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Mandelbäumchen, Mandelstrauch, Prunus triloba: Pflege und Schneiden

Mandelbäumchen (Prunus triloba)
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
April, Mai
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig
Höhe
bis zu 10 Meter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Rosengewächse, Rosaceae
Pflanzenarten
Kleinbäume, Ziersträucher
Gartenstil
Terrassengarten, Topfgarten, Vorgarten

Das Mandelbäumchen erfreut Gartenbesitzer mit leckeren Früchten, wenngleich es in Mitteleuropa überwiegend zur Zierde aufgrund ihres fantastischen Blütenreichtums gepflanzt wird. Dafür fordert der Prunus triloba allerdings ein gewisses Maß an bestimmten Pflegemaßnahmen an.

Video-Tipp

Pflege

Das Mandelbäumchen (Prunus triloba) zählt nicht zu den leicht handzuhabenden Pflanzen. Er stellt recht hohe Ansprüche an die Pflege und Standortbedingungen, wenn es gesund wachsen, kräftig blühen und eine üppige Mandelernte abwerfen soll. Ob als Mandelstrauch oder als Mandelbaum, viel Aufwand müssen Sie aber nicht betreiben, sondern nur die richtige Anleitung befolgen.

Mandelbäumchen (Prunus triloba)

Herkunft

Bei dem aus Asien stammenden Prunus triloba handelt es sich im botanischen Sinne eigentlich um einen Strauch aus der Familie der Rosengewächse. In seinem Ursprung entwickelte ein Stämmchen, das über zahlreiche Seitentriebe die Form eines Strauchs erhält. Aufgrund des eher dünnen Stammes entstand so der Name „Mandelbäumchen“. Im Laufe der Zeit ist er so gezüchtet worden, dass er auch als tatsächlicher Baum mit dickem Stamm erhältlich ist, der Wuchshöhen von bis zu zehn Metern erreichen kann.

Hinweis:

Anders als sein größerer Verwandter Prunus dulcis, zeichnet sich Prunus triloba weniger durch eine herausragende Mandelernte aus, sondern wird häufig aufgrund seines grandiosen Blütenreichtums gepflanzt, der das Frühjahr einläutet.

Standort

Da das Mandelbäumchen frühzeitig im März die Knospen öffnet, benötigt er aufgrund von weiterhin zu erwartendem Frost, einen speziellen Standort, der ihm Schutz vor der Kälte bietet. Wenngleich bei einigen Exemplaren eine Kälteresistenz von bis zu -25 °C vorliegt, macht Frost den Blüten allerdings zu schaffen. Grundsätzlich sollten Sie bei der Standortwahl für Ihren Mandelstrauch oder -baum folgende Kriterien berücksichtigen.

  • Lichtverhältnisse: halbschattig bis sonnig
  • verträgt als erwachsene Pflanze direkte Sonne
  • Süd-West Wand, an der erst mittags Sonne scheint, im Winter und Frühling ideal
  • Jungpflanzen vor heißer Mittagssonne schützen
  • Zugluft bei Jungpflanzen verhindern
  • optimal für mehr Ernteerträge sind Weinbaugebiete mit milderen Temperaturen
Mandelbäumchen blüht von April bis Mai

Bodenbeschaffenheit

Das Mandelbäumchen kann sowohl in normaler Erde im Garten, als auch in einem Pflanzenkübel mit Substrat gepflanzt werden. Zu berücksichtigen ist hierbei vor allem die Bodenbeschaffenheit, die den Ansprüchen von Mandelbäumen gerecht werden sollte:

  • gut luft- und wasserdurchlässiger Boden
  • Erde/Substrat darf nicht verdichten
  • gute Wasserablaufmöglichkeit (Drainage anlegen)
  • nährstoffreich vor allem zur Blühsaison und Früchtebildung
  • pH-Wert: über 7,0
  • kalkhaltig
  • lehmarm

Tipp:

Beachten sollten Sie, dass ein verdichteter Boden stark negativ auf das Wachstum insgesamt, aber vor allem auf die Knospen und Fruchtbildung wirkt. Einmal im Jahr sollte deshalb der Boden mindestens aufgelockert werden.

Pflanzen

Nachdem Sie die Wurzel vorsichtig aus dem Topf gezogen bzw. das Wurzelnetz vorsichtig entfernt, und den Wurzelballen für etwa 10 Minuten vollständig in einen mit Wasser gefüllten Eimer eingetaucht haben, pflanzen Sie Ihr gekauftes Mandelbäumchen am besten nach dieser Anleitung:

  • Pflanzloch doppelt so groß ausheben, wie Ballen Umfang hat
  • Pflanzlochtiefe: circa acht bis zehn Zentimeter mehr als die Wurzelhöhe
  • Pflanzlochboden tiefgründig auflockern und alte Pflanzenreste, Unrat und Steine entfernen
  • Drainage aus Kies oder Quarzsand auf Lochboden auslegen
  • Wurzelballen einsetzen
  • ausgehobene Erde mit Humus oder Kompost mischen
  • schweren Erdboden mit Sand auflockern
  • Pflanzloch locker auffüllen
  • Erdoberfläche nur leicht andrücken
  • langsam und gemäßigt angießen

Tipp:

Sollten Sie ein Mandelbäumchen aus Ihrem Auslandsurlaub mitgebracht haben, sollten Sie diesen lieber in einen Kübel pflanzen. Vermutlich ist er in hiesigen Gefilden nicht winterhart, sodass Sie ihn in ein frostfreies Winterquartier umsiedeln müssen.

Beste Pflanzzeit

Prunus triloba wächst eher langsam

Spätsommer

Am meisten Dankt Ihnen das neue Mandelbäumchen mit einem guten Anwachsen, wenn Sie es im Spätsommer einpflanzen. Wichtig ist hierbei, dass keine länger anhaltende Hitzewelle erfolgt. Diese verträgt ein Mandelstrauch oder -bäumchen nicht gut, weil damit eine Bodentrockenheit provoziert wird. Normalerweise kommt der Mandelbaum hervorragend mit trockenen Bodenverhältnissen zurecht, aber während der Anwachszeit lässt längere Bodentrockenheit die Wurzeln nicht ausreichend austreiben, um sich in der Erde verankern und dort für einen festen Halt der Pflanze sorgen zu können. In der Folge würde das Mandelbäumchen verkümmern und eingehen.

Tipp:

Wenn Sie nach dem Einpflanzen blattreiche Triebe kürzen, verdunstet weniger Wasser über die Blätter und der Wasserbedarf kann reduziert werden, für den Fall, dass der Boden zu schnell trocken werden sollte.

Frühjahr

Alternativ bietet sich zwar das zeitige Frühjahr zum Einpflanzen ebenfalls an, aber hierbei müssen Sie mit starken Einschränkungen bei der Mandelblüte rechnen. Ein Einpflanzen bedeutet meist immer ein Umpflanzen/Auslösen aus Erde/Substrat, in die sich das Mandelbäumchen „eingelebt“ hat. Es kommt zu einer Belastung, was sich auf die bevorstehende Knospenbildung niederschlägt.

Gießen

Das Mandelbäumchen kommt gut mit trockener Erde für eine längere Zeit zurecht. Ausnahmen bilden Jung- und frisch eingepflanzte Exemplare. Hier sollte kontinuierlich zumindest ein geringer Feuchtigkeitsgrad vorhanden sein. Für die Knospenbildung sowie Entwicklung der Früchte, besteht zwar ein höherer Wasserbedarf, aber dieser wird in der Regel durch den Regen ausreichend gedeckt.

Haben sich die Blüten und Früchte aber bereits ausgebildet, bevorzugt der Mandelbaum einen trockenen Boden. Wird er zu feucht gehalten, besteht eine Gefahr, dass sich die Blüten nicht richtig entwickeln und schneller verwelken. Gleiches betrifft auch die Früchte, wenn sie zu viel Feuchtigkeit erhalten.

Tipp:

Gießen Sie früh morgens oder spät abends, damit keine heiße Sonne den gegossenen Boden erreicht. Ansonsten würde in der Folge die Feuchtigkeit deutlich schneller verdunsten und schlimmsten Fall würden nasse Pflanzenteile verbrennen.

Düngen

Nach dem Einpflanzen

Mandelbäumchen benötigen vor allem in der Anfangsphase nach dem Einpflanzen viele Nährstoffe. Auch zu Beginn der Wachstumsperiode im zeitigen Frühjahr liegt der Nährstoffbedarf von einem Mantelbäumchen deutlich höher, als während der anderen Monate des Jahres. Kompost eignet sich am besten zum Düngen. Ist ein nährstoffreiches Substrat verwendet worden, sollten Sie auf eine Zusatzdüngung verzichten.

Für ein kräftiges Blühen

Blüte des Mandelbäumchens

Für die Blüte ist ein spezieller Obstbaum-Dünger empfehlenswert. Alternativ können Sie die Erde auch mit Kompost anreichern. Nach dem Düngen ist kräftig zu gießen, damit sich der Dünger gut im Erdreich verteilen kann. Ab Spätsommer sollte nicht mehr gedüngt werden, da dies einen negativen Einfluss auf die Winterhärte nehmen könnte.

Jungpflanzen

Einjährige Jungpflanzen sollten in der Regel erst ab dem zweiten Lebensjahr gedüngt werden. Hat im Frühjahr das Einpflanzen stattgefunden, sollte frühestens nach der Blütezeit Nährstoffe verabreicht werden.

Erwachsene Mandelbäumchen

Bei erwachsenen Bäumen kann zwischen Juni und Ende August nochmals ein nährstoffreicher Dünger verabreicht werden. Dies bietet sich vor allem bei Bäumen an, die aufgrund einer Erkrankung, eines Schädlingsbefalls oder altersbedingter Faktoren im Wachstum vermindert oder gestört sind.

Ernte

Wenn die Temperaturen im Frühjahr recht warm waren, können Sie auch bei dem Mandelstrauch mit einigen verzehrbaren Mandelfrüchten rechnen. Der optimale Zeitpunkt für die Ernte ist meist der späte Oktober, wenn die äußeren Schalen der Früchte leicht geöffnet sind. Dann lassen sich die Mandeln leicht abnehmen und können vielfach auch durch ein Rütteln an den Zweigen zu Fall gebracht und vom Boden eingesammelt werden.

Schneiden

Das Schneiden ist ein wichtiges Detail in der Pflege, um den Baum für viele Jahre gesund und kräftig mit einer üppigen Anzahl an Blüten und Früchte zu halten. Um das passende Ergebnis mit einem Rückschnitt zu erzielen, ist es unabdingbar, eine dem Schnittgrund entsprechende Schnittart zu wählen. Von einem konzeptlosen Zurückschneiden und wahllosen Kürzungen von Trieben wird abgeraten, da Sie im schlimmsten Fall genau das Gegenteil von dem erreichen könnten, was Sie eigentlich mit dem Rückschnitt bezwecken möchten. Zur Auswahl stehen verschiedene Rückschnittarten für das Mandelbäumchen. Mehr erfahren Sie über das Schneiden in unserem Praxis-Ratgeber „Mandelbaum schneiden – so kürzen Sie den Mandelstrauch richtig“.

Prinzipielle Details, die sie zum Schneiden wissen sollten:

  • optimaler Schnittzeitpunkt: nach dem Einpflanzen und je nach Schnittgrund ab Frühjahr bis Herbst
  • es darf kein Frost herrschen oder kurz bevorstehen
  • Mandelstrauch während Wintersaison nicht schneiden

Überwintern

Mandelbäumchen (Prunus triloba)

Einige Mandelbaum-Arten sind nicht winterhart. Das betrifft vor allem diejenigen, die aus wärmeren Gebieten ins kühlere Mitteleuropa importiert werden. Wenn Sie sich sicher sein möchten, dass es sich um ein winterhartes Mandelbäumchen handelt, sollten Sie sich einer hier gezüchteten Pflanze bedienen. Aber auch die anderen Arten können Sie für den kalten Winter relativ gut vorbereiten, sodass sie diesen weitestgehend unbeschadet überstehen.

Kübelpflanzen:

  • nicht winterharte Mandelbäumchen und kleine Mandelsträucher in Kübeln halten
  • Mindesttemperatur: zwischen 5 und 10 °C
  • kann dunkel überwintern, aber ab Februar wieder hell stellen
  • nur gießen, wenn Erde vollständig ausgetrocknet ist
  • nicht in warme Räumlichkeit stellen, da sonst die benötigte Winterruhe nicht erfolgen kann

Gartenpflanzen:

  • groß wachsende Mandelbäume windgeschützt einpflanzen
  • Wurzelbereich dick mit Laub, Tannennadeln oder Reisig abdecken
  • auf keinen Fall kurz vor Winterbeginn schneiden oder düngen
  • Stamm von nicht-winterharten Mandelbäumchen mit Vlies oder Jutesack ummanteln
  • vor ersten Frühjahrs-Sonnenstrahlen am Morgen schützen

Vermehren

Besitzen Sie bereits ein winterhartes Mandelbaum-Exemplar, lohnt sich eine Vermehrung nicht nur in puncto Kostenersparnis, sondern Sie können auch an der Mutterpflanze erkennen, wie sich ihre eigene Aufzucht entwickeln und als Endergebnis aussehen wird. Die Vermehrung ist entweder über eine Frucht und dem beinhalteten Samen möglich oder aber durch einen Steckling.

Aussaat

Wenn sich aus den Früchten ab Spätsommer die harten holzigen Schalen bilden, ist der optimale Zeitpunkt gekommen, die darin enthaltenen Samen für die Vermehrung des Mandelbäumchens zu nutzen. Wichtig ist dass die Frucht nicht zu reif sein darf. Nach praktischen Erfahrungswerten eignen sich die hölzernen Früchte zur Vermehrung am besten, wenn Sie diese bereits im August vom Baum abnehmen. Mit einem scharfem Messer oder eine Säge können Sie die Holzschale der Früchte einritzen, damit Feuchtigkeit ins Innere gelangen. Alternativ können Sie die Schale – allerdings sehr vorsichtig, um den Innenkern nicht zu verletzen – auch aufspalten. Im Anschluss gehen Sie dann wie folgt beschrieben vor:

  • Anzuchttopf mit Anzuchterde oder speziell luft- sowie wasserdurchlässigem Substrat füllen und gut anfeuchten
  • Samen in Anzuchterde circa ein bis zwei Zentimeter tief eindrücken
  • lichtdurchlässige Folie über Anzuchttopf spannen
  • Standort: halbschattig und ohne direkte Sonnenstrahlung
  • Umgebungstemperatur: ca. 20 °C
  • Keimdauer: bis zu acht Wochen, manchmal auch länger
  • haben sich erste Blätter gebildet, sonnig stellen (keine heiße Mittagssonne) und Folie entfernen
  • bei Wuchshöhe von circa zehn Zentimeter in normalen Topf umpflanzen und dort das erste Jahr belassen

Steckling

sich öffnende Blüte am Mandelstrauch

Die vegetative Vermehrung durch Stecklinge ist weniger erfolgversprechend als die durch Aussaat. Mit der folgenden Vorgehensweise steht die Chance dennoch gut, dass sich Wurzeln bilden:

  • halb verholzten einjährigen Trieb abschneiden
  • in feuchtes luft- und wasserdurchlässiges Substrat stecken
  • Substrat täglich anfeuchten, ohne dass Staunässe entsteht
  • an sonnigen Standort ohne direkte Sonne stellen
  • Umgebungstemperatur: warm zwischen 21 und 24 °C
  • in Räumen Heizungs- und Zugluft vermeiden
  • hat sich größeres Wurzelgeflecht gebildet, Mandelbäumchen in normalen Topf pflanzen

Hinweis: Über Stecklinge gezogene Jungpflanzen sind erst im zweiten Lebensjahr für die Einpflanzung in den Garten bereit.

Krankheiten & Schädlinge

Der Mandelbaum ist von Natur aus recht robust und zeichnet sich durch seine immense Widerstandsfähigkeit aus. Allerdings können sich Pilze breit machen, wenn Ihr Mandelbaum zu dicht wächst und nur wenig bis keine Luftdurchlässigkeit besteht, sodass sich eine dauernde Feuchtigkeit zwischen den Blättern entwickelt. Die Spitzendürre (Monilia) ist zum Beispiel ein typischer Pilz.

Pilzbekämpfung

  • betroffene Zweige bis mindestens 15 Zentimeter in den gesunden Bereich abschneiden
  • großen, umfangreichen Mandelbaum mit handelsüblichen Fungizid besprühen
  • kleineren Mandelstrauch mit kräftigen Seifenlauge dreimal im Abstand von je drei Tagen einsprühen
  • Schnittstellen mit Wachs verschließen, damit Pilz nicht ins Innere gelangt

Hinweis: Entsorgen Sie abgeschnittene Pflanzenteile immer im Hausmüll und nicht im Kompost. Sonst könnten sich von dort aus die Pilzsporen im ganzen Garten verteilen.

Schädlinge

Schädlinge machen in der Regel weder dem Mandelstrauch, noch einem großen Exemplar zu schaffen. Hin und wieder kann sich die Blattlaus auf ihm niederlassen. Weil sich diese schnell vermehrt und benachbarte Pflanzen befällt, ist eine Bekämpfung unumgänglich. Zudem hinterlassen sie unschöne Flecken und einen klebrigen Film, welche die Blätter abfallen lässt sowie unter Umständen sogar lebensbedrohlich vor allem für einen kleineren Mandelstrauch sein könnte.

Bekämpfung

  • bei geringem kräftig abduschen
  • bei größeren Befall befallene Triebe ganz abschneiden
  • Pflanze mit Neemöl einsprühen
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