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Sterngladiole, Gladiolus murielae: Pflege von A-Z

Sterngladiole (Gladiolus murielae)
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Blütenfarbe
violett, weiss, braun
Standort
Sonnig
Blütezeit
August, September
Wuchsform
aufrecht
Höhe
bis zu 110 cm hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
k.A.
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Schwertliliengewächse, Iridaceae
Pflanzenarten
Beetpflanzen, Rabattenblumen, Schnittblumen, Zierpflanzen
Gartenstil
Blumengarten, Ziergarten

Die Sterngladiole ist ein Zwiebelgewächs, das sich sowohl im heimischen Garten als auch in einer Vase im Wohnzimmer gut macht. Wenngleich die anmutige Pflanze als besonders pflegeleicht gilt, hat sie dennoch gewisse Ansprüche. Denn vom optimalen Standort bis hin zum Einpflanzen und der anschließenden Pflege sollten gewissen Faktoren berücksichtigt werden. Bei fachgerechter Pflege wird die Sterngladiole jedoch mit Sicherheit ihre wunderschönen Blüten bilden, welche bis in den Spätsommer blühen.

Video-Tipp

Standort

Die Sterngladiole (Gladiolus murielae) stammt ursprünglich aus Äthiopien und ist dementsprechend ein warmes Klima gewöhnt. In hiesigen Regionen wird sie gerne als Schnittblume in Vasen eingesetzt, kann jedoch auch erfolgreich im Kübel oder Garten kultiviert werden! Im Blumenbeet ist hierbei in jedem Fall auf einen ausreichenden Pflanzabstand zu achten, denn dieser sollte rund 10 bis 20 Zentimeter betragen. Damit die Abessinische Gladiole, wie sie aufgrund ihrer Herkunft auch genannt wird, ausgiebig wächst und gedeiht, sollte der Standort zudem folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • hell und sonnig
  • viel frische Luft
  • windgeschützt
  • Temperaturen nicht unter 1 °C
  • ideale Sommertemperatur: 20 °C
  • ideale Wintertemperatur: 10 °C
Sterngladiole (Gladiolus murielae)
Obwohl die Sterngladiole aus dem nordöstlichen Afrika stammt, kommt sie auch mit hiesigen Boden- und Lichtverhältnissen gut zurecht.
Quelle: Yuriy75, Gladiolus murielae Y002, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Boden

Die Sterngladiole kommt in der Regel hervorragend mit Blumenerde oder normalem Gartenboden zurecht. Demnach bevorzugt die Pflanze einen lehmigen oder sandig-lehmigen Untergrund. Wichtig ist, dass der Boden in jedem Fall trocken bis frisch sowie frei von Unkraut ist. Im Idealfall zeichnet sich der Boden zudem durch folgende Merkmale aus:

  • pH-neutral
  • kalkarm, leicht sauer
  • humos
  • durchlässig

Tipp: Schwere Böden lassen problemlos mit Sand auflockern.

Einpflanzen

Der frühestmögliche Termin zum Einpflanzen der Sterngladiole ist nach den Eisheiligen, nämlich von Mai bis Juni. Wenn die Knollen zu diesem Termin eingesetzt werden, hat die Pflanze ausgiebig Zeit zum Wachsen und steht im Spätsommer in der Blüte. In der Regel werden die Knollen der Pflanze in die Erde gesetzt, allerdings sollte dies keinesfalls wahllos geschehen! Zunächst ist es ratsam, das Beet für das Einpflanzen vorzubereiten. Hierfür wird das Beet etwa zwei Wochen vor dem Einsetzen etwa spatentief umgegraben. Ebenso sollten alle Unkrautwurzeln sowie kleine Steine entfernt und anschließend Kompost eingearbeitet werden.

Zwiebel der Sterngladiole (Gladiolus murielae)
Der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen der Knollen liegt im späten Frühjahr.
Quelle: Kevin Payravi, Gladiolus murielae bulbs, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Das Einpflanzen selbst gestaltet sich wie folgt:

  • etwa 10 cm tiefes Pflanzloch ausgraben
  • bei Bedarf Blumenerde in das Loch füllen
  • Knolle mit flachen Seite nach unten in Erde legen
  • Knolle sollte zu 1/3 aus Boden schauen
  • mit Erde bedecken und leicht andrücken
  • ausgiebig gießen

Tipp:

Nach dem Einsetzen hat es sich bewährt, die Erde zusätzlich mit Rindenmulch abzudecken.

Düngen

Im Idealfall wird der Boden bereits vor dem Einpflanzen mit Kompost angereichert. Dadurch wird die Sterngladiole nicht nur über einen langen Zeitraum, sondern auch konstant mit Nährstoffen versorgt. Alternativ zum Kompost eignet sich hierfür natürlich auch Mist, welcher ebenfalls ein organischer Langzeitdünger ist. Unter diesen Voraussetzungen sind nur wenige weitere Düngergaben erforderlich:

  • von Juni bis Juli düngen
  • 1. Düngung vier Wochen nach dem Einpflanzen
  • 2. Düngung nach vier weiteren Wochen
  • am besten mit Langzeit-Blühdünger

Gießen

Die Sterngladiole möchte ausgiebig bewässert werden, insbesondere an heißen Sommertagen. Eine Überbewässerung sollte jedoch tunlichst vermieden werden, denn Staunässe kann die Knollen rascher faulen lassen. Vor allem bei der Kübelpflanzung ist daher darauf zu achten, dass überschüssiges Wasser stets gut abfließen kann. Beim Gießen ist zudem auf Folgendes zu achten:

  • gießen von Mai bis Oktober
  • täglich gießen
  • spätestens dann, wenn Erde einige cm tief trocken ist
  • im Sommer bei Bedarf zwei Mal täglich gießen
  • nach Blüte im Herbst nicht mehr gießen
Nasse Sterngladiole
Regelmäßiges, intensives Gießen ist unbedingt notwendig, möchten Sie die Sterngladiole strahlen sehen.
Quelle: María José Alvarado, Flor., Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Tipp:

Um die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten, lohnt es sich, eine Mulchschicht auszubringen.

Schneiden

Der Rückschnitt findet in der Regel im Herbst statt, idealerweise in der Zeit von Oktober bis November. Allerdings handelt es sich hier nur um einen Richtwert, denn der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt lässt sich an der jeweiligen Pflanze erkennen:

  • nach dem Blühen alle Blüten entfernen
  • verblühten Teile bis zum Blattansatz einkürzen
  • Grün erst zurückschneiden, wenn Blätter stark vergilbt
  • Zwiebel kann dadurch wichtige Nährstoffe für das kommende Jahr lagern
  • rasches Wachstum wird dadurch gefördert

Sterngladiole in der Vase

Wer die Sterngladiole lieber als Dekoration im heimischen Wohnzimmer hat, kann diese natürlich auch in einer Vase platzieren. Die hübsche Blume macht sich vor allem in hohen Vasen besonders gut, da sie einen sehr hohen Stiel hat. Um die Abessinische Gladiole in der Vase zu halten, wird diese am besten vor der Blüte abgeschnitten. Sobald das geschehen ist, wird die Blume von Laub und Unreinheiten befreit und anschließend in die Vase gestellt.

Damit die Abessinische Gladiole möglichst lange in der Vase überlebt, sollte sie wie folgt gepflegt werden:

  • nicht in die Sonne stellen
  • zimmerwarmes, frisches Wasser
  • Wasser täglich wechseln
  • Stiel immer wieder mit Messer anschneiden
  • verblühte Blüten direkt abschneiden
Sterngladiole in der Vase
Achten Sie beim Abtrennen des Stiels darauf, nicht zu tief zu schneiden! Denn die übriggebliebenen Pflanzenreste enthalten zahlreiche Nährstoffe, die die Knolle für das Produzieren einer neuen Pflanze benötigt.

Hinweis:

Es ist nicht ratsam, die Sterngladiole mit Blumenfrisch zu versorgen, denn dadurch verkürzt sich die Blütezeit. Ebenfalls ist von „Hausmitteln“ wie Zucker oder Kupfermünzen abzusehen, da diese zum schnelleren Ableben der Blume führen.

Überwintern

Die Abessinische Gladiole gilt grundsätzlich nicht als winterhart, allerdings können die Knollen durchaus in besonders milden Gegenden im Winter überwintern. Es ist jedoch empfehlenswert, die Sterngladiole in den kalten Wintermonaten an einen frostfreien Ort zu bringen. Hierfür ist es erforderlich, die Pflanze aus der Erde zu heben. Dies geschieht am besten, nachdem die Blätter bereits eine gelbe Färbung angenommen haben und von selbst absterben. Nachdem die Sterngladiole aus der Erde gehoben wurde, wird sie wie folgt überwintert:

  • restliche Blätter über Zwiebel abschneiden
  • von Erde befreien und zum Trocknen auf Zeitungspapier legen
  • einlagern, wenn gesamte Feuchtigkeit entzogen ist
  • beispielsweise in Papiertüten
  • Standort: kühl, trocken und dunkel
  • Temperatur: 5 bis 10 °C
  • unbedingt frostfrei halten

Tipp: Für das Ausgraben der Knolle empfiehlt sich der Griff zu einer Grabgabel!

Vermehren

Die Abessinische Gladiole ist ein Zwiebelgewächs, das von Natur aus winzige Tochterzwiebeln bildet. Diese können vor dem Überwintern problemlos abgetrennt und wie die Mutterzwiebel getrocknet und anschließend gelagert werden. Im Folgejahr können sie wie gewohnt in das Beet eingesetzt werden, jedoch mit dem Unterschied, dass sie nicht ganz so tief in die Erde eingepflanzt werden. Denn für die Tochterzwiebeln ist eine Pflanztiefe von etwa vier Zentimetern sowie ein Pflanzabstand von rund 10 Zentimetern völlig ausreichend. Bei der Vermehrung durch Tochterzwiebeln ist jedoch zu beachten, dass die erste Blüte erst zwei bis drei Jahre später eintritt! Noch mehr Geduld erfordert hingegen die Vermehrung durch Samen, welche zunächst gewonnen werden müssen:

  • verblühte Blüten nicht abschneiden, sondern stehen lassen
  • warten, bis Samenkapseln ausgereift sind
  • Samen in Pflanzgefäß aussäen
  • mit etwas Erde bedecken und gut befeuchten
  • Gefäß mit Folie abdecken
  • Folie täglich abnehmen
  • bei Bedarf wechseln
  • Gefäß an sonnigen Standort stellen

Hinweis:

Die Samen können auch direkt in das Beet gesät werden! Hierfür werden die Samen im Beet verteilt und anschließend mit einer rund drei Zentimeter hohen Erdschicht bedeckt. Anschließend wird das Beet ausgiebig gegossen, wobei jedoch Staunässe unbedingt zu vermeiden ist!

Schädlinge

Die nimmersatten Blattläuse machen auch vor der Sterngladiole nicht halt.

Sterngladiolen werden, wie viele andere Gladiolen auch, gerne von zahlreichen Schädlingen heimgesucht. Im Garten kann es durchaus vorkommen, dass Wühlmäuse an den Wurzeln knabbern und so das Wachstum der Blumen beeinträchtigen. Diese lassen sich jedoch relativ effektiv vertreiben, beispielsweise durch Katzen. Alternativ lassen sich die kleinen Nager jedoch auch mit unterschiedlichen Duftpflanzen, wie beispielsweise Knoblauch oder Steinklee, fernhalten. Neben Wühlmäusen stellen zudem folgende Ungeziefer eine Gefahr für die Abessinische Gladiole dar:

Blattläuse

Blattläuse sind weit verbreitet und befallen eine Vielzahl an Gartenpflanzen, so auch Sterngladiolen. Besonders oft treten die Schädlinge im Frühsommer auf, da ein trockenes und warmes Klima einen Befall begünstigt. Dieser lässt sich jedoch relativ rasch an unterschiedlichen Symptomen erkennen, wie beispielsweise Deformierung der Pflanzen, klebrige Blattunterseiten und Blattlausansammlungen. Es ist ratsam, bei einem Befall rasch zu handeln und die Blattläuse wie folgt zu bekämpfen:

  • leichter Blattlausbefall: befallene Pflanzteile abspülen
  • befallene Pflanzen mit Brennnesselsud besprühen
  • alternativ auch Seifenlauge verwenden
  • natürliche Feinde: Ohrwürmer und Marienkäfer

Thripse

Ein ebenfalls häufig anzutreffender Schädling sind Thripse, ein winzig kleines Insekt. Ein Befall mit Thripsen lässt sich jedoch relativ gut erkennen, da sich zunächst gelbe Flecken an den Blättern bilden. Diese färben sich im weiteren Verlauf silbrig bis weiß. Ebenso hinterlassen die Schädlinge Kotausscheidungen an den Blättern, welche als kleine schwarzen Pünktchen erkennbar sind. Wird ein Befall nicht frühzeitig behandelt, trocknen die Blätter aus und fallen schließlich ab. Die Larven der Thripse können zudem auf den Knollen überwintern und sich somit im Folgejahr erneut breitmachen und vermehren. Um dies zu vermeiden, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • Blautafeln aufhängen
  • bei Bedarf Spritzmittel verwenden
  • Knollen vor Überwinterung kontrollieren
  • vor Lagerung sorgfältig säubern

Krankheiten

Nicht nur Schädlinge, sondern auch diverse Pilze und andere Krankheitserreger machen den Gladiolen das Leben schwer. Besonders häufig sind Sterngladiolen von Pilzkrankheiten, wie beispielsweise dem Grauschimmel, befallen. In vielen Fällen können die Krankheiten jedoch erfolgreich behandelt werden, wobei das frühzeitige Erkennen oftmals entscheidend für den Behandlungserfolg ist.

Grauschimmel

Der Grauschimmel macht sich durch einen grauen, samtigen Belag bemerkbar. Grauschimmel ist besonders gefährlich für die Sterngladiole, da sie zum Verwelken bzw. Verfaulen der betroffenen Pflanzenteile und schlussendlich zum Absterben der Pflanze führt. Die Krankheit lässt sich jedoch oftmals erfolgreich bekämpfen, sofern diese früh genug erkannt wird:

  • Luftfeuchtigkeit reduzieren (sofern möglich)
  • Pflanze stets von unten gießen
  • ausreichend Pflanzabstand einhalten
  • betroffene Pflanzteile entsorgen
  • Rückschnitt bis ins gesunde Gewebe
  • Fungizid spritzen

Fusarium-Trockenfäule

Wenn die Sterngladiole bereits in der Vegetationszeit abstirbt, ist dies oftmals auf die Fusarium-Trockenfäule zurückzuführen. Erkennbar ist die Infektion an schwachen, krummen und bräunlichen Trieben, welche schlussendlich abfallen. Heimtückischer ist jedoch, wenn der Befall im Laufe des Sommers einsetzt. Denn in diesem Fall verfault zunächst die Knolle, ehe sich oberirdisch etwaige Symptome bemerkbar machen. An den Knollen bilden sich braune Flecken und zeigen bei Feuchtigkeit weißliche Sporenbehälter. Eine Bekämpfung ist leider nicht möglich, weshalb betroffene Pflanzen umgehend aus dem Bestand und vernichtet werden sollen. Um eine Verbreitung beziehungsweise die Entstehung zu verhindern, sollte Folgendes berücksichtigt werden:

  • überwinterte Knollen stets kontrollieren
  • Knollen stets kühl lagern
  • feuchtwarmer Boden fördert Befall
  • bei Befall Standortwechsel sinnvoll
  • Sporen können im Boden überleben

Hinweis:

Die Fusarium-Trockenfäule wird auch von Mutter- zu Tochterzwiebel übertragen! Bei einem Befall ist daher die Mutter- samt Tochterzwiebeln zu vernichten.

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