Kokospalme, Cocos nucifera als Zimmerpflanze: Pflege von A-Z
- Standort
- Sonnig
- Wuchsform
- aufrecht
- Höhe
- bis zu 3 m hoch
- Bodenart
- sandig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, sehr feucht
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- humusarm
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Palmengewächse, Arecaceae
- Pflanzenarten
- Kübelpflanzen, Topfpflanzen, Zimmerpflanzen
- Gartenstil
- Wintergarten
Kokospalmen sind für uns der Inbegriff von Sonne, Strand und Südsee. Da sie aus den Tropen stammen, können sie hierzulande nur in der Kübelkultur gehalten werden. Aber auch hier stellen die Pflanzen Ansprüche an Pflege und Standort, denn schließlich muss das tropische Klima in den eigenen vier Händen simuliert werden, dann sich die Palme wohlfühlt. Ist dies der Fall, bedankt sie sich mit stetem Wachstum und nach mindestens sieben Jahren sogar mit etwas Glück mit einer Blüte.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
- botanischer Name: Cocos nucifera
- Gattung: Kokospalmen (Cocos)
- Familie: Palmengewächse (Arecaeae)
- Trivialnamen: Kokosnusspalme
- Wuchs: aufrecht, unverzweigt
- Wuchsbreite und -höhe als Zimmerpflanze: 70 Zentimeter breit, 250 bis 300 Zentimeter hoch
- Substrat: sandig, humusarm, schwach sauer
- Blätter: Schopf mit gefiederten Blättern
- kalkempfindlich
- Herkunft: Tropen
- Verwendung: Zimmerpflanze
Standort
Cocos nucifera ist eine wahre Sonnenanbeterin. Da es ihr nicht hell genug sein kann, ist oft auch das Südfenster für die Pflanze eher eine Notlösung. Ideal ist, wenn sie von den Seiten und von oben Licht bekommt, etwa in einem Wintergarten mit Glasdach oder unter einem großen Dachfenster, wo sie 12 Stunden Licht pro Tag bekommt. Neben viel Sonnenlicht braucht die tropische Palme auch ausreichend Wärme:
- im Sommer: 22 Grad Celsius
- im Winter: mindestens 16 Grad Celsius
Kommt die Kokospalme im Sommer ins Freie, dann dürfen die Temperaturen während der Nacht nicht unter 20 Grad Celsius fallen. Ist die Pflanze auf Balkon oder Terrasse zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, stellt sie das Wachstum ein.
Substrat
An das Erdreich stellt die Kokospalme folgende Ansprüche:
- locker
- durchlässig
- leicht sauer
- sandig
- humusarm
Tipp: Für ältere Kokospalmen eignet sich Palmenerde am besten. Wird normale Gartenerde als Substrat verwendet, dann sollten Sie diese mit Sand auflockern.
Vorgezogene Topfpflanzen kaufen
Kokospalmen bekommen Sie im Fachhandel, Baumärkten und Supermärkten. Achten Sie beim darauf, dass die Palmwedel keine braunen Spitzen haben und der Topf nicht zu klein ist. Die Farbe der Wedel sollte leuchtend Grün sein. Außerdem sollte sie mindestens fünf Palmwedel besitzen.
Stand die junge Kokospalme in einem eher schattigen Treibhaus, dann muss sie langsam an das Sonnenlicht gewöhnt werden, bis an ihren sonnigen Standort kommt. Wird sie weiter im Schatten oder Halbschatten kultiviert, dann wird sie sich nicht sehr gut entwickeln, da sie viel Helligkeit zum Überleben braucht.
Umtopfen
Die Kokospalme bildet eine tiefe Pfahlwurzel aus. Damit sie ein großes Wurzelwerk entwickeln kann, braucht sie ein größeres und vor allem hohes Pflanzgefäß. Da die Töpfe meist bereits beim Kauf zu klein sind, sollten Sie nach dem Kauf das erste Mal umtopfen. Bleibt sie in dem zu kleinen Topf, kann sie kein großes Wurzelwerk bilden und geht nach zwei bis drei Jahren ein, wenn die Nährstoffe in der Nuss verbraucht sind. Hat der Topf beim Kauf die entsprechende Größe, dann kann die Palme zwei Jahre in diesem Gefäß bleiben.
Tipp: Ob die Kokospalme in einen zu kleinen Topf gezwängt worden ist, erkennen Sie daran, dass aus den Abzugslöchern des Topfes dicke Wurzelabschnitten herausragen.
Im weiteren Verlauf des Pflanzenlebens sollten jungen Kokospalmen alle zwei Jahre in einen größeren Topf umsetzen, ältere Pflanzen werden alle drei Jahre umgetopft. Die Pflanztiefe richtet sich dabei nach der Nuss. Sie sollte etwa zur Hälfte aus der Erde herausschauen. Achten Sie zudem beim Umtopfen darauf, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.
Pflege
Die wichtigste Pflegemaßnahme ist, die Pflanze mit ausreichend Wasser zu versorgen. Außerdem brauchen Kokospalmen für ihre Entwicklung eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ideal ist eine Luftfeuchte von 70 bis 80 Prozent. Da diese hohe Luftfeuchtigkeit in den meisten Innenräumen hierzulande nicht oder nur sehr schwer herzustellen ist, sollten Sie die Pflanze regelmäßig mit kalkfreiem, lauwarmem Wasser gründlich besprühen.
Hinweis: Die ersten gefiederten Wedel zeigen sich bei der Kokospalme frühestens im Alter von drei Jahren, wenn die Pflanze mit Licht, Standort und der Pflege zufrieden ist.
Gießen
Kokospalmen sind sehr durstige Pflanzen. Da sie sehr empfindlich auf Kalk reagieren, ist Regenwasser für die Pflanzen ideal. Alternativ dazu können Sie die Palme mit weichem, lauwarmem Wasser gießen. Die Wassergabe erfolgt, wenn das Erdreich oben abgetrocknet ist. So stellen Sie sicher, dass die Erde gleichmäßig feucht ist. Beim Gießen sollten Sie Folgendes beachten:
- Nuss nicht direkt begießen
- Nuss nicht im Wasser „baden“
- Staunässe unbedingt vermeiden
- im Winter Wassergaben etwas reduzieren
Tipp: Kommt die Nuss zu oft mit Wasser in Berührung, oder liegt sie sogar im Wasser, kann dies zu Fäulnis führen, was oft das Ende von Cocos nucifera bedeutet.
Düngen
An den Dünger stellt die Zimmerpflanze keine besonderen Ansprüche. Hier reicht ein herkömmlicher Grünpflanzendünger vollkommen aus. Gedüngt wird:
- von April bis September
- etwa alle zwei Wochen
Junge Kokospalmen brauchen den ersten beiden Lebensjahren nicht gedüngt zu werden, da sie in dieser Zeit noch von der Nuss versorgt werden. Auch wenn die Wurzeln abgeschnitten worden sind, sollten Sie die Pflanze nicht mehr düngen, denn eine Überdüngung schadet der Pflanze, auch wenn die Düngergaben gut gemeint sind.
Schneiden
Einen regelmäßigen Schnitt, wie zum Beispiel einen Rück- oder Verjüngungsschnitt, braucht die Kokospalme nicht. Im Gegenteil, das Abschneiden von Wedeln kann der Pflanze sogar schaden. Die Schere kommt nur bei Blättern zum Einsatz, die braun werden, aber auch erst dann, wenn diese vollkommen vertrocknet sind. Scheiden Sie diese abgestorbenen Wedel jedoch nicht zur Gänze ab, sondern lassen ein ungefähr drei Zentimeter langes Stück stehen.
Überwintern
Beim Überwintern der Kokospalme ist es wichtig, dass sie ausreichend Licht bekommt. Da hierzulande die Sonnenstunden im Winter deutlich geringer als in der tropischen Heimat der Palme sind, sollten Sie die Pflanze gegebenenfalls mit einer Pflanzenlampe bestrahlen (2.000 Lux pro Tag). Da sie auch im Winter Temperaturen um die 20 Grad Celsius braucht, darf sie während der kalten Jahreszeit nicht auskühlen, auch nicht, wenn Sie kurz verreisen.
Vermehren
Die Vermehrung der Kokospalme erfordert Geduld und viel Glück. Da sie aus der Nuss gezogen wird, brauchen Sie für die Vermehrung eine keimfähige Nuss. Dann gehen Sie wie folgt vor:
- Faserhülle entfernen
- Nuss in einen Topf mit sandigem Substrat legen
- Hälfte der Nuss ragt aus der Erde heraus
- mit Folienhaube abdecken
- bei mindestens 25 Grad Celsius gleichmäßig feucht halten
- nach acht Monaten zeigt sich der Keimling
- umsetzen, wenn die Wurzeln durch die Nussschale gewachsen sind
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl Kokospalmen sehr robuste Pflanzen sind, sollten sie regelmäßig auf Schädlinge untersucht werden. Zeigen sich stumpfe oder gelbe Blätter, oder glänzt die Blattoberseite silbrig, dann sind die Anzeichen für einen Befall mit Schädlingen. Besonders beliebt sind Kokospalmen bei Spinnmilben. Diese lästige Plage erkennen Sie zusätzlich an kleinen „Spinnennetzen“ den Wedeln. Eine hohe Luftfeuchtigkeit beugt Spinnmilben vor. Außerdem schützt regelmäßiges Besprühen die Pflanze vor den Plagegeistern. Hat der Befall bereits eingesetzt, dann muss die Pflanze isoliert werden. Gegenmaßnahme ist das Besprühen mit einer Schmierseifenlösung. Neben Spinnmilben wird die Kokospalme auch gern von Thripsen heimgesucht. Da diese Plage auch bei trockener Luft auftritt, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit eine gute vorbeugende Maßnahme.
Hinweis: Bei Kokospalmen sterben die untersten Wedel mit der Zeit ab. Eine gesunde Palme hat immer mindestens fünf leuchtend grüne Wedel.
Krankheiten
Krankheiten werden bei Cocos nucifera oft durch Pflege- oder Standortfehler verursacht. Ist beispielsweise die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, dann bekommen die Blätter braune Spitzen. Staunässe durch zu viel Wasser bzw. Regen führt zum Faulen der Wurzeln.