Mädchenaugen, Coreopsis, Schöngesicht: Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Sonnig
- Blütezeit
- Juni, Juli, August, September, Oktober
- Wuchsform
- einjährig, Staude
- Höhe
- bis zu 80 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Pflanzenarten
- Stauden
- Gartenstil
- Blumengarten, Präriegarten, Topfgarten
Anmutig in leuchtendem Gelb präsentiert sich das Coreopsis, Mädchenauge im Garten. Charmant wie die Augen eines Mädchens ziert zudem ein dunkler Kreis die korbförmigen Blütenstände. Nur wenige Pflanzen sind dabei so dankbar wie das Schöngesicht (Coreopsis), selbst mit einem minimalen Pflegeaufwand. Sie blühen umso eifriger, je besser sie gepflegt werden. Daher zeigen wir Ihnen in dieser Anleitung, wie Sie die Coreopsis zum Blühen bringen.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft, Wuchs & Arten
Ihre Präsenz gleicht einer Augenweide, von der Sonne verwöhnt. Strahlend schön in Gelb mit dunklen Knopfaugen blüht das Mädchenauge im Staudenbeet oder begleitet Sie am Wegrand. Mit einer Wuchshöhe von ca. 60 cm eignet sie sich daher sogar als Ergänzung eines frischen Blumenstraußes.
Aus der Familie der Korbblütler stammend, kommt sie heute in der Neuen Welt mit 35 bis 40 Arten vor. So hat sie in den letzten Jahrhunderten ihren Lebensraum in Mexiko, im östlichen Nordamerika und den Anden gefunden.
In der Sprache der Blumen wird dem Mädchenauge zudem die immerwährende Fröhlichkeit zugesprochen. Ein Attribut, das hervorragend zu dieser mittelgroßen bis großen Pflanze passt. Die zahlreichen Blüten bezaubern dementsprechend in schlichter Erscheinung und passen wunderbar in den naturnahen Garten. Auch Insekten erfreuen sich an den vielen Blüten, an denen sie den wertvollen Nektar sammeln.
Sorten und Arten
Die Gattung der Coreopsis führt folglich etwa 35 verschiedene Arten. Zu den attraktivsten Sorten gehören dabei etwa Coreopsis grandiflora ‚Early Sunrise‘, Coreopsis verticillata ‚Rosea‘ oder Coreopsis grandiflora ‚Goldtaler‘. Hier können Sie daher ganz nach Ihrem Geschmack die jeweiligen Sorten der gelben Korbblüter für Ihren Garten auswählen.
Pflege
Glücklicherweise ist das Mädchenauge dabei leicht zu handhaben. Als Sommerblume einmal gepflanzt, stellt sie zudem kaum Ansprüche an Boden und Pflege. An den folgenden Regeln werden Sie erkennen, dass Sie nicht immer einen grünen Daumen zur Pflege der Gartenpflanzen brauchen. Mit dem hier beschriebenen Grundwissen und einer Portion Leidenschaft werden Sie sich dementsprechend an Ihrem Mädchenauge den ganzen Sommer erfreuen.
Standort
Um sich zu voller Blütenvielfalt zu entwickeln, ist das Mädchenauge dankbar für einen Platz in praller Sonne. Über diesen Umstand werden daher all jene Pflanzen glücklich sein, die einen vollsonnigen Standort nicht vertragen können. Ihr Maximum an Schönheit erreicht das Mädchenauge zudem, wenn dieser vollsonnige Standort windgeschützt ist. So entfaltet sie schließlich einen verführerischen Duft und maximale Blütenfülle.
Bodenbeschaffenheit
Von Zeit zu Zeit wird auch ein trockener Boden toleriert. Das Mädchenauge steht hier sehr gut und gedeiht in unterschiedlichen Böden. Ideal ist daher ein durchlässiger und humoser Boden. Allerdings sollte eine gute Balance von Nährstoffen dementsprechend immer vorhanden sein.
Sorgen Sie für ein hohes Maß an Blüten deshalb für:
- einen gut durchlässigen Boden
- nährstoffreiche Erde
- je nach Beschaffenheit des Bodens eine Drainageschicht anlegen
Wenn Sie planen, Ihr Mädchenauge im Kübel zu kultivieren, sollten Sie eine gute nährstoffreiche Erde auswählen. Hier bietet es sich an, die Erde direkt mit Langzeitdünger wie Hornspänen anzureichern. Um mit der üppigen Blüte verwöhnt zu werden, können Sie die Erde auch mit einer großen Portion frischen Humus vom Kompost verwenden. Staunässe verhindern Sie, indem Sie eine dünne Schicht Kieselsteine oder Blähton zuerst in den Kübel geben.
Aussaat und Anzucht
Zur Vermehrung der Coreopsis stehen Ihnen demzufolge zwei Optionen zur Verfügung: Die Aussaat der Samen oder die Teilung des Wurzelballens. Beide Varianten gelingen ohne Probleme, die Teilung der Knolle ist vielleicht noch etwas einfacher. Eine dritte Variante ist das Ziehen von Stecklingen.
Aussaat
Der richtige Termin sind die Monate März und April. Dazu benötigen Sie eine Anzuchtschale und etwas Erde. Optimal ist spezielle Anzuchterde, die mit den notwendigen Nährstoffen für Jungpflanzen angereichert ist. Geben Sie die Samen auf die Oberfläche und bedecken Sie diese im Anschluss etwa samendick, also nicht mehr als 0,5 Zentimeter. Um die Samen nicht wieder auszuschwemmen, besprühen Sie die Oberfläche mit Wasser und halten die Oberfläche stets feucht.
Die Anzuchtschale am optimalen Platz
Danach braucht die Anzuchtschale einen hellen und warmen Standort mit Tagestemperaturen von wenigstens 15 °C. Eine direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch umgangen werden. Die notwendige Luftfeuchtigkeit wird durch den Deckel der Anzuchtschale erreicht. Wenn Sie andere Gefäße nehmen, dann eignet sich hier auch eine lichtdurchlässige Folie. Haben Sie Geduld, denn die Keimung dauert ca. sechs bis acht Wochen. Die Folie wird abgenommen, sobald sich die ersten Keimlinge zeigen.
Pflanzen
Mit einem festen Standort im Garten erfreut sich das Mädchenauge an der Teilung des Wurzelballens. Dieser dient gleichzeitig als Verjüngungskur, der eine neue Blütenpracht folgt. Diese Teilung ist ungefähr alle drei bis vier Jahre angebracht und erfolgt im Herbst oder Frühjahr. Dabei wird die Pflanze entweder aus dem Topf gehoben oder mit einer Grabegabel aus dem Staudenbeet genommen. Vermeiden Sie dabei Verletzungen an den Wurzeln!
Danach wird die Wurzel mit einem Messer in ca. faustgroße Stücke geschnitten. Achten Sie darauf, dass jedes Einzelstück über einige Wurzeln und Triebknospen verfügt. Diese Stücke können dann an den neuen Standort im Garten oder Kübel eingepflanzt werden.
Pflanzen und Umtopfen
Die Teilung des Wurzelballens entspricht im Grunde der Neupflanzung bzw. Umtopfen. Damit haben Sie die Möglichkeit, entsprechend neue Standorte im Garten oder auf dem Balkon für das Mädchenauge zu schaffen. Neue Pflanzen aus dem Gartencenter sollten dabei direkt in einen etwas größeren Topf gegeben werden. Im Garten wird ein etwa doppelt so großes Pflanzloch ausgegraben, in das die Pflanze mit frischer Erde und Humus hineingegeben wird.
Pflanzzeit
Auch wenn das Frühjahr und der Herbst ideal zum Pflanzen sind, ist der Herbst mit seinen warmen Mittagsstunden der bessere Zeitpunkt.
Achten Sie dabei auf Folgendes:
- Pflanzloch mindestens doppelt so groß wie der Ballen oder die abgeschnittene Wurzelknolle
- Abstand zwischen Wurzelknollen sollten ca. 30 cm betragen
- mit natürlichem Langzeitdünger wie Humus oder Hornspänen erhalten die Pflanzen die notwendigen Nährstoffe für die nächste Gartensaison
- winterliche Ruhepause ideal, um Kräfte zu sammeln
Gießen
Wie nahezu jede Staude liebt auch das Mädchenauge ein ausgewogenes Verhältnis von feuchter Erde. Grundsätzlich ist das kostenlose Regenwasser die beste Wahl zur Bewässerung Ihrer Pflanzen. Im Vergleich können Sie erkennen, dass Pflanzen besser gedeihen.
Steht Ihnen kein Regenwasser zur Verfügung, wenn Ihr Mädchenauge beispielsweise auf dem Balkon im Kübel steht, dann sollten Sie Leitungswasser dementsprechend wenigstens zwei Tage in der Gießkanne stehen lassen. Ob im Garten oder Kübel – in jedem Falle sollte das Wasser ablaufen können. So entsteht keine Staunässe, die schädlich für die Wurzeln ist.
Düngen
Im Laufe des Gartenjahres fallen dagegen immer wieder grüne Abfälle an, die Ihnen später dann zur Verfügung stehen. Dieser organische Dünger ist die beste Basis, um das Mädchenauge in voller Pracht zum Blühen zu bringen. Zusätzlich werden die Pflanzen währen der Sommermonate mit regelmäßigen Gaben versorgt.
Dies geschieht alle vier bis sechs Wochen. Alternativ eignet sich auch ein Langzeitdünger, den Sie aufgrund der Herstellerangaben anwenden. Auch eine zwischenzeitliche Gabe von Hornspänen eignet sich. Diese werden leicht in den Boden eingearbeitet und anschließend gegossen. Über mehrere Wochen geben die Hornspäne die wertvollen Nährstoffe an die Pflanze ab.
Schneiden
Generell sollten Sie abgeblühte Blüten abschneiden. Verwöhnen Sie sich mit wundervollen Blumensträuße des Mädchenauges! Je mehr Sie schneiden, umso eifriger blüht sie. Wenn Sie ökologisch gärtnern, schneiden Sie die Pflanze erst im Frühling bevor neue Triebe kommen. Somit finden Kleintiere und Nutzinsekten eine gute Möglichkeit zum Überwintern.
Tipp: Zusätzlich stehen die Samen der Blüten als Nahrung für Vögel zur Verfügung.
Überwintern
Amerikanische Neuzüchtungen des Mädchenauges sind dabei nur bedingt frosthart. Dennoch bringen die meisten Sorten das Potenzial zum Überwintern mit. Diese Pflanzen sollten Sie mit Laub und Reisig abdecken, um deren Wurzelballen zu schützen – sofern diese über den Winter in der Gartenerde verbleiben. Natürlich können Sie genauso auch die Wurzelballen aus dem Boden heben und sie in Töpfe umpflanzen.
Dann können sie im Gewächshaus oder im Haus kühl und trocken stehen. Lassen Sie sich beim Kauf zudem nicht vom Begriff der einjährigen Coreopsis beirren. Oft werden die Pflanzen nur aufgrund der Frostempfindlichkeit als einjährige Gewächse verkauft. Es lohnt sich jedoch, sie auf die eine oder andere Art im Garten überwintern zu lassen.
Vermehren
Mit ein wenig Geschick gelingt Ihnen die Stecklingsvermehrung. Auch hier ist der Herbst der ideale Zeitpunkt für die Wurzelbildung. Gegenüber der Aussaat haben die kleinen Pflänzchen dann im Frühjahr einen Vorsprung. So gehen Sie dabei richtig vor:
- Stecklinge abschneiden, vorhandene Blüten entfernen und in Erde-Sand-Gemisch stecken
- überflüssige Blätter an unterer Hälfte entfernen
- Loch mit Holzspieß stechen und Steckling hineinstecken
- nur mit Wassersprüher befeuchten
- Plastikbeutel überstülpen und mit Gummiring befestigen
- für Sauerstoffaustausch kleine Löcher einstechen
- an hellen, warmen Platz stellen
- regelmäßig befeuchten und Stecklinge kontrollieren
- braun gewordene Stecklinge entfernen
Krankheiten
Es gibt keinen Zweifel: Ein gut gepflegtes Mädchenauge wird dementsprechend als kräftige und gesunde Pflanze Ihren Garten bereichern. Dennoch neigt sie bei ungünstigem Wettereinfluss zu Mehltau. Diesem Befall können Sie mit einem Ackerschachtelhalmtee vorbeugen oder sich entsprechende Fungizide besorgen.
Echter Mehltau kann sich demzufolge zur schlimmen Plage im Garten entwickeln. Der weiße Belag auf den Blättern der Pflanzen ist unübersehbar. Entfernen Sie daher jedes befallene Blatt und verbrennen sie diese oder entsorgen sie sie im Hausmüll. Auf keinen Fall dürfen die Blätter auf den Kompost!
Ebenfalls ungünstig ist Staunässe. Sie zeigt sich durch Wurzelfäule und einem langsamen Absterben der Pflanze. Sie erkennen die Wurzelfäule demgemäß an dem unverkennbaren muffigen Geruch und braunen Flecken auf den Blättern.
In diesem Fall gehen Sie wie folgt vor:
- Pflanze mitsamt Wurzelballen ausheben
- verfaulte Stellen abschneiden
- Ballen trocknen lassen und später wieder eingraben
- neues Pflanzloch mit guter Drainage versehen
Schädlinge
Schnecken
Unter allen Schädlingen ist die Nacktschnecke wohl der unangenehmste Feind des Mädchenauges. Die armen Pflanzen werden nur zu gern von ihr befallen. Meist hilft zudem nur das regelmäßige Absammeln der Schnecken. Sofern Sie auch den Igeln einen guten Lebensraum bieten, werden sich diese gern über die Schnecken hermachen und Ihnen die Arbeit abnehmen. Ansonsten können Sie auch ein biologisches Schneckenkorn nutzen, um das Schöngesicht zu schützen.
Blattläuse
Auch Blattläuse fühlen sich förmlich angezogen und setzen sich auf den Blättern ab. Leider stehlen sie den Pflanzen die wichtigen Pflanzensäfte, sodass Sie die Insekten alsbald entfernen sollten. Blattläuse sind leicht zu erkennen, je nach Sorte sind sie Grün, Weiß oder Schwarz gefärbt. Besprühen Sie die Pflanze in diesem Fall mit einer Seifenlauge. Das Besprühen sollten Sie alle zwei bis drei Tage wiederholen, bis keine Läuse mehr zu sehen sind.