Korbmarante, Calathea: Arten und Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- gelb, orange, weiss
- Standort
- Schatten
- Blütezeit
- März, April, Mai, Juni, Juli, August
- Wuchsform
- ausladend
- Höhe
- 15 bis 30 cm
- Bodenart
- sandig
- Bodenfeuchte
- sehr feucht
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Pfeilwurzgewächse, Marantaceae
Die Korbmarante ist eine äußerst dekorative Blattschmuckpflanze. Ihre eleganten Blätter fallen durch unterschiedliche Färbungen und ausgeprägte Musterungen auf. In tropischen Regionen wurden sie als Dachabdeckung und zum Flechten von Körben verwendet, was ihr den Namen ‚Calathea‘ einbrachte. Der kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie ‚Korb‘. All das macht diese typische Urwaldpflanze zu einer attraktiven und außergewöhnlichen Zimmerpflanze.
Inhaltsverzeichnis
Blüten & Blätter
Die 270 Arten zählende Calathea ist die bedeutendste Gattung der Marantengewächse. Sie wächst ausdauernd und krautig und variiert in Form, Farbgebung und Größe. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 30 cm. Den größten Zierwert bilden die mehrfarbigen, auffallend gezeichneten, gefleckten oder gestreiften Blätter.
Abends rollen sie sich zusammen, wobei sie leise knisternde Geräusche machen und morgens öffnen sie sich wieder. Einige Korbmaranten bringen strahlend weiße oder gelb-orangefarbene Blüten hervor. Blüten und Wurzeln einiger Sorten sind sogar essbar.
Pflege
Korbmaranten sind wunderschöne Pflanzen, die Wohnräume auf sehr stilvolle Weise verschönern. Tagsüber präsentieren sie ihren spektakulären Blattschmuck. Abends richten sie sich auf und rollen sich zusammen. Bei all der Anmut ist die Pflege dieser Pflanzen nicht ganz unproblematisch. Wenn man jedoch einige Dinge beachtet, kann man sich viele Jahre an diesen Schönheiten erfreuen.
Tipp: Die ungiftige Korbmarante ist die ideale Zimmerpflanze für neugierige Haustiere.
Standort
In ihrer Heimat wachsen sie als Hänge- und Kletterpflanze oder Bodendecker im eher schattigen Unterholz des Regenwaldes. Demzufolge sollten Standort, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, denen in ihrer tropischen Heimat so nahe wie möglich kommen. Nur so können sie ihre ganze Pracht entfalten und dauerhaft beibehalten.
Beste Bedingungen findet diese typische Urwaldpflanze an einem warmen, zugluftfreien, halbschattigen Standort ohne direktes Sonnenlicht, ganz gleich ob Morgen-, Mittag-, Abend- oder Wintersonne. Rollen sich die Blätter seitlich ein, kann das ein Anzeichen für zu viel Sonne sein. Ein Nordfenster wäre als Standort optimal.
Zum Schutz vor Sonnenlicht kann gegebenenfalls eine zusätzliche Beschattung sinnvoll sein. Mindestens ebenso wichtig ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent während der Wachstumsphase von März bis September. Die Temperaturen sollten sich zwischen 18 und 25 °C bewegen und auch im Winter nicht unter 18 °C fallen.
Boden
Das Substrat sollte fasrig, luftdurchlässig und humos sein. Geeignet sind hochwertige Blumenerden mit hohem Humusanteil. Durch das Untermischen von Perlit oder kleinen Styroporkügelchen lässt sich die Durchlässigkeit und Wasserspeicherfähigkeit noch verbessern.
Möglich ist auch ein Substrat auf Torfbasis bzw. ein Torfkultursubstrat. Alternativ dazu kann man aus drei Teilen Laub- oder Komposterde und einem Teil Torf eine eigene Erdmischung herstellen. Der pH-Wert sollte zwischen 4,5 und 5,5 liegen und falls möglich, in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Pflanzen
Die Korbmarante hat ein vergleichsweise starkes Wurzelwachstum, sodass sie etwa alle 2 bis 3 Jahre umgetopft werden muss. Spätestens, wenn die Wurzeln oben aus dem Substrat herauswachsen, wird es Zeit für einen größeren Topf. Das neue Pflanzgefäß sollte mehr breit als hoch sein, denn diese Pflanzen gehören zu den Flachwurzlern. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr, bevor sich neue Triebe bilden.
So gehen Sie dabei vor:
- Pflanze vorsichtig aus Topf nehmen, möglichst ohne Wurzeln zu beschädigen
- Wurzelballen auf Beschädigungen, kranke und faule Wurzelteile untersuchen und diese entfernen
- verfilzte oder dicht zusammengepresste Ballen vorsichtig mit den Händen auseinander ziehen
- entsprechende Drainage (z.B. aus grobem Kies oder Perlite) im neuen Topf nicht vergessen
- darauf kommt ein Teil der Substratmischung und darauf mittig die Korbmarante
- Topf bis auf etwa 2 cm unter den Topfrand mit Erde auffüllen
- Erde vorsichtig andrücken und gut angießen
Gießen
Um dem relativ hohen Wasserbedarf dieser Pflanze gerecht zu werden, wird von April bis September regelmäßig mit temperiertem, kalkarmem Wasser gegossen. Für kalkfreies Wasser ist Calathea besonders dankbar. Die Erde solle während der Wachstumsphase weder zu trocken noch dauerhaft nass sein. Ballentrockenheit wird ebenso wenig vertragen wie stauende Nässe. Im Idealfall hält man das Substrat gleichmäßig feucht und lässt es vor jedem Gießen oberflächlich an-, aber nicht austrocknen.
Trockene Blattspitzen deuten meist auf eine zu geringe Luftfeuchtigkeit hin. Um sie zu erhöhen, sollte man die Korbmarante öfter mit handwarmem Wasser besprühen. Hilfreich können auch zusätzliche Luftbefeuchter sein, die man im Raum aufstellt. Je wärmer der Standort ist, desto häufiger muss besprüht werden. Idealerweise verwendet man auch hier kalkfreies Wasser.
Leitungswasser würde Kalkflecken auf den Blättern hinterlassen. Dennoch kann man auch Leitungswasser verwenden, sofern es mindestens einen Tag abgestanden ist.
Tipp: Da die hübschen Blätter in Zimmerhaltung schnell einstauben, sollte man sie gelegentlich mit einem feuchten Tuch abwischen. Dabei sollte man behutsam vorgehen, um Beschädigungen der Blätter zu vermeiden.
Düngen
Im Gegensatz zum Wasserbedarf ist der Bedarf an Nährstoffe eher gering. Während des Hauptwachstums verabreicht man etwa alle 4 Wochen über das Gießwasser einen Flüssigdünger in halber Konzentration. Beim Dünger ist darauf zu achten, dass dieser einen niedrigen Fluorgehalt hat.
Darüber hinaus sollte eine zu hohe Salzkonzentration vermieden werden. Ein Spezialdünger ist nicht erforderlich. In der Regel ist ein Grünpflanzendünger für Zimmerpflanzen völlig ausreichend. Alternativ dazu können auch Langzeitdünger in Form von Düngerstäbchen verwendet werden.
Schneiden
Die Schnittmaßnahmen halten sich bei der Korbmarante im Vergleich zur übrigen Pflege in Grenzen. Lediglich verwelkte und vertrocknete Blätter werden an der Basis, direkt am Boden entfernt. Bei blühenden Sorten werden darüber hinaus die verwelkten Blütenstände abgeschnitten.
Überwintern
Die Korbmarante legt keine ausgesprochene Winterruhe ein. Während der kalten Jahreszeit, also von Oktober bis Februar, kann die Pflanze etwas kühler stehen. Die Temperaturen sollten dennoch nicht unter 18 °C fallen. Darauf gilt es beim Überwintern außerdem zu achten:
- Zugluft vermeiden
- für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
- trockene Heizungsluft erhöht Anfälligkeit für Schädlingsbefall
- häufiges Besprühen daher umso wichtiger
- Wassergaben reduzieren und Düngen bis zum Frühjahr einstellen
Vermehren
Aussaat
Für eine Aussaat bietet sich die Verwendung von Torfquelltöpfen an, die man zunächst in Wasser aufquellen lässt, bis sie ihre maximale Größe erreicht haben. Dann stellt man sie einzeln in kleine Töpfe. Diese Torfquelltöpfe haben den Vorteil, dass man hier die jungen Sämlinge zum Umpflanzen nicht herausnehmen muss, sondern sie samt Torftopf verpflanzen kann, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Natürlich kann man auch normales Aussaatsubstrat und ein handelsübliches Minigewächshaus verwenden.
Mit einem Pikierstab werden Löcher in die Torfquelltöpfe gestochen und die Samen darin ausgesät. Die kleinen Töpfe stellt man in verschließbare, lichtdurchlässige Folienbeutel, idealerweise Druckverschlussbeutel. Dann gibt man so viel Wasser in die Beutel, dass nach dem Aufsaugen noch wenige Millimeter Wasser darin stehen. Nun noch wenige Tropfen Dünger ins Wasser und den Beutel verschließen.
Gegossen wird danach nicht mehr. Das Ganze stellt man an einen halbschattigen Platz bei Temperaturen zwischen 24 und 28 °C. Nachts können die Temperaturen auch etwas darunter fallen. Sind die Sämlinge groß und kräftig genug, können sie samt Torftopf in größere Töpfe umgepflanzt werden.
Kopfstecklinge
Besitzt man ein besonders schönes Exemplar einer Calathea, liegt der Wunsch nach weiteren Pflanzen nahe. Die Anzucht durch Stecklinge ist hierfür sehr gut geeignet. In der Zeit von Februar bis März schneidet man entsprechend viele Kopfstecklinge, die über mindestens zwei, besser 3 bis 6 Blätter verfügen sollten. Sie werden mit einem sauberen und scharfen Messer direkt über dem Boden abgeschnitten und unverzüglich in kleine Töpfe in humusreiches Anzuchtsubstrat gesteckt. Alternativ bietet sich auch hier die Verwendung von Torfquelltöpfen an.
Für kompaktere Pflanzen ist es sinnvoll, jeweils 3 bis 4 Pflanzen zusammen in 10 cm große Töpfe zu pflanzen. Das Substrat wird befeuchtet und bis zur Bewurzelung gleichmäßig feucht gehalten. Über die Töpfe bzw. Stecklinge stülpt man eine lichtdurchlässige Folientüte und stellt das Ganze an einen warmen, halbschattigen Platz, bei Temperaturen um 23 °C.
Für optimale Keimbedingungen sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 85 und 90 Prozent liegen. Um Schimmelbildung auf dem Substrat zu vermeiden, entfernt man die Folie täglich für kurze Zeit. Nach etwa 6 bis 8 Wochen sind die Töpfe gut durchwurzelt und die Pflanzen können in größere Töpfe umgepflanzt werden. Ist es kühler, dauert die Bewurzelung entsprechend länger.
Wurzelteilung
Die einfachste Art der Vermehrung einer Korbmarante ist die Wurzelteilung. Der beste Zeitpunkt für eine Teilung ist das Frühjahr, beispielsweise wenn sie ohnehin umgetopft werden soll:
- Pflanze vorsichtig aus Topf nehmen
- lose Erde vom Wurzelballen schütteln
- auf knollenähnliche Verdickungen in den Wurzeln achten
- beim Teilen der Wurzel sollte jedes Teilstück über mindestens eine dieser Knollen verfügen
- dabei spielt es keine Rolle, ob sie über Blätter verfügt oder nicht
- Knollen in vorbereitetes Substrat in kleine, 7 bis 8 cm tiefe Töpfe stecken
- Erde befeuchten und bis zum Anwachsen gleichmäßig feucht halten
- transparente Folientüte über Anzuchttöpfe stülpen
- regelmäßig lüften
- Pflanzen nach ca. 6 bis 8 Wochen in 12 cm tiefe Töpfe umtopfen
Tipp: Das Anfeuchten des Substrats erleichtert das Austopfen der Korbmarante. Dadurch werden die Wurzeln weniger in Mitleidenschaft.
Krankheiten
Wurzelfäule
Wurzelfäule ist die Folge von zu viel Nässe oder einer zu hohen Salzkonzentration und für die Pflanze existenzbedrohend. Sie zeigt sich an vergilbten und absterbenden Blättern und Fäulnis am Wurzelstock. Die betreffende Pflanze sollte unverzüglich ausgetopft, kranke und faule Teile entfernt und in frisches, trockenes Substrat umgepflanzt werden.
Schädlinge
Spinnmilben
Vor allem im Winter können an der Korbmarante Spinnmilben auftreten, die u.a. an weißen Gespinsten zu erkennen sind. Zunächst deckt man den Topf bzw. die Erde ab und braust die Pflanze gründlich ab. Danach bietet sich der Einsatz von Raubmilben an. Die Luftfeuchtigkeit sollte entsprechend erhöht werden.
Thripse
Hell gesprenkelte Blätter können auf einen Thripse-Befall hindeuten. Zur Bekämpfung braust man die Pflanze ab und spritzt sie wiederholt mit einer Lösung aus Seifenlauge und einem Esslöffel Spiritus.
Sorten
Calathea lancifolia
Die lanzettlichen, bis zu 45 cm langen und schmalen Blätter der Calathea lancifolia sind auffallend stark gewellt. Ihre Grundfarbe ist hellgrün und geht zum Blattrand hin in Olivgrün über. Die Blattoberseiten sind mit unregelmäßigen, großen und kleinen, oliv-bis schwarz-grünen Flecken bedeckt, die von der Mittelrippe ausgehen. Die Blattunterseiten sind purpurfarben.
Calathea crocata
Die aus Brasilien stammende Calathea crocata hat ebenfalls gewellte Blätter. Die dunkelgrüne Blattober- und die lilarote Blattunterseite bilden im Januar/Februar einen herrlichen Kontrast zu den knallig gelb-orangefarbenen Blüten. Die sitzen an langen Blütenstielen und bleiben 6 bis 8 Wochen erhalten.
Eine sogenannte Kurztagsbehandlung kann dazu führen, dass sich die zauberhaften Blüten wesentlich früher zeigen. Dazu hält man sie etwa ab Mitte August für einige Wochen bei maximal 19 °C und 10 Stunden Tageslicht, indem man sie z.B. von abends 18.00 Uhr bis morgens 8.00 Uhr mit einer dunklen Folie abdeckt.
Calathea orbifolia
Im Gegensatz zu den meisten anderen, hat diese Sorte auffallend runde und breite grüne Blätter mit cremefarbenen, breiten, von der Mittelrippe ausgehenden Streifen. Die Blätter können Durchmesser von bis zu 40 cm erreichen. Die Blattunterseiten sind wesentlich heller.
Calathea makoyana
Calathea makoyana hat ca.15 cm lange, ovale blassgrüne Blätter mit länglichen, dunkelgrünen Flecken und dunklem Blattrand auf den Blattoberseiten. An den Blattunterseiten sind genau diese Flecken blass violett.
Die aus den Regenwäldern Costa Ricas stammende Korbmarante besticht mit ihren samtigen, dunkelgrünen Blättern und hellen, teilweise rötlichen Blattzeichnungen auf den Blättern, während die Blattunterseiten dunkelrot gefärbt sind. Highlight dieser Sorte sind die spektakulären, strahlend weißen Blüten im Winter.