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Kugel-Primel, Primula denticulata – Pflege von A-Z

Kugel-Primel, Primula denticulata richtig pflegen
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Blütenfarbe
rosa, violett, weiss, blau
Standort
Schatten, Halbschatten, Absonnig
Blütezeit
März, April, Mai
Wuchsform
aufrecht, buschig, mehrjährig, horstbildend, Staude
Höhe
bis zu 60 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Primelgewächse, Primulaceae
Pflanzenarten
Beetpflanzen, Zierpflanzen, Kübelpflanzen, Gartenpflanzen, Balkonpflanzen
Gartenstil
Staudengarten, Ziergarten, Kiesgarten, Steingarten, Terrassengarten

Die Kugel-Primel (Primula denticulata) ist ein zauberhafter Frühblüher. Sie besticht im Gartenbeet sofort mit ihren kugel- bzw. ballförmigen Blüten und stimmt so auf den kommenden Frühling ein. Die Kugel-Primel ist auch besonders für Standorte im Halbschatten geeignet, wie auch für Staudenbeete, Steingärten und sogar als Teichrandbepflanzung. Auch im Pflanzkübel oder Balkonkasten findet sie ein schönes Plätzchen.

Video-Tipp

Pflege

In puncto Pflege ist die Kugel-Primel recht unkompliziert und erfreut Sie jahrelang immer wieder mit ihren großen, kugeligen Blütenbällen. Je wohler sich die Pflanze an ihrem Standort fühlt, desto mehr Blüten bildet sie aus – und desto mehr Freude haben Sie an ihr. Damit Sie die Blütenpracht bereits im ersten Jahr bewundern könnten, sollten die Zwiebeln schon im vorangehenden Herbst in den Garten gepflanzt werden. Alternativ kaufen Sie im Frühjahr bereits blühende Exemplare und pflanzen diese in den Garten bzw. in Pflanzkübel oder in den Balkonkasten. Diese vorgezogenen Kugelprimeln benötigen jedoch einen leichten Frostschutz, da sie durch die Art der Anzucht nicht an Kälte gewöhnt sind.

Blüte und Blütezeit

Ab März ist die Kugel-Primel mit ihren kräftig gefärbten Blütenbällen, die an bis zu 30 Zentimeter hohen Stängeln sitzen, ein leuchtender Farbklecks im Frühlingsgarten. Die Farbenpracht hält sich, je nach Sorte, manchmal bis in den Juni hinein. Der Frühjahrsblüher ist sowohl ausgepflanzt im Garten als auch als Topfkultur auf dem Balkon leicht zu pflegen. Sie gilt als ausgesprochen anspruchslos. Lediglich vorgezogene Exemplare aus dem Gartencenter sollten einen leichten Frostschutz erhalten.

Primula denticulata blüht von März bis Mai

Standort

An ihrem natürlichen Standort gedeiht die Kugel-Primel vornehmlich in gebirgigen Höhenlagen bis zu 4100 Metern. So ist die Pflanze sowohl im afghanischen Hindukusch als auch in den Gebirgen Hochasiens – wozu etwa der Himalaya zählt – häufig anzutreffen. Dort wächst sie unter äußerst widrigen Bedingungen und ist somit perfekt an Kälte gewöhnt.

Setzen Sie die Primel daher bevorzugt an einen halbschattigen oder sogar schattigen Standort, der möglichst nach Norden ausgerichtet sein sollte. Der Frühjahrsblüher ist genau richtig für schattige Gärten, die lediglich am Nachmittag etwas Sonne erhalten. Sie können die Pflanze aber auch in die Sonne setzen, dann jedoch sollte der Boden nicht zu trocken sein. Ideal wäre etwa eine Bepflanzung am Rande eines Gartenteichs.

An helleren Standorten ist außerdem darauf zu achten, dass die Primel vor allem in den heißen Sommermonaten über die Mittagszeit schattiert wird. Auch auf dem Balkon ist ein halbschattiger bzw. nicht zu dunkler schattiger Standort die beste Wahl. Für eine Wohnungskultur ist die Primel dagegen nicht geeignet.

Boden

Boden und Pflanzsubstrat für Balkonpflanzen

Die Kugel-Primel benötigt einen nährstoffreichen Boden, der reich an Humus ist und zudem etwas Lehm enthält. Magere Standorte lassen sich aufwerten, indem Sie beim Pflanzen den Erdaushub mit reifem Kompost oder handelsüblicher Humuserde vermischen. In Töpfen kultivierte Exemplare gedeihen am besten in vorgedüngter Humuserde.

Kugel-Primel bevorzugt einen halbschattigen Standort

Das Erdreich, ganz gleich ob im Garten oder im Topf, darf nicht austrocknen, sondern sollte immer leicht feucht sein. Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht! Die Primel braucht zwar Feuchtigkeit, aber keine stehende Nässe. Diese begünstigt lediglich Pilzinfektionen und führt zur Wurzelfäule. Aus diesem Grund ist für eine gute Drainage zu sorgen – im Topf beispielsweise mit Hilfe eines Abzugsloches am Topfboden sowie der Beimengung von Blähton.

Gartenerde sollte dagegen nicht zu lehmig und damit schwer sein. Ist das in Ihrem Garten der Fall, heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus und vermischen den Aushub mit reichlich lockerer Kompost- bzw. Humuserde.

Gießen

Kugel-Primeln dürfen nicht austrocknen. Die Pflanzen sind gegenüber Trockenheit ebenso empfindlich wie gegenüber Staunässe. Beides schadet ihren Wurzeln. Halten Sie das Substrat immer leicht feucht, jedoch nicht tropfnass. Dies gilt vor allem für in Pflanzgefäßen kultivierte Exemplare. Primeln im Garten müssen dagegen meist nur während heißer und / oder trockener Wetterperioden zusätzlich gegossen werden. Verwenden Sie zum Gießen vorzugsweise weiches Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser.

Topfexemplare benötigen ein Pflanzgefäß mit Abzugslöchern am Boden sowie einem Übertopf bzw. einem Untersetzer. Nach dem durchdringenden Wässern warten Sie zunächst einige Minuten, bis das überschüssige Gießwasser ausgelaufen ist. Gießen Sie es sofort aus, damit die Kugel-Primel keine nassen Füße bekommt. Die notwendige Wassermenge ist übrigens abhängig vom Standort: Je dunkler die Pflanze steht, desto weniger Wasser benötigt sie. An sonnigen Plätzen muss sie mehr gegossen werden als an schattigen, da dort das Substrat schneller austrocknet.

Kugel-Primel wächst bis zu 60 Zentimeter hoch

Düngen

In puncto Düngung ist die Kugel-Primel sehr anspruchslos. Sofern Sie sie gerade in frisches Substrat eingepflanzt bzw. umgetopft haben, ist eine zusätzliche Düngung im Grunde nicht notwendig. Dies gilt jedoch nur, wenn die Pflanze in Kompost bzw. vorgedüngter Komposterde steht.

Ansonsten bevorzugt die mehrjährige Pflanze eine Düngung mit organischem Dünger, beispielsweise mit reifem Kompost und Hornspänen. Diese verteilen Sie einmal im zeitigen Frühjahr, sobald sich die ersten zarten Blätter zeigen, um die Pflanze und arbeiten sie leicht in den Boden ein. Anschließend sollten Sie die Pflanze gut gießen, damit die Nährstoffe an die Wurzeln gespült werden. Eine zweite Düngung erfolgt im Frühsommer, vorzugsweise im Juni.

In Pflanzgefäßen kultivierte Primeln werden während der Vegetationsperiode etwa alle vier Wochen mit Flüssigdünger versorgt. Diesen fügen Sie dem Gießwasser bei. Setzen Sie die Düngung aus, sofern Sie die Pflanze gerade in frisches, vorgedüngtes Substrat gesetzt haben. Die darin enthaltenen Nährstoffe sind für etwa drei Monate ausreichend. Spätestens ab August wird nicht mehr gedüngt, da dann allmählich der Übergang in die Winterpause erfolgt und die Pflanze im Herbst ohnehin ihre Blätter einzieht.

Umtopfen

Kugel-Primeln können problemlos umgesetzt werden. Dazu warten Sie am besten bis zum Herbst, wenn die Pflanze sich in die Winterruhe begeben hat und alle Blätter verwelkt sind. Graben Sie die Pflanze mitsamt den Wurzeln aus und setzen Sie sie am neuen gewünschten Standort wieder ein.

Topfexemplare werden ebenso einfach umgetopft, können aber auch im blühenden Zustand in frisches Substrat gesetzt werden. Bei ausgepflanzten Primeln ist davon abzuraten, da dabei viele Wurzeln beschädigt werden. Darunter könnte die Blüte leiden.

Primula denticulata mit violetter Blütenfarbe

Schneiden

Schneiden Sie die alten Blätter ab, wenn diese im Herbst welken. Das vertrocknete Laub kann im Winter zum Einfallstor für Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger werden. Außerdem können Sie die verblühten Blütenstände entfernen, sofern die Kugel-Primel keine Samen ausbilden soll. Zudem lässt sich die Pflanze auf diese Weise manchmal zu einer weiteren Blüte anregen. Zusätzliche Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig.

Überwintern

In den Garten ausgepflanzte Primeln sind bis minus 20 °C frost- und winterhart und benötigen daher keinen Winterschutz. Anderes gilt dagegen für in Pflanzgefäßen gehaltene Exemplare: Da in Pflanzgefäßen nur wenig Erde vorhanden ist, kann diese die Wurzeln nicht vor Frost schützen. In der Folge gefrieren diese und die Pflanze stirbt ab. Damit das nicht passiert, schützen Sie Kübelpflanzen wie folgt.

  • Pflanzgefäß mit Frostschutzvlies umwickeln
  • Gefäß auf eine Styropor- oder Holzplatte stellen
  • Substrat im Topf mit Reisig oder Tannen- bzw. Fichtenzweigen bedecken
  • Topf direkt an eine Hauswand stellen

Außerdem sollten Sie darauf achten, dass sich eventuelles Regen- oder Tauwasser (beispielsweise nach Schneefällen) nicht im Blumenkasten staut. Aus diesem Grund ist ein geschützter, überdachter Standort für Balkonpflanzen sinnvoll.

Vermehren

Kugel-Primeln säen sich in der Regel selbst aus, sofern Sie die abgeblühten Blütenstände stehen und die Samen ausreifen lassen. Ist die Selbstaussaat nicht erwünscht, entfernen Sie die Blüten rechtzeitig bzw. rupfen die Sämlinge aus. Wollen Sie aus selbst geerntetem oder gekauftem Saatgut selbst Pflanzen heranziehen, gehen Sie wie folgt vor.

  • Saatgut in eine Tupperdose oder ein Glas mit Schraubdeckel verpacken
  • Gefäß ins Gemüsefach des Kühlschranks stellen
  • dort mindestens vier Wochen stehenlassen
  • zwischen Februar und April ins Frühbeet aussäen
  • Frühbeet darf nicht beheizt sein, bei Sonnenschein lüften
  • alternativ auf der Fensterbank vorziehen (nicht im geheizten Wohnzimmer!)
  • Aussaaterde verwenden
  • Kugel-Primeln sind Lichtkeimer, daher nicht mit Erde bedecken
  • lediglich dünn auf dem Substrat ausstreuen
  • Substrat mit einer feinen Brause feucht halten
Kugel-Primel mit mehreren Blütenbällen

Die Keimung erfolgt innerhalb von drei bis sechs Wochen, wobei abwechselnd frostige und frühlingshafte Temperaturen den Vorgang beschleunigen. Hohe Temperaturen behindern dagegen die Keimung, weshalb von einer Aussaat später als Ende Mai abgeraten werden muss – auch wenn diese prinzipiell sogar bis Ende Juli möglich wäre. Vermeiden Sie ein Austrocknen des Substrates. Sobald die Keimlinge mindestens vier Blätter haben, können sie pikiert und einzeln in Töpfe bzw. an ihren Standort im Garten gepflanzt werden.

Tipp: Im Kühlschrank (nicht im Gefrierfach!) lassen sich die Samen gut verschlossen mehrere Jahre lagern. Sie bleiben trotzdem gut keimfähig.

Ältere Kugel-Primeln teilen

Exemplare ab einem Alter von mindestens zwei bis drei Jahren lassen sich auch leicht durch Teilung vermehren: Zu diesem Zweck topfen Sie die gerade verblühte Pflanze aus, entfernen die Erde und zerteilen das Wurzelwerk mit einem scharfen und sauberen Messer. Achten Sie darauf, dass jede dabei entstandene Teilpflanze mindestens einen Austrieb besitzt – besser sind jedoch mehrere. Pflanzen Sie die Teilpflanzen einzeln in Töpfe oder an den gewünschten Standort im Garten.

Krankheiten

Kugel-Primeln sind resistent gegen viele Krankheiten, auch spezielle Primelkrankheiten sind nicht bekannt. Problematisch können lediglich durch einen falschen Standort oder Pflegefehler verursachte Krankheiten werden. Braunfäule beispielsweise tritt an zu feuchten Standorten häufig auf. Die Blätter verfärben sich braun und werden faulig, immer sind auch die Wurzeln in Mitleidenschaft geraten und die Pflanze nicht mehr zu retten.

Kugel-Primel mit weißen Blütenkugeln

Ist es dagegen zu trocken oder die Pflanze wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, färben sich die Blätter gelb. Bei anhaltender Trockenheit vertrocknet die Kugel-Primel. Apropos Trockenheit: An sonnigen Standorten leidet die Primel oft nicht nur unter Wassermangel, sondern erleidet durch eine intensive Sonneneinstrahlung Verbrennungen. Diese machen sich zunächst durch braune Flecken auf den Blättern bemerkbar. Hält die Sonneneinstrahlung weiter an und die Pflanzen werden nicht schattiert, welken sowohl die Blätter als auch die Blüten. Sie regenerieren sich nicht mehr und müssen entfernt werden.

Schädlinge

Wie alle Primeln sind auch Kugel-Primeln gegen Schädlinge resistent. Dennoch kann es natürlich zu einem Befall beispielsweise mit Blattläusen bzw. anderen Pflanzenläusen oder Spinnmilben kommen. Bemerken Sie einen Schädlingsbefall, ist dieser ein untrügliches Zeichen dafür, dass es der Pflanze nicht gut geht und sie etwa durch Pflegefehler oder einen ungeeigneten Standort geschwächt ist. Bekämpfen Sie daher nicht nur die Schädlingsplage, sondern auch die zugrundeliegende Ursachen. Spinnmilben beispielsweise treten vorzugsweise an warmen, hellen Standorten auf. Sie sind also ein Zeichen dafür, dass die Primel zu sonnig, zu warm und / oder zu trocken steht.

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