Philodendron, Baumfreund: Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- keine Blüte
- Standort
- Halbschatten, Absonnig
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend, mehrjährig, Kletterpflanze, Staude, Überhängend, Kriechend
- Höhe
- bis zu 300 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Aronstabgewächse, Araceae
- Pflanzenarten
- Zimmerpflanzen, Zierpflanzen, Topfpflanzen
- Gartenstil
- Wohngarten, Wintergarten, Ziergarten, Topfgarten
Der Philodendron: Sie gilt als eine der typischen Büropflanzen. Zu Recht, denn sie ist besonders pflegeleicht, hat eine dekorative Wirkung und überzeugt darüber hinaus auch mit weiteren Eigenschaften, die manch einen Pflanzenliebhaber überraschen werden. Mit ihren großen Blättern wirkt sie sehr dekorativ und verdient daher einen besonderen Platz, an dem sie sich in all ihrer Schönheit entfalten kann.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft & Wuchs
Als Zier- und Zimmerpflanze erfreut sich die Philodendron heute auch in unseren Breiten. Ursprünglich im Regenwald Südamerikas aufgewachsen, gibt es von ihr sehr viele Unterarten, die sich optisch unterscheiden. Charakteristisch sind ihre langen Luftwurzeln und die teilweise riesig heranwachsenden grünen Blätter mit Einschneidungen.
Genau genommen handelt es sich hier um eine rankende Pflanze, weshalb sie eine solche Hilfe im Topf immer bekommen sollte. Wie Sie den Philodendron pflegen, beschreiben wir Ihnen in unserer detaillierten Pflege-Anleitung.
Es kommt vor, dass der Philodendron mit der Monstera verwechselt wird. In der Tat ähneln einige Arten der Fensterblätter dem Philodendron. Dennoch handelt es sich hier um zwei Gattungen: Die Philodendron und die Monstera, die wiederum beide zur Familie der Araceae gehören.
Hinweis: Um Verwechslungen zwischen Philodendron und Efeutute zu vermeiden, finden Sie in diesem Beitrag die markantesten Unterschiede zwischen beiden Pflanzen.
Sie ist die Zierde des Hauses, und aufgrund ihrer Größe sollte ihr ein dementsprechend großer Standort zugesprochen werden. Mit passendem Lichteinfall wirkt sie im Haus oder Büro sehr dekorativ. Unsere Pflege-Anleitung beschreibt detailliert Standort und Pflege sowie die verschiedenen Arten der Philodendron.
Philodendron – Der Luftverbesserer
Der Philodendron gehört zu den wenigen Pflanzen, die die Fähigkeit haben, das Raumklima zu verbessern. Sie binden Schadstoffe wie Formaldehyd und reinigen die Raumluft. Im Grunde genommen wirken sie im Wohnraum oder Büro wie ein Biofilter. Diese Schadstoffe werden über die Luftwurzeln und die großen Blätter aufgenommen. Das Prinzip ist einfach. Dank der enormen Blätter nimmt die Pflanze erst Feuchtigkeit auf und gibt diese als sauberen Sauerstoff wieder in die Raumluft ab. Um diese Funktionalität zu erhalten, ist es nicht ratsam, die Blätter mit Glanzmitteln abzuwischen.
Pflege
Im Folgenden finden Sie eine ausführliche Anleitung zur Pflege des Philodendron als Zimmerpflanze und zur Vermehrung.
Standort
Bedenken Sie bei der Standortsuche, dass der Philodendron bei guter Pflege durchaus seine drei Meter erreichen kann. Es sollte der Pflanze also ausreichend Platz, aber auch Kletter- und Rankhilfen angeboten werden. Dies können grobrindige Äste sein oder auch Moosstäbe oder andere Rankhilfen, die der Handel oder die Natur anbieten. Sie liebt einen halbschattigen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, ähnlich wie im Regenwald. Hier lässt die Baumkrone nur wenig Licht durch, dennoch so viel, damit die Pflanzen in den unteren Bereichen ausreichend Licht bekommen.
Bodenbeschaffenheit
Der Philodendron bevorzugt einen leichten, gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Wichtig ist, dass die Erde nicht zur Verdichtung neigt oder schnell austrocknet. Günstige Gartenerde hat leider oft die Eigenschaft, schnell auszutrocknen. Besser ist eine qualitativ hochwertige Erde, die auch mit Kompost oder verrottetem Laub angereichert werden kann. Möglich ist auch die Verwendung der Gartenerde, diese kann mit Kokosfasern und Blumenerde zu einem Mix kombiniert werden.
Ideal ist also:
- humoser Boden mit vielen Nährstoffen
- frisch, leicht und anteilig mit Sand oder Kokosfasern
- in jedem Falle gut durchlässig
- alternativ kann er auch in einer Hydrokultur gehalten werden
Tipp: Legen Sie als untere Schicht Blähton oder Tonscherben aus. Sie unterstützen den Wasserabfluss und speichern Feuchtigkeit, was den Wurzeln guttut.
Aussaat und Anzucht
Mit etwas Glück können in er Blütezeit Samen vom Philodendron gesammelt werden. Hier muss mit Bedacht gehandelt werden, da die kleinen Samen nur ca. zwei Millimeter groß sind. Ein Einweichen, wie bei vielen anderen Pflanzenarten, ist hier jedoch nicht notwendig.
Für die Aussaat verwenden Sie eine gute Blumenerde oder spezielle Anzuchterde, die den idealen Nährstoffhaushalt mitbringt. Die Samen werden ca. einen halben bis einem Zentimeter tief in die Erde gesteckt und leicht bedeckt. Der Platz zur Keimung sollte warm und hell sein. Bei ca. 20 bis 23 °C benötigen die Samen zwei bis sechs Wochen zur Keimung. Besprühen Sie die Erde immer wieder, um sie feucht aber nicht allzu nass zu halten.
Sobald die Keimlinge eine entsprechende Größe entwickelt haben, werden sie in einen kleinen Topf gesetzt. Auch hier bietet es sich an, die nährstoffreiche Anzuchterde zu verwenden. Sie versorgt die Wurzeln mit allen nötigen Nährstoffen, sodass sich gesunde Wurzeln für kräftig wachsende Pflanzen entwickeln können.
Pflanzen und Umtopfen
Der im Handel erhältliche Philodendron steht bereit in einem passenden Topf. Nach gewisser Zeit wird ihm der Topf jedoch zu klein. Dann muss die Pflanze umgetopft werden, deshalb gehen wir an dieser Stelle gleich zum nächsten Thema über. Auch Stecklinge werden nach ca. einem halben Jahr umgetopft.
Umtopfen
Das Umtopfen der Philodendron wird spätestens dann notwendig, wenn die Wurzeln deutlich sichtbar aus dem Topf herauswachsen. Wählen Sie einen etwas größeren Topf als den bisherigen und nehmen Sie die Pflanze heraus. Hier ist ebenfalls der frühe Sommer ein guter Zeitpunkt. Alte Erde wird abgeklopft, auch alte Wurzeln können vorsichtig abgeschnitten werden. Dann setzen Sie die Pflanze in den mit Drainageschicht und Erde vorbereiteten Topf und drücken die Erde fest. Im Anschluss angießen und an einen hellen Platz stellen. Erst nach frühestens zwei Wochen düngen.
Gießen
Der Philodendron braucht kalkarmes Wasser. Das bedeutet, abgestandenes oder Regenwasser ist ideal. Befüllen Sie eine Gießkanne und lassen Sie das Wasser wenigstens zwei Tage stehen. Ferner sollte das Wasser immer zimmerwarm sein und niemals kalt aus der Leitung kommen. Das richtige Maß ist mit feuchter Erde ohne übermäßige Nässe gefunden. Auch das Austrocknen liebt der Baumfreund nicht, noch viel mehr genießt er das Besprühen der Blätter. In der warmen Jahreszeit darf alle zwei Tage gesprüht werden, in den kühleren Jahreszeiten reicht das Besprühen alle drei oder vier Tage.
Düngen
In den Monaten zwischen Frühjahr und Herbst wird der Philodendron einmal wöchentlich oder alle 14 Tage gedüngt. Hierzu nehmen Sie einen Flüssigdünger, der nach Herstellerangaben angewendet wird. Während der Ruhephase im Winter werden die Pflanzen weniger gegossen und nur maximal einmal im Monat mäßig gedüngt.
Schneiden
Wächst der Philodendron zu ausladend, kann er ohne Probleme zurückgeschnitten werden. Ideal eignet sich das Frühjahr bis zum Spätsommer. Zu lange Triebe werden mit einem scharfen Messer eingekürzt. Haben sich einige Triebe bereits verholzt, muss die Gartenschere zur Hand genommen werden.
Tipp: Vorsicht! Luftwurzeln werden nicht beschnitten! Wer sich daran stört, sollte diese einfach in die Erde stecken. Hier können sie verwurzeln.
Überwintern
Der Philodendron kommt sehr gut mit den Zimmertemperaturen im Haus aus. In der Winterphase wachsen die Pflanzen weniger, diese Ruhepause ist völlig normal. Die Temperaturen sollten jedoch nicht unter 14 °C sinken.
Vermehren
Der Philodendron lässt sich auch durch Kopfstecklinge vermehren. Dafür schneiden Sie im Sommer mehrere Stecklinge unter dem Blattknoten ab und entfernen alle noch vorhandenen Blätter. Nun werden die Stecklinge in ein Gemisch von Sand und Torf bzw. Kompost gegeben. Da die Stecklinge unter Umständen sehr groß sein können, kann es sein, dass hier pro Steckling ein Pflanztopf benötigt wird.
Die Erde wird gut angegossen und anschließend mit einer Plastiktüte abgedichtet. Nun benötigt der Topf normale Zimmertemperatur und einen hellen, aber keinen sonnigen Platz. Alle zwei bis drei Tage sollte der Topf belüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Nach ca. drei bis vier Wochen sollten die Stecklinge bewurzelt sein. Erst nachdem sich Wurzeln gebildet haben, wird die Plastiktüte entfernt. Bei Erfolg ist der Steckling nach wie vor grün und wächst langsam heran, andere vertrocknete oder braun gewordene Stecklinge haben sich nicht verwurzelt. Nachdem die Pflanzen nun an der Luft stehen, werden sie zur Kräftigung ca. alle vier Wochen schwach gedüngt.
Tipp: Vorsicht beim Düngen der Jungpflanzen! Hier ist weniger mehr, bevor die jungen Pflanzen Schaden nehmen.
Schädlinge
Spinnmilbe
Zuweilen kann der Philodendron von der Spinnmilbe befallen werden. Sie sind an den Blattachseln sowie runden Blatträndern. Sobald die Blätter mit Wasser besprüht werden, kommen sie schnell zum Vorschein. Hilfreich ist eine milde Seifenlauge mit Gall- oder Neutralseife. Es bietet sich an, die großen Blätter mit einem weichen Lappen und der Lauge abzuwischen.
Schmier- und Wollläuse
Auch Schmier- und Wollläuse wählen sich den Philodendron als Lebensraum. Sie sind als kleine weiße Wattebäusche auf den Blättern ersichtlich. Auch sie können mit der Seifenlauge entfernt werden.
Schildläuse
Schildläuse sind sehr schnell zu erkennen. Sie haben ein festes Rückenschild, das leicht gewölbt ist. Sie färben sich zur Tarnung in Grün, weshalb ein genauer Blick notwendig wird, um sie ausfindig zu machen.
Thripsen
Thripse sind wirklich unangenehm, da sie das Absterben der Pflanze verursachen können. Auch wenn es nur selten vorkommt, sichtbar wird der Befall von Thripsen, wenn der Philodendron plötzlich seine Vitalität verliert und Wachstumsstörungen zeigt. Sehr stark befallene Blätter fallen nach einiger Zeit ab. Hier muss zügig gehandelt werden. Am besten ist ein handelsübliches Schädlingsmittel, das die Thripse abtötet.
Sollte die Seifenlauge bei Schädlingen nicht ausreichen, muss im Handel ein entsprechendes Mittel gegen Pflanzenschädlinge verwendet werden.
Krankheiten
Krankheiten sind so weit nicht bekannt.
Sorten
Bekannt sind beachtliche 700 Arten. Wir stellen Ihnen einige der schönen Exemplare vor.
Sorten | Eigenschaften |
---|---|
Philodendron bipinnatifidum | keine Kletterpflanze kräftig grüne Blätter, anfangs herzförmig, später typisch fiedrig |
P. bipennifolium | wächst kräftig und schnell große grüne Blätter, die im Alter länglicher werden erreicht in kurzer Zeit ca. zwei Meter |
P. erubescens | große grüne Blätter mit kupferfarbener Unterseite rötlich gefärbte Stängel wächst bis zu zwei Meter hoch |
P. imbe | schnellwachsend mit Rotten und Stängeln an Blattunterseiten erreicht Wuchshöhe von bis zu zweieinhalb Metern |
P. laciniatum | langsam wachsend glänzende Blätter, mittelgroß und gelappt bis zu eineinhalb Meter hoch |