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Krokus, Crocus – Pflanzen und Pflege – Infos zu Blütezeit und Giftigkeit

Krokus, Crocus richtig pflanzen und pflegen
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Blütenfarbe
gelb, rosa, violett, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Februar, März, September, Oktober
Wuchsform
mehrjährig, flachwüchsig
Höhe
bis 10-15 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer, sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Schwertliliengewächse, Iridaceae
Pflanzenarten
Blumenzwiebeln, Frühblüher, Frühlingsblumen, Zierpflanzen
Gartenstil
Steingarten, Wildgarten, Bauerngarten, Landhausgarten, Ziergarten

Wenn zu Beginn des März die ersten Krokusse ihre noch geschlossenen Blütenkelche aus der Erde recken, dann wissen Pflanzenliebhaber, dass der Frühling ins Land gezogen ist. Mit rund 100 Arten prägt das Schwertliliengewächs die Gärten und Wiesen Deutschlands und begeistert durch die Farbvielfalt, die sich prächtig in geringer Höhe präsentiert. Aufgrund der einfachen Pflanzung über Zwiebeln gehört der Krokus zu den einfachsten Gartengewächsen und ist selbst im Topf pflegeleicht.

Video-Tipp

Arten

Frühlingsboten und Herbstblüher

Wenn Sie sich für die Pflanzung einer Krokusart entscheiden, können Sie aus etwa 100 Sorten wählen, die sich in ihrer Blütezeit unterschieden. Neben dem klassischen Frühblüher, der im Spätwinter oder zeitigem Frühling blüht, finden sich auch die Spätblüher, deren Zeit zum Strahlen von Spätsommer bis in den Herbst ist. Daher können Sie sich fast das gesamte Jahr über an den Blumen erfreuen, die gerne in großen Gruppen zusammenstehen und sich perfekt als Blumenbeet eignen.

Folgende Arten sind typische Frühlingsboten:

  • Frühlings-Krokus (Crocus vernus)
  • Kleiner Krokus (Crocus chrysanthus)
  • Gold-Krokus (Crocus flavus)
  • Sieber-Krokus (Crocus sieberi)
  • Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus)
Krokus ein zarter Frühlingsbote
Crocus vernus

Diese Arten sind am häufigsten in Gartencentern und bei Fachhändlern zu finden und eignen sich hervorragend für die Anzucht in heimischen Böden und profitieren vom Klima. Diese Exemplare blühen von Januar bis April und vergehen danach.

Als Gegensatz dazu finden sich die Krokus-Arten, die im Herbst blühen:

  • Safran (Crocus sativus)
  • Siebenbürger Herbst-Krokus (Crocus banaticus)
  • Crocus hadriaticus
  • Ring-Herbst-Krokus (Crocus kotschyanus)
  • Crocus ochroleucus

Der bekannteste Herbstblüher ist wohl Crocus sativus, der auch als Safran bekannt. Die Pflanze bietet die Grundlage für das teuerste Gewürz der Welt. Etwa 15.400 Blüten werden für 100 Gramm Safran benötigt, das für diesen Zweck zum Großteil aus dem Iran stammt, da dort das ursprüngliche Verbreitungsgebiet mit den perfekten Anbaubedingungen liegt. Die verschiedenen Arten machen sich ansprechend im eigenen Garten und erfüllen im Frühling und Herbst Wiesen und Blumenbeete mit ihrer Pracht.

Standort

Krokusse benötigen einen Standort, der ihnen genügend Kraft zum Austreiben gibt und sie über den Winter gesund hält. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Arten nur in ihrem Sonnenbedarf. Während die Herbstblüher im Halbschatten verweilen können, sollten die Frühblüher mehr Sonne abbekommen. Je mehr Sonne die Krokusse erhalten, desto stärker fällt ihre Blüte aus, was besonders wichtig bei den großblütigen Arten wie dem klassischen Gartenkrokus ist.

Krokus braucht einen sonnigen Standort

Achten Sie beim Standort auf die folgenden Bedingungen:

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • mehr Sonne ist besser
  • zu viel Schatten lichtet Blüte aus
  • warm
  • Gehölzrand
  • Blumenbeete
  • Rasen

Besonders gut machen sich Krokusse in speziell für sie angelegten Beeten, in denen Sie gerne ein wenig mit den einzelnen Farben spielen können. Aufgrund der zahlreichen Farbvarianten können Sie sogar ein wenig Gartenkunst betreiben und Ihrer Fantasie dabei freien Lauf lassen. Hierfür bietet sich vor allem der Rasen an, da hier das Grün sich gut von den Blütenfarben abhebt.

Boden

Der Boden ist essentiell für die Pflanzen, da sie recht hungrig sind und daher auf eine gute Nährstoffversorgung angewiesen sind. Da im Winter nicht gedüngt wird, muss dadurch der Boden entsprechend angepasst sein, um den Krokussen die notwendige Nahrung zu ermöglichen.

  • durchlässig
  • Frühjahresblüher: steinig oder sandig
  • Herbstblüher: nährstoffreich und lehmig
  • Sand in schwere Böden einarbeiten
  • im Frühjahr feucht
  • im Herbst trockener
  • keine Staunässe

Krokusse sind an sich recht einfach in der Pflege, doch ist der Standort häufig etwas schwerer herzurichten, da sich der Energie- und Wasserbedarf über das Jahr verändert. Daher sollten Sie speziell auf die einzelnen Punkte achten und diese effektiv umsetzen.

Krokus braucht einen steinig oder sandigen Boden

Pflanzen

Beim Pflanzen der Krokuss-Zwiebeln müssen Sie vor allem auf den richtigen Zeitpunkt achten, da Herbst- und Frühlingsblüher nicht zum gleichen Zeitpunkt in die Erde gesetzt werden. Die Frühlingsarten werden dementsprechend von Oktober bis November gesetzt, während die Herbst-Krokusse im August gepflanzt werden. Dadurch haben sie genug Zeit, innerhalb von etwa acht bis zehn Wochen auszutreiben und sich dann noch kurz vor dem Winter in all ihrer Blütenpracht zu präsentieren.

Beim Pflanzen beider Varianten gehen Sie wie folgt vor:

  • Pflanztiefe: 6 – 10 cm
  • pflanzen Sie etwa zehn Zwiebeln in direkter Nähe zueinander
  • dadurch kommt während der Blüte der Effekt in Gruppen stärker zur Geltung kommt
  • Pflanzabstand: 5 – 8 cm
  • decken Sie anschließend die Zwiebeln mit genügend Erde zu
  • dabei darf diese nicht aus dem Boden schauen
  • Zwiebeln nun ruhen lassen

Aufgrund ihres spezialisierten Wachstums versorgen sich die Zwiebeln über den Winter selbst mit Nährstoffen aus dem Boden und treiben dabei tiefe Wurzeln in die Erde. Mit den Jahren verbinden sich die einzelnen Exemplare mit den Nachbarn und bilden so einen Horst, der sich gegenseitig versorgt und dadurch eine dichte Wiese aus Blüten bildet.

Pflege

Die Pflege von Krokus, der im Garten angepflanzt wurde, gestaltet sich recht einfach, da sich die Pflanze fast wie von selbst versorgt. Ein Schnitt des Krokus ist zum Beispiel nicht erforderlich, nur müssen Sie nach der Blüte die oberflächlichen Blätter entsorgen, sobald diese vertrocknet sind. Reißen Sie diese entweder vorsichtig aus dem Boden oder mähen Sie diese ab. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass die Blätter vertrocknet sind, da Sie der Pflanze sonst Kraft rauben, die sie zum Wachsen über den Sommer benötigt, um den Winter zu überstehen. Eine Folge daraus wäre eine ausfallende Blüte im nächsten Jahr.

Tipp: Sie erkennen vertrocknete Blätter daran, wenn Sie diese ohne Widerstand aus dem Boden ziehen können. Dann hat sich die Pflanze effektiv auf den Winter vorbereitet.

Gießen

Gießen Sie Krokusse nur, wenn es zu trocken ist, vor allem in der Wachstums- und Blütezeit. Checken Sie vor allem im Sommer den Standort, falls die Hitze zu stark ist.

Düngen

Zwar werden Krokusse kaum gegossen, doch ist Düngen umso wichtig. Gedüngt werden Krokusse, sobald die ersten Triebe aus der Erde sprießen. Düngen ist aber nur erforderlich, falls Sie nicht über einen nährstoffreichen Boden verfügen und hier nachhelfen müssen. Nutzen Sie ein organisches Flüssig-Präparat, dass sie zusammen mit dem Gießwasser verteilen. Nutzen Sie für die Dosierung die jeweiligen Verpackungsangaben des Herstellers.

Überwintern

Krokusse müssen nicht überwintert werden, da die Geophyten selbst eisige Temperaturen aushalten. Sobald Sie die Zwiebeln tief genug gepflanzt haben und der Standort über den Winter nicht zu nass wird, passiert diesen überhaupt nichts und Sie können sich im folgenden Jahr auf eine bunte Krokuswiese freuen.

Hinweis: Je milder der Winter ist, desto früher treiben die Blumen aus. Das macht sie zu solch einem interessanten Gewächs, da sie genau wissen, wann der Frühling vor der Tür steht.

Vermehren

Vermehrt werden Krokusse durch die Tochterzwiebeln, die sich über den Sommer bilden und von Ihnen zur Vermehrung genutzt werden können. Entfernen Sie diese einfach mit einem scharfen, desinfizierten Messer und pflanzen diese ebenfalls in die Erde. Diesen Vorgang können Sie jedes Jahr wiederholen und erhalten dadurch einen endlosen Vorrat an Zwiebeln, der jedes Jahr aufs Neue angepflanzt werden kann.

Crocus wird durch Tochterzwiebeln vermehrt

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

Krokusse sind äußerst ausdauernde Pflanzen und werden kaum von Krankheiten befallen, was sie zu solch einem beliebten Gewächs macht. Krankheiten und Insekten befallen die Schwertliliengewächse nicht, dennoch kann es bei unsachgemäßer Haltung aufgrund von zu viel Feuchtigkeit zu einer Pilzerkrankung der Zwiebeln kommen. Diese kann nicht behandelt werden und aus diesem Grund müssen die Knollen unbedingt im Hausmüll, nicht auf dem Kompost, entsorgt werden, sonst kann die Erkrankung andere Pflanzen in der Umgebung anstecken. Ein weiteres Problem sind Wühlmäuse, die sich gerne an den Zwiebeln labt.

Diese können Sie durch folgende Maßnahmen bekämpfen:

  • Vergrämungsmittel für Wildtiere
  • Fallen
  • Zwiebeln in Pflanzkörbe aus Draht setzen

Die Vergrämungsmittel und Fallen sind zwar wirkungsvoll, doch müssen Sie die Tiere nicht gleich gefährden. Setzen Sie die Zwiebeln dafür lieber in spezielle Drahtkörbe, die den Wuchs des Krokus nicht beeinflussen und die Wühlmäuse davon abhalten, diese zu fressen.

Tipp: Pflanzen Sie für einen Zeitraum von mehreren Jahren keine weiteren Zwiebelgewächse wie Tulpen oder Narzissen an die mit dem Pilz befallene Stelle. Der Pilz kann dort noch verweilen und frische Knollen zunichtemachen.

Giftigkeit

Jede Art von Krokus enthält einen Stoff namens Picrocrocin, das zum Safranal gehört, dem Hauptaromastoff im Safran. Trotz der leichten Giftigkeit treten beim Verzehr der Blüten und Blätter keine Vergiftungserscheinungen auf. Kleinkinder sollten den Krokus nicht essen, da es zu Übelkeit, Erbrechen und Magenbeschwerden kommen kann. Schwerwiegenden Folgen tragen die Sprösslinge aber nicht davon. Ganz anders im Vergleich zu Hasen. Selbst kleine Mengen sorgen für einen qualvollen Tod, den Meister Lampe auf jeden Fall nicht erleben will.

Crocus ist in seinen Pflanzenteilen giftig

Ebenfalls sollten die folgenden Tiere keinen Krokus zu sich nehmen:

  • Hunde
  • Katzen
  • Pferde
  • Meerschweinchen

Bei freilaufenden Katzen und Nagetieren müssen Sie daher besonders stark auf einen Schutz achten, damit die Haustiere nicht aus Versehen die Blumen fressen.

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