Sieben Söhne des Himmels Strauch: Pflege A-Z
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- August, September
- Wuchsform
- aufrecht
- Höhe
- bis zu 400 cm hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, frisch
- pH-Wert
- schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Geißblattgewächse, Caprifoliaceae
- Pflanzenarten
- Blütensträucher, Ziersträucher
- Gartenstil
- Blumengarten, Naturgarten, Ziergarten
Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch beeindruckt mit seinen hübschen und herrlich duftenden Blüten, einer langen Blütezeit und dekorativem Fruchtschmuck. Selbst die Rinde dieses pflegeleichten Ziergehölzes ist sehenswert.
Inhaltsverzeichnis
Standort
An seinen natürlichen Standorten wächst der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides) in Steppen und trockenen Waldgebieten an sonnigen bis lichtschattigen Standorten. Dementsprechend benötigt er auch im Garten einen warmen und sonnigen Platz, gedeiht aber auch im Halbschatten. Er ist hitze- und trockenheitsverträglich, solange es nicht zu lange zu trocken ist. Auch Umwelteinflüssen gegenüber ist er sehr tolerant.
Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch gedeiht in jeden normalen Gartenboden, der durchlässig, nährstoff- und humusreich und nicht zu feucht ist. Bestens geeignet sind sandig bis lehmige, mäßig trockene bis frische sowie schwach alkalische bis schwach saure Untergründe.
Tipp:
Dieser Strauch kommt auch gut mit Wurzeldruck durch andere Pflanzen zurecht.
Pflanzen
Für die Pflanzung eignen sich sowohl das Frühjahr als auch der Herbst, vorzugsweise aber das Frühjahr. Das gilt insbesondere für Pflanzen mit Wurzelballen. Containerpflanzen können fast ganzjährig gepflanzt werden, mit Ausnahme von Perioden mit starker sommerlicher Hitze oder gefrorenem Boden. Vor der Pflanzung ist es ratsam, den Ballen gründlich zu wässern:
- ausreichend große Pflanzgrube ausheben
- nicht zu tief
- Unterboden vom Oberboden getrennt ablegen
- Pflanze aus Topf nehmen
- Ballen mit Händen auflockern
- Unterboden in Pflanzgrube füllen
- Strauch mittig einsetzen
- Pflanztiefe kontrollieren, mit Oberboden auffüllen
- Gießrand anlegen, etwa 15 bis 30 cm hoch
- abschließend gründlich wässern
Gegebenenfalls ist es sinnvoll, eine Verankerung bzw. Stütze anzubringen. Die sorgt dafür, dass sich die Wurzeln ungestört entwickeln können und die besonders empfindlichen feinen Wurzeln bei stärkeren Winden nicht abgerissen werden.
Tipp:
Verdichtetes Erdreich oder solches von schlechter Qualität sollte nicht zum Auffüllen des Pflanzloches verwendet werden. Schwere Lehmböden mischt man am besten mit Sand und/oder Humus.
Pflegehinweise
Bezüglich der Pflege ist der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch eher anspruchslos.
Gießen und Düngen
Er muss nur bei langanhaltender Hitze und Trockenheit gewässert werden. Eine Ausnahme bilden neu gepflanzte Exemplare, sie sollten in den ersten fünf Jahren regelmäßig gegossen werden, je nach Witterung. Eine ca. fünf Zentimeter dicke Mulchschicht auf dem Wurzelbereich sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.
Auch beim Düngen ist der Sieben-Glocken-Strauch äußerst genügsam. In der Regel reicht es aus, ihn im Frühjahr mit einem flüssigen Langzeitdünger zu versorgen. Dieser gibt seine Nährstoffe kontinuierlich an die Pflanze ab, sodass die über einen langen Zeitraum gut versorgt ist.
Schneiden
Grundsätzlich beschnitten werden muss der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch nicht, verträgt einen Schnitt aber dennoch gut. Von Natur aus wächst er in seiner Jugend sehr unregelmäßig und buschig, was von vielen Pflanzenliebhabern auch geschätzt wird. Im Alter kann es passieren, dass er von unten her etwas verkahlt und sich mehr zu einem kleinen Baum entwickelt.
Das Entfernen von Totholz oder störendem Geäst im Frühjahr ist kein Problem. Falls erforderlich, kann der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch auch stärker bis auf eine Höhe von etwa 20 cm herunter geschnitten werden. Danach treibt er in der Regel kräftig und mehrtriebig wieder aus. Man kann hier sogar bis ins alte Holz schneiden. Selbst alte Augen treiben dann wieder aus.
Überwintern
Heptacodium miconioides verfügt über eine sehr gute Winterhärte. Dennoch ist es ratsam, insbesondere im Herbst gepflanzte Exemplare in den ersten beiden Wintern vor strengen Frösten zu schützen. Dazu deckt man den Wurzelbereich mit Rindenmulch oder Tannenreisig ab. Mehr Schutz ist nicht erforderlich. Sobald der Strauch gut eingewurzelt ist, kann in der Regel auf einen Winterschutz verzichtet werden.
Älterer Exemplare umpflanzen
Am besten ist es natürlich, diesen Strauch an einen Ort zu pflanzen, an dem er dauerhaft stehen kann. Ein spontanes Umtopfen ist nicht empfehlenswert, dann könnte er eingehen. Am besten bereitet man ihn im ersten Jahr vor und pflanzt ihn erst im zweiten Jahr um.
- im ersten Jahr schmalen Graben um Pflanze ausheben
- im Abstand von 50 cm zur Strauchbasis
- Graben mit lockerem Aushub auffüllen
- danach Bildung neuer Feinwurzeln in Stammnähe
- im zweiten Jahr Wurzelballen aus Erde heben
- in etwa 10 cm größeren Radius
Beim Ausheben des Grabens werden rundum die äußeren Wurzeln gekappt, aber die in die Tiefe gehenden können die Pflanze noch ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Sowohl im ersten als auch zweiten Jahr ist es ratsam, den Strauch stark zurückzuschneiden, um die reduzierte Wurzelmasse und die Blattmasse in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.
Kübelhaltung
Am wohlsten fühlt sich diese Pflanze natürlich im Garten, vorzugsweise in Solitärstellung. Dennoch ist eine Haltung im Kübel grundsätzlich möglich. Dabei sollte man jedoch einige Dinge beachten:
- Kübel nicht zu klein wählen
- auf Kübelboden Drainage aus Kies geben
- darauf ein Vlies legen
- Substrat aus 80 % Weißtorf und 20 % Kies, Blähton oder Ähnlichem
- Zusatz von Zuschlagstoffen wie Hornspäne, Steinmehl oder Kompost möglich
- auf Stickstoffgehalt achten
- Substrat sollte pH-Wert von 5,5 bis 6,0 aufweisen
- gegebenenfalls aufkalken
- zum Düngen Vollnährstoffdünger verwenden
- etwa zwei Gramm Dünger auf einen Liter Substrat
Pflanzen im Kübel müssen im Winter gut geschützt werden. Deshalb räumt man sie, sobald die Temperaturen dauerhaft unter minus acht Grad fallen, in ein geschütztes Winterquartier. Des Weiteren können Kübelpflanzen jährlich zurückgeschnitten werden, was die Pflanzen stabiler macht und buschiger nachwachsen lässt.
Vermehrung
Aussaat
Sind die Samen in den eiförmigen Nussfrüchten reif, können sie ausgesät werden. Das ist in der Regel zwischen Oktober und November der Fall. Sie befinden sich in den leuchtend roten Früchten, die nach der Blüte gebildet werden. Man benötigt dazu ein Anzuchtgefäß, normale Anzuchterde und lichtdurchlässige Folie als Abdeckung:
- Anzuchtgefäß mit Anzuchtsubstrat befüllen
- Samen darauf verteilen
- leicht andrücken und Substrat anfeuchten
- für optimales Klima Folie darüber spannen
- Folie zum Belüften täglich abnehmen
- Anzuchtgefäß an hellen, nicht zu warmen Platz stellen
- keiner direkten Sonne aussetzen
- Keimlinge im Frühjahr an Sonne gewöhnen bzw. abhärten
- erst im zweiten Frühjahr komplett raus pflanzen
Tipp:
Bei einer Vermehrung durch Aussaat erhält man keine zur Mutterpflanze identischen Pflanzen. Das Erbgut bzw. Genmaterial wird neu gemischt, wodurch die Eigenschaften der Nachkommen mehr oder weniger stark variieren können.
Stecklinge
Im Gegensatz zur Aussaat gewinnt man bei einer Stecklingsvermehrung ein identisches Abbild der Mutterpflanze. Die Nachkommen besitzen exakt das gleiche Erbgut. Sogar die Blühreife der Mutterpflanze überträgt sich auf sie. Der beste Zeitpunkt, Stecklinge vom Sieben-Glocken-Strauch zu schneiden, ist im Sommer. Die sollten bereits leicht verholzt, nicht zu weich und etwa 15 bis 20 cm lang sein.
- kurz über oder unter einer Knospe schneiden
- unteren Blätter entfernen
- Steckling in Anzuchterde stecken
- zwei Augen sollten mit Erde bedeckt sein
- Substrat leicht andrücken und anfeuchten
- mit transparenter Folie abdecken
- nach Bewurzelung Folie entfernen
- Keimlinge bei Bedarf pikieren
- über Winter hell und kühl stellen
- im Frühjahr in Garten pflanzen
- Pflege wie erwachsene Pflanzen
Tipp:
Der Teil des Stecklings, der in der Erde steckt, sollte unbedingt blattlos sein, ansonsten droht Fäulnis und das Absterben des Stecklings.
Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten ist der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch sehr robust. Gelegentlich kann es zu einem Befall mit Blattläusen kommen. Der beschränkt sich aber meist auf die jungen Triebspitzen. Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch steckt das meist ganz gut weg, ohne größeren Schaden zu nehmen. Zur Bekämpfung reicht es in der Regel aus, die betreffende Pflanze gründlich mit Wasser abzubrausen.
Häufig gestellte Fragen
Nein, Heptacodium miconioides ist sommergrün, verliert sein Laub aber erst relativ spät. Dafür beeindruckt er in der blattlosen Zeit mit seiner gelbbraunen bis braunen, abblätternden Rinde.
Steht der Sieben-Söhne-Strauch dauerhaft im Kübel, sollte man sie alle 2-3 Jahre umtopfen oder sobald der Kübel gut durchwurzelt ist.
In unseren Breitengraden samt sich der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch in der Regel nicht selbst aus, dazu ist es zu kalt.