Sumpfdotterblume, Caltha palustris: Steckbrief, Standort + Pflege
- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Halbschatten
- Blütezeit
- März, April, Mai, Juni
- Wuchsform
- horstbildend
- Bodenart
- lehmig, tonig
- Bodenfeuchte
- nass
- Kalkverträglichkeit
- k.A.
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
- Pflanzenarten
- Wasserpflanzen
- Gartenstil
- Wassergarten
Die Sumpfdotterblume Caltha palustris ist eine heimische Feuchtgebietspflanze mit leuchtend gelben, bis zu 5 cm großen Blüten. Sie sitzen an filigranen Blütenstielen und bilden einen schönen Kontrast zu dem glänzend grünen Laub. Der dekorative Frühlingsblüher sorgt für erste Farbtupfer am Gartenteich. Er erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40 cm und ist sehr anpassungsfähig. In freier Natur ist er immer seltener zu finden, sodass er in einigen Bundesländern unter Naturschutz steht.
Standort
Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Europa, dem nördlichen Asien und Nordamerika, wo sie an Bächen, Gräben, Quellen und auf sumpfigen Wiesen wächst. Sie kann sich wechselnden Wasserständen perfekt anpassen und toleriert Wassertiefen von bis zu 5 cm. Dank ihrer Vorliebe für nasse Füße bevorzugt sie auch im Garten humose, feuchte bis gut durchnässte und sumpfige Bereiche in leichter Sonne oder im Halbschatten. Sie sollte zu keiner Zeit trockenstehen und die oberen Sprossteile immer aus dem Wasser herausragen.
Standorte in flachen Bereichen eines Teiches sollten unbedingt strömungsfrei sein. Alle Sumpfdotterblumen gedeihen in mäßig nährstoffreichen und feuchten Ton- und Lehmböden. Grundsätzlich lieben sie schwere und gut durchnässte Untergründe. Allerdings gibt es auch einige Sorten und Wildarten, die leicht saure Böden bevorzugen und jene, die auf kalkhaltigen Boden gut gedeihen.
Ein Standort neben stark wuchernde Pflanzen sollte ebenso vermieden werden wie komplett dunkle Standorte. Letztere hätten die Bildung langer, kraftloser Triebe und einen unförmigen Wuchs zur Folge.
Pflanzen
Um das Verschwinden der Sumpfdotterblume in ihrem natürlichen Umfeld nicht noch weiter voranzutreiben, sollten grundsätzlich keine Pflanzen aus der Natur entnommen werden. Der Gartenfachhandel bietet in den meisten Fällen vorgezogene Pflanzen an. Optimal ist eine Pflanzung an Teichen und Bachläufen, in Wassertiefen von bis zu 5 cm. Dennoch können einige Sorten auch im Beet, auf feuchten Wiesen oder am Gehölzrand gepflanzt werden. Voraussetzung hierfür sind humose und ausreichend feuchte Böden.
- beste Pflanzzeit ist von Ende August bis Mitte Oktober
- den zu bepflanzenden Bereich vor dem Pflanzen mit geeigneten Substrat auffüllen
- in sumpfigen Untergründen finden die kriechenden und stabilen Wurzeln schnell Halt
- das sorgt selbst bei Überflutung für einen festen Stand
- in Teichen mit Fischbesatz ist eine Pflanzung im Pflanzkorb empfehlenswert
- auch wenn diese Pflanze nicht zum Wuchern neigt
- der Pflanzkorb lässt sich bei Bedarf problemlos aus dem Teich entfernen
- für einen festen Stand den Korb mit grobem Kies beschweren
- bei direkter Pflanzung im Boden sind Pflanzabstände von 20 bis 25 cm empfehlenswert
- idealerweise die Staude in kleinen Gruppen aus 3 bis 5 Exemplaren pflanzen
- für einen flächigen Wuchs 10 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter sinnvoll
- Pflanzen in nährstoffreiches, feuchtes und sumpfiges Substrat setzen
- bei einer maximalen Wassertiefe von 5 cm
- Wurzelkonkurrenz von stark wuchernden Pflanzen vermeiden
Bereits ab März erscheinen unzählige leuchtend gelbe Blüten. Ist der Gartenteich relativ klein, kann schon ein einzelnes Exemplar sehr dekorativ sein. Wie im Steckbrief beschrieben, erreicht Caltha palustris je nach Sorte, Wuchshöhen von 20 – 40 cm. Das macht sie zu einem guten Pflanzpartner von anderen früh blühenden Uferpflanzen wie der Sumpfcalla, dem blau blühenden Sumpfvergissmeinnicht oder dem silbrig weißen Wollgras. Auch neben orangefarbener Gauklerblume, Mehl-, Etagen- und Rosenprimel, Sumpfdrachenwurz und Sumpf-Wolfsmilch verfehlt sie ihre Wirkung nicht.
Pflege
Der gestalterischen Freiheit sind bei der unter Naturschutz stehenden Pflanze kaum Grenzen gesetzt, sei es in einem Natur- oder Wassergarten. Damit Garten- oder Teichpflanzen ihre ganze Pracht entfalten können, müssen sie entsprechend gepflegt werden. Bei der Sumpfdotterblume ist mit der richtigen Standortwahl bereits der Grundstein für optimales Gedeihen gelegt, denn der weitere Pflegeaufwand hält sich in Grenzen.
Gießen
Steht die Sumpfdotterblume im Beet, muss regelmäßig und reichlich gewässert werden, sodass der Boden dauerhaft feucht bis nass ist und zu keiner Zeit austrocknet. Für ein gesundes und vitales Wachstum ist eine konstante Bodenfeuchte existenziell. Kleinere Schwankungen im Feuchtigkeitsgehalt des Bodens toleriert die Pflanze noch. Am Uferbereich oder in der Flachwasserzone eines Teiches entfällt das Gießen, solange dieser Bereich nicht austrocknet.
Tipp: Beim Gießen sollte man zwischen Regenwasser und Leitungswasser wechseln. Das sorgt dafür, dass der pH-Wert im Gleichgewicht bleibt.
Düngen
Gedüngt wird nur im Beet oder auf der Wiese. Hier bietet sich im März eine Startdüngung an, bei der man Hornspäne, Knochenmehl, Kompost oder Rindenhumus oberflächlich in den Boden einarbeitet und anschließend gründlich wässert. Alternativ dazu kann auch ein mineralisch-organischer Flüssigdünger verabreicht werden. Im oder am Teich erübrigt das Düngen, um der gefürchteten Algenblüte entgegenzuwirken.
Schneiden
Schnittmaßnahmen, wie man sie von vielen anderen Pflanzen kennt, sind bei diesen Uferpflanzen nicht erforderlich. Lediglich abgestorbene und welke Blätter und Stängel werden im Frühjahr vor dem Neuaustrieb bodennah abgeschnitten. Schneidet man verwelkte Blütenköpfe bis zum grundständigen Laub ab, kann es zwischen Juli und September zu einer Nachblüte kommen.
Überwintern
Die oberirdischen Pflanzenteile der Sumpfdotterblume sterben im Herbst ab, nur der Wurzelstock überwintert im Boden. Das welke Laub bleibt als Winterschutz an der Pflanze, sodass keine weiteren Schutzmaßnahmen notwendig sind. Im Frühjahr treibt sie zuverlässig wieder aus.
Beim Entfernen von herbstlichem Falllaub und welken Pflanzenresten im zeitigen Frühjahr sollte man möglichst behutsam vorgehen, denn darunter hat Caltha palustris bereits die neuen Blütenknospen angelegt, die schnell abbrechen könnten.
Vermehren
Aussaat
Am erfolgversprechendsten ist eine Direktsaat im Sommer oder Herbst an Ort und Stelle. Die Sommeraussaat kann auch in Schalen oder einem Gewächshaus erfolgen. Zuvor muss das Saatgut jedoch einer Kältebehandlung unterzogen werden, denn die Samen der Sumpfdotterblume gehören zu den Kaltkeimern:
- Samen in wasserdichte Pflanzschalen mit nahrhafter Schlammerde aussäen
- Saatgut nur dünn mit Substrat bedecken
- anschließend mit kalkfreiem Wasser auffüllen
- Erde 0,5 bis 1,0 cm mit Wasser bedecken
- Schale mit der Saat für 2 bis 4 Wochen an halbschattigen Platz stellen
- Temperaturen sollten zwischen 18 und 22 °C liegen
- anschließend das Ganze für weitere 4 bis 6 Wochen bei 0 bis 4 °C im Kühlschrank aufbewahren
- nach der Kältebehandlung Saatgut schrittweise an Temperaturen von 5 bis 12 °C gewöhnen
- später Keimlinge auf warmer Fensterbank im Halbschatten weiter kultivieren
- Temperaturen von 15 bis 18 °C jetzt optimal
- bei entsprechender Größe im Garten an Ort und Stelle auspflanzen
- bis zur ersten Blüte dauert es etwa 2 Jahre
Tipp: Die Keimfähigkeit dieser Samen geht relativ schnell verloren. Deshalb ist eine zeitnahe Aussaat sinnvoll. Züchtungen mit gefüllten Blüten sind von dieser Art der Vermehrung ausgenommen, sie sind steril und lassen sich demzufolge nur vegetativ, also über Teilung vermehren.
Teilung
An Standorten, an denen sich diese Uferpflanze wohlfühlt und sie ungehindert wachsen kann, bildet sie im Laufe der Jahre dichte Teppiche. Mit einer Teilung lässt sich eine zu starke Ausbreitung verhindern, der Bestand verjüngen aber auch kleine Bestände vermehren. Bester Zeitpunkt für eine Teilung ist unmittelbar nach der Blüte oder in der zweiten Hälfte des Sommers.
Die Pflanzen werden aus dem jeweiligen Gewässer oder dem Boden geholt und in beliebig viele Teilstücke geteilt. Anschließend die einzelnen Teilstücke an ihrem neuen Standort wieder einpflanzen.
Ausläufer
Die in einigen Gebieten Deutschlands unter Naturschutz stehende Schmalzblume bildet unterirdisch Ausläufer, über die sie sich ebenfalls vermehren lässt. Dazu trennt man je nach Bedarf einen oder mehrere Ausläufer ab und pflanzt diese direkt an ihrem neuen Standort wieder ein.
Krankheiten
Auch wenn diese Pflanze nicht sehr anfällig für Krankheiten ist, hat sich die Rostpilzart Puccinia calthae auf Dotterblumen spezialisiert. Sie zeigt sich an gelben und braunen Sporennestern auf den Blättern, die nach und nach die komplette Pflanze infizieren. Befallene Pflanzenteile sollten schnellstens entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Sofern betroffene Pflanzen nicht direkt an einem Gewässer stehen, kann die Bekämpfung mit einem zugelassenen Fungizid erfolgen. Um einem Befall vorzubeugen, sollte man darauf achten, die Pflanzen nicht von oben, sondern immer von unten zu gießen.
Besonderheiten
In der freien Natur kann sich Caltha palustris mit Hilfe von Wasser ausbreiten, eine ihrer vielen Besonderheiten. Das passiert über ihre sternförmig angeordneten Balgfrüchte, deren feine Fruchtwände mit zunehmender Reife austrocknen. Treffen im getrockneten Zustand Regentropfen auf die nach oben gerichteten Früchte, öffnen sie sich und die reifen Samen werden herausgeschwemmt.
Wegen dieser Form der Ausbreitung zählen sie zu den sogenannten Regenschwemmlingen. Die Samen verfügen über Hohlräume, die sie dazu befähigen auf dem Wasser zu schwimmen, sodass sie sich entlang der Uferzone eines Gewässers problemlos ausbreiten können.
Zu ihren Besonderheiten gehört auch, dass sie in einigen Regionen mittlerweile auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten steht. Bereits im Jahr 1999 wurde sie in Deutschland zur ‚Blume des Jahres‘ gekürt. Wie im Steckbrief angegeben, gehört diese Pflanze zu den Hahnenfußgewächsen und ist demzufolge giftig, vor allem in den Wurzeln. Deshalb sollten beim Umgang mit dieser Pflanze immer Handschuhe getragen werden.
Auch wenn diese Staude giftig ist, machte man sich bereits im Mittelalter ihre heilende Wirkung zunutze. Die geschlossenen Knospen wurden vor nicht allzu langer Zeit noch in Öl und Essig eingelegt und als Kapernersatz verwendet, was teilweise zu leichten Vergiftungserscheinungen geführt hat. Heute überzeugt sie vor allem als dekorative Uferpflanze mit außergewöhnlicher Leuchtkraft.