Japanische Säulenkirsche, Prunus serrulata ‚Amanogawa‘: Pflege
- Blütenfarbe
- rosa
- Standort
- Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- April, Mai
- Wuchsform
- aufrecht, mehrjährig
- Höhe
- bis zu 5m hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, mäßig feucht
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Rosengewächse, Rosaceae
- Pflanzenarten
- Blütenbäume, Parkbäume, Zierpflanzen
- Gartenstil
- Japangarten, Parkanlage, Vorgarten, Ziergarten
Die Japanische Blütenkirsche (bot. Prunus serrulata) ist in Japan ein Nationalheiligtum: Ihre herrlichen rosafarbenen Blüten ziehen alljährlich unzählige Besucher zum Hanami-Fest, dem Kirschblütenfest, an. Tatsächlich ist die Zierkirsche auch außerhalb Japans weit verbreitet und schmückt zahlreiche Gärten, Parks und Alleen. Die wegen ihrer schmalen Wuchsform auch als Säulenkirsche bezeichnete Sorte ‚Amanogawa‘ blüht ebenso prächtig wie die Art, braucht aber weniger Platz und eignet sich daher auch für Vorgärten oder kleine Gärten.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Säulenkirsche zählt mittlerweile zu den beliebtesten Gartenbäumen. Damit sie jedes Jahr aufs Neue ihre Blütenpracht zeigt, braucht sie viel Sonne. Von ihrer schönsten Seite zeigt sich die Sorte daher an einem vollsonnigen und luftigen, aber keinesfalls zugigen Standort. Grundsätzlich fühlt sich ‚Amanogawa‘ auch im Halbschatten wohl, sollte dort aber zumindest den ganzen Vormittag oder Nachmittag in der direkten Sonne stehen. Ist der gewählte Platz dem Baum zu dunkel, bildet er nur wenig Blüten aus.
Hinweis:
Auch wenn die Sorte wegen ihrer schmalen Form als gut geeignet für den Vorgarten beschrieben wird, sollten Sie die Wuchshöhe nicht ganz aus den Augen verlieren: Säulenkirschen können bis zu fünf Meter hoch werden und daher in sehr kleinen Vorgärten schnell allzu mächtig wirken.
Boden
Wie alle Zierkirschen ist auch die Säulenkirsche sehr robust und im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit recht anspruchslos: ‚Amanogawa‘ gedeiht sowohl auf trockenen als auch auf nassen Böden. Ob Sand- oder schwerer Humusboden, Blütenkirschen wachsen im Grunde überall. Am wohlsten fühlt sie sich jedoch auf einem Untergrund, der die folgenden Merkmale aufweist:
- nährstoffreich, humos
- locker, gut durchlässig
- tiefgründig
- kalkhaltig
Wichtig ist vor allem ein tiefgründig lockerer, nicht allzu stark verdichteter Boden. In diesem wurzeln die in die Tiefe wachsenden Wurzeln schneller ein, im Gegensatz zu einem schweren Untergrund: Hier breitet sich das Wurzelsystem des Tiefwurzlers in der Fläche aus und benötigt daher erheblich mehr Zeit zum Einwurzeln.
Pflanzung
Damit die Japanische Säulenkirsche ‚Amanogawa‘ gesund wächst und viele Jahre lang üppig blüht, sollten Sie schon bei der Pflanzung die richtigen Weichen dafür stellen.
Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit für die Säulenkirsche ist – ebenso wie für fast alle Gehölze – der zeitige Herbst, wenn die Temperaturen mild sind, Luft und Boden eher feucht und der Winter mit seinen manchmal frostigen Temperaturen noch etwas entfernt. Damit es nicht zu Trockenschäden kommt, sollten Sie den Baum nicht während einer Hitzeperiode in den Garten pflanzen. Alternativ ist die Pflanzung auch im Frühjahr möglich, möglichst noch vor der Blütezeit.
Pflanzabstand
Bei der Pflanzung empfehlen Züchter, einen Mindestabstand von 60 bis 80 Zentimetern zu benachbarten Anpflanzungen oder einer Mauer bzw. Wand einzuhalten. Zwar weist die Säulenkirsche einen sehr schmalen Wuchs auf, kann aber mit den Jahren trotzdem etwa anderthalb bis zwei Meter breit werden – zumal sich die Krone im Alter auflockert und dann geringfügig breiter wird.
Tipp:
Am besten kommt diese Blütenkirschen-Sorte als Solitär zu Geltung, beispielsweise auf einer Rasenfläche. Sie können die Säulenkirsche aber auch als Bestandteil einer lockeren Sichtschutz- bzw. Windschutzhecke verwenden und entsprechend enger setzen.
Pflanzen
- Zierkirsche mit Wurzelballen in mit Wasser gefüllten Eimer stellen
- Wurzeln mit Feuchtigkeit vollsaugen lassen
- großzügiges Pflanzloch ausheben (doppelt so groß und tief wie Wurzelballen)
- Pflanzlochboden und -wände auflockern
- Aushub mit Kompost vermischen
- schweren Boden mit Sand verbessern
- Wurzelballen einsetzen
- Erde einfüllen
- leicht festtreten, gut mit Wasser einschlämmen
Achten Sie in den folgenden Wochen darauf, dass der Boden nicht austrocknet: Eine gute Wasserversorgung während dieser Zeit sorgt dafür, dass der Baum schneller anwächst. Allerdings darf der Untergrund nicht dauerhaft nass sein, denn Staunässe führt wiederum zu Fäulnis und anderen Krankheiten.
Tipp:
Wenn Sie kein Bäumchen, sondern einen bereits größeren Baum erworben haben, sollten Sie diesen bei der Einpflanzung mit einem Stützpfahl stabilisieren. Graben Sie den Pfahl zusammen mit der Zierkirsche ein, Sie können ihn jedoch nach einigen Monaten – wenn der Kirschbaum fest eingewurzelt ist – wieder entfernen.
Quelle: Shigen-net, Amanogawa S251 2, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 4.0
Kübelkultur
Grundsätzlich lässt sich die schmale Form von Prunus serrulata auch in einem ausreichend großen Pflanzgefäß kultivieren, allerdings wird das anfangs eher niedrige Gehölz innerhalb weniger Jahre zu einem zwar schlanken, aber dennoch bis zu fünf Meter hohen Baum. Wenn Sie ‚Amanogawa‘ also als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse halten möchten, müssen Sie sie entweder regelmäßig beschneiden – oder nach einigen Jahren doch in den Garten auspflanzen. Aus Frostschutzgründen ist eine Kübelkultur unnötig, da die Sorte vollkommen frosthart ist. Wer dennoch nicht auf einen Säulenkirschbaum auf dem Balkon verzichten möchte, achten möglichst auf diese Grundsätze:
- großer, hoher Pflanztopf mit mindestens 40 Litern Inhalt
- Gefäß aus schwerem Material, damit es nicht umkippt
- nährstoffreiches Substrat auf Humusbasis
- auch mit Torf vermischte Gartenerde gut geeignet
- regelmäßig gießen und düngen
- Gehölz- oder Grünpflanzendünger nutzen
- frostfrei, aber kühl überwintern
- alle drei bis fünf Jahre umtopfen
Tipp:
Wenn Sie nicht auf Kirschblüten auf dem Balkon verzichten möchten, so empfiehlt sich die Zwergkirsche (bot. Prunus kurilensis ‚Brillant‘) für eine unkomplizierte Kübelhaltung. Dieses strauchartig wachsende Gehölz wird lediglich 100 bis 120 Zentimeter hoch und ist auch als Hochstämmchen erhältlich.
Pflege
Einmal an einen passenden Standort im Garten ausgepflanzt, brauchen Sie sich um das Bäumchen nicht mehr allzu sehr zu kümmern. Lediglich in Kübeln gehaltene Exemplare sollten regelmäßig gewässert und gedüngt werden – das Substrat darf nicht austrocknen, zudem sind die Pflanzen auf eine regelmäßige Nährstoffversorgung angewiesen.
Gießen
Prunus serrulata bevorzugt grundsätzlich einen eher feuchten (aber auf keinen Fall nassen!) Untergrund, weshalb Sie vor allem während der trockenen Sommermonate von Zeit zu Zeit zur Gießkanne bzw. zum Wasserschlauch greifen sollten. Hängende Blätter weisen während dieser Zeit deutlich auf einen Wassermangel hin. Kübelexemplare hingegen wässern Sie erst, wenn die oberste Substratschicht bereits abgetrocknet ist. Ansonsten gilt es, beim Gießen die folgenden Regeln zu beherzigen:
- möglichst früh morgens gießen
- bei Bedarf auch abends
- mit Leitungs- oder Regenwasser
- kein kaltes Wasser
- nur von unten gießen, niemals über Blätter und Blüten
- im Winter nur bei frostfreier Witterung gießen
Tipp:
Damit die Feuchtigkeit länger im Boden verbleibt – und Sie entsprechend weniger wässern müssen – können Sie ‚Amanogawa‘ auch mulchen. Hierfür eignet sich Rindenmulch.
Quelle: Shigen-net, Amanogawa S247 13, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 4.0
Düngen
Eine regelmäßige Düngung ausgepflanzter Säulenkirschen ist im Grunde nicht notwendig, sofern der Boden von vornherein nährstoffreich ist. Vor der Blüte können Sie jedoch mit einer großzügigen Schaufel Kompost für eine Extra-Portion Nährstoffe sorgen, damit die rosafarbene Pracht umso schöner ausfällt. Bei Bedarf kann zwischen Mitte und Ende Juni eine weitere Portion des organischen Düngers gegeben werden.
Sollten Sie hingegen mineralische Dünger verwenden, so sollten diese möglichst wenig Stickstoff enthalten: Stickstoff (erkennbar an dem chemischen Zeichen N) fördert das Triebwachstum, hemmt aber die Blüte. Sehr viel Stickstoff ist auch in manchen organischen Düngern wie etwa Hornspänen oder Hornmehl enthalten, die sich daher für eine Versorgung der Blütenkirsche nicht eignen. Zur Vorbereitung auf die Winterruhe empfiehlt sich ein kaliumhaltiger Dünger, der die Triebe stärkt und abhärtet.
Tipp:
Bevor Sie zu mineralischen Düngemitteln greifen, empfiehlt sich eine Bodenanalyse. Diese wird in einem spezialisierten Labor durchgeführt und verschafft Klarheit über tatsächlich im Boden fehlende Nährstoffe.
Schneiden
Grundsätzlich ist die Säulenkirschen-Sorte ‚Amanogawa‘ sehr schnittverträglich, allerdings sollten Sie nicht versuchen, den Baum durch einen häufigen Rückschnitt klein zu halten – dies schadet der natürlichen Wuchsform und führt dazu, dass verstärkt Triebe an unerwünschten Stellen sprießen. Stattdessen schneiden Sie Prunus serrulata so, wie es der natürlichen schmalen Wuchsform entspricht. Der passende Zeitpunkt für diese Maßnahme hängt davon ab, was und wie viel zurückgeschnitten werden muss.
Frühjahrsschnitt
Im Frühjahr, noch vor der Blüte, ist der richtige Zeitpunkt zum Auslichten der Krone, damit neue Triebe ausreichend Platz zum Wachsen haben. Entfernen Sie daher
- zu dicht wachsende Triebe
- entgegen der Wuchsrichtung wachsende Triebe
- kranke und abgestorbene Äste und Zweige
- wildwachsende Triebe aus der Unterlage
Grundsätzlich kann dieser Schnitt auch im Herbst durchgeführt werden.
Sommerschnitt
Im Juni kann bei Bedarf ein weiterer Schnitt erfolgen, um die Form des Baumes zu erhalten.
Vermehren
Grundsätzlich ist eine Vermehrung über Stecklinge zwar möglich, hat aber nicht immer den gewünschten Erfolg. Auch die in Baumschulen erhältlichen Säulenkirschen sind in der Regel veredelt, wobei die Sorte auf den Wurzelstock einer Wildart gepfropft wird. Des Weiteren können Sie die in den Früchten enthaltenen Samen zum Aussäen verwenden, wobei hier die Nachkommen nicht sortenrein sind – Sämlinge besitzen oft überraschende Eigenschaften, so kann etwa der gewünschte säulenförmige Wuchs verschwinden.
Überwintern
Spezielle Maßnahmen zur Überwinterung der ‚Amanogawa‘ sind nicht notwendig, da die Art ebenso wie die Sorte absolut frosthart ist. Lediglich in Kübeln gehaltene Exemplare benötigen einen Winterschutz, da aufgrund der geringen Erdmenge sonst ein Durchfrieren des Wurzelballens droht. Überwintern Sie Kübelpflanzen daher entweder frostfrei oder schützen Sie sie wie folgt:
- Pflanzgefäß auf isolierende, dicke Unterlage aus Holz oder Styropor stellen
- Kübel mit Gartenvlies o. ä. umwickeln
- Kübel dicht an Hauswand rücken
- Substratoberfläche dick mit Reisig, Laub oder Mulch bedecken
Krankheiten und Schädlinge
Stimmen Standort und Pflege, treten Krankheiten und Schädlinge eher selten auf. Typisch für viele Zierkirschen – und damit auch für die Säulenkirsche – ist die Monilia-Spitzendürre. Die Pilzkrankheit tritt hauptsächlich auf nassen Böden auf und ist durch absterbende Triebspitzen gekennzeichnet. In den meisten Fällen zeigen sich die vertrocknenden Spitzen der Triebe nach der Blüte, können aber auch zu anderen Zeiten auftreten. Im Falle einer Infektion schneiden Sie die befallenen Stellen so weit ins gesunde Holz zurück, bis dieses im Inneren wieder hell gefärbt ist. Da die Pilzsporen im Laub überwintern und das Gehölz im kommenden Jahr erneut befallen kann, sollten abgefallene Blätter im Herbst aufgesammelt und mit dem Hausmüll entfernt werden.
Giftigkeit
Wie bei allen Blütenkirschen sind auch die Früchte der Sorte ‚Amanogawa‘ zwar nicht giftig, allerdings auch nicht besonders schmackhaft. Rund um den großen Kern befindet sich nur wenig Fruchtfleisch, das eher sauer schmeckt. Für Vögel jedoch ist die Zierkirsche ein wertvolles Nahrungsquelle.