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Prärielilie, Camassia – Sorten, Pflege und Vermehren

Prärielilie, Camassia im Gartenbeet
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Blütenfarbe
violett, weiss, blau
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig
Blütezeit
April, Mai, Juni
Wuchsform
aufrecht, Staude
Höhe
bis zu 120 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer, sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Spargelgewächse, Asparagaceae
Pflanzenarten
Zwiebelpflanzen, Steingartenpflanzen
Gartenstil
Steingarten, Kiesgarten

Prärielilien sind filigrane Schönheiten, die im Spätfrühling den Garten mit ihrer leuchtenden, sternenförmigen Blüte schmücken. Kaum ein Betrachter kann sich dem Anblick dieser aparten Stauden entziehen. Die Zwiebelgewächse sind mehrjährig und es ist nur wenig Aufwand notwendig, um Prärielilien im Zierbeet oder im Kübel zu kultivieren. Anfänger und passionierte Hobbygärtner dürften gleichermaßen ihre Freude an dem robusten und widerstandsfähigen Spargelgewächs haben.

Video-Tipp

Standort

Der richtige Standort für Prärielilien

Für die Ureinwohner Amerikas war die Pflanze mit ihren schwertartigen Blättern und den Sternblüten eine wertvolle Nahrungsquelle. Die Zwiebel wurde ausgegraben und zu einer Vielzahl kulinarischer Gerichte verarbeitet. In unseren Breitengraden ist das Gewächs aus der Unterfamilie der Agavengewächse eine aparte Zierpflanze und landet eher weniger auf den Teller der passionierten Hobbygärtner.

In Amerika ist der Frühlingsblüher auf feuchten Wiesen anzutreffen. Im heimischen Garten ziert es mit Vorliebe Stein- und Präriegärten. Folgende Eigenschaften sollte der Platz aufweisen, um die Bedürfnisse der bis zu 120 cm hoch wachsenden Zwiebelstauden zu erfüllen.

  • sonnig bis absonnig
  • warm
  • vor Zugluft geschützt

Prärielilie ist ein Zwiebelgewächs

Pflege

Ungefähr sechs Arten der Agavengewächse sind bekannt. Die Pflanzen unterscheiden sich in der Wuchshöhe, Blütenfarbe und Standort. Sonnenliebend sind alle Prärielilien. Während Camassia leichtlinii ssp. suksdorfii ‚Caerulea‘ beispielsweise mit lichtem Halbschatten zurechtkommt, bevorzugt Camassia quamash einen sonnigen Platz.

Zu den bevorzugten Pflanzennachbarn gehören Palmlilien, Glockenblumen und Pampasgras. Ihrer Kreativität wird mit den nordamerikanischen Stauden kaum Grenzen gesetzt. Neben der Einfassung von Wegrändern schmückt die Prärielilie auch Balkone und Terrassen. Der Mindestabstand zwischen den einzelnen Gewächsen im Beet beträgt ungefähr 25 – 30 cm.

Substrat

Der triviale Name „Prärielilie“ wird oft falsch interpretiert. Die Pflanzen fühlen sich an warmen, sonnigen Plätzen im Garten wohl, können aber mit einem stark sandhaltigen und trockenen Boden nichts anfangen. Das Substrat sollte durchlässig und feucht sein. Diese Anforderungen stellt die Staude im Beet ebenso wie die Prärielilie im Kübel.

  • humusreich
  • lehmhaltig
  • ein geringer Sandgehalt sollte vorhanden sein

Neigt der Boden im Garten potenziell zu einer Verdichtung, so lässt sich dieses Problem durch das Untermischen kleiner Kieselsteine beheben. Der Vorteil: Das regelmäßige Mulchen des Beets entfällt. Die Kiesel sollten nur einen geringen Durchmesser besitzen, sodass sie die Pflege im Garten nicht beeinträchtigen. Mit geringem Aufwand lässt sich das Substrat für Agavengewächse im Gefäß vorbereiten. Dafür verwendet man Blumenerde aus dem Handel und vermischt dieses mit geringen Mengen Sand, Humus und Lehm.

Gießen

Die Spargelgewächse aus Nordamerika sind mehrjährig, haben jedoch eine Besonderheit: Kurz nach der Blütezeit fangen die Blätter an zu verwelken, im Spätsommer zieht sich die Pflanze endgültig in die Zwiebel zurück. Nur die unterirdische Zwiebel überdauert und treibt im warmen Frühjahr neu aus. Nach diesem Zyklus richtet sich die Pflege der Prärielilien. Die Pflanze braucht ein feuchtes Substrat. Das fördert die Widerstandsfähigkeit und die Ausbildung der Blüten.

  • nach dem Abtrocknen der obersten Erdschicht wird nachgegossen
  • die Zwiebelpflanze darf nicht komplett austrocknen
  • mit geringen Mengen Kalk kommt die Staude zurecht
  • Staunässe vermeiden

Prärielilie mit seinen sternenförmigen, filigranen Blüten

Mit einem simplen Trick kann man die Wasserverdunstung im Sommer auf ein Minimum reduzieren: Gießen Sie in den frühen Morgen- und Abendstunden. Das Abdecken mit Rindenmulch, wie es häufig empfohlen wird, ist für Prärielilien geeignet. Das Material wirkt in Prärie- und Steinbeeten aber deplatziert.

Viele Zwiebelgewächse reagieren empfindlich auf „nasse Füße“. Die Pflanzen aus Nordamerika bilden hier keine Ausnahme. Sind die Stauden über einen längeren Zeitraum hinweg stehender Nässe ausgesetzt, kann dies den Befall mit Schlauchpilzen fördern. Diese sind die Ursache für die von Gärtnern gefürchtete Wurzelfäule. Mit einem lockeren Boden und dem richtigen Gießen lässt sich diese Krankheit verhindern.

Düngen

Prärielilien sind genügsame Pflanzen, die mit einem hohen Nährstoffgehalt im Boden nur bedingt etwas anfangen können. Wird der Boden vor der Pflanzung mit einem scharfen biologischen Dünger aufbereitet, wie beispielsweise mit Mist, können die Zwiebeln erheblichen Schaden erleiden. Diese Maßnahme sollte man sich für den Herbst vorbehalten, wenn die brachliegende Beetfläche für das nächste Gartenjahr vorbereitet wird.

Das Gewächs gibt sich mit weniger Nährstoffen zufrieden. Die Versorgung mit geringen Mengen Kompost im Frühjahr bzw. Spätsommer genügt den Stauden. Alternativ können Sie in der Hauptvegetationszeit auf einen Flüssig- oder Langzeitdünger zurückgreifen. Diese Produkte sind auch für Kübelpflanzen geeignet.

Pflanzung

Um die Prärielilie gekonnt in Szene zu setzen, ist nur ein geringer Aufwand notwendig. Ein Steinbeet ist für die wärme- und sonnenverwöhnte Pflanze optimal. Werden diese Anforderungen erfüllt, so lässt sich die mehrjährige Staude fast überall im Garten kultivieren. Winterhart und genügsam gibt sie sich auch mit einem großen Kübel zufrieden. Zwiebelpflanzen können von April bis September jederzeit gesetzt werden.

Prärielilie ist eine robuste und widerstandsfähige Pflanze

Im Spätsommer bzw. Frühherbst gepflanzte Knollen haben jedoch einen entscheidenden Vorteil gegenüber früher ausgebrachten Zwiebelpflanzen: Die Stauden treiben erst im Frühjahr aus und verbrauchen ihre Energie nicht für das Wachstum und die gleichzeitige Vorbereitung für den nahenden Winter.

  • die Knollen der Prärielilie werden in einer Tiefe von ungefähr 8 – 10 cm gesetzt
  • geben Sie eine Handvoll Humus mit in das vorbereitete Pflanzloch
  • kräftig angießen, Staunässe dabei vermeiden
  • das Substrat darf im Sommer nicht austrocknen

Kübelpflanzen sind anspruchsvoller als ihre Verwandten im Garten. Ein häufig gemachter Fehler, der zum Tod von Stauden im Topf führt, ist das falsche Gießen. Im Gefäß ist die Prärielilie nicht in der Lage, an warmen Sommertagen die wertvolle Feuchtigkeit aus tiefer liegenden Erdschichten aufzunehmen. Stehende Nässe im Übertopf setzt der nordamerikanischen Staude ebenfalls zu und kann zum Tod der Zierpflanze führen. Eine Drainage am Kübelboden trägt dazu bei, dass die Zwiebelknolle Staunässe nicht direkt ausgesetzt ist.

  • nicht saugfähiges Material, wie Lavasplitt bzw. Tonscherben, am Topfboden auslegen
  • die Schicht sollte ungefähr 3 bis 5 cm hoch sein
  • darüber wird eine 5 cm dicke Lage Substrat ausgebracht
  • die Pflanzenknolle sollte keinen Kontakt zur Drainageschicht haben

Ein hoher, stabiler Kübel hat sich bei der Prärielilie bewährt. Dadurch kann sich die krautige Staude im Spätsommer ungestört ins Erdreich zurückziehen und neue Kraft für das warme Frühjahr sammeln. Ein Umtopfen ist nicht notwendig. Ältere Gewächse neigen zu einer starken Bildung von Tochterzwiebeln, die alle 2 bis 3 Jahre entfernt werden sollten.

Schneiden

Die robuste Prärielilie verbringt viele Monate im Erdreich, ehe die warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr sie zur Bildung neuer Triebe und Blätter anregen. Ein Rückschnitt ist bei diesem Gewächs nur bei verwelkten Pflanzenteilen notwendig. Die Blütenstände können sofort entfernt werden. Das Laub sollten Sie erst im Spätherbst schneiden. Über die Blätter sammelt die Pflanze Kraft für die kalte Jahreszeit und den Neuaustrieb.

Wird es zu früh entfernt, fehlen der Staude diese Energiereserven. Ähnliches gilt für die Unart, das Laub aus ästhetischen Gründen zusammenzubinden. Verzichten Sie auf diese Maßnahme. Reinigen Sie vor und nach der Arbeit das verwendete Werkzeug. Damit minimieren Sie das Risiko einer Übertragung von Schädlingen und Krankheitserregern.

Überwintern

Prärielilien sind bedingt winterhart. Mit einstelligen Minustemperaturen kommen die Zwiebelpflanzen zurecht. Bei Kahlfrost und extremer Kälte besteht die Gefahr, dass die unterirdischen Teile der Staude komplett erfrieren.

Folgende Tipps haben sich zur Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit bewährt:

  • Knollen so tief wie möglich in das Erdreich einsetzen
  • im Herbst eine dicke Schicht organischen Materials ausbringen
  • Rindenmulch, Reisig, Kompost und welkes Laub hat sich bewährt
  • zusätzlich wärmt ein spezielles Vlies den Boden
  • Kübelpflanzen in einen hellen, frostsicheren Raum umsiedeln

Wenn Sie komplett auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie die Zwiebelknollen der Prärielilie im Frühherbst ausgraben und bis zum Frühjahr an einen kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Gegossen und gedüngt wird im Winter nicht. Die Pflanze befindet sich in der Ruhephase und kann weder mit Wasser noch mit Nährstoffen etwas anfangen.

Vermehren

Camassia vermehren

Zwiebelpflanzen haben einen entscheidenden Vorteil: Fühlen sich die Gewächse am Pflanzort wohl, vermehren sie sich durch Tochterzwiebel buchstäblich von selbst. Die kleinen Knollen hängen an der Mutterzwiebel und lassen sich leicht von dieser ablösen. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme liegt in der Hauptvegetationszeit.

Prärielilie, Camassia mit geschlossenen Blütenknospen

Hier sollten Sie beachten, dass Prärielilien während der Blüte anfällig und geschwächt sind. Optimal, wenn Sie die Vermehrung vor bzw. unmittelbar nach der Blütezeit vornehmen. Wahlweise können die kleinen Zwiebelknollen im Beet oder im Kübel gepflanzt werden.

  • Beet von Unkraut und alten Pflanzenteilen befreien
  • die Knollen in einer Tiefe von ungefähr 8 cm einsetzen
  • Angießen und gleichmäßig feucht halten
  • alternativ ein hohes Gefäß nehmen
  • Substrat vorbereiten und Zwiebeln einsetzen
  • das Erdreich darf nicht austrocknen

Weitere Schritte sind nicht notwendig. Abhängig vom Zeitpunkt der Vermehrung zeigen sich die ersten grünen Triebspitzen schon nach wenigen Wochen. Im Winter ist es sinnvoll, die jungen Pflanzen vor Frost und Minustemperaturen zu schützen.

Anzucht von Samen

Die nordamerikanischen Stauden sind mehrjährig und robust. In der Regel braucht es nur wenig menschlichen Ansporn, damit sich die Pflanzen durch Aussaat selbst vermehren. Das Gegenteil ist häufig der Fall. Um die Prärielilien an der Ausbildung der Kapselfrüchte zu hindern, sollten die verwelkten Blüten rechtzeitig entfernt werden. Selbst in gut sortierten Gartenfachgeschäften ist es schwierig, Saatgut der Prärielilie zu kaufen.

Die Pflanzen werden fast ausschließlich als Zwiebeln bzw. komplette Stauden angeboten. Einfacher ist die Ernte von schon vorhandenen Stauden. Die Samen der Agavengewächse müssen eine Kältephase durchlaufen. Zur Durchführung der Stratifizierung gibt es zwei verschiedene Wege.

  • im Herbst das Saatgut direkt im vorbereiteten Beet aussäen
  • die Fläche mit Reisig abdecken
  • alternativ die Samen für ca. 6 Wochen im Kühlschrank aufbewahren
  • im Frühjahr in einen Topf einsetzen

Beide Varianten bringen verschiedene Vorteile mit sich. Pflanzen, die im Garten keimen, sind widerstandsfähiger und können sich gegen die direkte Sonneneinstrahlung und kühle Temperaturen besser behaupten. Gewächse im Kübel sind vor Schnecken und wucherndem Unkraut geschützt. Sie als Gärtner können schneller auf Veränderungen und Schädlinge reagieren. Die Keimrate ist hoch, jedoch können 3 bis 4 Jahre vergehen, ehe die durch Aussaat gezogenen Prärielilien ihre sternförmigen Blüten zeigen.

Krankheiten

Schädlinge und Krankheiten erkennen

Das Gewächs, welches im späten Frühjahr seine imposante Blütenpracht ausbildet, zeigt sich robust gegenüber schadhaften Insekten und Pilzerregern. Hungrige Schnecken können vereinzelt an dem schwertförmigen Laub knabbern. Die schleimigen Zeitgenossen stellen aber keine nennenswerte Gefahr für den Bestand der Prärielilie dar.

Verfärbungen an den Blättern, vorzeitig welkende Triebe und das Ausbleiben der Blüte sind in vielen Fällen auf einen Pflegefehler zurückzuführen. Die Pflanzen brauchen viel Sonnenlicht und einen feuchten Boden, um optimal zu wachsen. Gelblich verfärbte Blätter können ein Hinweis auf eine Über- bzw. Unterversorgung mit Nährstoffen sein.

Dringt ein auffälliger Geruch aus dem Boden, der entfernt an Schimmel erinnert, ist dies ein sicheres Anzeichen für Wurzelfäule. Diese Krankheit wird durch Schlauchpilze hervorgerufen, die sich bevorzugt in einem nassen Erdreich wohlfühlen. Die Erreger greifen die Wurzeln bzw. die Knolle der Prärielilie an und zersetzen diese langsam von innen heraus. Im Anfangsstadium kann man die Pflanze noch retten, indem man sie in frisches, trockenes Substrat umsetzt. Fungizide und andere Hausmittel wirken bei Wurzelfäule nicht. Um der Krankheit vorzubeugen, ist es ratsam, die Prärielilien keiner Staunässe auszusetzen.

Prärielilie wächst maximal 120 Zentimeter hoch

Sorten

Im gut sortierten Fachhandel kann man verschiedene Sorten der Prärielilie kaufen. Diese unterscheiden sich kaum in den Pflegeanforderungen und ergeben in Kombination miteinander ein farbenprächtiges Bild im naturnahen Garten. Die Auswahl ist groß und neben den klassischen Sorten sind zahlreiche Hybridformen erhältlich. Zu den beliebtesten Prärielilien gehören die Folgenden.

Camassia cusickii

  • besticht durch Weiß bis cremefarbene Blüten

Camassia leichtlinii

  • besitzt eine violettfarbene Blütenpracht

Camassia quamash

  • fällt durch das intensive Blau ihrer Blüten auf
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