Video-Tipp

Pflege

Die ersten Jahre nach dem Pflanzen benötigt der Hobbygärtner etwas Geduld, denn die ersten Blüten zeigen sich erst nach ein paar Jahren Zeit am Standort. Dies hängt nicht mit einer fehlenden Pflege zusammen, denn die Pflanzen sind insgesamt sehr pflegeleicht. So ist nicht viel Zeitaufwand zu erwarten, um nach ein paar Jahren ein wahres Blütenmeer an einer Hauswand oder unschönen Mauer zu erhalten. Kletterhortensien können sowohl im Kübel als auch im Gartenbeet kultiviert werden, wenn hier der passende Standort gefunden wird.

Standort

Der ideale Standort für die Kletterhortensie ist hell, warm, windgeschützt und liegt im Halbschatten. Den ganzen Tag volle Sonne mag Hydrangea petiolaris in der Regel nicht, dann vertrocknen die großen Blüten schnell. Damit die Kletterhortensie auch nach oben wächst und ranken kann, benötigt sie einen Standort, von dem aus sie eine Rankhilfe, wie zum Beispiel eine Hauswand oder einen hohen Baum erreichen kann. Hier hält sie sich mit ihren Haftwurzeln von ganz alleine fest.

Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris klettert bis zu 15 Meter hoch

Wird sie im Garten in einem Beet ohne bestehende Rankhilfe kultiviert, muss ihr hier eine geboten und extra angelegt werden. Denn ansonsten wächst die Kletterpflanze hier nur als üppiger Strauch, der bis zu 1,50 Meter hoch werden kann. Wird Sie zum Beispiel unter einem hohen Baum platziert, dann kann sie hier durchaus bis zu 15 Meter in die Höhe und so auch in die Krone wachsen.

Die idealen Standorte für Kletterhortensien sehen daher wie folgt aus:

  • an einer Hauswand
  • an einer Pergola
  • an Zäunen
  • an einem hohen Baum
  • an einer Wand auf Terrasse oder Balkon
  • dann im Kübel kultiviert

Bodenbeschaffenheit

Die Erde, in die die Hortensien gepflanzt werden, sollte frisch, humos, leicht sauer und tiefgründig sein, Kalk in der Erde sollte weitgehend vermieden werden, wird in geringer Form jedoch auch toleriert, zum Beispiel wenn dieser mit dem Gießwasser verabreicht wird, das aus der Leitung kommt und daher in der Regel mit mehr oder weniger Kalk durchsetzt ist.

Pflanzen

Pflanzen im Beet

Bietet der Gartenboden am gewünschten Standort nicht die optimalen Bedingungen, dann kann dieser hier auch entfernt und für die Hortensien mit entsprechender Rhododendronerde aus dem gut sortierten Gartenhandel aufgefüllt werden. Denn die ältere  Hydrangea petiolaris zeigt keine Blüte, wenn ihre Ansprüche an den Boden nicht erfüllt werden.

Kletterhortensie mit satt-grünem Blattwerk

So sollte bei der Pflanzung im Gartenbeet wie folgt vorgegangen werden:

  • Pflanzloch ausheben
  • Drainage gegen Staunässe anlegen
  • hierzu Steine oder Tonscherben auf den Boden des Loches legen
  • die Hortensie dem Container entnehmen
  • in einem Eimer mit Wasser die Wurzeln gut wässern
  • so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • Pflanze in das Loch einsetzen
  • eventuell in einem freiliegenden Beet eine Rankhilfe mit einsetzen
  • vorbereitete Erde einfüllen und gut andrücken
  • gut bewässern
  • über die Erde rund um die Wurzeln eine Schicht Mulch aufbringen

Wurde Hydrangea petiolaris direkt an einer Hauswand, einem Zaun oder auch einem hohen Baum gepflanzt, benötigt sie keine Kletterhilfe. Im freien Beet hingegen entwickelt sich die Kletterpflanze nur zu einem kleinen Strauch, wenn ihr hier keine Rankhilfe in Form eines Gitters oder einer Pergola geboten wird.

Im Kübel kultivieren

Damit die benötigte Flüssigkeit besser gespeichert wird und die Erde bei Sonneneinstrahlung nicht so schnell austrocknet, ist ein Pflanzgefäß aus Ton zu wählen. Denn in Plastiktöpfen wird die Erde schneller trocken.

Hilfreich, damit ein schwerer Kübel unter Umständen verschoben werden kann ist es, diesen auf einen fahrbaren Untersatz noch vor dem Einfüllen der Erde zu stellen. Auf diese Weise kann auch das Gießwasser besser ablaufen und es entsteht weniger Staunässe. Um diese jedoch ganz zu vermeiden, sollte auch zusätzlich eine Drainage angelegt werden.

Bei der Pflanzung im Topf wird weiter wie folgt vorgegangen:

  • Drainage über dem Abflussloch anlegen
  • einen Teil der vorbereiteten Erde einfüllen
  • die Kletterhortensie dem Container entnehmen
  • Wurzeln vorab in einen Eimer mit Wasser tauchen
  • warten, bis sich keine Luftblasen mehr bilden
  • dann in Topf einsetzen und restliche Erde auffüllen
  • gut andrücken und gießen
Kletterhortensie ist auch Nahrungsquelle für Insekten

Je nachdem, wie Hydrangea petiolaris im Topf kultiviert werden soll, wird direkt bei der Pflanzung eine Rankhilfe mit eingesetzt. Soll die Pflanze als kleiner Strauch wachsen, wird diese natürlich nicht benötigt. Kletterhortensien sollten in der Regel nicht umgetopft werden, da sie bodentreu sind und kein neues Substrat wünschen. So wird die Hortensie auch die ersten Jahre nach einer Umtopfaktion keine Blüten ausbilden, auch wenn sie bereits älter ist.

Gießen

Kletterhortensien haben einen sehr hohen Wasserbedarf. Dies erkennt der Hobbygärtner vor allem auch daran, dass die Pflanzen bereits nach einem einzigen sehr heißen Tag die Blätter und Blüten hängen lassen. Dann muss sofort gegossen werden, damit sich die Pflanze wieder aufrichten kann. Idealerweise wird an den heißen Tagen in den frühen Morgen- und späten Abendstunden gegossen.

Ansonsten sollte noch auf das Folgende beim Gießen geachtet werden:

  • immer unterhalb der Pflanze direkt auf die Wurzeln gießen
  • da wenig Kalk vertragen wird, besser aufgefangenes Regenwasser nutzen
  • Leitungswasser enthält je nach Gegend mehr oder weniger Kalk
  • wird nur mit Wasser aus der Leitung gegossen, vorher filtern
  • Kübelpflanzen müssen auch oft an Regentagen gegossen werden
  • an heißen Tagen trocknet hier die Erde noch schneller aus
  • bei Pflanzen im Gartenbeet reicht der natürliche Regen aus
  • gegen die Verdunstung hilft Mulch auf der Erde

Doch auch wenn die Kletterhortensie vor allem in einem Gefäß viel Wasser benötigt und nicht austrocknen sollte, muss auch hier auf Staunässe geachtet werden. Das Anlegen einer Drainage ist hier hilfreich. Hierzu werden Tonscherben oder Kies über dem Abflussloch ausgelegt, worüber ein Pflanzenvlies kommt.

Düngen

Damit die Hortensie üppig blüht, ist es sinnvoll, einen speziellen Hortensiendünger oder auch Rhododendrondünger im Handel zu kaufen. Denn dieser bietet der Pflanze alles, was sie an Nährstoffen benötigt, hält sich mit Kalkzugaben allerdings zurück. Gedüngt wird in der Regel ab dem Frühling bis hin zum Juli hinein. Hier kann ebenso ein Langzeitdünger wie auch ein Flüssigdünger genutzt werden.

Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris mit kleinen weißen Blüten

Für die Menge und die Häufigkeit der Düngergaben sollte auf die Herstellerangaben geachtet werden. So eignet sich für Gartenpflanzen der Langzeitdünger, für die Kletterhortensien im Kübel kultiviert ist es besser, Flüssigdünger mit dem Gießwasser zu verabreichen.

So sollten die Dünger die folgenden Eigenschaften besitzen:

  • stickstoffbetont
  • wenig Phosphor
  • ohne Kalk
  • auch Azaleendünger ist geeignet

Auf das Düngen mit dem unter Hobbygärtnern beleibten Blaukorn sollte bei Hortensien verzichtet werden, da hier der Phosphorgehalt zu hoch für die Pflanze ist.

Schneiden

Die langsam wachsende Pflanze benötigt vor allem in den ersten Jahren keinen Rückschnitt. Doch soll ein Formschnitt bereits in den ersten Jahren erfolgen, dann sollten direkt nach der Blüte unerwünschte Triebe entfernt werden. So wird ein Ausbreiten in die falschen Richtungen bereits von Anfang an verhindert.

Ansonsten gilt beim Schneiden der Kletterhortensie das Folgende:

  • nach einigen Jahren ist ein radikaler Schnitt sinnvoll
  • dieser wird im Sommer nach der Blüte vorgenommen
  • so kann die Pflanze in der Höhe eingeschränkt werden
  • hierfür alle Triebe auf die gewünschte Höhe kappen
  • im Frühling werden erfrorene oder verkahlte Triebe von Innen entfernt
  • hierzu direkt an der Basis über der Erde schneiden
  • nur scharfes und desinfiziertes Werkzeug nutzen
  • Rosenschere oder Astschere sind hier hilfreich
  • da die Pflanze giftig ist, Idealerweise Gartenhandschuhe tragen

Sollen die Kletterhortensien geschnitten werden, dann ist es hier vor allem wichtig zu beachten, dass die Anlagen für die neuen Blüten bereits im Vorjahr ausgebildet werden. Wird hier falsch geschnitten, kann es durchaus sein, dass die Pflanze in dem Jahr nicht blüht, da die Blütenanlagen versehentlich beim Schneiden mit entfernt wurden.

Vermehren

Natürlich ist es einfach, die Kletterhortensien im Handel zu kaufen, um sie im eigenen Garten zu kultivieren. Doch befindet sich im Haushalt bereits eine dieser dekorativen Pflanzen, kann diese auch vermehrt werden. Da es sich bei der Kletterhortensie um eine Kletterpflanze mit langen Trieben handelt, kann diese gut durch Absenker vermehrt werden. Und auch das Vermehren über Stecklinge gelingt in der Regel gut.

Kletterhortensie wächst in den ersten Jahren sehr langsam

Vermehren durch Absenker

Soll Hydrangea petiolaris über Absenker vermehrt werden, sind hierfür die jungen, bodennah wachsenden Triebe optimal. Diese werden an einem Auge nach unten zur Erde gebogen und mit einem Zelthering oder alternativ einem langen, gebogenen Nagel in der Erde befestigt. Mit der Zeit bilden sich hier Luftwurzeln, die mit Erde bedeckt werden müssen. Im Frühjahr kann der Trieb von der Mutterpflanze getrennt und an einen eigenen Standort gepflanzt werden. Die nächsten Winter muss diese neue Pflanze unbedingt geschützt werden.

Vermehren mit Stecklingen

Um Hydrangea petiolaris über Stecklinge zu vermehren, wird ein älterer, bereits verholzter Trieb benötigt, der jedoch noch nicht verkahlt sein darf. Hiervon werden etwa 10 cm lange Stücke geschnitten, an denen sich mehrere Augen befinden.

Dann wird wie folgt vorgegangen:

  • Steckling in kleinen Topf mit Anzuchterde stecken
  • Erde feucht halten
  • warm und hell stellen
  • über Steckling und Topf insgesamt eine durchsichtige Folie ziehen
  • so wird die Feuchtigkeit im Inneren bewahrt
  • regelmäßig lüften
  • zeigen sich erste kleine Triebe, ist die Bewurzelung gelungen

Je nachdem, wann der Steckling gezogen wurde, sollte die junge Pflanze im ersten Winter im Haus an einem hellen, leicht warmen Ort, zum Beispiel in einem Treppenhaus oder Schlafzimmer verbleiben. Im nächsten Frühjahr kann sie dann an den gewünschten Standort gepflanzt werden, sollte aber die ersten Winter noch einen Winterschutz erhalten.

Hortensie blüht nicht

Die ersten Jahre ist es normal, dass die anmutige Kletterpflanze nicht blüht. Bildet sie jedoch auch in späteren Jahren keine oder nur wenige Blüten aus, dann liegt dies am falschen Substrat. Denn wurde sie zum Beispiel mit einem phosphorhaltigen Dünger wie Blaukorn versorgt, dann dient dies zwar dem Wachstum, die Blühfreudigkeit jedoch nimmt ab. Ein zweiter Grund könnte sein, dass eine ältere Kletterhortensie umgetopft wurde. Auch dann werden in den folgenden Jahren unter Umständen keine Blüten gebildet.

Giftigkeit

Die Kletterhortensie gilt als giftig, vor allem Klein- und Haustiere sind hiervon betroffen. Denn knabbern Vögel, Hamster, Kaninchen, aber auch Hunde und Katzen an den Blättern, können Magen- und Darmbeschwerden oder Kreislaufstörungen die Folge sein.

Daher sollte der Standort so gewählt werden, dass weder kleine Kinder noch freilaufende Haustiere die Pflanzen erreichen können. Wenn nicht auf die Kultivierung der Kletterhortensie verzichtet werden soll, sollte ein genügend hoher Zaun aus Draht oder Holz um das Gartenbeet eine gewisse Unerreichbarkeit bieten.

Überwintern

Die älteren Kletterhortensien sind winterhart und benötigen keinen Winterschutz. Bei im Topf kultivierten Pflanzen sollte dieser im Winter jedoch immer geschützt werden, da hier die Kälte von außen schneller an die Wurzeln gelangen kann. Daher sollte das Gefäß vor dem ersten Frost auf Styropor oder einen Holzbalken gestellt und mit Reisigmatten umwickelt werden.

Bei jungen Pflanzen sollte der Winterschutz wie folgt aussehen:

  • Mulch auf der Erde hilft bei allen Pflanzen
  • die jungen Kletterhortensien in Pflanzenvlies packen
  • da die Pflanzen in den ersten Jahren noch klein sind, geht dies gut
  • alternativ das Pflanzenvlies rund um die Hortensie an der Mauer befestigen
  • auch die jungen Kübelpflanzen ganz mit Pflanzenvlies ummanteln

Nach drei bis vier Jahren, wenn die Kletterhortensie ihre volle Höhe erreicht hat und die Äste gut ausgebildet sind, benötigt sie keinen Winterschutz mehr. Das Laub wird in der kalten Jahreszeit immer abgeworfen und im Frühling bilden sich neue Blätter.

Kletterhortensie ist eine üppig blühende Kletterpflanze

Krankheiten

Krankheiten, Pflegefehler & Schädlinge

Für die pflegeleichten Hortensien sind keine Krankheiten oder Schädlinge bekannt. Der einzige Pflegefehler, der hier gemacht werden kann, ist, dass die Pflanzen nicht genügend Wasser erhalten, denn der Bedarf ist sehr hoch. Lässt daher Hydrangea petiolaris ihre Blätter und Blüten hängen, muss sofort viel gegossen werden, wobei Staunässe vermieden werden muss.

Verfärben sich die Blüten und Blätter kann dies ebenfalls an einem Wassermangel liegen. Aber auch Stickstoffmangel kann hierfür der Auslöser sein. Daher sollte immer auf regelmäßige Dünger- und Wassergaben geachtet werden, damit diese Pflegefehler vermieden werden können.

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