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Montbretien, Crocosmia – Pflege-Infos, Sorten und Überwinterung

Montbretien, Crocosmia
Montbretien, Crocosmia
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Blütenfarbe
gelb, orange, rot
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, buschig, Staude
Höhe
bis zu 120 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Schwertliliengewächse, Iridaceae
Pflanzenarten
Stauden, Zierpflanzen
Gartenstil
Staudengarten, Ziergarten

Beheimatet sind sie in den Bergregionen von Südafrika. Mit ihrer Farbenpracht überzeugen Montbretien auch in unseren Breiten. Ihre Wildformen wachsen in Südeuropa und Irland. Zwischen Juli und Oktober blüht Crocosmia. An einem warmen und sonnigen Platz wird das Gewächs bis zu einem Meter zwanzig hoch. Damit sich die Schönheit der Montbretien voll entfaltet, brauchen die Pflanzen in den Frühjahrs- und Sommermonaten Pflege. Mit einer guten Vorbereitung kommen die Schönheiten im Freien durch den Winter.

Video-Tipp

Systematik

  • Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
  • Familie: Schwertliliengewächs
  • Unterfamilie: Crocoideae
  • Tribus: Croceae
  • Gattung: Montbretien

Standort

  • sonnig
  • warm
  • dort mindestens drei Stunden Sonne
  • lichter Halbschatten
  • windgeschützt

Das südafrikanische Gewächs lässt sich gern von der Sonne bescheinen. Ein Platz, an dem Crocosmia den ganzen Tag von der Sonne angestrahlt wird, ist deshalb ideal. Mit lichtem Halbschatten kommen die Pflanzen ebenfalls zurecht. Allerdings bleibet sie dort im Wachstum etwas zurück und blühen nicht so kräftig wie unter sonnigen Umständen. Auch die Ausbildung der schönen Blüten erfolgt nicht so üppig.

Da Montbretien auch die Wärme lieben, empfiehlt sich ein Standort in der Nähe von Hauswänden oder Gartenmauern. Hier stehen die Gewächse nicht nur windgeschützt. Mauern speichern auch Wärme und geben sie nach Sonnenuntergang noch über Stunden an die Pflanzen ab.

Boden

Boden gut durchmischen

Montbretien sind Knollengewächse. Ihre Wurzeln sind sehr anfällig für Fäule. Deshalb ist es angezeigt, Crocosmia in einen Boden zu setzen, der ausreichend Sand enthält. Lehmhaltiger Boden speichert Feuchtigkeit. Diese fließt nicht schnell genug ab und schadet in der kalten Jahreszeit den Wurzeln. Soll die Pflanze draußen überwintern, greift die überschüssige Nässe im Boden die empfindlichen Knollen an. Dadurch kann der unterirdische Teil der Staude verfaulen.

Montbretien ist ein Schwertliliengewächs

  • sandhaltig
  • lehmige Böden anmischen
  • durchlässig
  • guter Abfluss von Flüssigkeit nötig
  • frisch

Gegen zu viel Lehm im Boden kann der Gärtner Maßnahmen ergreifen. Sinnvoll ist es, die Erde an dem Standort kräftig mit Sand und Kiesel zu mischen und sie so gründlich aufzulockern. Ist das nicht möglich, sollte Crocosmia lieber in einem Kübel kultiviert werden. Hier lässt sich vor der Pflanzung für da passende Substrat sorgen.

Die Kultivierung im Topf hat noch andere Vorteile. Nicht alle Sorten der Staude sind ausreichend winterhart. Zum sicheren Überwintern kann eine Pflanze im Kübel ohne Probleme in das Haus oder den Wintergarten genommen werden.

Gießen

Gießen mit Bedacht

Obwohl die Knollen der Staude recht empfindlich auf eine nasse Umgebung reagiere, möchten Montbretien nicht trocken stehen. Als wärmeliebende Pflanzen mögen sie kein trockenes Substrat. Vor allem während der Blüte muss ausreichend Wasser zugeführt werden. Ist die oberste Schicht des Erdreiches krümelig trocken, wird nachgegossen. Das sollte in den frühen Morgenstunden oder spät am Nachmittag gemacht werden.

Nicht alle Sorten vertragen kalkhaltiges Wasser. Deshalb bietet sich Regenwasser zum Gießen an. Staunässe muss auf jeden Fall vermieden werden. Ein guter Platz für die Schwertliliengewächse sind leichte Hügel oder Hangbeete. Hier fließt die Nässe nach dem Gießen auf natürlichem Wege ab.

Montbretien ist ein besonderes Gewächs

Düngen

Düngen mit Augenmaß

Die südafrikanischen Liliengewächse gelten als sehr genügsame Pflanzen. Zwar brauchen auch sie ausreichend Nährstoffe. Eine Versorgung mit Dünger sollte aber mit Augenmaß erfolgen. Am besten düngt der Pflanzenfreund mit Hornspänen oder Guanogranulat.

  • Langzeitdünger für Pflanzen im Freiland
  • beste Zeit ist das Frühjahr
  • Pflanzen in Kübeln mit Flüssigdünger versorgen

Auch Kompost akzeptiert die Pflanze für die Gabe wichtiger Nährstoffe. Bei der Versorgung mit Kompost sollte auf die richtige Vorgehensweise geachtet werden.

  • Kompost für Pflanzen, die im Freiland überwintern
  • Boden rund um die Pflanze mit diesem Naturdünger bedecken
  • bester Zeitpunkt ist das Frühjahr
  • Boden zuvor leicht auflockern
  • Kompost nicht in den Boden einarbeiten
  • Pflanze zieht selbstständig Nährstoffe aus dem Kompost

Pflanzen

Einsetzen neuer Pflanzen

Mit dem Austrieb lassen sich die Liliengewächse aus Südafrika Zeit. Häufig erscheinen die ersten Spitzen der Triebe erst zum Ende des Monats April. Abhängig ist das von der Witterung und von den Temperaturen in den ersten Wochen des Frühjahrs. Sollen die Knollen der Montbretien bereits im März in das Freiland wechseln, sind ein paar Vorbereitungen nötig. Dann wachsen die Stauden gut an.

  • Standort sorgfältig auswählen
  • Ort zu Pflanzung gut vorbereiten
  • altes Wurzelwerk und Unkraut entfernen
  • schwere und lehmhaltige Erde mit Sand oder Kies auflockern
  • Pflanzloch mit 8 bis 12 Zentimeter Setztiefe ausheben
  • auf 30 Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen achten
  • Erdaushub mit Kompost anreichern
  • Knollen einsetzen
  • vorbereitete Erde einfüllen
  • kräftig angießen

Montbretien, Crocosmia braucht einen sonnig warmen Standort

Werden die Knollen der Montbretien bereits im März in das Freiland ausgebracht, empfiehlt sich ein leichter Schutz vor Kälte. Dafür bietet sich eine Schicht Kompost mit einer Dicke von etwa drei Zentimetern an. Die Komposterde bleibt am besten rund um die Pflanzen liegen.

Das Liliengewächs eignet sich ausgesprochen gut für eine Kultivierung in Gefäßen. Ein stabiler Kübel, in dem sich die Staude gut entwickeln soll, muss ausreichend breit sein. Wichtig ist eine Drainage am Gefäßboden. Dafür werden ein paar Scherben über ein Loch im Boden gelegt. Alternativ bietet sich ein etwa zehn Zentimeter breiter Block aus porösem Styropor an. Er sollte aber den Boden des Topfes nicht vollständig bedecken.

Umsiedeln empfiehlt sich regelmäßig

Viele Pflanzenliebhaber graben im späten Herbst die Knollen von Crocosmia aus und bringen sie ins Haus. Beim Ausbringen im nächsten Frühjahr sollte eine Besonderheit des Liliengewächses beachtet werden. Die Erde am Standort der Montbretien ermüdet nämlich mit den Jahren. Danach braucht sie einige Zeit, um sich wieder vollständig zu regenerieren.

Deshalb sollte der Pflanzenfreund die Knollen etwa alle vier Jahre an eine andere Stelle setzen. Kommt das Gewächs wieder in den gleichen, ermatteten Boden, bleibt es im Wachstum zurück und blüht nicht.

Schneiden

Montbretien sind Stauden, die unter guten Bedingungen ausdauernd und krautig wachsen. Durch die kälteren Temperaturen im Herbst sterben jedoch die oberen Teile der Pflanze ab. Erst im Frühjahr treibt das Gewächs wieder aus. Der Gärtner muss die Pflanze vor dem Herbst nicht von Hand schneiden.

Solange ihre Blätter noch grün sind, sammelt sie noch wichtige Energiereserven und Nährstoffe für den Winter. Überwintert die Montbretien im Freiland, werden die welkigen Triebe erst im zeitigen Frühjahr entfernt. Das schützt die Pflanze vor einer versehentlichen Beschädigung im Bereich der Zwiebeln.

Die attraktive Pflanze lässt sich auch für einen dekorativen Anblick in einer Vase gut schneiden. Ein Treib mit Blütenständen sollte aber erst dann geschnitten werden, wenn sich bereits ein Teil der Knospen geöffnet hat. Werden geschnittene Triebe zu zeitig in eine Vase gestellt, bleiben die Blüten geschlossen. Dann verwelkt die Pflanze sehr schnell. Die Zeit der Blüte hält deutlich länger an, wenn das untere Ende des Triebs regelmäßig schräg um etwa zwei Zentimeter eingekürzt wird.

Überwintern

Ob die Staude im Freiland gut über den Winter kommt, liegt an der Region, in der sie wächst. Montebretien sind nur bedingt winterhart. Lang anhaltenden Phasen mit zweistelligen Werten unter Null trotzen sie nicht. In Gegenden mit kalten Wintern und langen Frostphasen sollten die Knollen der Pflanze im Herbst aus dem Boden genommen werden. Sie überstehen den Winter besser an einem dunklen und kühlen Ort im Haus.

Montbretien, Crocosmia liebt die Sonne und die Wärme

Anleitung zum Überwintern im Freien:

  • Erde mit dicker Schutzschicht bedecken
  • geeignet sind Rindenmulch, Reisig oder Komposterde
  • Verrottungsprozess liefert gleichzeitig wertvolle Nährstoffe
  • Verbleib im Freiland nicht empfohlen für junge Knollen

Vorbereitung für die Kalte Jahreszeit brauchen Pflanzen, die in Kübeln auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Auch hier sollte das Substrat mit einer Schicht Laub oder Kompost bedeckt werden. Um den Topf wickelt der Pflanzenfreund Sackleinen oder ein spezielles Vlies. So kann die Erde nicht durchfrieren.

Vermehren

Die afrikanischen Liliengewächse lassen sich auf zwei verschiedene Arten vermehren. Neue Pflanzen gewinnt der Gärtner aus der Teilung von Knollen oder durch Samen.

Teilung von Knollen

  • Verjüngung von Pflanzen alle drei bis vier Jahre
  • Nebenknollen entwickeln sich unter Knollen älterer Stauden
  • kleine Knollen vorsichtig abtrennen
  • bester Zeitpunkt ist Spätherbst
  • alternativ im Frühjahr nach dem Frost
  • kleine Knollen ab Ende April ausbringen

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung der Pflanze durch Samen ist durchaus möglich, auch wenn nicht alle Versuche von Erfolg gekrönt sind. Reife Samenständer der Gewächse werden entfernt, bevor der erste Frost kommt. Getrocknet wird er an einem dunklen Ort, der nicht zu feucht sein darf. Auf dem warmen Fensterbrett erfolgt dann ab Februar die Anzucht.

Anleitung zur Zucht aus Samen

  • Samen ein paar Stunden Quellen lassen
  • Wasser sollte handwarm sein
  • Samen in nährstoffarmes Gemisch aus Erde und Sand setzen
  • Abstand der einzelnen Samen drei Zentimeter
  • Crocosmia ist Lichtkeimer
  • nur leicht mit Erde abdecken
  • Zeit bis zu Keimung kann mehrere Wochen dauern
  • Substrat mäßig feucht halten
  • Empfehlung: Wasserzerstäuber

Sorten

Es gibt zwischen sieben und zwölf Arten von Montbretien. Bei den in unseren Breiten angesiedelten zahlreichen Sorten handelt es sich um Hybriden der Garten-Montbretie. Es gibt sie in einem großen Variantenreichtum. Die Farbvielfalt bei den Blüten von Crocosmia reicht dabei von gelb und orange bis hin zu verschiedenen Rottönen. Sogar verwilderte Vorkommen der  Garten-Montbretie sind in Europa angesiedelt. Zu finden sind sie in Frankreich, Irland, Portugal und Großbritannien.

Alle Sorten Crocosmia eint ihr recht langsames Wachstum. Dafür erweisen sie sich an einem optimalen Standort als ausgesprochen blühfreudig. Unter der Erde neigen die Knollen zur Horstbildung. Das sind die beliebtesten Sorten der Liliengewächse, die in unseren Hausgärten gut gedeihen.

Montbretien mit roten Blüten

Montbretie ‚Lucifer‘

Rote Blüten sind das hervorstechende Merkmal dieser Sorte. Lucifer gilt als winterharte Züchtung, widersteht insgesamt Temperaturen bis -5 Grad. Für ein sicheres Verbleiben im Freiland sollte sie deshalb ausreichend geschützt werden. An einem sonnigen Standort wächst die Pflanze bis zu über einen Meter hoch.

  • Wuchs: aufrecht, grundständig
  • Höhe: 80 bis 120 Zentimeter
  • giftig: nein
  • Blüte: einfach
  • Farbe: orange-rot
  • Form: kelchförmig
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Blatt: schwertförmig, ganzrandig
  • Blattfarbe: grün
  • Laub: laubabwerfend
  • Boden: frisch, durchlässig, humos
  • Standort: Sonne
  • Verwendung: Beet, Schnittblume

Montbretie ‚Georg Davidson‘

Diese Pflanze fällt durch ihre langen Blütenstände in orange-gelb auf. Sie wächst zwischen sechzig und achtzig Zentimeter hoch und bildet Ausläufer. Im Juli beginnt sie zu blühen. Ihre Blüten wirft sie erst im September ab. Winterliche Temperaturen verträgt sie bis -5 Grad. Gegen strengere Fröste hilft eine dicke  Schutzschicht.

  • Wuchs: aufrecht, horstig, grundständig
  • Höhe: 60 bis 80 Zentimeter
  • giftig: nein
  • Blüte: einfach
  • Farbe: orange-gelb
  • Form: rispenförmig
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Blatt: schwertförmig, ganzrandig, glatt
  • Blattfarbe: grün
  • Laub: laubabwerfend
  • Boden: frisch, durchlässig, nährstoffreich
  • Standort: Sonne
  • Verwendung: Beet, Schnittblume

Montbretie ‚Norwich Canary‘

Diese Staude hat buttergelbe große Blüten und gehört zu den Riesen-Montbretien. Bis zu 90 Zentimeter hoch wächst ‚Norwich Canary‘ an einem idealen Standort. Sie ist nur mäßig winterfest. Frostschäden vermeidet der Gärtner durch Winterschutz. Die Blütezeit der stattlichen Pflanze reicht von Juli bis August.

  • Wuchs: überhängend, horstbildend, grundständig
  • Höhe: 70 bis 90 Zentimeter
  • giftig: nein
  • Blüte: einfach
  • Farbe: buttergelb
  • Form: rispenförmig
  • Blütezeit: Juli bis August
  • Blatt: schwertförmig, ganzrandig, glatt
  • Blattfarbe: mittelgrün
  • Laub: laubabwerfend
  • Boden: frisch, durchlässig, leicht sauer, kalkarm
  • Standort: Sonne
  • Verwendung: Beet, Schnittblume

Montbretie ‚Okavango‘

Leuchtend rote, kelchförmige Blüten stehen in langen Blütenähren. Die Montbretie ‚Okavango‘ braucht einen vollsonnigen und windgeschützten Platz im Garten. Dann wird sie bis zu einem Meter hoch. Gegen Kälte ist diese Pflanze empfindlich. Im späten Herbst sollten ihre Knollen ausgegraben werden und an einem dunklen Platz im Haus überwintern. Sollt sie im Freiland bleiben, benötigt sie eine dicke Schicht aus Reisig oder Mulch

  • Wuchs: aufrecht, überlappend, mit Ausläufern
  • Höhe: 80 bis 100 Zentimeter
  • giftig: nein
  • Blüte: einfach
  • Farbe: leuchtend rot
  • Form: kelchförmig
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Blatt: schwertförmig, ganzrandig, glatt
  • Blattfarbe: grün
  • Laub: laubabwerfend
  • Boden: frisch, durchlässig, pH-neutral
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Verwendung: Beet, Kübel, Schnittblume
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