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Liebesperlenstrauch, Schönfrucht, Callicarpa bodinieri: Pflege von A-Z

Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri)
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Blütenfarbe
rosa, violett
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig, Halbstrauch, Überhängend
Höhe
bis zu 300 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, kiesig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer, sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Balkonpflanzen, Blütensträucher, Kübelpflanzen, Heckenpflanzen, Steingartenpflanzen
Gartenstil
Heidegarten, Innenhof, Terrassengarten, Heckengarten, Topfgarten, Steingarten

Vom Liebesperlenstrauch (bot. Callicarpa) gibt es zahlreiche verschiedene Sorten, die durchaus sehr unterschiedlich sind. Die Amerikanische Schönfrucht (Callicarpa americana) stammt aus dem östlichen Teil von Nordamerika und ihre Früchte sind essbar. Dagegen stammt die Chinesische Schönfrucht aus den Höhenlagen von Mittel- und Westchina und ist für Menschen giftig. So wird deutlich, dass es durchaus sinnvoll ist, genau zu wissen, welche Sorte der Schönfrucht im Garten steht.

Video-Tipp

Standort

Der Standort des Liebesperlenstrauchs (Callicarpa bodinieri) sollte möglichst sonnig sein und unbedingt gut geschützt, denn der Strauch verträgt kalten Wind nicht besonders gut und mag es warm. Leichter Halbschatten ist jedoch auch geeignet. Allerdings fällt die Blüte an einem sonnigen Standort üppiger aus als im Schatten. Der Liebesperlenstrauch kann auch gut in einen großen Kübel gepflanzt werden und ziert so Ihren Balkon oder die Terrasse.

Pflege

Der Liebesperlenstrauch benötigt nicht sehr viel Pflege und ist damit auch für weniger begabte Gärtner gut geeignet. Allerdings sind die Früchte nicht essbar, sondern leicht giftig. Daher sollte der Strauch nicht unbedingt in einem Garten stehen, in dem kleine Kinder spielen. Die ungewöhnliche Farbe der leuchtenden Steinfrüchte ist doch sehr reizvoll.

Callicarpa bodinieri im Gartenbeet
Callicarpa bodinieri im Gartenbeet

Tipp: Der Liebesperlenstrauch lockt Bienen, Schmetterlinge und Hummeln in Ihren Garten. Sie leisten mit dieser Nektarquelle einen wichtigen Beitrag zum Insektenschutz.

Boden

An den Boden stellt der Liebesperlenstrauch keine allzu großen Ansprüche. Er sollte jedoch relativ locker und gut durchlässig sein. Die Pflanze ist einigermaßen kalktolerant, bevorzugt aber leicht sauren Boden.

  • kiesig bis lehmig
  • nicht zu schwer
  • eher sauer
  • mäßig feucht
  • mäßig nährstoffreich

Pflanzen

Aufgrund Ihrer Wuchsform eignet sich eine Callicarpa bodinieri sehr gut für die Pflanzung in einer Hecke. Dort setzt sie farbliche Akzente. Vor allem im Herbst, wenn die rotvioletten bis purpurfarbenen Früchte leuchten, macht der Liebesperlenstrauch seinem Namen alle Ehre. Doch auch das herbstlich gefärbte gelbe bis orangefarbene Laub ist sehr dekorativ. Aufgrund seiner auffälligen Erscheinung ist der Strauch auch eine sehr attraktive Solitärpflanze und kommt auf einer kleinen Rasenfläche oder vor dem Hintergrund dunkler Laubgewächse bestens zur Geltung.

Tipp: Besonders viele Früchte trägt die Scheinfrucht, wenn mehrere Sträucher nebeneinander oder zumindest nahe beieinander stehen, so können sie sich gegenseitig bestäuben.

Einen Liebesperlenstrauch aus dem Container können Sie praktisch das ganze Jahr über pflanzen, sofern der Boden frostfrei ist. Wenn Sie ihn im Frühjahr pflanzen, dann wird der Strauch den Sommer über gut anwachsen und Wurzeln bilden. Das macht die Pflanze deutlich frostverträglicher. Eine frische gepflanzte Callicarpa bodinieri kann einen Winterschutz dagegen gut gebrauchen.

Pflanzen Schritt für Schritt:

  • ideale Pflanzzeit: Frühjahr
  • Pflanzloch etwa doppelt so groß wie Wurzelballen
  • Boden auflockern
  • Drainage anlegen, etwa 3 bis 5 cm hoch
  • Strauch einsetzen
  • mit Hornspäne gemischte Erde auffüllen
  • Boden festklopfen
  • Pflanze gut angießen
Liebesperlenstrauch auch Schönfrucht genannt
Die kleinen Beeren, genauer gesagt Steinfrüchte, der Schönfrucht sind leider giftig.

Gießen

Jungpflanzen und frisch gepflanzte Liebesperlensträucher sollten Sie regelmäßig gießen, damit die Pflanzen gut anwachsen. Ältere Sträucher brauchen dagegen nur bei langanhaltender Trockenheit zusätzliches Wasser. Kübelpflanzen gießen Sie regelmäßig aber nicht zu reichlich.

Tipp: Ein älterer Liebesperlenstrauch benötigt (fast) gar keine Pflege, außer gelegentlich einen Verjüngungsschnitt. Lediglich in einem heißen Sommer mit langen Trockenperioden sollten sie ihn ein wenig gießen.

Düngen

Da die Schönfrucht nicht sehr viele Nährstoffe benötigt, muss sie im Freiland in der Regel nicht gedüngt werden. Es ist ausreichend, beim Pflanzen etwas Hornspäne in das Pflanzloch zu geben. Bei Kübelhaltung empfiehlt sich dagegen eine leichte Düngung, da die Erde mit der Zeit auslaugt. Wollen Sie Salzschäden im Frühjahr durch reichliches Wässern beheben, dann sollten Sie die Pflanze während dieser Zeit auch düngen. So beugen Sie einem Nährstoffmangel vor.

Schneiden

Ein wesentlicher Bestandteil der Pflege einer Pflanze ist der Schnitt. Da der Liebesperlenstrauch am zweijährigen Strauch blüht, sollten Sie beim Rückschnitt sorgfältig vorgehen. Schneiden Sie die falschen Zweige, dann müssen Sie für ein Jahr auf die Blüte und die leuchten Früchte verzichten. Empfehlenswert ist daher ein leichter Rückschnitt nach der Blüte. Alternativ können Sie während der Blütezeit oder während Callicarpa bodinieri Früchte trägt, die zu schneidenden Zweige kennzeichnen. Der Schnitt erfolgt dann idealerweise im Februar vor dem neuen Austrieb.

Verjüngungsschnitt

Mit einem Verjüngungsschnitt verhindern Sie, dass Ihr Liebesperlenstrauch vergreist, zu groß wird und/oder aus der Form gerät. Besonders ältere Sträucher profitieren von dieser Maßnahme, auch wenn sie im diesem Jahr dann weniger Blüten ansetzen. Entfernen Sie alle alten trockenen Äste und Zweige, die wenig Blüten und Früchte tragen. Kürzen Sie Triebe, die zu lang sind und bringen Sie den Strauch in eine ansprechende Form. Eventuell können Sie diese Triebe gleich zum Vermehren nutzen.

Durch den Schnitt wird die Pflanze reichlich wieder austreiben und im zweiten Sommer danach wieder üppig blühen. Kranke Äste sollten Sie möglichst bald schneiden, um ein Übergreifen der Erreger auf gesunde Pflanzen(teile) zu verhindern. Aus dem gleichen Grund sollten Sie Ihre Gartenscheren regelmäßig reinigen und schärfen.

Zimmerhibiskus mit scharfem Werkzeug verschneiden

Die wichtigsten Schneidemaßnahmen:

  • kranke Äste sofort entfernen
  • frostgeschädigte Zweige im Frühjahr abschneiden
  • Rückschnitt etwa alle 3 Jahre
  • weitgehend nur alte Triebe schneiden
  • zu radikaler Schnitt verhindert üppige Blüte

Umpflanzen

Einem älteren Liebesperlenstrauch bekommt das Umpflanzen nicht besonders gut. Unter Umständen trägt er einen bleibenden Schaden davon. Jungpflanzen können Sie gut in einem Kübel halten. Das erleichtert Ihnen das Überwintern der Pflanze. Wird der Kübel inzwischen zu klein, dann setzen Sie den Strauch bei Bedarf in ein größeres Gefäß. Im Alter von etwa drei Jahren darf er dann ins Freiland umziehen. Bei dauerhafter Haltung im Kübel sollten Sie die verbrauchte Erde regelmäßig etwa alle zwei bis drei Jahre austauschen und dabei auch die Größe des Kübels anpassen.

Überwintern

In gemäßigtem Klima ist der ältere Liebesperlenstrauch recht winterhart. Langanhaltende und/oder starke Fröste können bei ihm jedoch anhaltende Schäden verursachen. Auch wenn die Pflanze im Frühjahr wieder austreibt, dauert es lange, bis sie sich vollkommen erholt. Zumindest im ersten Jahr nach den Frostschäden ist mit einer geringeren Blüte und weniger Früchten zu rechnen. Daher ist ein Standort in einer sehr rauen Gegend nicht für den Liebesperlenstrauch geeignet.

Eine junge Callicarpa bodinieri sollte immer einen Winterschutz bekommen. Wickeln Sie zum Beispiel einen alten Jutesack um den Strauch oder auch eine Decke. Den Wurzelballen schützen Sie mit einer dicken Schicht aus Laub und/oder Reisig. Unter anderem ist die Winterhärte der Pflanze von der gewählten Sorte abhängig. Wählen sie für eine Region mit eher rauem Klima besser eine winterharte Sorte. Alternativ können Sie Ihre Schönfrucht mit einem Winterschutz versehen oder in einem frostfreien Raum überwintern.

Schönfrucht, Callicarpa bodinieri mit mattgrünen Blättern
Schönfrucht, Callicarpa bodinieri mit mattgrünen Blättern

Vermehren

Die Vermehrung der Schönfrucht ist relativ einfach. Sie können neue Pflanzen aus Samen ziehen oder auch Stecklinge setzen.

Aussaat-Anleitung

Die Aussaat ist ganzjährig möglich, allerdings liegt die Keimtemperatur bei über 20 °C. Daher sollten Sie die Aussaat eher in der warmen Wohnung oder in einem beheizten Gewächshaus wagen. Die Aussaat ist daher ganzjährig möglich und gelingt folgendermaßen:

  • Samen 24 Stunden in lauwarmem Wasser quellen lassen
  • Anzuchterde mit Sand mischen
  • Samen doppelt so tief setzen, wie sie lang sind
  • Substrat anfeuchten
  • Folie über das Gefäß ziehen
  • mit Gummiband befestigen
  • Lüftungslöcher stechen
  • Keimtemperatur: mindestens 20 °C
  • Keimdauer: 2 bis 3 Wochen

Erst wenn sich mindestens zwei Blattpaare gebildet haben, dürfen Sie die kleinen Pflänzchen pikieren und einzeln in Töpfe setzen. Gern dürfen die Jungpflanzen im Freien stehen, so lange die Temperaturen entsprechend hoch sind. In den ersten beiden Jahren sollten sie jedoch frostfrei überwintern.

Stecklingsvermehrung

Auch durch Stecklinge lässt sich der Liebesperlenstrauch leicht vermehren. Am besten schneiden Sie im Herbst kräftige Triebe, die keine Früchte tragen. Teilen Sie diese Triebe in mehrere, ca. 20 cm lange Stücke mit jeweils einem Knospenpaar an den Enden. Achten Sie jedoch darauf, die Triebe „richtig herum“ in das Anzuchtsubstrat zu stecken, sonst bilden Ihre Stecklinge unter Umständen keine Wurzeln. Dabei dürfen durchaus mehrere Stecklinge in ein Gefäß gesteckt werden, je nach Größe des Topfes.

Tauchen Sie das untere Ende Ihres Stecklings leicht befeuchtet in Bewurzelungspulver, bevor Sie ihn in die Erde setzen, dadurch können Sie die Bewurzelung beschleunigen. Stellen Sie das Anzuchtgefäß an einen kühlen Platz, aber unbedingt frostfrei, und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Im Frühjahr dürfen die Stecklinge in den Garten oder auf den Balkon umziehen, sollten aber noch nicht ins Freiland gepflanzt werden. Sie sind erst im Alter von etwa zwei bis drei Jahren winterhart.

Liebesperlenstrauch
Liebesperlenstrauch mit seinen kleinen Blüten

Krankheiten

Callicarpa bodinieri ist bei guter Pflege nicht sehr anfällig für Krankheiten und/oder Schädlinge. Sind die Blätter doch einmal befallen, dann richten die entsprechenden Schädlinge in der Regel keinen großen Schaden an. Relativ empfindlich reagiert dieser Strauch jedoch auf Streu- oder Auftausalze. Diese Schäden sind oft noch nach Jahren zu erkennen. Sie äußern sich in Blattflecken oder auch Blattverlust. Wenn es Ihnen möglich ist, dann sollten Sie die Erde um die Pflanze herum komplett austauschen. Auch eine gründliche Wässerung des Strauchs und sorgfältige Düngung können helfen, die Schäden in Grenzen zu halten.

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