Rhabarber pflanzen: Aussaat, Pflege und Düngen
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Halbschatten, Absonnig, Sonnig
- Blütezeit
- Juni, Juli
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig, horstbildend, Staude
- Höhe
- bis zu 150 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Knöterichgewächse, Polygonaceae
- Pflanzenarten
- Nutzpflanzen, Beetpflanzen, Stauden
- Gartenstil
- Nutzgarten, Selbstversorgergarten, Staudengarten
Rhabarber gehört einfach zu jedem Frühling und die Stangen in den rot-grünlichen Farbtönen machen sich gut als Marmelade, Sirup und im Kuchen. Das ursprüngliche asiatische Knöterichgewächs gedeiht hierzulande problemlos und kann von Mai bis zum Johannistag am 24. Juni geerntet werden. So pflanzen Sie den leicht säuerlichen Rhabarber richtig.
Rhabarbersorten
Rhabarber hat eine wirklich große Sortenvielfalt, doch eignen sich vor allem die folgenden Sorten für den direkten Anbau in heimischen Gärten. Diese sind unterschiedlich in Geschmack und Säuregehalt. Hier gilt: je grüner die Stangen, desto mehr Oxalsäure und weniger Zucker enthält der Rhabarber.
Sorte | Eigenschaften |
---|---|
Elmsjuwel | rote Stangen, eher kleinere Ausmaße, mild im Geschmack |
Esta | tiefrot, leichte Säure, kann früh geerntet werden |
Frambozen Rood | himbeerrote Stangen, hohe Erträge, fruchtig |
Goliath | größte Rhabarbersorte, grünstielig, nicht so süß, Stiele bis 90 Zentimeter lang |
Holsteiner Blut | rotstielig, hoher Gehalt an Zucker, weniger Säure, hohe Erträge |
Holsteiner Edelblut | wie Holsteiner Blut, nur feiner in der Säue, weniger Erträge |
The Sutton | rötlich-grüne Stangen, einfach zu pflegen |
Vierländer Blut | tiefrote Stangen, äußerst ertragreich, recht süß und mild |
Zwar gibt es noch weitere Sorten, doch haben sich diese speziell in den deutschen Gärten bewährt. Die Pflanze kommt ursprünglich aus den Himalaya-Gebieten und die Wurzel wird dort in der chinesischen Heilkunst verwendet. Genutzt als Nahrungsmittel wurden die einzelnen Rhabarbersorten erst im 19. Jahrhundert und in den darauffolgenden Jahren hat das Knöterichgewächs Einzug gehalten als Zutat für Desserts und Brotaufstriche. In Bezug auf Anbau und Aussaat der Sorten können Sie bei allen Sorten genau verfahren. Das Einzige, was sich an den Sorten unterscheidet, sind die Wuchshöhen und Ernteerträge.
Anbau
Der Anbau eines Rhabarbers geschieht auf drei Arten:
- Aussaat
- Pflanzen durch Rhizome
- gekauftes Exemplar einpflanzen
Je nach Zeitaufwand, Verfügung und Nutzen empfiehlt sich eine dieser drei Methoden, um Rhabarber in den eigenen Garten zu pflanzen. Wenn Sie es eilig haben, sollten Sie entweder ein fertiges Exemplar erwerben oder falls verfügbar, ein Teilstück bestehenden Exemplars. Saatgut funktioniert ebenfalls, dauert nur mindestens zwei Jahre, bis Sie erste Stangen des Rhabarbers ernten können. Aufgrund seiner hohen Lebensdauer gelten vor allem die ersten 15 Jahre als äußerst ertragreich und daher können Gärtner mit genügend Zeit ruhig auf die Aussaat setzen. Vor dem Anpflanzen sollten Sie aber erst einmal den Standort vorbereiten.
Standort
Rhabarber ist eine äußerst anspruchslose Staude, was die Pflege angeht, benötigt den richtigen Standort, um das Wachstum. Je stärker das Wachstum der Pflanze ist, desto höher sind die Erträge.
Dabei sind folgende Eigenschaften zu beachten:
- sonnig bis halbschattig
- mehr Sonne als Schatten
- verträgt Wind
Es ist typisch, Rhabarber in das Gartenbeet zu pflanzen, doch finden sich zahlreiche weitere Stellen, an denen sich der mächtige Wuchs der Pflanze präsentieren kann. Beliebt sind hier kahle Hauswände oder um den Gartenteich, denn vor allem die Rhabarbersorten mit den roten Stangen sind ein ansprechender Blickfang. Da das Knöterichgewächs als Staude wächst, kommt er sehr gut klar mit Wind und rauen Wetterbedingungen, solange die Menge an Licht im Frühling und Sommer stimmt.
Boden
Der Boden ist die notwendigste Grundlage für den Rhabarber, um gesund und stark austreiben zu können. Dieser sollte nährstoffreich und durchlässig sein, denn Rheum rhabarbarum verträgt keine Form von Staunässe und kann dadurch verenden.
Daher achten Sie beim Standort auf folgende Eigenschaften:
- nährstoffreich
- humos
- feucht
- sandig
- tiefgründig
- durchlässig
- pH-Wert: 5,6 bis 7,2
Gerne macht sich der Rhabarber auf Sandböden breit. Diese können im Sommer für einige Tage antrocknen und anschließend wieder gewässert werden, was dem Knöterichgewächs gefällt. Bevor Sie den Rhabarber pflanzen, sollten Sie den Boden ideal vorbereiten, damit die neuen Pflanzen direkt hineingesetzt werden können.
Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Standort mit genügend Platz wählen
- Sortenvarianten benötigen unterschiedlich viel Platz (rote Sorten benötigen mindestens einen Quadratmeter, grüne Sorten mindestens 130 auf 130 Zentimeter)
- Standort gründlich umgraben
- bei sandigen Böden Schicht Laubhumus einarbeiten
- alternativ Kompost oder Hornspäne nutzen
- abschließend Pflanzen einsetzen
Tipp:
Böden, auf denen sich vorher schon ein Rhabarber befunden hat, sollten sieben Jahre lang als Standort vermieden werden. Die Bodenbeschaffenheit wurde durch den Wuchs der Pflanze so angepasst, dass Jungpflanzen mit dem Boden nicht mehr kompatibel sind.
Aussaat
Die Aussaat ist von allen Varianten die schwierigste und zugleich von wenig Erfolg gekrönt. Daher wird nur selten Saatgut zum Säen angeboten, da Rhabarber durch das Säen häufig schwächelt und nur geringe Erträge, wenn überhaupt, ermöglicht. Dafür gestaltet sich das Säen des Saatguts als recht einfach, ist aber zeitaufwendig. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der Frühling zwischen Mitte Februar und Anfang April.
Das Säen im Detail:
- Pflanzgefäß mit nährstoffreicher Qualitätserde vorbereiten
- Samen darauf aussäen
- einige Millimeter Erde darauf verteilen
- Erde anfeuchten
Wenn Sie Glück haben, zeigen sich acht bis zehn Wochen nach dem Säen einzelne Sämlinge, die sie nach dem Austreiben unbedingt pikieren müssen. Dafür nutzen Sie einfach kleine Töpfe. Ab Herbst können Sie dann bei einem guten Wuchs die Sämlinge ins Freie befördern. Es kann durchaus passieren, dass bei einer Aussaat keine Sämlinge austreiben, da sich Rhabarber selbst in der freien Natur stärker über Rhizome ausbreitet als über die Blüten.
Teilung
Die Teilung ist eine sichere Variante, um neuen Rhabarber zu pflanzen und dabei von bisherigen Pflanzen zu profitieren, die Sie vielleicht schon im Garten halten. Der beste Zeitpunkt hierfür ist entweder das Frühjahr von März bis Ende April oder der Herbst von Anfang September bis Ende Oktober. In dieser Zeit hat der Rhabarber genügend Zeit, um effektiv auszutreiben und kräftige Stangen und Blüten zu bilden, deren Stiele höhere als zwei Meter wachsen können. Nutzen Sie dafür ausgiebig voluminöse Teilstücke, die mindestens 500 Gramm wiegen und über genügend Austriebsknospen verfügen.
Setzen Sie diese wie folgt in den Boden:
- fleischiges und schweres Teilstück wählen
- drei Zentimeter tief in Boden setzen
- Rhizomstück mit dünnen Schicht Erde bedecken
- Knospen sollten hier noch leicht erkennbar sein
- Boden anfeuchten und Rhizom ruhenlassen
Ein großer Vorteil an dieser Variante ist, dass Sie kein neues Exemplar kaufen müssen, falls Sie schon über einen Rhabarber verfügen. Diesen können Sie dann einfach teilen und haben dadurch im nächsten Jahr zwei Rhabarberpflanzen im Garten. Die Teilung funktioniert auch perfekt zum Vermehren der Pflanze. Wenn Sie diese vermehren wollen, müssen Sie nur einen Spaten nehmen, die Wurzel freilegen und ein gutes Stück aus dem Rhizom schneiden. Dieses können Sie anschließend für das Vermehren nutzen.
Umpflanzen
Das Umpflanzen ist eine weitere Möglichkeit, einen Rhabarber in den Garten zu pflanzen. Dabei nutzen Sie eine vollständige Pflanze, die Sie entweder aus dem Fachhandel oder einer anderen Quelle beziehen und anschließend in den Garten setzen. Entfernen Sie dafür schlichtweg den Kübel, in welchem die Pflanze geliefert wurde und untersuchen Sie das Wurzelwerk auf Schädlingsbefall und faulige Stellen. Wurzeln, die verfault oder abgebrochen sind, können Sie mit einer scharfen, sauberen Schere entfernen. Danach setzen Sie den Rhabarber in den Boden und decken diesen mit Erde zu, bis nur noch die Stangen rausschauen. Danach unbedingt die Erde feucht halten.
Pflege
Egal ob Sie sich für das Säen von Saatgut oder das Anpflanzen entschieden haben, die Pflege ist wichtig, um Rheum rhabarbarum gesund zu halten. Trotz des starken Wuchses ist die Pflanze recht anspruchslos und gedeiht äußerst gut, wenn das Verhältnis aus Wässern und Düngen stimmt. Es ist wichtig, dass Sie die zahlreich austreibenden Blütenspiele sofort entfernen, wenn diese auftauchen. Der Rhabarber würde sich sonst zu stark auf diese Arbeit konzentrieren, wodurch die Ernte im Frühjahr nur schwach ausfällt. Sobald das Knöterichgewächs die Ruhephase beginnt, sollten Sie alle abgestorbenen oberflächlichen Pflanzenteile entfernen.
Tipp:
Wenn Sie auf eine üppige Ernte verzichten können, sollten Sie die Rhabarberpflanze Blüten ausbilden lassen. Diese können Sie nämlich pflücken und anschließend in zahlreichen Gerichten ähnlich wie Brokkoli zubereiten.
Gießen
Gießen ist essentiell bei der Pflege eines Rhabarbers, da die Staude sehr durstig ist. Vor allem im Sommer und der Hauptwachstumszeit von Mai bis Juni ist ausreichend gießen notwendig, da die Bildung der fruchtigen Stangen viel Energie kostet. Gießen Sie regelmäßig und orientieren Sie sich dabei am Regen. Je mehr es regnet, desto weniger müssen Sie gießen und umgekehrt. Checken Sie täglich, ob die oberste Schicht des Bodens angetrocknet ist und gießen Sie entsprechend nach. Über den Winter brauchen Sie nicht gießen, da sich die Pflanze schon ab Oktober in die Ruhephase begibt und die oberen Pflanzenteile zum Großteil absterben.
Tipp:
Mulchen Sie das Knöterichgewächs im Frühjahr, um der Pflanze genügend Feuchtigkeit über den Sommer zu bieten. Bedecken Sie dabei nicht die Knospen, da sonst der Wuchs eingeschränkt wird.
Düngen
Das Düngen versorgt den Rhabarber nach dem Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen, den er zur Bildung des kräftigen Pflanzenmaterials benötigt. Zum Düngen bietet sich organischer Dünger an, mit dem Sie im Frühjahr den Boden auflockern. Nach der Ernte versorgen Sie die Pflanze anschließend mit einem klassischen Gemüsedünger, zum Beispiel von Compo, Naturen oder Dehner. Danach sind keine weiteren Düngezugaben mehr erforderlich und benötigt der Rhabarber auch nicht, da er sich nun komplett auf das Überwintern vorbereitet. Geben Sie ab der Ruhephase aber noch eine Schicht Rindenmulch oder Kompost über die Pflanze als Abdeckung. Diese wird dann im Frühjahr eingearbeitet.
Krankheiten
Schädlinge sind kein Problem für Rhabarber. Selbst Maulwürfe und Schnecken können der Pflanze nichts anhaben. Das einzige Problem ist ein Befall durch Blattfleckenpilze, die Sie anhand eines plötzlichen Auftretens von zahlreichen Flecken auf der Oberfläche der Blätter. Entfernen Sie die Blätter und entsorgen Sie diese im Hausmüll, danach verwenden Sie ein Präparat aus Netzschwefel zur Vorbeugung.