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Petersilie, Petroselinum crispum: Pflege-Anleitung

Petersilie gehört zu den am meisten verbreiteten Küchenkräutern
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Blütenfarbe
gelb, grün
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Juni, Juli, August
Wuchsform
buschig, mehrjährig
Höhe
bis zu 60 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Doldenblütler, Apiaceae
Pflanzenarten
Gewürzpflanzen, Heilkräuter, Heilpflanzen, Küchenkräuter, Topfpflanzen, Zweijährige Pflanzen
Gartenstil
Apothekergarten, Bauerngarten, Gemüsegarten, Selbstversorgergarten, Topfgarten

Petersilie gehört in jeden Kräutergarten und sogar auch auf die Fensterbank, wenn ein Garten nicht zur Verfügung steht. Fast über das ganze Jahr kann das schmackhafte Kraut dann geerntet werden. Die Pflege von Petroselinum ist dabei recht einfach.

Video-Tipp

Aussaat

Die Aussaat von Petersilie erfolgt entweder im Winter in Anzuchttöpfen oder aber direkt ins Gartenbeet ab Mitte März bis April. Bei der Direktaussaat ist ein wenig mehr Pflege nötig, denn das Beet muss während der Keimdauer immer wieder von Unkraut freigehalten werden:

  • Samen ein bis zwei Zentimeter tief in Erde stecken
  • Abstand der Reihen zwischen 20 und 30 Zentimetern
  • Keimdauer beträgt bei 25 ° Celsius etwa drei bis vier Wochen
  • regelmäßig gießen
  • nicht austrocknen lassen
  • Staunässe vermeiden
  • mit Lochfolie oder Vlies abdecken
  • hält Boden warm und feucht
  • im Topf lichtdurchlässige Folie überziehen
  • auf helle und warme Fensterbank stellen
  • Heizungsnähe vermeiden
Petersiliesamen in Topf aussäen

Tipp: Wenn Sie jeden Monat ein paar Petersilien-Samen aussäen, dann können Sie sich im Sommer und Herbst über eine regelmäßige Ernte freuen. Für eine Ernte im Winter können Sie die Samen bis Ende Juli aussäen, eine Anzucht und Pflege im Gewächshaus oder auf der Fensterbank ist dann jedoch empfehlenswert.

Blüte und Blütezeit

Die Blüte der Petersilie erfolgt in der Regel erst im zweiten Jahr. Im ersten Jahr besteht das Kraut nur aus Blättern:

  • im zweiten Jahr 60 Zentimeter hoher Stängel
  • mit gelbgrünen Doldenblüten
  • zwischen Juni und Juli
  • im Herbst entwickeln sich Samen
  • Blätter wachsen nicht mehr
  • für weitere Ernte unbrauchbar

Hinweis: Älter als zwei Jahre wird aufgrund der Blüte und der Samenbildung keine Petersilienpflanze. Wurden im Herbst die Samen gebildet, können Sie diese für eine Neuaussaat entnehmen und die alte Pflanze im Ganzen auf dem Kompost entsorgen.

Bodenbeschaffenheit und Standort

An den Standort und den Boden stellt Peterle keine großen Ansprüche. Der Platz kann sonnig bis halbschattig liegen, nur ein ständig schattiger Standort wird hier nicht vertragen. Das Substrat sollte durchlässig und humos sein:

  • freiliegendes Gartenbeet
  • im Hochbeet
  • im hellen Gewächshaus
  • auf heller sonniger Fensterbank
  • Ost-, West- oder Südfenster geeignet
  • im Topf auch auf sonnigem Balkon oder Terrasse
  • Gartenbeet schon im Herbst mit Kompost vorbereiten
  • im Topf normale Kräutererde nutzen
Petersilie ist eine zweijährige Pflanze

Düngen und Gießen

Wurde das Gartenbeet mit Kompost im Herbst vor der Aussaat oder Pflanzung angereichert, dann benötigt Peterle keine weitere Düngergaben für die restliche Zeit. Denn allzu nährstoffreich darf das Substrat für das gesunde Wachstum des Krautes nicht sein. Wichtig ist, genügend zu gießen:

  • Erde immer feucht halten
  • Staunässe jedoch unbedingt vermeiden
  • ebenso ein Austrocknen des Bodens
  • gerade im Sommer in sehr heißen Perioden
  • morgens oder abends gießen
  • bei zu wenig Wasser färben sich Blätter gelb
  • nicht mehr verwertbar

Tipp: Haben Sie das Kraut im Gefäß kultiviert, dann müssen Sie eine Drainage gegen eventuelle Staunässe anlegen. Hierzu geben Sie Kies oder Tonkugeln über das Abflussloch, legen hierüber Pflanzenvlies und füllen erst dann die Erde ein.

Erntezeit

Kräftige Pflanzen können geerntet werden und das schon ab dem späten Frühling, Ende Mai Anfang Juni. Hierbei kommt es darauf an, wann die Pflanzen ausgesät wurden. Ab dieser Zeit können laufend frische Blätter geerntet werden. Wurde die Pflanze überwintert, dann ist bei der weiteren Ernte das folgende zu beachten:

  • Petersilie blüht im zweiten Jahr
  • nach der Blüte sind Blätter ungenießbar
  • vorher noch abernten
  • eventuell für Lagerung vorbereiten
  • immer von außen nach innen abernten
  • so können neue Triebe nachwachsen
Petersilie ernten

Tipp: Wenn Sie Petroselinum lagern wollen, ist es ratsam, die Blätter zu trocknen. So wird der würzig-frische Geschmack bewahrt.

Krankheiten und Schädlinge

Bei den zwei Sorten der Petersilie gilt die glatte Blatt-Petersil als anfälliger für Krankheiten, als die krause. So kann sich das Laub etwa ab Mitte Juni rot färben. Hieran sind Nematoden schuld, die auch als Fadenwürmer bekannt sind und bei anderen Pflanzen oft als Hilfe gegen andere Schädlinge eingesetzt werden. Weitere Krankheiten sind ebenfalls bekannt:

  • Pilzkrankheit Septoria-Blattfleckenkrankheit
  • zeigen sich durch braune Flecken an Blättern
  • hierauf sitzen schwarze Sporen
  • Blätter nicht mehr ernten, sondern entsorgen
  • im Herbst oft Befall von falschem Mehltau
  • zur Vorbeugung Pflanzen nicht zu dicht setzen
  • regelmäßiger Fruchtwechsel kann ebenfalls vorbeugen

Hinweis: Wurden die Petersilienpflanzen aufgrund der falschen Pflege von Pilzkrankheiten befallen, dann sollten Sie die befallenen Stellen großflächig entfernen und im Restmüll gut verschlossen entsorgen. Der Einsatz von Fungiziden bietet sich bei den Nutzpflanzen nicht an.

Pflanzen

Wenn die Samen auf der Fensterbank im Winter vorgezogen wurden, dann ist es wichtig, Petersil vor dem Einpflanzen ins Gartenbeet an die kühleren Temperaturen hier zu gewöhnen. So sollten die Pflanzen nach der Keimung, die bei etwa 25 ° Celsius stattfindet, einen neuen Platz mit etwa 15 ° Celsius erhalten. So werden die Kräuter abgehärtet, um im April ins Freilandbeet gepflanzt zu werden:

  • Reihenabstand von 20 bis 30 Zentimeter einhalten
  • kleine Pflanzlöcher ausheben
  • auf genügend Abstand achten
  • sonst könnten sich Pilze festsetzen
  • etwas größer als Wurzelballen
  • Erde im Gefäß vorab gut wässern
  • Pflanzen dem Topf entnehmen
  • ins vorbereitete Loch setzen
  • Erde zugeben und fest drücken
  • gut angießen
Frau im Supermarkt hält Petersilie in der Hand

Hinweis: Die in den Supermärkten an der Gemüsetheke verkauften Petersilienpflanzen sind in der Regel zum direkten Verbrauch herangezogen worden. Wollen Sie diese dennoch im Garten oder auf dem Balkon kultivieren, sollten Sie die Pflanzen auf jeden Fall umtopfen.

Schneiden

Petersilie benötigt keinen Schnitt in der Pflege, da die Pflanze regelmäßig geerntet wird. Nach zwei Jahren wird das Kraut nach der Blüte insgesamt aus dem Beet entfernt und entsorgt.

Überwintern

Dass es sich bei Petersilie um eine zweijährige Pflanze handelt, benötigt die nur bedingt winterharte Pflanze einen ausreichenden Winterschutz. Pflanzen im Topf kultiviert erhalten einen kühlen, hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Hierbei kann es sich auch um eine Fensterbank in einem kühlen Treppenhaus handeln. Pflanzen im Gartenbeet benötigen ein wenig mehr Hilfe bei der Überwinterung:

  • auf keinen Fall vor Winter schneiden
  • Blätter dienen als Winterschutz
  • Boden mit Reisigmatten oder Pflanzenvlies auslegen
  • Pflanzen vorsichtig mit Pflanzenvlies bedecken
  • alternativ Tunnel aus Plastikfolie
  • damit alle Reihen abdecken und schützen
  • hierzu langen Draht nutzen
  • an Seiten in Erde stecken
  • über die Beetreihen führen
  • Plastikfolie darüberlegen
Petersilie mit Frost
Auch im Winter darf man das regelmäßige Gießen in der Pflege vergessen.

An warmen Wintertagen kann die Plastikfolie zum Lüften ein paar Stunden über Mittag entfernt werden. Die Pflanzen sind leicht frosthart und können daher Wintertemperaturen von über 0° Celsius ein paar Stunden gut aushalten.

Umtopfen

Wurden die zweijährigen Pflanzen einmal in ein Gefäß eingepflanzt, müssen sie nicht umgetopft werden. Allerdings sollten die im Handel gekauften Pflanzen diesem Topf entnommen werden:

  • größeres Gefäß wählen
  • Drainage auf Boden anlegen
  • Erde für Kräuter zur Hälfte einfüllen
  • eine oder im größeren Topf mehrere Pflanzen einsetzen
  • restliche Erde auffüllen
  • gut angießen
  • Auffangteller nach einer halben Stunde abgießen

Vermehren

Vermehrt wird Petersilie nur über die Samen, die abgesammelt und vorbereitet werden können. Für die Vermehrung müssen die Samen getrocknet werden:

  • Samen absammeln
  • einige Tage an luftigen Platz legen
  • danach in Papiertüte geben
  • an trockenem, nicht zu warmem Platz lagern
  • Samen kann bis zu drei Jahre verwendet werden
Samen der Petersilie

Tipp: Für die Aufbewahrung eignet sich ein Vorratsraum ideal. Ein Küchenschrank ist meist nicht geeignet, da hier die Luftfeuchtigkeit von Kochdämpfen kontraproduktiv wirken kann.

Häufig gestellte Fragen

Zu welchen Gerichten passt das Kraut?

Petersilie ist beliebtes Küchenkraut und kann sowohl roh in Salaten verwendet und über Suppen oder Kartoffeln gestreut werden. Daneben verfeinert es Eierspeisen, Gemüse, Soßen, Suppen, Fisch und Fleisch. Es ist also ein universell verwendbares Kraut mit einfacher Pflege, das in keiner Küche fehlen sollte.

Kann ich geerntete Petersilie lagern?

Das ist über den Sommer eigentlich nicht zu empfehlen, denn die schmackhaften Blätter können jederzeit geerntet werden, weil das Kraut auch immer wieder neue Blätter nachbildet. Bevor die Pflanze im zweiten Jahr zu blühen beginnt, können die Blätter jedoch zum großen Teil abgeerntet werden, weil diese danach ungenießbar werden. Gelagert werden diese Blätter dann idealerweise gefroren oder getrocknet.

Gibt es Pflanzen, die gut mit der Petersil zusammenpassen?

Als Doldenblütler sollten Sie Peterle nicht jedes Jahr auf demselben Beet anbauen, sondern hier vier bis fünf Jahre warten und andere Beete nutzen. In einer Mischkultur mit dem Kraut haben sich Tomaten, Mangold, Spinat und Radieschen bewährt. Nicht zusammen passen andere Doldenblütler wie Möhren oder aber auch Kopfsalat, der sich nicht als Pflanznachbar eignet.

Gibt es Unterschiede zwischen den beiden Sorten von Petroselinum crispum?

Die glatte Petersilie gilt als geschmackvoller und vitaminreicher als die krause. In vielen südlichen Ländern wird sie daher bevorzugt.

Ist Petersilie völlig ungiftig?

Eigentlich ist das essbare Kraut ungiftig. Jedoch sollten Sie nach der Blüte vorsichtig sein, denn dann werden die Blätter ungenießbar. Das liegt unter anderem auch an dem dann in den Blättern gebildeten Gift Apiol. Besonders vorsichtig müssen Sie dabei bei den Samen sein und Kinder nicht in die Nähe der Pflanzen lassen, wenn diese verblüht sind. Denn die Samen enthalten von dem Gift eine hohe Konzentration, das starke Beschwerden bei der Aufnahme verursachen kann.

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