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Mandelbaum, Prunus dulcis, Essmandel: Sorten, Pflanzen und Pflege

Mandelbaum (Prunus dulcis)
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Blütenfarbe
rosa
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
März, April
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig
Höhe
bis zu 8 Meter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Rosengewächse, Rosaceae
Pflanzenarten
Kleinbäume, Kübelpflanzen, Ziergehölze
Gartenstil
Terrassengarten, Vorgarten, Ziergarten

Die Mandelblüte gilt vielfach als Zeichen des beginnenden Frühlings, vor allem in südlichen Gefilden. So können Sie diese Pracht während eines Urlaubs auf Mallorca oft schon im Februar bewundern. Hierzulande müssen Sie etwas länger darauf warten. Spätfröste können die Blüte leider schnell vernichten. Trotzdem gedeihen Mandelbäume (Prunus dulcis) auch in unserem Klima und sogar die Ernte der Mandeln ist möglich, vorausgesetzt, Ihr Mandelbaum bekommt genug Wärme und steht windgeschützt.

Video-Tipp

Mandelbaum kaufen

Wenn im Frühjahr oder Herbst viele Mandelbäume im Baumarkt oder in der Gärtnerei zu finden sind, dann handelt es sich nicht immer um eine Essmandel, sondern oft auch um eine Ziermandel. Das ist an sich nichts schlechtes, aber wenn Sie auf eine, wenn auch meist kleine, Ernte hoffen, dann sollten Sie unbedingt eine Essmandel kaufen. In einer guten Baumschule haben Sie die besten Chancen eine sortenreine Essmandel zu finden.

Prunus dulcis mit hellrosa Blütenfarbe

Sorten

Unter dem Namen Prunus dulcis finden Sie im Handel verschiedene Mandelbäume. Die Bittermandel (bot. Prunus dulcis var. amara) gehört kaum dazu, denn sie eignet sich nicht gut für Familiengärten. Ihre rohen Früchte sind schon in geringen Mengen giftig. Wie ihr Namen schon vermuten lässt, schmeckt sie bitter. Wählen Sie eine Ziermandel, wenn Sie lediglich Wert auf die prächtige Blüte legen. Möchten Sie vielleicht auch die eine oder andere Mandel ernten, dann ist eine Essmandel der Baum Ihrer Wahl.

Von den essbaren Mandeln gibt es zwei Varianten, von denen wiederum verschiedene Sorten existieren. Die Süßmandel (bot. Prunus dulcis var. dulcis) trägt süß schmeckende Früchte. Die Krachmandel (bot. Prunus dulcis var. fragilis) ist ebenfalls essbar und auch schmeckt süß, hat jedoch eine dünne und brüchige Schale während die Süßmandel manchmal kaum zu knacken ist.

Standort

Der Mandelbaum stammt aus Südostasien, dementsprechend liebt er die Wärme, aber auch Trockenheit. Ideal ist eine Weinbauregion mit mildem Klima. So sieht der ideale Standort aus:

  • sonnig bis halbschattig
  • warm
  • unbedingt vor Wind und Zugluft geschützt
  • im Frühjahr erst am Nachmittag Sonnenschein
  • in Südwestrichtung an einer Hauswand, Mauer, Hecke oder Pergola
Mandelbaum, Prunus dulcis, Essmandel richtig pflegen

Boden

Am Standort sollte auch der Boden stimmen. Auf diesem Untergrund fühlen sich Mandelbäume besonders wohl:

  • kalkhaltig
  • durchlässig und leicht
  • gern warm
  • für Kübelpflanzen: hochwertige Kübelpflanzenerde ohne hohen Torfanteil

Pflanzen

Ein junger Mandelbaum ist noch nicht frosthart und sollte die ersten Winter besser in einem frostfreien Winterquartier verbringen. Daher ist es sinnvoll ihn zumindest vorerst in einen Kübel zu pflanzen, so können Sie ihn leicht in sein Winterquartier bringen und im Frühjahr wieder in den Garten. So gelingt die Kübelpflanzung:

  • ausreichend großes Pflanzgefäß mit Abzugslöchern wählen
  • Drainageschicht aus Tonscherben oder Steinen anlegen
  • etwas Substrat einfüllen
  • Bäumchen einsetzen
  • Topf mit Substrat auffüllen
  • gut angießen

Im Alter von etwa drei Jahren darf das Ihr Mandelbaum dann ganz in den Garten umziehen, sofern Sie eine winterharte Sorte gewählt haben oder in einer milden Region wohnen. Andernfalls belassen Sie den Baum im Kübel oder topfen ihn in einen größeres Gefäß um.

Pflanzzeit

Die ideale Pflanzzeit ist der Spätsommer, wenn die größte Hitze vorbei ist. Heben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch aus und geben Sie ein wenig reifen Kompost hinein. In der Zwischenzeit wässern Sie den Wurzelballen, bis keine Luft mehr aufsteigt. Dann setzen Sie den Baum genauso tief in das Loch, wie er vorher in der Erde saß. Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde, drücken Sie diese etwas fest und gießen Sie Ihr Mandelbäumchen gut an.

Essmandel kann auch im Kübel kultiviert werden

Gießen

Mandelbäume, insbesondere ältere Exemplare, zeigen sich bei der Wasserversorgung sehr genügsam:

  • liebt Trockenheit
  • verträgt keine Staunässe
  • übersteht auch längere Trockenperioden ohne Probleme
  • frisch gepflanzte Mandelbäume reichlich angießen
  • Jungpflanzen regelmäßig gießen
  • Boden vor dem Gießen immer leicht antrocknen lassen
  • ältere Bäume wenig bis mäßig gießen

Düngen

Nur die junge Mandel benötigt regelmäßig Dünger. Geben Sie ihr im Frühjahr vor der Blüte und im  Spätsommer beziehungsweise zeitigen Herbst ein wenig organischen Dünger, Kompost ist hervorragend geeignet. Ältere Mandelbäume brauchen nur sehr wenig oder gar keinen Dünger. Es reicht aus, den Boden um Baum herum gut aufzulockern. Ab September stellen Sie das Düngen Ihrer Mandelbäume bis zum nächsten Frühjahr ein.

Schneiden

Auch der Pflanzenschnitt gehört zur Pflege eines Mandelbaumes. Legen Sie keinen Wert auf die Früchte, dann schneiden Sie Ihre Mandel direkt nach der Blüte zurück, andernfalls warten Sie erst die Ernte ab. Einen Verjüngungsschnitt führen Sie am besten an einem milden Januartag aus, es sollte kein Frost herrschen. Ideal ist ein bedeckter Tag mit Temperaturen von mindestens 5 °C.

Schneiden Sie immer zuerst alle kranken und trockenen oder abgestorbenen Äste ab. Das schafft ein wenig Platz für die nächsten Arbeiten. Nach innen wachsende Äste entfernen Sie ebenfalls. Von sich überkreuzenden oder parallel wachsenden Trieben sollte immer nur einer stehen bleiben, den anderen schneiden Sie direkt am Ansatz ab. Die Mandel blüht am zweijährigen Trieb, daher dürfen die Triebe herausgeschnitten werden, an denen der Baum schon geblüht hat. Die einjährigen Triebe kürzen Sie bei Bedarf ein wenig. Schneiden Sie dabei immer so, dass die oberste verbleibende Knospe nach außen zeigt.

Mandelbaum mit scharfem Werkzeug verschneiden

Das Wichtigste zum Mandel-Rückschnitt auf einen Blick:

  • direkt nach Blüte oder Ernte zurückschneiden
  • abgestorbene und kranke Äste entfernen
  • nach innen wachsende Äste entfernen
  • sich überkreuzende oder parallel wachsende Triebe direkt am Ansatz abschneiden

Überwintern

Nicht jeder Mandelbaum ist winterhart. Einige Sorten vertragen gar keinen Frost, andere dagegen bis zu -20 °C. Bringen Sie nicht frostharte Sorten in ein geeignetes Winterquartier, es sollte dort kühl und dunkel sein. Auch eine junge Mandel braucht ein frostfreies Plätzchen zum Überwintern. Erst mit etwa drei Jahren ist sie robust genug für den Winter im Garten. Allerdings sollte sie dort nach Möglichkeit vor kalten Winden geschützt werden. Eisiger Ostwind kann einem Mandelbaum durchaus zum Verhängnis werden.

Frostschutz

Ein leichter Frostschutz vor allem im Wurzelbereich kann nicht schaden. Ein wenig Reisig oder etwas Laub eignen sich recht gut. Entfernen Sie vor allem das Laub im Frühjahr rechtzeitig, damit die Mandel wieder gut Luft bekommt und sich keine Pilzerkrankungen durch eventuell entstehende Feuchtigkeit bilden können. Eine Bambusmatte oder ein spezielles Pflanzenvlies leisten guten Dienst. Wenn Sie damit den Stamm Ihrer Mandel locker umwickeln schützen Sie den Baum vor eisigem Wind. In einer milden Gegend ist ein Winterschutz in der Regel nicht erforderlich.

Prunus dulcis stammt aus Südostasien

Krankheiten & Schädlinge

Der Mandelbaum ist recht robust, manchmal treten aber Spinnmilben oder Blattläuse auf. Diese können Sie, zumindest bei geringem Befall, auch mit biologischen Mitteln bekämpfen. Ist Ihr Mandelbaum dagegen von einer Pilzkrankheit betroffen, wie zum Beispiel von der Spitzendürre oder der Kräuselkrankheit, dann hilft nur der Griff zur (scharfen) Gartenschere. Es gibt kein zugelassenes Mittel gegen diese Krankheiten. Schneiden Sie die betroffenen Zweige bis in das gesunde Holz hinein ab. So verhindern Sie ein Ausbreiten der Krankheit auf den Rest des Baumes und auch auf andere Pflanzen.

Hinweis:

Die abgeschnittenen Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost, da sich sonst die Erreger vermehren und mit dem Ausbringen des Komposts weiter verbreiten können. Entsorgen Sie die Pflanzenteile über den Müll oder verbrennen Sie diese.

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