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Prachtkerze, Präriekerze, Gaura/Oenothera lindheimeri – Infos zur Pflege

Prachtkerze, Gaura/Oenothera lindheimeri
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, buschig, mehrjährig, Staude
Höhe
bis zu 150 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Nachtkerzengewächse, Onagraceae
Pflanzenarten
Stauden, Zierpflanzen
Gartenstil
Staudengarten, Blumengarten, Ziergarten

Die Prachtkerze, botanisch Oenothera lindheimeri oder Gaura lindheimeri, ist auch unter dem Namen Präriekerze bekannt. Ihre Heimat ist das südliche Nordamerika. Die sommergrüne Staude gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse. Von Juni bis zum ersten Frost blühend, erreichen die Pflanzen eine Höhe von 50 bis 150 cm. Der Name Gaura stammt vom griechischen gauros und bedeutet Stolz. Und mit Stolz präsentiert Gaura lindheimeri ihre unzähligen Blüten an den langen Rispen.

Video-Tipp

Standort

Oenothera lindheimeri sind schier unermüdliche Dauerblüher. Von Anfang Juni bis in den Oktober, manchmal sogar bis in den November verzaubern die kurzlebigen, weißen bis rosafarbenen Blüten jeden Garten und Balkon. Damit die Präriekerze ihre volle Blütenpracht entfalten kann, benötigt Gaura lindheimeri einen mit Sorgfalt ausgesuchten Standort, der den Ansprüchen der Pflanzen genügt.

  • Standort: sonnig bis vollsonnigen
  • warm, optimal vor nach Süden ausgerichteten Haus- oder Garagenwänden
  • vor starkem Wind geschützt

Prachtkerze mit ihren vielen kleinen und zarten Blüten

Pflege

Schmetterlingsblumen vertragen die pralle Mittagssonne. Auch im hellen Halbschatten kommt die Präriekerze zurecht, allerdings kann die Blütenentwicklung an einem schattigen Platz geringer ausfallen. Achten Sie bei der Kultivierung der Prachtkerze an einem Standort im Halbschatten darauf, dass die Pflanzen dennoch genügend Sonnenlicht am Tag erhält.

Je länger die Prachtkerze jeden Tag die Sonne genießen kann, umso üppiger blüht sie. Ein vor Wind geschützter Standort muss sein, da bei stärkerem Wind die filigranen und zum Teil sehr langen Blütenstängel leicht abknicken können.

Boden

Die Prachtkerze ist genügsam und stellt keine hohen Ansprüche an den Boden. Die Prachtkerze gedeiht optimal in nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen, eher trockenen Böden.

  • Boden: sandige oder steinige Böde
  • trocken, luftig und durchlässig
  • kein oder nur wenig Humus

Von Vorteil ist eine Drainageschicht im Pflanzloch. Wenn die Präriekerze im Kübel kultiviert wird, ist eine ausreichend dicke Drainage aus Tonscherben, Lavasplitt oder einem anderen Material, das nicht verrottet, unverzichtbar. Schwere, undurchlässige Böden mit hohem Nährstoffgehalt, viel Humus und einer hohen Feuchtigkeit sind für Oenothera lindheimeri ungeeignet. Insbesondere gegen Staunässe ist die Pflanze empfindlich.

Pflanzen

Die Pflanzzeit für junge Prachtkerzen ist Anfang bis Mitte Mai. So haben die Pflanzen genügend Zeit bis zum ersten Winter ausreichend zu verwurzeln. Perfekt zur Geltung kommen Oenothera lindheimeri, wenn sie in kleinen Gruppen von 3 bis 5 oder mehr Exemplaren gepflanzt werden.

  • das Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief sein, wie der Wurzelballen groß ist
  • eine Drainage im Pflanzloch verhindert Staunässe
  • Substrat mit Sand oder feinem Splitt und etwas Kompost durchmischen
  • der Pflanzabstand kann in Abhängigkeit von der Wuchshöhe etwa 30 bis 60 cm betragen
  • Mulchschicht als Wärmeisolierung nutzen

Prachtkerze mit ihren weiß-rosa Blüten

Ist alles vorbereitet, werden die jungen Stauden mit der gleichen Pflanztiefe wie im Topf ins Pflanzloch gesetzt, die Erde wieder eingefüllt, rundherum angedrückt und gegossen. Eine leichte Mulchschicht aus Kies oder Splitt hält den Boden rund um die Stauden länger warm und fördert das Wachstum. In den ersten Wochen benötigen die Prachtkerzen für eine zügige Verwurzelung eine regelmäßige Wasserversorgung. Wenn die Staude fest verwurzelt ist, reduziert sich der Aufwand für die Pflege.

Gießen

Prachtkerzen kommen mit nicht allzu langen Trockenperioden gut zurecht. Erst, wenn die oberste Erd- oder Substratschicht vollkommen getrocknet ist, muss nachgegossen werden. Wann das Gießen erforderlich ist, verrät eine einfache Fingerprobe. Sind die obersten 2 – 3 Zentimeter des Bodens fühlbar trocken und krümelig, ist es Zeit zum Gießen.

  • Schmetterlingsblumen regelmäßig aber wenig gießen
  • Pflanzen im Kübel bei Hitze öfter gießen
  • Staunässe stets vermeiden
  • Wasser aus Untersetzern sofort ausgießen

Düngen

Präriekerzen kommen in ihrer Heimat gut mit nährstoffarmen Böden zurecht. Daher benötigen im Garten gepflanzte Oenothera lindheimeri in unseren Breiten im Normalfall keine zusätzliche Dünung.

  • falls erforderlich, kann Kompost als Dünger für Pflanzen im Garten verwendet werden
  • Pflanzen im Kübel mit etwas Flüssigdünger im Gießwasser düngen
  • etwa einmal im Monat lieber sparsam als zu viel düngen
  • Schmetterlingsblumen ab August bis zum Frühjahr grundsätzlich nicht mehr düngen

Schneiden

Eine Präriekerze benötigt wenig Pflege. Die nach einem Tag verwelkten Blüten fallen nach kurzer Zeit von selbst ab. Im Laufe der Blütezeit ist kein Schneiden erforderlich. Erst nach dem Ende der Blütezeit bis in den Spätherbst werden die Schmetterlingsblumen für den Winter geschnitten. Dazu wird die gesamte Pflanze bis auf eine Höhe von ca. 8 bis 10 cm über dem Boden zurückgeschnitten.

Wichtig ist, dass für den Rückschnitt ein scharfes Werkzeug verwendet wird. Stumpfe Werkzeuge verletzen die schlanken Blütenstängel zu stark. Zum Schneiden der Prachtkerze ist eine scharfe Gartenschere ideal. Nach dem Rückschnitt bilden sich Überwinterungsknospen, die im nächsten Frühjahr wieder austreiben.

Umtopfen

Wenn Sie Schmetterlingsblumen im Kübel kultivieren benötigen die Pflanzen im 2. Jahr neues Substrat oder einen neuen Kübel.

  • die beste Zeit zum Umtopfen ist Februar bis Mitte März
  • Pflanzen aus der alten Erde herausheben und die Erde aus dem Kübel entfernen
  • das alte Substrat von den Wurzeln soweit es geht vorsichtig entfernen
  • Drainage am Boden des Kübels erneuern
  • Pflanzen in frische Erde wieder einpflanzen und wässern

Prachtkerze wird auch Schmetterlingsblume genannt

Überwintern

Der Rückschnitt im Herbst ist der perfekte Zeitpunkt, um die Präriekerzen auf das Überwintern vorzubereiten. Dazu werden die Stauden mit Laub und Reisig sorgfältig abgedeckt. Die Prachtkerze gilt zwar allgemein als winterhart, dennoch kann es passieren, dass die Pflanzen an ungünstigen Standorten und bei Winternässe den Winter nicht überstehen und erfrieren. Ein Vorteil der Stauden ist jedoch, dass sich selbst aussähen, wenn der Rückschnitt erst spät erfolgt und so im nächsten Frühjahr neue Schmetterlingsblumen und weiteres Zutun im Garten wachsen werden.

Winterquartier in kühlen Räumen

Ein sicheres Winterquartier für die Präriekerze ist ein kühler Kellerraum ohne direkte Sonneneinstrahlung. Um im Haus zu überwintern, müssen die Stauden im Spätherbst ausgegraben und in einen Topf umgepflanzt werden.

  • ideal sind Temperaturen von 5 bis 7 °C
  • die Pflanzen im Winter erst gießen, wenn die Erde fast vollkommen getrocknet ist
  • Staunässe unbedingt vermeiden

Nach der Winterpause im kühlen Keller ist eine Akklimatisierung und Gewöhnung an das Sonnenlicht an einem vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort notwendig. Nach den Eisheiligen können die Gaura lindheimeri Stauden wieder in den Garten eingepflanzt oder im Kübel auf der Terrasse oder Balkon platziert werden.

Überwintern in warmen Räumen

Wenn kein geeigneter, kühler und dunkler Raum zur Verfügung steht, kann auch ein relativ warmer und heller Raum für die Überwinterung der Pflanzen genutzt werden. Im Verlauf des Winters bilden die Stauden dann die sogenannten Geiltriebe, die allerdings schwach und ohne Blütenansätze sind. Die Geiltriebe werden daher im Frühjahr abgeschnitten, bevor die Pflanzen akklimatisiert und wieder ins Freie gestellt werden.

Prachtkerze mag einen sonnigen Standort

Vermehren

Wer bereits eine Prachtkerze in seinem Garten hat, muss keine vorgezogenen Pflanzen kaufen, um die Blütenpracht zu vermehren. Gaura lindheimeri können durch Aussaat oder durch Stecklinge vermehrt werden. Beide Vermehrungsmethoden führen in der Regel problemlos zum Ziel und können auch von unerfahrenen Hobbygärtnern durchgeführt werden.

Durch Aussaat vermehren

Die Aussaat der Prachtkerze erfolgt entweder nach der Blütezeit durch die Pflanze selbst oder kann manuell im Frühjahr nach den Eisheiligen am endgültigen Standort im Garten erfolgen. Die Samen werden im Freien leicht mit Erde bedeckt und regelmäßig mit Wasser besprüht. Gießen ist bis zum Keimen nicht zu empfehlen, da die Samen sonst an die Oberfläche gespült werden können.

Aussaat in Pflanzkästen

  • Aussaat in Töpfen und Pflanzkästen im Herbst
  • Saatgut aussäen und mit einer dünnen Schicht Anzuchterde bedecken.
  • Erde mit Wasser besprühen, nicht gießen, um die Samen nicht auszuschwemmen
  • Töpfe mit Folien oder Glasscheiben abdecken, damit die Erde nicht austrocknet
  • Töpfe und Schalen an einen hellen Platz auf der Fensterbank oder im Gewächshaus stellen
  • wenn die Keimlinge 3 bis 4 cm groß sind, die jungen Pflanzen einzeln in Töpfe pikieren

Durch Stecklinge vermehren

Wer keine vorgezogenen Stauden kaufen möchte, für den ist die Vermehrung mit Stecklingen eine preiswerte Alternative. Dazu werden im Frühjahr 5 bis 10 cm lange Triebe von der Staude abgeschnitten und in kleine Töpfe oder Frühbeetkästen gepflanzt. Die Pflanzerde sollte durchlässig sein. Eine über die Töpfe gestülpte, transparente Tüte schützt vor dem Austrocknen.

Auch hierbei darf eine regelmäßige Lüftung nicht vergessen werden. Wenn die Stecklinge kräftig ausgetrieben haben, können sie, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, an einem sonnigen Platz im Garten oder im Kübel ausgepflanzt werden.

Prachtkerze mit filigraner zart-rosa Blüte

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

An trockenen und sonnigen Standorten sind Prachtkerzen nur wenig anfällig für Krankheiten. In schattigen Bereichen mit feuchten Böden oder bei Staunässe faulen die Wurzeln der Staude allerdings schnell ab. An Standorten mit ungünstigen Bedingungen werden die Pflanzen zudem immer wieder von Blattläusen befallen.

Ebenso können Schnecken an feuchten Standorten zur Plage werden. Da die Pflanze nicht giftig ist und Schädlinge selbst nicht bekämpfen kann, muss ihr mit geeigneten Maßnahmen geholfen werden.

Maßnahmen bei einem Schädlingsbefall

Ein Befall durch Blattläuse ist leicht an verkümmerten Trieben und dem sogenannten Honigtau, einem klebrigen Belag auf der Prachtkerze, erkennbar. Bei Blattläusen haben sich bekannte Küchenkräuter und Hausmittel zum Sprühen als Abwehrmaßnahmen bewährt.

  • Salbei, Thymian, Lavendel oder Bohnenkraut zwischen die Stauden stellen oder pflanzen
  • Pflanzen mit Brennnessel- und Schachtelhalmtee besprühen und gießen

Die Kräuter wirken indirekt durch ihre Anziehungskraft für Nützlinge. Salbei, Thymian und Lavendel locken die natürlichen Fressfeinde der Blattläuse, Florfliegen und Marienkäfer, an und befreien die Schmetterlingsblumen dadurch dauerhaft von den Schädlingen.

Prachtkerze mit ihren dünnen, grünen Blättern

Maßnahmen bei Schneckenbefall

Wird eine Präriekerze von Schnecken heimgesucht, kann ein Umpflanzen der Präriekerzen an einen sonnigeren und trockenen Standort für Abhilfe sorgen. Schnecken, vor allem Nacktschnecken meiden die Sonne. Sie lieben feucht-kühle und schattige Bereiche im Garten.

Falls eine Standortveränderung nicht möglich ist, helfen Schneckenfallen oder Schneckenkorn zuverlässig vor einem weiteren Befall. Ebenfalls bewährt hat sich dicht um die Pflanze herum ausgestreuter Kaffeesatz. Die nach dem Trocknen sehr harten und spitzen Kaffeekrümel sind für Schnecken unangenehm und werden daher gemieden.

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