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Nelkenkirsche, Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘: Pflege-Infos

Nelkenkirsche (Prunus serrulata 'Royal Burgundy')
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Blütenfarbe
rosa
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
April, Mai
Wuchsform
aufrecht
Höhe
bis zu 7m hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Rosengewächse, Rosaceae
Pflanzenarten
Blütensträucher, Kleinbäume, Parkbäume, Ziergehölze
Gartenstil
Japangarten, Parkanlage

Die japanische Nelkenkirsche Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘ findet auch hierzulande mehr und mehr Liebhaber. Kein Wunder, entwickelt sie sich in der Regel doch zu einem farbenprächtigen und imposanten Blickfang im Garten. Damit das allerdings auch wirklich klappt, müssen der Standort und die Pflege stimmen. Dabei spielt vor allem das regelmäßige Schneiden eine große Rolle. Insgesamt aber handelt es sich um eine relativ anspruchslose Kirsche, die trotz ihrer Pracht nur einen relativ geringen Pflegeaufwand erfordert.

Video-Tipp

Standort

Nelkenkirsche (Prunus serrulata 'Royal Burgundy')
Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘ macht sich an Alleen und in Parks besonders gut.
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘ kz3, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die ‚Royal Burgundy‘ mag es im Frühjahr und im Sommer sehr warm. Sie benötigt darüber hinaus viel Licht, um ihre volle Pracht entfalten zu können. Ein möglichst sonniger Standort ist deshalb Pflicht. Zur Not kommt die Nelkenkirsche allerdings auch mit Halbschatten einigermaßen gut zurecht, auch wenn es dann zu einer etwas bescheideneren Blüte kommen kann. Wichtig ist darüber hinaus, dass der Standort windgeschützt ist.

Hinweis:

„Sonnig“ meint in diesem Zusammenhang, dass die Pflanze rund sechs Stunden Sonne am Tag bekommt. Unter „Halbschatten“ versteht man eine Sonnenzeit von mindestens drei bis höchstens sechs Stunden.

Boden

Prunus Serrulata ‚Royal Burgundy‘ ist eine erstaunlich genügsame Pflanze und stellt daher auch keinen großen Ansprüche an den Boden. Bevorzugt werden lockere, gut durchlässige Böden, in die der Tiefwurzler leicht ein- und vordringen kann. Gerne darf der Boden einen hohen Sandanteil haben. Lehmanteile stellen allerdings auch kein Problem dar. Der Nährstoffgehalt sollte dem des herkömmlichen Gartenbodens entsprechen.

Eine neutrale bis eher alkalische Qualität des Bodens befördert die Ausprägung der Blüten. Anders ausgedrückt: Diese Zierkirsche kann praktisch in jeden Gartenboden gepflanzt werden. Eine vorherige Anreicherung ist nicht nötig. Auch auf das Anlegen einer Drainage kann verzichtet werden.

Pflanzung

Spaten
Beim Pflanzen der Säulenkirsche ist der richtige Zeitpunkt entscheidend.

Idealerweise pflanzt man Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘ im Frühherbst. In Frage kommt hier vor allem ein Zeitraum von Ende September bis etwa Mitte Oktober. Wichtig ist, dass der erste Bodenfrost noch einige Wochen auf sich warten lässt. Die Kirsche ist zwar grundsätzlich winterhart, jedoch ist sie auch relativ empfindlich, solange ihre Wurzel nicht fest im Boden verankert sind. Beim Pflanzen geht man wie folgt vor:

  • Pflanzloch (doppelt so groß wie Wurzelballen) mit Spaten ausheben
  • Boden des Pflanzlochs relativ tief mit Spaten auflockern
  • Wurzelballen in Loch setzen, dabei auf geraden Stamm achten
  • mit zuvor entnommener Erde auffüllen
  • lockeres Erdreich um Stamm gut festtreten
  • üppig angießen bis Boden richtig nass

Die frisch gepflanzte Nelkenkirsche wird erst dann fest im Boden stehen, wenn sie einigermaßen angewurzelt ist. Bis das der Fall ist, dauert es ein paar Wochen. In dieser Zeit besteht die große Gefahr, dass die Pflanze umknickt und dabei der Anwurzelungsprozess gestört wird. Deshalb ist es von besonderer Bedeutung, sie zu stabilisieren. Das geht so:

  • direkt nach Pflanzung dünnen Holzpflock ca. 5 cm entfernt vom Stamm vorsichtig in Boden stecken
  • Pflock sollte festen Stand und mindestens die Größe der Pflanze haben
  • Stamm mit Bast oder Schnur locker an Pflock anbinden
  • an mindestens zwei, besser drei Stellen anbinden

Tipp:

Gerade in den ersten Wochen sollte die Stabilität mehrmals kontrolliert und gegebenenfalls eine weitere Anbindung angebracht werden. In der Regel kann man den Pflock dann spätestens im Frühjahr entfernen.

Nelkenkirsche (Prunus serrulata 'Royal Burgundy')
Jüngere Exemplare benötigen häufig eine Stütze und unter Umständen auch einen Schutz vor Wildverbiss.
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘ kz4, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Pflege-Infos

Wie bereits angedeutet benötigt die Nelkenkirsche ‚Royal Burgundy‘ nicht viel Pflege. Sie einfach nur ihrem Schicksal zu überlassen funktioniert allerdings auch nicht. Ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Zuwendung ist schon nötig, damit diese Zierkirsche möglichst lange Freude macht.

Gießen

Die Nelkenkirsche gedeiht am besten in einem eher feuchten Boden. Da die Pflanze allerdings sehr tief wurzelt, bedeutet das nicht, dass auch der Boden um den Stamm herum dauerhaft feucht sein muss. In einem durchschnittlichen Sommer wird sie durch den fallenden Regen in unseren Breiten ausreichend mit Wasser versorgt werden. Problematisch wird es hingegen in einem besonders niederschlagsarmen und sehr heißen Sommer. Hat es einmal über vier Wochen hinweg nicht geregnet und bewegen sich die Temperaturen dauerhaft in einem Bereich zwischen 25 und 30 °C, kommt man ums Gießen nicht mehr herum. Dabei ist folgendes zu beachten:

  • immer direkt im Wurzelbereich gießen, nie über Blätter
  • besser öfter kleinere Mengen Wasser geben, als einmalig eine große Menge
  • eine möglichst große Fläche um Stamm herum bewässern
  • immer nur morgens und nie mittags oder nachmittags gießen

Ein guter Hinweis darauf, dass die Kirsche Wasser benötigt, ist der Zustand ihrer Blätter. Sie wirken gewissermaßen als Indikator. Rollen sie sich zusammen oder beginnen sich ins Bräunliche zu verfärben, ist eine Wassergabe dringend angeraten.

Hinweis:

Eine Säulenkirsche darf nie beregnet werden, wie das etwa durch einen Gartensprenger der Fall sein kann. Da sie meist direkt in der Sonne steht, würde die Wassertropfen auf den Blättern zu schweren Verbrennungen führen.

Düngen

Jede Pflanze braucht bekanntlich nicht nur Wasser und Licht, um gedeihen zu können, sondern auch Nährstoffe. Diese holt sie sich aus dem Boden. Dessen Nährstoffreservoir ist allerdings früher oder später aufgebraucht. Dann muss gedüngt werden. Die Nelkenkirsche ‚Royal Burgundy‘ hat zum Glück einen sehr geringen Nährstoffbedarf. Da sie außerdem sehr tief wurzelt, kann sie sich Nährstoffe aus einem Bodenbereich holen, den andere Pflanzen mit ihren Wurzeln gar nicht mehr erreichen.

Nelkenkirsche (Prunus serrulata 'Royal Burgundy')
Ihre violett-purpurfarbenen Blätter und rosafarbenen Blüten machen die Säulenkirsche zu einem attraktiven Ziergehölz.

In der Regel ist es daher nicht notwendig, eine Säulenkirsche zu düngen. Ausnahme: Wenn der Boden von Hause aus sehr arm an Phosphor ist, empfiehlt es sich im Frühjahr und im Herbst einen phosphorhaltigen Dünger zu verabreichen. Im Herbst macht auch die Gabe von Kalk Sinn. Beides unterstützt das Blütenwachstum enorm.

Schneiden

Ihr Name deutet es schon an: Mit zu den besonderen Reizen der Säulenkirsche gehört ihre Wuchsform. Um sie dauerhaft in der typischen Säulenform halten zu können, muss sie einmal im Jahr geschnitten werden. Dabei handelt es sich stets nur um einen Pflegeschnitt, Ein Rückschnitt oder gar ein drastischer Rückschnitt ist nicht nötig und auch nicht empfehlenswert. Das Schneiden sollte immer im Sommer durchgeführt werden. Ideal hierfür sind die Monate Juni und Juli. So geht’s:

  • immer auf gewünschte Form hin schneiden
  • quer wachsende Äste und Wildtriebe entfernen
  • tote und darbende Triebe direkt am Stamm abschneiden
  • eher zurückhaltend als zu forsch schneiden
  • nur sehr scharfe und saubere Schneidewerkzeuge verwenden

Eine Gefahr beim Schneiden von der ‚Royal Burgundy‘ sind unsaubere Schnittränder. Sie können ein Einfallstor für Pilze und andere Schädlinge darstellen. Unsaubere Schnittränder entstehen häufig dadurch, dass Gartenscheren, Messer oder Sägen verwendet werden, die nicht ausreichend scharf sind. Vor dem Schnitt muss deshalb die Schärfe unbedingt überprüft und eventuell nachgeschärft werden.

Tipp:

Viele Fachleute empfehlen, größere Schnittflächen bei dieser Kirsche zu verschließen. Dafür eignen sich botanische Verschlussmittel, die im Gartenfachhandel erhältlich sind.

Vermehrung

Vermehrt wird ‚Royal Burgundy‘ über das Prinzip des Steckholzes. Die Vermehrung sollte nur in frostfreien Wintermonaten erfolgen, wenn die Kirsche keine Blätter trägt. Folgende Schritte sind dafür nötig:

  • einjährigen, bereits verholzten Trieb abschneiden
  • auf 10 bis 15 cm einkürzen
  • darauf achten, dass zwei bis drei Augenpaare vorhanden sind
  • Trieb in mageres Pflanzsubstrat stecken
  • gut angießen
Nelkenkirsche (Prunus serrulata 'Royal Burgundy')
Vermehren lässt sich die Nelkenkirsche sehr einfach.
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘ kz1, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

In der Regel wird der Trieb im Frühjahr seine ersten Triebe ausbilden. Dann kann er an den endgültigen Standort verpflanzt werden. Bis er jedoch zum ersten Mal blüht, können durchaus ein paar Jahre vergehen.

Hinweis:

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzenarten ist es bei dieser Zierkirsche nicht nötig, den abgeschnittenen Trieb einem warmen Klima auszusetzen. Die Vermehrung kann deshalb auch im Freien stattfinden.

Überwinterung

Noch einmal: Die Nelkenkirsche ist winterhart und muss deshalb auch nicht zwingend vor Frost geschützt werden. Nur bei dauerhaft sehr frostigen Temperaturen kann man eventuell den Wurzelbereich mit einer Schicht aus Rinde abdecken.

Krankheiten und Schädlinge

Prunus serrulata ‚Royal Burgundy‘ ist nicht nur eine sehr genügsame Pflanze, sondern auch eine erstaunlich robuste. In der Regel treten bei ihr weder Krankheiten auf noch hat man es mit irgendwelchen Schädlingen zu tun – immer vorausgesetzt natürlich, dass vor allem die Standortbedingungen stimmen. Wie bereits erwähnt stellen allerdings große Schnittflächen und Verletzungen durch abgeknickte Zweige unter Umständen ein Einfallstor für Pilze dar. Ein möglicher Befall lässt sich relativ leicht daran erkennen, dass die Blätter ihre typische Farbe verlieren. Dagegen hilft dann nur die Behandlung mit einem wirksamen Fungizid.

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