Salbei, Salvia officinalis: Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- rosa, violett, weiss
- Standort
- Sonnig
- Blütezeit
- Mai, Juni, Juli, August
- Wuchsform
- mehrjährig, Halbstrauch
- Höhe
- bis zu 80 Zentimeter hoch
- Bodenart
- steinig, sandig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, mäßig feucht
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, alkalisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Lippenblütler, Lamiaceae
- Pflanzenarten
- Arzneipflanzen, Gewürzpflanzen, Heilkräuter, Heilpflanzen, Küchenkräuter, Mediterrane Pflanzen
- Gartenstil
- Apothekergarten, Italienischer Garten, Selbstversorgergarten, Bauerngarten
Echter Salbei (Salvia officinalis) ist eine beliebte und besonders aromatische Gewürz- und Heilpflanze, die in keinem Kräutergarten fehlen sollte. Seine Pflege ist unkompliziert, sowohl im Beet als auch im Topf.
Inhaltsverzeichnis
Standortbedingungen
Salvia officinalis ist eine wärmeliebende Pflanze und bevorzugt demzufolge geschützte, warme und sonnige Standorte. Der beste Platz für diese krautige Pflanze ist in einem sonnigen Kräuterbeet oder einer Kräuterspirale. Der Boden sollte mittelschwer, durchlässig, trocken und kalkhaltig sein mit einer feinkrümeligen Struktur. Ein zu sandiger Untergrund wird durch das Einarbeiten von gesiebtem Kompost verbessert, ein zu saurer durch eine Kalkung. Mit Gesteinsmehl oder Algenkalk lässt sich der Kalkgehalt zudem erhöhen. Im Kübel gedeiht Salbei bestens in einer kalkhaltigen Kräutererde. Die kann gegebenenfalls noch mit feinem Kies, Kompost und Hornspänen angereichert werden.
Tipp: Pflanzen, die man im Topf im Gartenfachhandel kauft, sollten vor dem Einpflanzen im Garten abgehärtet werden. Dazu stellt man sie anfangs an einen Platz im lichten Schatten.
Pflege-Anleitung
Ob im Topf oder im Kräuterbeet, die Pflege des Salbeis ist kein Hexenwerk. Besonders dann, wenn Sie sich an unsere nachfolgenden Tipps halten.
Gießen
Als mediterrane Pflanze ist Salvia officinalis gut an trockene Witterungsverhältnisse angepasst. Dementsprechend ist der Wasserbedarf nicht sehr hoch, ein permanent nasser Boden wird deshalb nicht vertragen.
- frisch gepflanzten Salbei regelmäßig und durchdringend gießen
- insbesondere bei andauernder Trockenheit
- ab zweitem Standjahr natürliche Regenmengen meist ausreichend
- vor jedem Gießen Erde gut abtrocknen lassen
- Exemplare im Kübel mehr und öfter gießen
- begrenztes Volumen im Topf trocknet Ballen schneller aus
- überschüssiges Gießwasser im Untersetzer entfernen
Tipp: Auch wenn Salbei nicht viel Wasser benötigt, ist es ratsam, ihn nach einem Rückschnitt gut zu wässern.
Düngen
Was das Düngen angeht, reicht es aus, den Echten Salbei von März bis August etwa alle zwei Wochen mit Dünger zu versorgen. Am besten verabreicht man Kompost und Hornspäne und bringt zusätzlich verdünnte Brennnesseljauche auf dem Wurzelbereich aus. Im Juli und August wird das Ganze durch Beinwelljauche ergänzt. Die ist reich an Kalium, was die Frostresistenz von Salbei optimiert. Kübelpflanzen versorgt man mit einem organischen Flüssigdünger. Ab Ende August wird nicht mehr gedüngt.
Tipp: Wer an der Ausbildung von Samen interessiert ist, sollte mit Beginn der Knospenbildung die stickstoffreichen Pflanzenjauchen durch phosphorbetonte Dünger wie z. B. Geflügelmist austauschen.
Schneiden
Der jährliche Schnitt ist ein wichtiger Bestandteil der Pflege, da diese Pflanzen schnell sonst vergreisen. Er dient dazu, sie gesund, jung und in Form zu halten. Die Pflanzen werden wieder zur Bildung neuer Triebe und einem buschigeren Wuchs angeregt.
- Hauptschnitt vor Neuaustrieb im zeitigen Frühjahr (Ende Februar/Anfang März)
- betrifft insbesondere ältere Exemplare
- komplette Pflanze bis auf ca. 15 cm einkürzen
- nicht in unteren, verholzten Bereich schneiden
- jüngere Exemplare nach der Blüte im Sommer zurückschneiden
- von Beginn an regelmäßig entspitzen
- ab Mitte August nicht mehr schneiden
- zur Vermeidung einer Selbstaussaat verwelkte Blüten abschneiden
- bis auf erstes oder zweites Blattpaar unterhalb der Blütenstände
Tipp: Der Echte Salbei verträgt kontinuierliche kleinere Rückschnitte in der Regel besser als einen radikalen Schnitt. Als Werkzeuge eignen sich herkömmliche Garten- und Heckenscheren, sofern diese scharf genug sind.
Überwintern
Salvia officinalis übersteht Temperaturen von bis zu minus zehn Grad. Ältere Pflanzen überstehen den Winter in wintermilden Regionen ohne Schutz. In sehr kalten Lagen sollte man auf einen Schutz des Wurzelballens nicht verzichten. Dazu deckt man ihn vor dem ersten Frost mit Laub, Stroh oder Tannenreisig ab. Was die Pflege angeht, muss auch im Winter an frostfreien Tagen gegossen werden. Kübelpflanzen stellt man an einen geschützten Platz, auf eine Holzpalette oder Styroporplatte. Den Wurzelbereich deckt man zusätzlich mit Laub oder Stroh ab und umwickelt den Topf mit Luftpolsterfolie, Jute oder Vlies.
Umpflanzen/Umtopfen
Sollte es notwendig sein, einen älteren Salbei umzupflanzen, dann am besten im zeitigen Frühjahr oder Spätherbst. Man lockert das Erdreich um den Halbstrauch herum und kappt mit dem Spaten zu lange Wurzelstränge. Dann hebt man ihn mit einer Grabegabel aus dem Boden und entfernt lose Erde sowie kranke und beschädigte Wurzelteile. Exemplare im Topf sollten etwa alle ein bis zwei Jahre in frisches Substrat und einen etwas größeren Topf umgetopft werden. Dabei ist insbesondere auf eine gute Drainage und ausreichendes Wässern zu achten.
Tipp: Um der Staude das Anwachsen zu erleichtern, kann man den Erdaushub mit Kompost anreichern. Das Umpflanzen ist übrigens eine gute Gelegenheit, die Pflanze zu teilen.
Vermehren
Um Salbei zu vermehren, stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die nachfolgend in kurzen Anleitungen erläutert werden.
Aussaat
Die benötigten Samen können im Herbst geerntet werden, wenn die Blüten komplett welk sind. Man streift sie über einem engmaschigen Sieb von den Stängeln und siebt das Ganze so lange, bis nur noch die eigentlichen Samen übrig bleiben. Anschließend lässt man sie ein bis zwei Tage an der Luft trocknen und bewahrt sie bis zur Aussaat auf. Die kann als Vorkultur oder Direktaussaat erfolgen.
Vorziehen
Eine Vorkultur hat den Vorteil, dass die Pflänzchen gegenüber einer Direktsaat einen deutlichen Wachstumsvorsprung aufweisen. Das wiederum ermöglicht eine frühere Ernte. Man benötigt hierfür kleine Anzuchttöpfe (5 x 5 cm), Anzuchtsubstrat sowie eine lichtdurchlässige Abdeckung. Anstelle handelsüblicher Anzuchterde kann auch eine abgemagerte Kräutererde oder Kokossubstrat verwendet werden.
- zuerst Töpfe mit Anzuchterde befüllen
- Samen gleichmäßig auf Substrat verteilen
- leicht mit Erde bedecken (Lichtkeimer)
- mittels Sprühflasche befeuchten
- mit Glas oder Klarsichtfolie abdecken
- Folie alle zwei Tage für ca. zwei Stunden entfernen
- beugt Fäulnis und Schimmelbildung vor
- Töpfe an hellen und warmen Platz stellen
- Substrat gleichmäßig feucht halten
Bei Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad zeigen sich nach 7-21 Tagen die ersten Keimlinge. Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können sie in den Garten gepflanzt werden.
Tipp: Bei dauerhafter Topfkultur, ist es ratsam, Pflanzgefäße aus Ton zu verwenden. Die sind im Unterschied zu Kunststofftöpfen durchlässig, sodass überschüssiges Wasser verdunsten kann.
Direktaussaat
Je nach Wetterlage ist eine Direktaussaat von Ende April bis Ende Juni empfehlenswert. Die Außentemperaturen sollten dauerhaft die 15-Grad-Marke nicht unterschreiten. Bevor es ans Säen geht, ist der Boden entsprechend vorzubereiten.
- Saatbeet umgraben und Unkräuter entfernen
- für feinkrümelige Struktur, gesiebten Kompost oder Sand einarbeiten
- Saatfläche mit Harken glätten
- Samen in Abständen von 30 x 30 cm ausbringen
- nur dünn mit Erde bedecken, leicht andrücken
- mit feiner Brause befeuchten
- Boden konstant feucht halten
Stecklinge
Die einfachste und vielversprechendste Methode der Vermehrung erfolgt über Stecklinge. Man verwendet dazu die Triebspitzen, die man Anfang Mai bis Mitte Juni schneidet. Zu diesem Zeitpunkt sind sie noch nicht verholzt und nicht mehr zu weich.
- Länge der Stecklinge etwa 10 bis 15 cm
- sollten über mindestens drei Blattpaare verfügen
- dicht unter einem Blattknoten schneiden
- Stecklinge unten schräg anschneiden
- bis auf oberste zwei Blattpaare alle Blätter entfernen
- Verbleibende halbieren, um Verdunstung zu minimieren
- Stecklinge in kleine Töpfe mit Anzuchtsubstrat stecken
- Erde um Steckling andrücken, angießen und feucht halten
- Töpfe an hellen und warmen Ort stellen
Für optimale Bedingung deckt man den Topf samt Stecklingen mit einer transparenten Folientüte ab. Nach zwei bis drei Wochen, wenn sich der erste neue Austrieb zeigt, war die Wurzelbildung erfolgreich und es kann umgepflanzt werden.
Teilung
Für eine Teilung bietet sich das zeitige Frühjahr oder der Frühherbst direkt nach der Blüte an. Die Pflanze wird mit einer Grabegabel vorsichtig aus dem Boden gehoben. Anschließend wird der Ballen mit einem scharfen Messer oder Spaten in mehrere Teilstücke zerteilt. Jedes neue Teilstück sollte über mindestens zwei Triebe verfügen. Nun die neu gewonnenen Pflanzen nur noch an ihrem neuen Standort einpflanzen und angießen.
Krankheiten
Salbei kann gelegentlich von Echtem Mehltau befallen werden. Dieser zeigt sich an einem weißlichen, mehligen Belag auf den Blättern. Meist sind ungünstige Witterungsverhältnisse, eine zu dichte Bepflanzung oder Fehler beim Düngen ursächlich. Zur Bekämpfung bietet sich eine Spritzlösung aus einem Teil Milch und fünf Teilen Wasser an. Helfen kann auch Rainfarn-Tee, hergestellt aus zwei Litern kochendem Wasser und ca. sechs Rainfarnpflanzen.
Häufig gestellte Fragen
Von Mai bis August können regelmäßig frische Triebspitzen geerntet werden. Grundsätzlich kann man bis in den Herbst hinein ernten, allerdings nimmt das Aroma deutlich ab, sobald der Salbei beginnt zu blühen.
Hier bietet sich im Frühjahr eine Gründüngung mit tiefwurzelnden Pflanzen wie z. B. Lupinen an. Diese werden im Mai gemäht und das Schnittgut später mit untergegraben. Der Boden wird dadurch fruchtbar gehalten und auch sonst ist die Gründüngung eine echte Wellnesskur für den Boden.
Echter Salbei enthält das Nervengift Thujon, das in höherer Dosierung zu Verwirrtheit, epileptischen Krämpfen oder Wahnvorstellungen führen kann. Vermeiden Sie deshalb unbedingt eine Überdosierung (ca. 6 Blätter oder mehr pro Tag) und konsumieren Sie das Kraut nur in kleinen Mengen.