Osterkaktus, Hatiora: Pflege von A-Z | Frühlingskaktus
- Blütenfarbe
- orange, rosa, rot, weiss
- Standort
- Halbschatten, Absonnig
- Blütezeit
- März, April, Mai, Juni
- Wuchsform
- buschig, Überhängend
- Höhe
- bis zu 40 cm hoch
- Bodenart
- sandig, tonig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, frisch
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Kakteengewächse, Cactaceae
- Pflanzenarten
- Topfpflanzen, Zierpflanzen
- Gartenstil
- Topfgarten, Ziergarten
Der Osterkaktus, auch Frühlingskaktus genannt, wird oft als pflegeleichte Diva beschrieben. Dies liegt daran, dass er in der Pflege einfach ist, aber wenn es ums Blühen geht, besondere Ansprüche stellt. Denn werden seine Bedingungen nicht erfüllt, verweigert er das Blühen oder wirft, ganz divenhaft, Knospen und Blüten einfach ab. Ist er jedoch mit Standort und Pflege zufrieden, bedankt er sich jedes Jahr mit neuer Blütenpracht.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Der Osterkaktus (Hatiora x graeseri) gehört botanisch zur Pflanzengattung Hatiora aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae), denn er ist eine Hybride aus den Arten Hatiora gaertneri und Hatiora rosea. Trotzdem ist der Gliederkaktus kein Sonnenanbeter wie seine Verwandten, sondern reagiert auf pralle Sonne, ebenso wie Zugluft, äußerst empfindlich. Daher hat der ideale Standort für den Osterkaktus folgende Eigenschaften:
- hell (Abend- oder Morgensonne)
- warm (16 bis 24 °C in der Wachstumsphase ab der Blüte bis Oktober)
Da sich der Osterkaktus gerne ausbreitet, sollten Sie ihm ausreichend Platz zur Verfügung stellen. Steht der Gliederkaktus auf einer Fensterbank sollte etwas Abstand zwischen der Pflanze und der Fensterscheibe sein. So werden die Sonnenstrahlen noch stärker geschwächt. Während bzw. kurz vor der Blüte darf der Kaktus überhaupt nicht bewegt werden, denn sogar kleinste Änderungen, wie zum Beispiel leichtes Verschieben, können dazu führen, dass er nur verkürzt blüht, oder dass die Blüte zur Gänze ausfällt. Auch die Temperatur hat Einfluss auf die Blüte. Die ideale Temperatur für die Blütenbildung liegt zwischen 10 bis 15 °C.
Tipp: Wird der Osterkaktus an einem Südfenster platziert, dann sollte der Abstand zur Fensterscheibe mindestens 50 Zentimeter betragen.
Freiluftsaison
Hatiora darf den Sommer auch auf Balkon oder Terrasse verbringen. Ideal ist ein halbschattiges Plätzchen, wo er vor Wind und Regen geschützt ist. Die Freiluftsaison endet, wenn die Temperaturen beginnen, unter 10 °C zu fallen. Außerdem sollten Sie den Kaktus auf die Freiluftsaison vorbereiten. Dazu stellen Sie ihn immer wieder für einige Stunde ins Freie, so dass er sich an die neue Umgebung gewöhnen kann.
Blüte
Damit der Osterkaktus viele Blüten entwickelt, sollten folgende Bedingungen erfüllt sein:
- ab Oktober weniger gießen
- Pflanzen an einem Standort mit 10 bis 15 °C stellen
- Lichtverhältnisse während der Winterpause konstant halten
Nach der Blüte, wenn die Wachstumsphase einsetzt, darf der Kaktus an einen wärmeren Platz. Ob der Osterkaktus im nächsten Jahr nach der Winterruhe dann genau zu Ostern blüht, ist schwer vorherzusagen, denn der Kaktus weiß nicht, wann Ostern ist. Deshalb sollten Sie ihn einfach blühen lassen, wann er will. Und mit etwas Glück stimmt die Blütezeit, die bis zu sechs Wochen dauern kann, mit dem Osterfest überein.
Hinweis: Die einzelnen Blüten blühen ungefähr drei Tage. Da der Kaktus im Idealfall jedoch ständig neue Blüten entwickelt, kann die Blütezeit mehrere Wochen dauern.
Verweigert der Frühlingskaktus die Blüte, dann sollten Sie überprüfen, ob Standort und Pflege seinen Ansprüchen entsprechen. Danach sollten Sie ihn nach den neuen Gegebenheiten pflegen, denn es ist durchaus möglich, dass er im nächsten Jahr wieder blüht.
Tipp: Bei besonders blühfaulen Exemplaren wird empfohlen, sie nahe an der 10-Grad-Grenze zu überwintern.
Substrat
Hatiora gedeiht am besten in lockerer, durchlässiger Kakteenerde oder einem Gemisch aus:
- Blumenerde (2 Teile)
- Sand (1 Teil)
- Ton (1 Teil)
Tipp: Wenn Sie das Pflanzsubstrat selbst mischen, dann achten Sie darauf, dass alle Teile gut durchgemischt werden.
Alternativ können Sie ihn auch in torffreier Kräuter- oder Gemüseerde kultivieren. Am Boden des Topfes legen Sie am besten eine Drainageschicht aus Kies und/oder Tonscherben an, damit das Gießwasser gut abfließen kann und Staunässe vermieden wird.
Pflege
Wichtig ist, dass der Osterkaktus einen Platz bekommt, der seinen Ansprüchen entspricht, und dass eher sparsam gegossen wird. Für die Blüte ist ausschlaggebend, dass er eine mehrwöchige, kühle Winterruhe bekommt. Zeigen sich die ersten Anzeichen von Blüten, dann muss der Kaktus an seinem Standort bleiben. Wird er verschoben oder gar umgesiedelt, wirft er beleidigt die Knospen und Blüten ab. Und dieses Verhalten hat ihm den Ruf einer Diva eingebracht.
Gießen
In Bezug auf die Wassergaben verhält sich der Frühlingskaktus wie seine Verwandten. Da er das Wasser in seinen Blättern speichert, kommt er geringen Wassergaben aus. Gegossen wird, wenn die Oberfläche des Substrats leicht angetrocknet ist, denn ganz austrocknen sollte das Erdreich auch nicht. In der Regel reicht es vollkommen, wenn Sie ihn einmal pro Woche mit kalkfreiem und lauwarmem Wasser gießen. Da er Staunässe nicht verträgt, sollten Sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer bzw. dem Übertopf entfernen.
Tipp: Es wird empfohlen, den Osterkaktus einmal im Monat mit lauwarmem Wasser zu besprühen. Allerdings muss er danach trockengewischt werden, da das sich in den Sonnenstrahlen brechende Wasser zu Verbrennungen an den Blättern führen kann.
Düngen
Osterkakteen sollten Sie nur sehr sparsam düngen. Der Zeitraum für Düngergaben reicht von April bis September. Gedüngt wird am besten mit einem speziellen Kakteendünger. Außerdem sollten Sie den Kaktus besser mit Düngerstäbchen, die die Nährstoffe nur langsam abgeben, als mit Flüssigdünger.
Schneiden
Ein wachstumsfördernder Schnitt ist beim Osterkaktus nicht notwendig. Auch bei großen Pflanzen sollte das Schneiden die letzte Maßnahme sein. Ist aus Platzgründen ein Rückschnitt unausweichlich, dann wird nach dem Blühen geschnitten. Da die Glieder der Pflanzen sehr empfindlich sind, sollten Sie für den Schnitt ein scharfes und sauberes Messer verwenden. Außerdem sollten Sie Quetschungen vermeiden.
Zeigt der Frühlingskaktus gelbe oder vertrocknete Glieder, die auf zu viel Sonne und/oder zu wenig Wasser schließen lassen, dann sollten Sie diese besser mit den Fingern abtrennen anstatt sie abzuschneiden.
Umtopfen
Wenn die Wurzeln aus dem Abzugsloch am Boden des Pflanzgefäßes herauswachsen, ist die Zeit gekommen, den Osterkaktus umzutopfen. Der ideale Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr. Wichtig ist, dass Sie beim Umtopfen auch das Substrat erneuern. Außerdem sollten Sie vorsichtig mit der Pflanze umgehen, damit sie und ihr Wurzelwerk nicht beschädigt werden.
Tipp: Im ersten Jahr nach dem Umtopfen brauchen Sie den Osterkaktus nicht zu düngen.
Überwintern
Steht der Osterkaktus den Sommer über im Freien, dann muss er nach innen geholt werden, wenn die Temperaturen beginnen, unter 10 °C zu fallen. Aber auch Kakteen, die als Zimmerpflanzen gehalten werden, sollten eine Ruhephase bekommen. Diese beginnt im November und Endet im Februar. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Gliederkaktus an einen Platz mit weniger Licht umziehen. Die Temperaturen im Winterquartier sollten zwischen 10 und 15 °C liegen, auf keinen Fall niedriger. Während der Ruhephase wird auch die Pflege zurückgenommen. So entfallen die Düngergaben vollkommen und auch die Wassergaben werden reduziert.
Tipp: Gönnen Sie dem Osterkaktus in jedem Fall eine Winterruhe, da er sonst im kommenden Jahr nicht blühen wird.
Insgesamt sollte die Winterpause sechs bis acht Wochen betragen. Das ist jener Zeitraum, in der der Osterkaktus kühl gestellt wird. Danach, so ab Januar/Februar wird er wieder langsam an wärmere Temperaturen gewöhnt. Wichtig während der Gewöhnungsphase ist, dass sich die Lichtverhältnisse für den Kaktus nicht ändern, und die Temperatur weit unter 20 °C bleibt.
Vermehren
Die einfachste Form der Vermehrung ist mit Stecklingen, die Sie im Mai oder Juni schneiden können. Um einen Steckling zu gewinnen, gehen Sie wie folgt vor:
- 10 bis 15 Zentimeter langen Trieb von Mutterpflanze abschneiden (ein bis zwei Glieder)
- sauberes und scharfes Messer für Schnitt verwenden
- glatten Schnitt durchführen (nicht quetschen)
- Steckling in Gefäß mit Kakteenanzuchterde stecken
- alternativ in Gemisch aus Blumenerde (2 Teile) und Sand (1 Teil) stecken
- an hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
- leicht angießen
- Substrat feucht, aber nicht nass halten
- nach vier bis sechs Wochen erste, neue Triebe sichtbar
Die zweite Form der Vermehrung erfolgt mit Samen, die Sie im Fachhandel bekommen. Bei der Vermehrung mit Samen gehen Sie wie folgt vor:
- Samen auf feuchtes Substrat legen
- Pflanzgefäß mit Haube aus durchsichtigem Plastik einpacken
- Substrat leicht feucht halten
- erste Sämlinge nach drei Wochen sichtbar
- bei Größe von zwei bis drei Zentimetern Haube entfernen
- Nachwuchs wie erwachsene Osterkakteen pflegen
Krankheiten und Schädlinge
Der Osterkaktus ist eine robuste Zimmerpflanze. Krankheiten bekommt er zumeist nur durch Pflegefehler. Die größte Gefahr für die Kakteen sind nasse Füße, die zu Wurzelfäule führen. Sie entsteht, wenn die Pflanzen zu viel gegossen werden, oder überschüssiges Wasser nicht entfernt wird bzw. abfließen kann (Staunässe). Wird das Gießen nicht rechtzeitig reduziert, dann besteht in der Regel keine Hoffnung mehr für die Pflanzen. Eine empfohlene Rettungsmaßnahme ist das sofortige Umtopfen der Pflanzen in ein trockenes Substrat sowie das Entfernen der befallen Wurzeln. Ist das Gießwasser zu hart, beeinflusst es das Wachstum der Kakteen. So stellen sie das Wachstum ein, und der Spross beginnt zu schrumpfen.
Bei trockener Raumluft werden Osterkakteen oft von Blatt- und Schildläusen sowie Spinnmilben befallen. Diesen Plagegeistern beugen Sie vor, indem Sie für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit sorgen, oder den Kaktus mindestens einmal im Monat mit kalkfreiem Wasser besprühen. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist die Wahl des Standorts. So sollten Sie Standorte mit trockener Heizungsluft vermeiden.