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Storchenschnabel, Geranium: Schneiden und Pflege von A-Z

Storchschnabel (Geranium)
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Blütenfarbe
rosa, violett, weiss, blau
Standort
Schatten, Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, buschig, flachwüchsig, horstbildend, Staude
Höhe
bis zu 1 m hoch
Bodenart
lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Storchschnabelgewächse, Geraniaceae
Pflanzenarten
Bodendecker, Heilpflanzen, Stauden, Wiesenblumen
Gartenstil
Bauerngarten, Blumengarten, Naturgarten, Steingarten

Eine besonders beliebte Gartenpflanze stellt der Storchenschnabel dar, von dem es rund 400 verschiedene Arten gibt. Das Gewächs zeichnet sich durch sein attraktives Laub und seine schönen Blüten aus, die von März bis Oktober blühen. Nicht zu vergessen sind sine dekorativen Fruchtstände, die den Garten zusätzlich schmücken. So schön der Storchschnabel auch ist, so pflegeleicht ist er auch. Denn von der Aussaat bis hin zur Überwinterung verlangt die beliebte Staude keinen grünen Daumen und kann auch von Anfängern problemlos kultiviert werden.

Video-Tipp

Standort

Der Storchenschnabel wächst besonders gut an Gehölzrändern und eignet sich ideal als Begleitpflanze für höhere Stauden, wie beispielsweise Strauchrosen. Die meisten Arten bevorzugen ein mäßig feuchtes Plätzchen, das im Idealfall sonnig ist. Unabhängig vom Standort, ist in jedem Fall der notwendige Pflanzabstand zu berücksichtigen:

  • Pflanzabstand: 20 bis 40 cm
  • abhängig von Wuchshöhe und -breite der jeweiligen Sorte
  • pro m² entweder 8 bis 10 große oder 12 bis 16 kleine Pflanzen
Storchschnabel - Geranium
Bezüglich des Standorts erweist sich der Storchschnabel als äußerst anspruchslos.

Während sich gewisse Standortvoraussetzungen für den Storchenschnabel verallgemeinern lassen, ist der optimale Standort letztendlich von der jeweiligen Storchenschnabel-Art abhängig. Denn je nach Art hat die Pflanze unterschiedliche Anforderungen an den jeweiligen Standort. Der Vorteil hierbei ist, dass für jeden Garten die passende Art vorhanden ist:

Sonnig & feuchtSonnig & trockenHalbschattig & feuchtSchattig & trocken
Basken-Storchenschnabel (G. endressii)
Himalaja-Storchenschnabel (G. himalayense)
Pracht-Storchenschnabel (G. magnificum)
Schwarzäugiger Storchenschnabel (G. psilostemon)
Wiesen- Storchenschnabel (G. pratense)
Blutroter Storchenschnabel (G. sanguineum)
Cambridge-Storchenschnabel (G. cantabrigiense)
Grauer Storchenschnabel (G. cinereum)
Kaukasus-Storchenschnabel (G. renardii)
Schlanker Storchenschnabel (G. gracile)
Himalaja-Storchenschnabel (G. himalayense)
Wald-Storchenschnabel (G. sylvaticum)
Balkan-Storchenschnabel (G. macrorrhizum)
Knotiger Storchenschnabel (G. nodosum)
Brauner Storchenschnabel (G. phaeum)
Geranium nodosum
Der Knotige Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum) kommt hervorragend ohne viel Sonne und Feuchtigkeit zurecht.

Boden/Substrat

Generell lässt sich sagen, dass der Storchenschnabel mit den meisten Gartenböden klarkommt. Bei Bedarf kann das Erdreich vor dem Einpflanzen verbessert und für die Pflanze optimiert werden. Schwere, feuchte Böden werden hierfür mit Kies oder Sand angereichert. Dadurch erhält das Erdreich eine grobe Struktur, wodurch wiederum die Durchlüftung und der Wasserabzug verbessert werden. Saure Böden werden mittels Aufkalkung verbessert. Eine Verbesserung des Bodens ist grundsätzlich nicht erforderlich, wenn er die folgenden Eigenschaften besitzt:

  • feucht
  • humos
  • nährstoffreich
  • durchlässig
  • hoher Kalkanteil

Aussaat

Um Storchenschnabel selbst auszusäen, werden zunächst Samen benötigt. Diese können einfach von bestehenden Pflanzen eingesammelt werden. Wichtig hierbei ist der richtige Zeitpunkt, denn die Samen dürfen weder zu früh noch zu spät gesammelt werden. Grüne Samen sind noch nicht keimfähig, weshalb besser noch gewartet werden sollte. Aber nicht zu lange, denn andernfalls ist nur noch eine leere Hülse übrig. Ob die Samen reif sind, lässt sich erkennen, indem die Frucht bei Berührung schnell aufspringt. Die Samen werden anschließend im März/April ausgesät und auf der Fensterbank kultiviert:

  • Anzuchtschale mit Sand-Erde-Gemisch befüllen
  • Samen mit ausreichend Abstand zueinander hineinlegen
  • Samen mit etwas Erde bedecken
  • Substrat gleichmäßig feucht halten
  • Anzuchtschale mit Folie abdecken
  • hohe Luftfeuchtigkeit fördert Keimung
  • Anzuchtschale an hellen, warmen Ort platzieren

Erwähnenswert ist, dass die Samen in der Regel sehr unregelmäßig aufgehen. Während einige Samen besonders schnell keimen, benötigen andere deutlich mehr Zeit. Geben Sie den Keimlingen ausreichend Zeit zum Gedeihen und warten Sie, bis sie das dritte Blatt bilden. Denn dies ist der ideale Zeitpunkt, um die Keimlinge zu pikieren.

Hinweis:

Der Storchenschnabel blüht in der Regel erst im zweiten Standjahr.

Einpflanzen

Boden vorbereiten
Möchten Sie Geranium pflanzen, ist eine optimale Bodenvorbereitung das A und O.

Bevor die Jungpflanzen in das Freiland gesetzt werden, sollte zunächst der ideale Standort gesucht werden. Neben den optimalen Voraussetzungen ist zudem auch das Erscheinungsbild der Pflanzen zu berücksichtigen. Deswegen ist es ratsam, höher wachsende Arten in den Hintergrund zu pflanzen, wohingegen kleinere Exemplare gerne an die Vorderseite dürfen. Nachdem der Standort ausgewählt wurde, wird zunächst der Boden vorbereitet. Hierfür das Erdreich ordentlich auflockern und von Unkraut befreien. Denn je weniger Unkraut vorhanden ist, umso einfacher gestaltet sich das Einpflanzen:

  • Wurzelballen in Eimer voll Wasser geben
  • Wurzeln sollen sich ordentlich vollsaugen
  • darin belassen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • Pflanzloch ausheben (etwa doppelt so groß wie Wurzelballen)
  • Pflanzen mittig einsetzen
  • nach Anpflanzen gut bewässern

Hinweis:

Storchschnäbel können grundsätzlich ganzjährig eingepflanzt werden, sofern der Boden nicht gefroren ist. Wenn diese als Bodendecker kultiviert werden, sollte jedoch bis Spätsommer oder Frühjahr gewartet werden. Denn zu dieser Zeit lässt das Wachstum von Unkraut wieder nach.

Düngen

Bezüglich des Düngens zeigt sich der Storchenschnabel als sehr genügsam, denn er benötigt vor allem im Frühjahr nach dem Austrieb eine Startdüngung. Greifen Sie hierfür am besten zu einem flüssigen Volldünger oder zu einem Staudendünger. Wichtig ist, dass stets die richtige Menge verwendet und nicht überdosiert wird! Alternativ empfiehlt sich auch Kompost als Düngemittel. So versorgen Sie Storchschnabel mit den richtigen Nährstoffen:

  • nach Startdüngung regelmäßig düngen
  • bis Ende Juli/Anfang August
  • alle 2 bis 4 Wochen düngen
  • am besten mit Kompost

Hinweis:

Die letzte Düngung findet grundsätzlich im August statt, damit sich die Pflanze in Ruhe für die Winterruhe vorbereiten kann.

Gießen

Nasse Blüte des Storchschnabels
Auch beim Gießen erweist sich der Storchenschnabel als sehr pflegeleicht.

Sobald der Storchschnabel angewachsen ist, versorgt er sich quasi selbst. Anders verhält es sich hingegen bei frisch gepflanzten Exemplaren, denn diese benötigen bis zum Anwachsen noch etwas Unterstützung und sollten regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Selbiges gilt übrigens auch für im Kübel gehaltene Storchenschnäbel:

  • nur bei langanhaltender Trockenheit gießen
  • zu viel Feuchtigkeit begünstigt Fäulnis an Rhizomen
  • Staunässe wird nicht gut vertragen
  • Pflanze nicht austrocknen lassen
  • bei Bedarf am frühen Morgen oder spät abends gießen

Hinweis:

Es kann durchaus vorkommen, dass der Storchschnabel im Sommer die Blätter hängen lässt. Allerdings ist dies nicht direkt ein Grund zur Besorgnis, denn oftmals erholt sich die Pflanze nach dem Regen wieder.

Umpflanzen

Manchmal kann es erforderlich sein, den Storchschnabel umzupflanzen. Die meisten Arten kommen mit dem Umpflanzen ganz gut zurecht. Lediglich jene Arten, die sehr lange Pfahlwurzeln bilden, könnten Probleme mit dieser Pflegemaßnahme haben. Wer die Staude umsetzen möchte, sollte sich hierfür einen möglichst milden Tag im April oder Mai beziehungsweise im August oder September aussuchen. Um das Gewächs auf den neuen Standort zu setzen, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • Pflanze vorsichtig ausgraben
  • so viel Wurzelvolumen ausgraben wie möglich
  • zu lange Wurzeln schneiden
  • Pflanze direkt an neuen Standort einsetzen
  • am besten ohne lange Zeitverzögerung
  • Pflanzentiefe gleich wie vorher
  • ausreichend bewässern

Hinweis:

Je mehr Wurzelvolumen beim Ausgraben erhalten bleibt, umso höher sind die Erfolgsaussichten des Umpflanzens!

Schneiden

Storchenschnabel
Der Storchschnabel ist sehr schnittverträglich, weshalb ein bodennaher Rückschnitt im Frühjahr oder Herbst empfehlenswert ist.

Es ist zwar nicht zwingend erforderlich, den Storchschnabel zu schneiden, aber dennoch sehr empfehlenswert. Insbesondere nicht wintergrüne und horstig wachsende Storchenschnäbel profitieren von einem Rückschnitt. Denn die Pflegemaßnahme fördert den Neuaustrieb und kann auch eine zweite Blüte im Spätsommer hervorrufen:

  • im Herbst alle Triebe zurückschneiden
  • bis auf wenige Zentimeter
  • Bodendecker im Herbst oder Frühjahr schneiden/kürzen
  • Rückschnitt kann liegen gelassen werden
  • bietet guten Frustschutz

Überwintern

Der Storchenschnabel gilt generell als mehrjährig und winterhart, wobei die meisten Arten Temperaturen bis -15 °C problemlos vertragen. Manche Arten sind sogar wintergrün und behalten auch in der kalten Jahreszeit ihr ansehnliches Laub. Es ist daher grundsätzlich nicht erforderlich, den Storchschnabel vor Frost zu schützen. Empfehlenswert ist ein Frostschutz jedoch, wenn die Pflanze im Topf kultiviert wird. Im Freiland ist er nur bei längeren strengen Kälteperioden erforderlich:

  • Laub möglichst bis zum Frühjahr belassen
  • Topfpflanzen vor Frost schützen
  • Topf mit Noppenfolie, Jute oder Filz umhüllen
  • Topf auf Kälte-isolierenden Untergrund stellen (Holz oder Styropor)

Hinweis:

Wer Freilandpflanzen zur Sicherheit vor Frost schützen möchte, kann diese einfach im Wurzelbereich anhäufeln. Hierfür eignet sich Laub, Stroh, Reisig oder Kompost.

Vermehrung

Biene an Storchenschnabel-Blüte
Die Vermehrung des Storchenschnabels ist auf mehrere Arten möglich.

Zum einen besteht die Möglichkeit, den Storchenschnabel mittels Samen zu vermehren. Hierfür werden die Samen im Frühjahr gesammelt und anschließend auf der Fensterbank kultiviert. Alternativ kann das Geranium auch mittels Rhizomschnittlingen oder Kopftstecklingen vermehrt werden.

Rhizomschnittlinge

Diese Methode eignet sich vor allem für horstig wachsende Storchschnabelarten. Der beste Zeitpunkt für das Teilen ist im Frühjahr, allerdings kann der Storchschnabel während der gesamten Vegetationsphase – also von Mai bis Ende August – geteilt werden. Um den Storchschnabel zu teilen, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • Wurzelballen vorsichtig ausgraben
  • einen Teil der ausgegrabenen Pflanze abschneiden
  • maximal 1/3 abschneiden
  • ein oder mehrere etwa 5 cm lange Wurzelstücke nehmen
  • Wurzelstücke oben gerade und unten schräg abschneiden
  • Wurzelstücke mit der schrägen Seite nach unten eingraben
  • nicht zu tief einsetzen, am besten dicht unter der Erde
  • entweder in Topf oder Freiland
  • regelmäßig bewässern
  • nach 4 bis 6 Wochen zeigen sich meist die ersten Triebe

Kopfstecklinge

Auch das Vermehren mittels Kopfstecklingen ist möglich, und zwar ebenfalls während der gesamten Vegetationszeit (Mai bis August). Hierfür werden dem Storchenschnabel einige Kopfstecklinge entnommen, wobei diese unbedingt kräftig, gesund und nicht verholzt sein sollten. Anschließend werden alle Knospen, Blüten und Blätter entfernt, sodass nur noch drei Blattpaare übrigbleiben. Die Stecklinge werden nun in einen Topf gesetzt und wie folgt gepflegt:

  • Stecklinge an hellen und warmen Ort stellen
  • vollsonnige Fensterbank ist ideal
  • nach 4 bis 6 Wochen düngen
  • im Frühjahr Stecklinge auspflanzen

Krankheiten und Schädlinge

Storchenschnäbel gelten generell als sehr robust, sodass weder Krankheiten noch Schädlinge eine große Gefahr für das Gewächs darstellen. Auch für Schnecken ist die Pflanze grundsätzlich uninteressant. Allerdings lassen sich dennoch gewisse Krankheiten und Schädlinge nicht zur Gänze ausschließen. Unter Umständen kann es daher vorkommen, dass der Storchschnabel mit folgenden Schwierigkeiten zu kämpfen hat:

  • falscher Mehltau
  • Rostpilze
  • Blattälchen
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