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Oregano, Origanum vulgare: Pflege von A-Z

Oregano im Topf
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Sonnig
Blütezeit
Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
mehrjährig
Höhe
bis zu 65 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig trocken
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Alpenpflanzen, Arzneipflanzen, Beetpflanzen, Bergpflanzen, Gewürzpflanzen, Heilkräuter, Heilpflanzen, Kräuter, Küchenkräuter, Mediterrane Pflanzen
Gartenstil
Apothekergarten, Italienischer Garten, Nutzgarten, Selbstversorgergarten, Topfgarten

Oregano ist ein Gewürz, das in der italienischen Küche nicht fehlen darf. Das mediterrane Kraut lässt sich, je nach Art, im Garten gut kultivieren. Einmal angebaut können Sie laufend ernten.

Video-Tipp

Standort

Die auch als Wilder Dost oder Wilder Majoran bezeichnete Pflanze bevorzugt, aufgrund ihrer mediterranen Herkunft, warme und sonnige Standorte. Maximal im Halbschatten können Sie das aromatische Kraut pflanzen. Der Standort wirkt sich auf das Aroma des Krautes auf. Je sonniger der wilde Dost steht, umso intensiver wird sein Aroma. An sonnigen und heißen Tagen reicht es an den Pflanzen vorbei zu gehen oder leicht darüber zu streifen und schon sind die ätherischen Öle zu riechen.

Hinweis: Kultivieren Sie die Pflanzen im Topf etwa auf dem Balkon, achten Sie darauf, dass sie zwar sonnig, aber geschützt vor Wind stehen. Ideal ist ein Standort, der nach Süden oder Südwesten ausgerichtet ist.

Kräuterspirale

Wer eine Kräuterspirale hat, sollte die Pflanzen im oberen Bereich, wo es sonnig und trocken ist, pflanzen. Der Oregano eignet sich auch als Bepflanzung um sonnige Terrassen oder entlang von südseitigen Hausmauern.

Boden

Der Boden für die Pflanzen sollte mager und durchlässig sein. Staunässe vertragen die Pflanzen nicht. Zwar wächst der Wilde Majoran auch in einem nährstoffreichen Boden, dort ist er aber anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Zudem ist das Aroma deutlich schwächer, wenn der Boden nährstoffreich ist.

Geeignete Substratmischung:

  • 1 Teil reifer Kompost
  • 1 Teil Lavagranulat oder Blähton
  • 2 Teile Sand

Die Pflanzen sind kalkverträglich und Sie müssen nicht zwingend Quarzsand verwenden. Sollten Sie kein Lavagranulat oder Blähton haben, können Sie groben Kies verwenden. Wichtig ist, dass im Substrat immer grobe Bestandteile sind, die verhindern, dass der Boden zu stark verdichtet.

Italienischer Oregano im Beet
Italienischer Oregano

Tipp: Haben Sie generell im Garten ein Problem mit einem verdichteten Boden, bei dem Wasser schlecht abläuft, geben Sie in das Pflanzloch als Drainage eine ca. 5 cm dicke Schicht aus Kies oder Lavagranulat.

Aussaat

Eine Aussaat erfolgt in der Zeit von März bis Juni. Der Oregano ist ein Lichtkeimer und die Samen werden lediglich angedrückt. Ab Juni sind die Temperaturen meist zu hoch und der Boden würde zu schnell austrocknen, wodurch die empfindlichen Keimlinge gleich absterben. Die Aussaat kann in Direktsaat erfolgen. In diesem Fall sollten Sie die Fläche mit einem Vlies abdecken, damit Vögel die Samen nicht wegfressen.

Infos zur Keimung

  • Keimtemperatur: 16 – 20°C
  • Keimdauer: 10 – 15 Tage
  • Abstand: 25 – 30 cm

Ziehen Sie die Samen in einer Anzuchtschale vor, können Sie die jungen Pflanzen ab einer Größe von etwa 4 – 5 cm vereinzeln.

Pflanzen

Haben Sie den Oregano vorgezogen oder Pflanzen im Handel gekauft, können Sie ihn ab Mitte Mai ins Freiland pflanzen. Bevor die Pflanzen an einen sonnigen Platz ins Freiland kommen, sollten Sie sie vorsichtig an die direkte Sonne gewöhnen. Pflanzen aus einem geschützten Anbau haben keinen ausreichenden Schutz gegen die UV-Strahlung und die Blätter würden verbrennen.

Oregano in der Sonne
Manche Oregano-Pflanzen müssen erst langsam an pralles Sonnenlicht gewöhnt werden.

Stellen Sie die Pflanzen erst für einige Tage an einen schattigen Platz. Stellen Sie sie nach und nach immer länger in die direkte Sonne. Dadurch können Sie ausreichend Schutz vor der direkten Sonne aufbauen.

Pflanz-Anleitung

  • Pflanzabstand von 50 – 60 cm einhalten
  • Pflanzloch in doppelter Wurzelballengröße ausheben
  • etwas Substrat einfüllen
  • Pflanzen aus dem Topf nehmen
  • Wurzelballen auflockern
  • Pflanze mittig im Pflanzloch platzieren
  • mit Substrat auffüllen und andrücken
  • angießen

Düngen

In der laufenden Pflege ist der Wilde Majoran nicht aufwendig. Es ist ausreichend, wenn Sie im Frühjahr um die Pflanzen reifen Kompost einarbeiten. Als mineralische Komponente können Sie etwas Gesteinsmehl hinzufügen. Alternativ können Sie bei einem verdichteten Boden etwas Kies oder Sand einarbeiten.

Gießen

Beim Gießen brauchen die Pflanzen ebenfalls keine spezielle Pflege. Da sie kalkverträglich sind, können Sie normales Leitungswasser verwenden. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie das Wasser vorher temperieren, indem Sie vier bis fünf Stunden vor dem Gießen Wasser in eine Gießkanne füllen und in die Nähe der Pflanzen stellen. Im Laufe der Zeit passt sich die Wassertemperatur an die Umgebung an und die Pflanzen bekommen keine kalte Dusche.

Der Boden um die Pflanzen sollte immer mäßig feucht sein, es darf sich aber keine Staunässe bilden. Es ist ausreichend, wenn Sie die Pflanzen in Ihre übliche Gießroutine für Gemüse aufnehmen.

Kräuter gießen

Hinweis: Bei anhaltender Trockenheit sollten Sie den Boden ein Mal pro Woche durchdringend Wässern. Gießen Sie die Pflanzen bodennahe so lange, bis das Wasser nicht mehr abläuft, und stoppen Sie dann sofort.

Schneiden

Ein Rückschnitt ist beim Oregano nicht zwingend notwendig, wer jedoch regelmäßig ernten will, sollte bei der Pflege gelegentlich an einen Rückschnitt denken. Größere Pflanzen können Sie in mehreren Etappen schneiden und dabei etwa immer ein Drittel entfernen.

Das erste Drittel schneiden Sie Ende Mai bzw. Anfang Juni zurück. Das zweite Drittel schneiden Sie unmittelbar nach der Blüte ab. Beim letzten Drittel warten Sie bis Ende August, bis Sie es abschneiden.

Hinweis: Wollen Sie Samen für die Aussaat sammeln, schneiden Sie das letzte Drittel nicht zurück, sondern lassen es vollständig ausreifen.

Durch den gestaffelten Schnitt können Sie die Blüte besser steuern und können zudem laufend frischen Wilden Majoran ernten. Für den Rückschnitt ist eine einfache Garten- oder Kräuterschere ausreichend. Alternativ können Sie die Triebe auch mit einem scharfen Messer etwa 5 cm über den Boden abschneiden.

Etwa Mitte Oktober schneiden Sie die gesamte Pflanze auf eine Höhe von etwa 10 cm zurück. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Pflanzen können besser überwintern. Zudem wird ihnen der Austrieb im Frühjahr vereinfacht, wenn keine dicke Schicht an alten Trieben über dem Stock liegt.

Ernten

Wenn Sie den Oregano ernten wollen, schneiden Sie nur junge und frische Triebe ab. Verwenden Sie für die Ernte eine Gartenschere oder ein scharfes Messer.

Ernte-Anleitung

  • mehrere trockene Tage abwarten
  • Ernte am späten Vormittag durchführen
  • Pflanzen nur bei Verschmutzung waschen
  • für eine Stunde im Schatten auf hellem Tuch oder Papier auflegen
Oreganozweige auf Backblech
Durch Trocknen, z.B. im Backofen, können Sie Oregano länger haltbar machen.

Wenn Sie die Triebe für einige Zeit auflegen, geben Sie Insekten die Chance zu fliehen. Dies sollten Sie vor allem dann tun, wenn Sie die Blätter und Triebe frisch verwenden wollen.

Vermehren

Neben der Aussaat ist die einfachste Methode, den Dost über die Teilung zu vermehren. Die Pflanzen bilden immer wieder seitlich neue Triebe aus und können dadurch innerhalb weniger Jahre große Flächen überwachsen.

Der ideale Zeitpunkt für die Teilung ist das Frühjahr oder der Frühherbst. Wichtig ist, dass die Pflanzen ausreichend Zeit haben sich im Boden zu verwurzeln, bevor es sehr warm bzw. frostig wird.

Anleitung zur Teilung

  • Oregano mit Spaten ausgraben
  • Erde grob Abschütteln
  • Pflanzen mit einem langen scharfen Messer teilen
  • an neuer Stelle einpflanzen

Sollten Sie kein langes scharfes Messer zu Hand haben, können Sie zum Teilen auch zwei Grabegabeln verwenden oder Sie reißen einzelne Teile ab. Dies ist jedoch nicht schonend für die Pflanzen und es werden viele Triebe verletzt.

Überwintern

Für die Überwinterung braucht der Oregano keine spezielle Pflege. Auch der Rückschnitt ist optional. Wenn Sie etwas Laub zur Verfügung haben, können Sie dies locker über die Pflanzen verteilen. Alternativ können Sie Tannenreisig verwenden.

Oregano im Winter

Hinweis: Räumen Sie den Mulch bzw. Abdeckungen ab März weg. Anderenfalls verhindert der Schutz, dass sich der Boden erwärmt, was einen Austrieb verzögern würde.

Haben Sie nur bedingt frostfeste Majoran-Arten im Garten, sollten Sie diese kühl und frostfrei überwintern. Ideal ist ein unbeheizter Wintergarten oder ein heller, aber kühler Raum im Haus.

Sorten

In der Pflege sind alle Sorten beim Dost gleich. Sie unterscheiden sich maximal bei der Überwinterung. Spezielle Zuchtsorten sollten Sie etwas geschützter überwintern, da sie, obwohl sie meist als frostfest ausgewiesen sind, strenge Winter nicht gut überstehen.

Im Handel gibt es eine große Auswahl an Sorten. Darunter auch einige Arten, die eine attraktive Blattfärbung haben.

Auswahl an Sorten

  • Italienischer Oregano (würzig, aromatisch, für Pizza geeignet)
  • Sibirischer Oregano (sehr frostfest, große Blütendolden)
  • Blumenoregano (große Einzelblüten, Kreuzung zwischen Origanum vulgare und Origanum laevigatum)
  • Goldoregano (gelbgrüne Blätter, niedriger Wuchs, Winterschutz von Vorteil)
  • „Hot & Spicy“-Hybride (scharf, würzig, Winterschutz von Vorteil)
Goldoregano (Origanum vulgare 'Goldtaler')

Hinweis: Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich, wie bei der Sortenauswahl, um eine Art von „Origanum vulgare“ handelt, denn sie vertragen den Frost deutlich besser. Andere Origanum-Arten sind meist nicht oder nur begrenzt frostfest.

Krankheiten

Die Pflanzen sind anfällig für Rostpilze. Vor allem wenn der Boden zu nährstoffreich ist und es häufig regnet, bilden sich die bräunlichen Flecken auf den Blättern. Eine spezielle Bekämpfung ist nicht erforderlich. Es reicht aus, wenn Sie befallene Triebe abschneiden, da die Pflanzen gesund neu durchtreiben.

Schädlinge

Schädlinge sind ebenfalls nur selten auf den Pflanzen zu finden. Achten Sie bei der Pflege lediglich auf Blattläuse. Gelegentlich können einzelne Triebe stark befallen sein. Schneiden Sie die Triebe einfach ab und entsorgen Sie sie mit den Blattläusen im Restmüll.

Häufig gestellte Fragen

Muss ich Dost im Topf regelmäßig umpflanzen?

Ja, Pflanzen im Topf sollten Sie im zeitigen Frühjahr umtopfen und ihnen ein frisches Substrat geben. Überprüfen Sie beim Umpflanzen, ob sich Engerlinge im Wurzelballen befinden. Ist dies der Fall, schütteln Sie das alte Substrat gut ab, damit keine Engerlinge mehr ins neue Substrat mitgenommen werden.

Wie häufig muss Dost im Topf gegossen werden?

Bei der Topfkultur sind die Pflanzen in der Pflege aufwendiger und es kann sein, dass Sie täglich gießen müssen. Vor allem in kleinen Töpfen kann das Substrat rasch austrocknen. Kurze Trockenphasen schaden den Pflanzen nicht, dauerhafte Trockenheit verträgt der Oregano nicht.

Ist Griechischer Majoran ebenfalls winterhart?

Griechischer Oregano (Origanum vulgare subsp. hirtum) ist eine Unterart von Origanum vulgare, der jedoch nur begrenzt frostfest ist. Sie sollten die Pflanzen zumindest in einem unbeheizten Gewächshaus überwintern.

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