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Schildblatt, Darmera peltata – Pflege-Anleitung

Schildblatt, Darmera peltata
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Blütenfarbe
rosa
Standort
Sonnig
Blütezeit
April, Mai, Juni
Wuchsform
aufrecht, Staude
Höhe
bis 150 Zentimeter
Bodenart
lehmig
Bodenfeuchte
sehr feucht, nass
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
k.A.
Humus
k.A.
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Steinbrechgewächse, Saxifragaceae
Pflanzenarten
Teichpflanzen, Wasserpflanzen
Gartenstil
Wassergarten, Blumengarten

Das Schildblatt ist eine faszinierende Pflanzenschönheit, deren trivialer Name ihr ganz und gar nicht gerecht wird. Mit ihren großen, schildförmigen Blättern und der rosafarbenen Blütendolde ist sie ein Blickfang in jedem Garten. Offiziell gehört die Staude zur Kategorie der Wasser- bzw. Teichpflanzen, mit etwas Vorbereitung lässt sie sich auch ohne künstliches Gewässer problemlos kultivieren. In Kombination mit anderen Frühlingsblühern ergibt sich auf diese Weise ein farbenprächtiges Bild im heimischen Zierbeet.

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Pflege

Die zu den Blattschmuckstauden gehörende Pflanze mit ihrem aufrecht beblätternden Stängel ist beeindruckend. Bereits ab Anfang Mai treiben aus den rhizomartig wachsenden Wurzeln die langen Stiele heraus, an deren Ende die großen, rosafarbenen Doldenblüten sitzen. Charakteristisch erscheinen die Blätter erst nach der Blüte im Juni, stehen den großen Blüten in ihrer Faszination in nichts nach.

Das dunkelgrüne Laub, dessen Form der Pflanze den trivialen Namen „Schildblatt“ verliehen hat, kann einen eindrucksvollen Umfang von 60 cm oder mehr erreichen. Darmera peltata gilt als robust und widerstandsfähig, sofern die Anforderungen an Standort und Substrat erfüllt werden.

Standort

Im heimischen Garten bevorzugt die Rhizom bildende Staude einen hellen Pflanzort. Idyllisch setzt sie beispielsweise als Solitärgewächs in der Uferzone den heimischen Gartenteich Akzente. Harmonisch und stilvoll lässt sich das Schildblatt auch mit kleineren Zierpflanzen in Blumenrabatten kombinieren. Ein hübsches Bild ergibt sich beispielsweise durch die gemeinsame Kultivierung mit Tag- und Schwertlilien.

Schildblatt ist eine faszinierende Pflanzenschönheit

Ein vollsonniger Standort fördert die Blütenbildung und das Wachstum der bis zu 150 cm hohen Pflanze. Ein halbschattiger Platz wird toleriert, ein paar Sonnenstunden am Vormittag bzw. Nachmittag sollten an diesem Ort für das aparte Gewächs abfallen. Kleinbleibende Blätter und eine ausbleibende bzw. schwache Blütenbildung können ein Hinweis auf einen Lichtmangel sein.

Substrat

Die Ansprüche der Darmera peltata an das Substrat fallen gering aus:

  • humusreich
  • locker, tiefgründig
  • lehmig
  • ph-Wert zwischen 6,5 und 7,5

Im Garten muss ein trockenes Erdreich mit größeren Mengen Lehm und Torf vermengt werden. Das erhöht grundsätzlich die Bodenfeuchtigkeit und verhindert ein zu schnelles Abtrocknen des Substrats im Sommer. Ein geringes Kalkvorkommen im Boden wird toleriert und wirkt sich nicht nachteilig auf die Entwicklung der Pflanze aus. Größenbedingt lässt sich das aparte Gewächs nur bedingt in Pflanzgefäßen kultivieren.

Gießen

Die aus Nordamerika stammende Pflanze ist feuchtigkeitsliebend, nasse Füße fügen ihr keinen Schaden zu. Im Gartenteich wird das Schildblatt in einer Wassertiefe von ungefähr 5 cm gepflanzt. Als schmückende Randeinfassung von Zierbeeten und Blumenrabatten muss der Boden rings um die Staude regelmäßig gegossen werden.

An heißen Sommertagen ist es empfehlenswert, den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats mehrmals täglich zu überprüfen. Trocknet der Wurzelballen komplettt aus, bedeutet das zwangsläufig den Tod der Pflanze. Eine dicke Schicht aus Rindenmulch reduziert die Verdunstungsrate in der Mittagshitze und hält die Feuchtigkeit im Boden.

  • am Vor- bzw. Nachmittag gießen
  • die Wurzelregion mit niedrig wachsenden Bodendeckern beschatten
  • abgestandenes Wasser aus der Regentonne verwenden

Schildblatt, Darmera peltata mit rosafarbenen Blüten

Düngen

Das Schildblatt ist eine schwach zehrende Pflanze, ihr Bedarf an Nährstoffen fällt dementsprechend gering aus. Auf frisch mit Mist aufbereiteten Böden hat das Gewächs nichts verloren. Die Wurzeln sind nicht in der Lage, mit der hohen Dosis an Mineralstoffen umzugehen und „verbrennen“. Im Gartenteich wird die Pflanze über die im Wasser gelösten Nähr- und Schwebstoffe gedüngt.

Im Beet wird mit einem organischen Dünger, beispielsweise in Form von Hornspänen oder Kompost, nachgeholfen. Das Material sollte im Frühjahr und Spätsommer ausgebracht und in den Boden eingearbeitet werden. Vorsicht ist geboten, um die schuppenförmigen, knapp unter der Oberfläche wachsenden Rhizome nicht zu verletzen.

Pflanzen

Pflanzen im Gartenteich

Ein Gartenteich soll sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügen. Das Schildblatt ist vielseitig und grenzt mit seiner imposanten Wuchshöhe den Uferbereich optisch ab. Ein adäquater und schöner Ersatz für Bambus und Schilf. Darmera peltata kommt mit einer maximalen Wassertiefe von bis zu 5 cm zurecht. Der Verkaufstopf ist allerdings ungeeignet für die dauerhafte Teichbepflanzung.

Einen besseren Halt bietet ein spezieller Kunststoffkorb für Wasserpflanzen. Das Behältnis hemmt den starken Vermehrungsdrang des Indianerrhabarbers. Vorteilhaft, wenn man das Schildblatt gezielt an der Uferzone des Gartenteiches kultivieren möchte und keine eigenmächtige Ausbreitung der Zierpflanze wünscht.

  • der Kunststoffkorb muss um 2 bis 3 cm größer sein als der Wurzelballen
  • Schildblatt einsetzen
  • Zwischenräume mit Teich- bzw. Pflanzenerde auffüllen
  • in die Teichzone einsetzen und mit Kieselsteinen beschweren

Blähton bzw. Kieselsteine verhindern in Fischteichen wirkungsvoll, dass die schwimmenden Zeitgenossen das Substrat aus den Pflanzgefäßen schwemmen können. Speziell Kois betätigen sich in feinen Böden als Landschaftsarchitekt und graben frisch gepflanzte Gewächse bei dieser Tätigkeit aus.

Pflanzen im Zierbeet

Nur minimaler Aufwand ist notwendig, um Darmera peltata als schmückende Kulisse in Blumenrabatten zu pflegen. Auch im sumpfigen Bereich von Kräuterspiralen kommt das ausdauernd krautige Gewächs gut zur Geltung.

Schildblatt, Darmera peltata bevorzugt einen sonnigen Standort

Ist das Schildblatt erst einmal angewachsen, kann es zweistelligen Minustemperaturen mühelos überstehen. Die ideale Pflanzzeit liegt aus diesem Grund zwischen Mai und August. Genügend Zeit für das Gewächs, um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

  • Erdreich von Wurzelresten und Steinen befreien
  • Pflanzloch ausheben
  • umliegendes Substrat ausreichend auflockern
  • Kompost in das Pflanzloch streuen
  • den Erdaushub bei Bedarf mit Lehm anreichern
  • Ziergewächs bis zum oberen Wurzelhals einsetzen
  • Substrat zurückfüllen und fest andrücken
  • kräftig angießen

Mit einem Trick kann man gekauften Pflanzen die Etablierung am neuen Pflanzort erleichtern:

Dafür wird das Schildblatt aus dem Topf genommen und vom alten, losen Substrat befreit. Für 2 bis 3 Stunden gönnt man den Wurzelballen ein ausgiebiges Bad in lauwarmem Wasser. In der ersten Zeit nach der Pflanzung fällt des der Staude schwer, die lebenswichtige Feuchtigkeit in ausreichender Menge aus dem Substrat aufzunehmen. Mit dem Wasserbad erhält das Schildblatt die Gelegenheit, ausreichend gestärkt ins Erdreich eingesetzt zu werden.

Die großen Blätter des Schildblatts brauchen einen Platz, an dem sie sich ungehindert entwickeln können. Ein Mindestabstand von ca. 1 m hat sich bei den Pflanzen bewährt und sollte im Teich und Beet gleichermaßen eingehalten werden. In Blumenrabatten verhindert eine Wurzelsperre, dass sich die Gewächse ungehindert vermehren können. Mit einer speziellen Folie aus dem Fachhandel entfällt die aufwendige Präparation des Beets.

Schildblatt ist eine Blattschmuckstaude

Umtopfen

Schildblatt, welches in Pflanzgefäßen kultiviert wird, muss ungefähr alle 2 bis 3 Jahre in ein größeres Behältnis umgesetzt werden. In erster Linie ist Darmera peltata im Uferbereich davon betroffen. Wird der Teich gereinigt, sollte man die Gelegenheit zur ausgiebigen Pflege der Gewächse nutzen.

Alte und abgestorbene Pflanzenteile werden entfernt. Sofern es möglich ist, sollte man den Steinbrechgewächsen einen größeren Kunststoffkorb gönnen. Ist diese Maßnahme aus Platzgründen nicht möglich, lässt sich die Pflanze durch Teilung des Wurzelstocks verjüngen und verkleinern.

Überwintern

Im Herbst zeigt sich Darmera peltata noch einmal von ihrer schönsten Seite. Die großen, schildförmigen Laubblätter verfärben sich zuerst gelb, werden orange und nehmen zum Schluss eine leuchtend rotbraune Färbung an. Spezielle Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit sind überflüssig und müssen nicht ergriffen werden.

Ältere Pflanzen können Temperaturen von -20° C mühelos überstehen. Im Zierbeet ist es empfehlenswert, den Boden mit einer dicken Schicht aus Reisig bzw. Rindenmulch abzudecken. Das wärmt das Substrat und versorgt das Erdreich gleichzeitig mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen.

Schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist bei der Zierstaude nicht notwendig. Im Winter sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, das Gewächs treibt im warmen Frühjahr wieder aus. Für ein apartes Erscheinungsbild lohnt es sich, welke Blütenstände rechtzeitig zu entfernen.

Werden die abgestorbenen Blätter im Winter beseitigt, treibt das Gewächs im Frühling kräftig und schnell aus. Das abgestorbene bzw. welke Grüngut verrottet leicht und lässt sich unproblematisch auf dem Kompost entsorgen.

Vermehren

Das Schildblatt bildet Kapselfrüchte aus. Die Anzucht aus Samen ist langwierig, nur ein geringer Teil des Saatguts keimt. Komplett anders sieht es bei der vegetativen Vermehrung aus. Die Wurzelteilung wird bei älteren Pflanzen im Frühjahr vorgenommen.

  • den Wurzelstock vom alten Substrat befreien
  • mit einer Axt bzw. scharfen Spaten in gleichmäßig große Stücke zerteilen
  • die Pflanzenteile wie gewohnt in frisches Erdreich einsetzen
  • gleichmäßig feucht halten

Unter idealen Voraussetzungen wachsen die kleinen Pflanzenstücke schnell im neuen Substrat an. In den ersten 2 Monaten sollte keine Zufuhr von Nährstoffen erfolgen.

Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten erkennen

Sofern Standort und Pflege passen, haben Krankheitserreger und schadhafte Insekten keine Chance bei dem faszinierenden Ziergewächs. Gelb verfärbte Blätter sind häufig an Anzeichen für einen Nährstoffmangel. Herkömmlicher Flüssigdünger kann hier schnell Abhilfe schaffen. In vereinzelten Fällen kann sich Echter Mehltau auf den großen Laubblättern festsetzen.

Schildblatt, Darmera peltata im Gartenbeet

Der „Schönwetterpilz“ breitet sich an warmen Sommertagen massiv aus, betroffen sind durch Hitze geschwächte Pflanzen. Eines der typischen Symptome für die Krankheit ist der weiße, abwischbare Belag auf der Blattoberseite. Im späteren Verlauf verfärbt sich der Pilzrasen schmutzig braun, das Laub vertrocknet und fällt ab.

Wirksame Gegenmaßnahmen:

  • Pflanze regelmäßig gießen
  • bei einem Befall den Belag mit einer Wasser-Milch-Mischung abwischen
  • stark betroffene Blätter abschneiden

Die Entsorgung der Pflanzenteile sollte über den Restmüll erfolgen. Der Pilzerreger braucht lebendes Gewebe zur Verbreitung. Trotzdem sollte man auf Nummer sicher gehen.

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