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Stern-Magnolie, Magnolia stellata: Pflanzen, Pflege und Schneiden

Stern-Magnolie (Magnolia stellata)
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Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
März, April
Wuchsform
buschig
Höhe
bis zu 3 m hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, sehr feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer, sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Magnoliengewächse, Magnoliaceae
Pflanzenarten
Topfpflanzen, Kübelpflanzen, Ziersträucher
Gartenstil
Blumengarten, Dachgarten, Innenhof, Parkanlage

Die Stern-Magnolie ist ein echtes Schmuckstück im Garten. Mit ihren zauberhaften, sternförmigen Blüten und einem unwiderstehlichen Duft zieht sie jeden Betrachter in seinen Bann. Noch bevor ein einziges Blatt zu sehen ist, steht dieses Ziergehölz in voller Blüte und zeigt seine ganze Pracht. Die kommt in Einzelstellung am besten zur Geltung, sie macht aber auch neben Rhododendron und Scheinhasel eine gute Figur, vorausgesetzt Standort und Pflege stimmen.

Video-Tipp

Standort

Die Stern-Magnolie (Magnolia stellata) gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Am besten wählt man einen geschützten und luftigen sowie sonnigen bis halbschattigen Platz ohne pralle Mittagssonne. Eine tagsüber sonnige Nordlage sollte einer sonnenexponierten Südlage möglichst vorgezogen werden. So ist die Magnolie besser vor Spätfrösten geschützt.

An einem vollsonnigen Standort würden sich die Blüten noch früher öffnen und sie die Gefahr von Spätfrösten besteht. Ein schattiger Platz ist ungeeignet, der Wuchs wäre deutlich langsamer und vor allem die Blütenbildung würde stark beeinträchtigt. In besonders milden Lagen wachsen Magnolien häufig etwas schneller und auch die Blüte fällt üppiger aus.

Stern-Magnolie Magnolia stellata
Der ideale Standort für die Stern-Magnolie ist hell und warm.

Boden

Bei der Beschaffenheit des Bodens ist die Stern-Magnolie im Gegensatz zu anderen Magnolienarten recht anspruchslos. Er sollte locker und frisch bis feucht sowie nährstoff- und humusreich sein. Optimal sind sandige bis lehmige Böden und ein pH-Wert von neutral bis sauer. Bei schweren Böden ist eine gute Drainage empfehlenswert.

Tipp:

Bei der Standortwahl sollte man berücksichtigen, dass Magnolia stellata Standortwechsel nicht mag und nur im äußersten Notfall verpflanzt werden sollte. Am besten wählt man einen Platz, an dem sie dauerhaft stehen kann.

Pflanzung

Gute Zeitpunkte zum Pflanzen der Magnolie sind sowohl im zeitigen Frühjahr, sofern der Boden komplett aufgetaut ist, als auch im Herbst:

  • Magnolie samt Topf vor Pflanzung wässern
  • Ballen sollte gut Wasser aufnehmen
  • in der Zwischenzeit Pflanzloch ausheben
  • mindestens doppelt so breit und tief wie Wurzelballen
  • Erdaushub mit handelsüblicher Moorbeeterde mischen
  • Erde auf Sohle der Pflanzgrube auflockern
  • einen Teil Erde hineingeben und Magnolie mittig einsetzen

Sie sollte nicht tiefer in der Erde stehen als zu vor im Topf. Abschließend mit Erdaushub auffüllen, die Erde andrücken und gründlich wässern. Der Pflanzabstand zu anderen Pflanzen bzw. Gehölzen sollte 200 bis 300 cm betragen.

Tipp:

Bei der Pflanzung einer Stern-Magnolie sollte man berücksichtigen, dass dieses Gehölz Flachwurzler ist. Um eine Konkurrenz zu anderen Pflanzen zu vermeiden, sollte man sie vorzugsweise neben Tiefwurzler pflanzen.

Pflege-Anleitung

Stern-Magnolie Magnolia stellata
Die Stern-Magnolie erweist sich als äußerst pflegeleichte Pflanze.

Die größte Zierde der Stern-Magnolie sind zweifellos ihre strahlend weißen Blüten. Im April ist es mit der Blütenpracht aber schon wieder vorbei und die Blüten fürs nächste Jahr werden angelegt, was man an den dicken hellgrünen Knospen erkennen kann. Die Blätter sind ab jetzt nicht mehr zu übersehen und ebenfalls schön anzusehen. Damit sich diese Pflanze im heimischen Garten wohlfühlt und bestens gedeiht, ist keine aufwendige Pflege nötig, sie kommt auch mit deutlich weniger aus.

Gießen

Mindestens ebenso wichtig wie der Standort ist regelmäßiges Gießen bzw. eine gute Wasserversorgung. Die Stern-Magnolie benötigt vor allem während des Wachstums und der Blütezeit ausreichend Wasser. Dadurch, dass sie zu den Flachwurzlern gehört, befinden sich ihre Wurzeln relativ dicht unter der Erdoberfläche und trocknen demzufolge schneller aus.

Die meiste Aufmerksamkeit diesbezüglich benötigt sie in den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung. Im besten Falle ist der Boden gleichmäßig feucht, nicht nass, denn Staunässe verträgt dieses Gehölz ebenso wenig wie Trockenheit. Im besten Falle verwendet man zum Gießen ausschließlich Regenwasser, denn auf Kalk reagiert die Sternmagnolie sehr empfindlich.

Düngen

Solange diese Pflanze gesund ist und optimal gedeiht, muss man in der Regel nicht unbedingt düngen. Treten jedoch Mangelerscheinungen auf, wie verminderte Blütenbildung oder eingeschränkter Wuchs, muss sie wieder mit Nährstoffen versorgt werden:

  • mit Einsetzen der Vegetationsperiode düngen
  • von März bis Juli einmal monatlich Dünger verabreichen
  • im Garten mit Hornspänen oder reifem Laubkompost
  • oder mit einem organisch-mineralischen Langzeitdünger für Moorbeetpflanzen
  • Exemplare im Kübel alle vier Wochen mit einem Flüssigdünger versorgen
  • Flüssigdünger über Gießwasser und nicht auf trockenen Boden ausbringen

Nach Juli sollte nicht mehr gedüngt werden, so können die jungen Triebe bis zum Winter ausreifen. Mit einer Schicht Mulch auf dem Wurzelbereich kann die Menge zusätzlicher Dünger reduziert werden.

Schneiden

Stern-Magnolia Magnolia stellata
Ein Schnitt der Stern-Magnolie ist, wenn möglich, zu vermeiden.

Ein Rückschnitt wie man ihn von anderen Gehölzen kennt, ist bei dieser Pflanze nicht erforderlich im Gegenteil, er könnte den formschönen Wuchs der Magnolie zerstören und ihr schlimmstenfalls sogar schaden. Falls dennoch geschnitten werden soll, beispielsweise um die Pflanze auszulichten, ist es ratsam, den Schnitt auf das Nötigste zu beschränken. Beim Auslichten kann man sich kreuzende, nach innen wachsende sowie blühfaule und kranke Zweige herausschneiden.

Zudem können Konkurrenztriebe zum Haupttrieb entfernt werden. Größere Schnittwunden bestreicht man anschließend mit Baumwachs. Beim Schnitt ist darauf zu achten, keine Aststummel zurückzulassen und immer direkt am Ansatz zu schneiden. Zum Schneiden sollten ausschließlich scharfe und desinfizierte Schneidewerkzeuge verwendet werden, um saubere Schnittkanten zu hinterlassen sowie Quetschungen und die Übertragung von Krankheitskeimen zu verhindern.

Überwintern

In den ersten beiden Jahren benötigen die Pflanzen generell noch Schutz vor Kälte und Frost. Sind sie einmal angewachsen und haben sich an ihrem neuen Standort gut etabliert, ist in normalen Wintern in der Regel kein Schutz mehr erforderlich. In besonders langen und extrem kalten Wintern mit eisigen Winden ist ein entsprechender Schutz ratsam. Den Wurzelbereich kann man mit einer dicken Schicht Mulch abdecken und die oberirdischen Triebe mit einem Vlies umwickeln. Kübelpflanzen benötigen von Natur aus etwas mehr Schutz beim Überwintern. Am besten stellt man sie an einen geschützten Platz, vorzugsweise vor eine Hauswand.

Umpflanzen

Wie bereits erwähnt, möchte die Stern-Magnolie dauerhaft an einem Platz stehen und möglichst nicht umgepflanzt werden. Sollte es sich trotz allem nicht vermeiden lassen, macht man das am besten im Herbst, wenn sie ihr Laub verliert oder bereits verloren hat:

  • Boden sollte noch ausreichend warm und nicht gefroren sein
  • je jünger die Pflanze, desto unproblematischer das Umpflanzen
  • eine gute Vorbereitung ist das A und O
  • etwa zwei Wochen vorher mit Vorbereitungen beginnen
  • dazu Wurzeln im Abstand von mindestens 50 cm vom Stamm herum abstechen
  • Durchmesser des Abstechbereichs sollte der Wuchshöhe der Magnolie entsprechen
  • Ballen vorsichtig lockern und durchdringend wässern
  • bis zum Umpflanzen noch ein- bis zweimal wässern
  • am neuen Standort muss die Magnolie ungehindert wachsen können
  • entsprechend große Pflanzgrube ausheben
  • Boden im Innern gründlich auflockern
  • Erdaushub bestenfalls mit Moorbeet- oder Rhododendronerde mischen

Nun lockert man den bereits abgestochenen Wurzelballen nochmals mit einer Grabegabel und hebt ihn aus dem Boden. Die Wurzeln sollten dabei so wenig wie möglich beschädigt werden. Im Anschluss setzt man die Pflanze mittig ein und füllt mit Erdaushub auf. Nach dem Festtreten der Erde wird gründlich gewässert, was auch in den nächsten Tagen beibehalten werden muss. Bei einer Kübelpflanzung sollte generell nach etwa drei Jahren umgetopft und der Ballen dabei etwas eingekürzt werden.

Tipp:

Nach dem Umpflanzen bleibt in der Regel für ca. zwei Jahre die Blüte aus. Wurden beim Umpflanzen grobe Fehler vermieden, und die Magnolie ist gut angewachsen, kann man sich auch bald wieder an ihrer Blütenpracht erfreuen.

Vermehren

Stern-Magnolie Magnolia stellata
Sie haben einige Optionen zur Auswahl, um die Stern-Magnolie zu vermehren.

Um die Stern-Magnolie zu vermehren, gibt es verschiedene erfolgversprechende Möglichkeiten:

  • durch Absenker
  • mit Stecklingen
  • durch Aussaat
  • durch Abmoosen

Absenker

Die einfachste und vermutlich auch erfolgversprechendste Methode eine Stern-Magnolie zu vermehren ist über Absenker. Der beste Zeitpunkt um das Ganze in Angriff zu nehmen, ist im August:

  • man wählt einen Trieb an der Mutterpflanze aus
  • bestenfalls halb verholzt, biegsam und bodennah sein
  • unter dem Trieb eine tiefe Furche in den Boden graben
  • etwas Kompost hineingeben
  • vom Trieb bis auf die obersten, alle Blätter entfernen
  • Absenker zum Boden biegen und in Bodenrille legen
  • Triebspitze sollte aus dem Boden herausschauen
  • restlichen Trieb mit Erde bedecken, Erde andrücken
  • Absenker im Boden mit Draht fixieren und angießen

Ab jetzt ist etwas Geduld gefragt, denn bis der Trieb Wurzeln bildet, dauert es meist mehrere Monate, denn diese Pflanze ist bezüglich Wurzelbildung sehr träge. Am besten belässt man den Absenker bis zum übernächsten Frühjahr an der Mutterpflanze, bis dahin sollte er kräftig genug sein, um von der Mutterpflanze getrennt und an seinem endgültigen Standort eingepflanzt zu werden.

Stecklinge

Eine weitere Form dieses Ziergehölz zu vermehren, ist die Stecklingsvermehrung. Auch sie ist aufgrund der langsamen Bewurzelung recht langwierig. Man kann im Frühsommer grüne Stecklinge schneiden oder halb verholzte im Spätsommer. Sie sollten eine Länge von etwa 20 cm haben. Man befüllt einen kleinen Blumentopf mit humusreichem Substrat und steckt den Steckling etwa bis zur Hälfte hinein. Das Substrat leicht andrücken und befeuchten.

Anschließend stellt man den Topf an einen hellen Platz und achtet darauf, dass die Erde immer leicht feucht ist. Bis sich erste Wurzeln entwickelt haben, dauert es auch bei dieser Vermehrungsart mehrere Wochen. Um sicherzugehen, dass der Steckling tatsächlich Wurzeln gebildet hat, sollte man ihn lieber etwas länger im Topf lassen. In den Garten ausgepflanzt werden kann die Jungpflanze, sobald kein Frost mehr zu erwarten ist und der Boden frostfrei ist.

Aussaat

Samen für die Aussaat liefert die Magnolie selbst. Nachdem sie verblüht ist, entwickelt sie längliche Schoten, sogenannte Balgfrüchte, die die eigentlichen Samen enthalten. Sobald die Schoten trocken sind, platzen sie auf und geben die Samen frei. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, sie zu ernten:

  • Samen stratifizieren
  • dazu mit etwas sandiger, leicht feuchter Erde in Gefrierbeutel geben
  • für zwei bis drei Monate in den Kühlschrank
  • im nächsten Frühjahr aus Kühlschrank nehmen
  • in kleine Töpfe in keimfreies Substrat aussäen
  • Samen nur leicht mit Erde bedecken
  • Substrat gleichmäßig feucht halten
  • vorzugsweise mittels Sprühflasche befeuchten

Da die Samen Kälte zur Keimung benötigen, ist es ratsam, die Töpfe im Garten in den Boden einzugraben, sofern keine Fröste mehr zu erwarten sind. Ist die Luft noch kühl, sollte man die Töpfe nachts mit einer Glasplatte abdecken. Bis zur Keimung dauert es in der Regel mehrere Monate. Sobald die Samen anfangen zu keimen, müssen sie vor Frost geschützt werden und im Haus überwintern.

Tipp:

Da die jungen Keimlinge sehr frostempfindlich sind, empfiehlt es sich, sie im ersten Winter noch im Topf zu belassen und bei drohendem Frost ins Haus zu holen. Nach einem Jahr können sie dann im Garten ausgepflanzt werden.

Abmoosen

Zum Abmoosen wählt man einen unverzweigten, zweijährigen Zweig aus, der möglichst nicht stärker als ein Zentimeter ist. Etwa 30 bis 40 cm unter der Triebspitze schneidet man die Rinde und nur die Rinde, zu etwa zwei Dritteln mit einem scharfen Messer schräg an. Um zu verhindern, dass sich der entstandene Schlitz wieder schließt, klemmt man ein kleines Stück Holz, Plastik oder Ähnliches hinein.

Dann umhüllt man den Bereich um die Schnittstelle dick mit feuchtem Moos. Darüber stülpt man eine Folientüte, die man dann oben und unten zubindet. Jetzt heißt es wieder Abwarten. Das Moos muss immer schön feucht sein. Mit etwas Glück kann man bereits nach zwei bis drei Monaten erste kleine Wurzeln an dem Spalt entdecken. Nach erfolgreicher Wurzelbildung kann der Trieb von der Mutterpflanze abgeschnitten und eingepflanzt werden, am besten erst wieder in einen Topf und erst im nächsten Frühjahr in den Garten.

Krankheiten

Stern-Magnolie Magnolia stellata
Bei Mehltaubefall färben sich die sonst strahlend weißen Blütenblätter grau.

Mehltau

Auch wenn die Stern-Magnolie Krankheiten gegenüber recht robust ist, kann sie unter ungünstigen Bedingungen von Mehltau befallen werden. Dann zeigt sich ein gräulich weißer, fleckiger Belag auf den Blättern, teilweise mit eingerollten Triebspitzen. Zur Bekämpfung bieten sich Spritzungen mit Knoblauch- oder Brennnesselsud an, und falls das nicht hilft, ein kupferhaltiges Fungizid. Stärkere Rückschnitte sollten vermieden werden, die könnten der Magnolie eher schaden als nutzen.

Blattflecken

Die Blattfleckenkrankheit wird durch ein Bakterium verursacht, das vorwiegend Blätter und Blüten der Stern-Magnolie befällt. Erkennbar ist sie an schwarzen, leicht eckigen Flecken. Im weiteren Verlauf entstehen Löcher, schließlich die Blätter fallen ab. Um gegen diese Krankheit vorzugehen, sollte das herabfallende Laub im Herbst restlos vom Boden entfernt und entsorgt werden. Das ist wichtig, weil dieses Bakterium in dem Laub am Boden überwintert und so im nächsten Jahr die Pflanze erneut befallen kann.

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