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Tigerblumen, Pfauenblume, Tigridia: Pflege von A-Z

Tigerblume (Tigridia)
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Blütenfarbe
gelb, rot, violett, weiss
Standort
Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Juli, August
Wuchsform
aufrecht
Höhe
bis zu 60 cm hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, sehr feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
k.A.
Humus
humusreich
Pflanzenfamilien
Schwertliliengewächse, Iridaceae
Pflanzenarten
Knollenblumen, Sommerblüher, Zierpflanzen
Gartenstil
Blumengarten, Ziergarten

Tigerblumen, botanisch Tigridia, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Schwertliliengewächse. Von den 45 bis 59 Arten der Tigerblumen, werden besonders die Sorten der Echten Tigerblume (Tigridia pavonia) als Zierpflanzen verwendet. Die Pflanzen bilden in den Sommermonaten große Blüten aus, die jedoch nur für ein paar Stunden blühen. Aber keine Sorge, die Tigerblume sorgt für ständigen Blütennachschub, sodass sie über mehrere Wochen durchgängig blüht.

Video-Tipp

Standort

Die Tigerblume (Tigridia) ist nicht winterhart. Die Zwiebelblume kann jedoch den Sommer im Freien verbringen entweder ausgepflanzt im Gartenbeet oder in der Kübelkultur auf Balkon oder Terrasse. Die Sommerblüher lieben die Sonne, mögen aber keinen Wind. Daher ist der optimale Standort für die Zierpflanzen:

  • sonnig bzw. vollsonnig
  • windgeschützt
Echte Tigerblume (Tigridia pavonia)
Tigerblumen (hier Tigridia pavonia) stehen gerne hell und sonnig.

Tipp: In der Kübelkultur sollten Sie für die Tigerblume außerdem einen regengeschützten Standort wählen, da die Pflanzen keine Staunässe vertragen.

Boden und Substrat

Im Gartenbeet wünscht sich Tigerblume einen Boden, der folgende Eigenschaften hat:

  • locker
  • sandig-lehmig
  • humos
  • frisch-feucht
  • pH-Wert: 6,0 bis 7,0

In der Kübelkultur hat sich folgende Mischung bewährt:

  • 2 Teile Kübelpflanzenerde
  • 1 Teil Sand
  • 1 Teil Tongranulat oder Bimskies

Pflanzen

Auspflanzen und Freiluftsaison

Im Freien verträgt die Pfauenblume keine Temperaturen unter 10 °C. Daher fällt der Pflanztermin hierzulande eher in den Juni als in den Mai.

Tigerblume frisch gepflanzt
Ins Gartenbeet darf die exotische Schönheit hierzulande erst im Sommer.
Quelle: Wilhelm Zimmerling PAR, Ruhland, Grenzstr. 3, Tigerblume mit Blütenknospe, Sommer, 07, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Zwiebeln pflanzen

Bevor die Blumenzwiebeln ins Gartenbeet kommen, sollten Sie den Boden wie folgt vorbereiten:

  • gründlich auflockern
  • Unkrautreste und/oder größere Steine entfernen
  • grobe Erdbrocken zu feinen Krümeln zerkleinern
  • Erdreich ggf. mit Humus, Sand, Tongranulat bzw. Bimskies optimieren
  • in 5 bis 10 Zentimetern Bodentiefe Kiesdrainage gegen Staunässe anbringen

Ist der Boden vorbereitet, können Sie die Zwiebeln ins Beet setzen:

  • Pflanztiefe: zwei- bis dreimal so tief wie die Höhe der Zwiebel
  • Pflanzabstand: mindestens 12 bis 15 Zentimeter
  • sparsam angießen

Tipp: Die Wassergaben werden erst erhöht, wenn die Pflanze sichtbar austreibt.

In der Kübelkultur entsprechen Pflanztiefe und -abstand jenen für das Gartenbeet. Die Freiluftsaison auf Balkon oder Terrasse beginnt auch bei dieser Form der Kultivierung nach den letzten Spätfrösten, wenn die Temperaturen konstant um die 10 °C liegen.

Nachbarbepflanzung

Tigerblumen sind ideal für ein Zwiebelblumenbeet. Als Nachbarpflanzen eignen sich daher:

Tulpen (Tulipa) im Garten
Tigerblumen harmonieren hervorragend mit Tulpen.

Pflege

Ob Tigerblumen in der Pflege leicht oder mittelschwer sind, ist umstritten. Der häufigste Pflegefehler betrifft auf jeden Fall das Gießen. Denn Staunässe, und damit verbunden das Faulen der Zwiebel, ist der größte Feind der Pfauenblume. Daher sollten Sie die Pflanzen zwar leicht feucht halten, aber ihnen auf keinen Fall zu viel Wasser geben. In der Kübelkultur legen Sie am besten am Topfboden eine Drainageschicht an und entfernen stets das Wasser aus dem Untersetzer. So bekommt die Tigerblume keine nassen Füße.

Gießen

Tigerblumen, die im Beet ausgepflanzt sind, brauchen bis in den Herbst hinein immer leicht feuchtes Erdreich. Allerdings sollten Sie den Pflanzen nicht zu viel Wasser geben, auch wenn es gut gemeint ist, denn Staunässe vertragen Tigerblumen nicht. Dies gilt auch für die Kübelkultur, allerdings verlangt die Pfauenblume hier öfter nach Wassergaben, da das Substrat im Topf schneller austrocknet.

Tipp: Haben Sie die Pfauenblume zu viel gegossen, dann werden ihre Blätter welk. In diesem Fall sollten Sie das Gießen sofort einstellen.

Düngen

Mann füllt Flüssigdünger in Zinkgießkanne
Tigerblumen freuen sich über eine Gabe Flüssigdünger mit dem Gießwasser.

Tigerblumen, die jedes Jahr in frisch optimierte Gartenerde im Freiland gepflanzt werden, brauchen keinen zusätzlichen Dünger. In der Kübelkultur bekommen die Pflanzen, wenn sie nicht in frisches Substrat umgetopft worden sind, alle vier Wochen von April bis September eine Düngergabe mit einem herkömmlichen Flüssigdünger. Alternativ dazu bietet sich bei Kübelpflanzen ein Langzeitdünger in Form von Granulat oder Stäbchen an. Mit dem Langzeitdünger wird einmal im Frühling gedüngt.

Schneiden

Die Tigerblume braucht keinen besonderen Schnitt. Um eine Selbstaussaat zu vermeiden, sollten Sie jedoch die Blütenstiele verwelkter Blüten regelmäßig abschneiden.

Umtopfen

In der Kübelkultur empfiehlt es sich, die Tigerblume alle zwei bis drei Jahre umzutopfen, sie also mit frischem Substrat zu versorgen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im Frühling nach dem Überwintern. Da Kübelpflanzenerde in der Regel mit einem Langzeitdünger versehen ist, brauchen Sie die Pflanzen im Jahr des Umtopfens nicht weiter zu düngen.

Überwintern

Wie bei allen anderen Zwiebelblumen überwintert nicht die gesamte Pflanze, sondern nur die Zwiebeln. Die Freiluftsaison endet, wenn die ersten (Nacht-)Fröste drohen. Wichtig für eine gelungene Überwinterung ist, dass die oberirdischen Pflanzenteile solange wie möglich an der Pflanze bleiben. Denn aus ihnen zieht die Zwiebel bis zuletzt Nährstoffe, die sie für die Überwinterung braucht.

Tipp: In Vorbereitung auf die Überwinterung reduzieren Sie die Wassergaben, nachdem die letzten Blüten verwelkt sind, Schritt für Schritt.

Ausgepflanzte Tigerblumen überwintern

Tigerblume (Tigridia) im Gartenbeet
Da die Tigerblumen nicht winterhart sind, müssen Balkon- und Gartenexemplare den Winter drinnen verbringen.

Der Umzug der Zwiebeln ins Winterquartier beginnt mit dem vorsichtigen Ausgraben der Zwiebeln. Anschließend schneiden Sie die oberirdischen Pflanzenteile ab. Danach gehen Sie wie folgt vor:

  • Zwiebeln an dunklen Ort auf Zeitungspapier trocknen lassen (keine direkte Sonne)
  • locker anhaftende Erde abstreifen
  • festsitzende Erde an Zwiebel belassen
  • Brut- und Tochterzwiebeln nicht abnehmen
  • Zwiebeln in Holzwolle „einpacken“

Alternativ können Sie die ausgegrabenen Zwiebeln auch in einem Topf mit Erde oder Sand überwintern. In diesem Fall müssen sie jedoch ungefähr alle vier Wochen sehr sparsam mit Wasser versorgt werden, damit sie nicht austrocknen. Dieses Vorgehen empfiehlt sich vor allem für die Kübelkultur, da die Zwiebeln nicht ausgegraben werden müssen.

Winterquartier

Das Winterquartier hat in beiden Fällen folgende Eigenschaften:

  • frostfrei
  • kühl und luftig (keine Zugluft)
  • Temperatur: nicht unter 7 °C
  • ideale Temperatur: 8 bis 10 °C
  • dunkel

Ins Freiland kommen die Zwiebeln erst wieder, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Alternativ können Sie fürs Gartenbeet bestimmte Zwiebeln als Topfpflanzen vorziehen. Dazu setzen Sie sie in einen Topf, wie für Tigerblumen als Balkonpflanzen, und stellen Sie auf eine helle Fensterbank. Damit sich die Pflanzen an die Außentemperaturen gewöhnen, sollten Sie ihnen eine Eingewöhnungsphase nach den letzten Spätfrösten im Mai gönnen.

Vermehren

Mit Tochterzwiebeln

Brut- oder Tochterzwiebeln entstehen auf natürliche Weise. Für die Vermehrung müssen sie von der Mutterzwiebel getrennt werden. Der ideale Zeitpunkt dafür, ist nach der Überwinterung, denn dann können sie sogleich ausgepflanzt oder in einen Topf für die Kübelkultur gesetzt werden. Bei Trennen und Einsetzen sollten Sie Folgendes beachten:

  • Tochter- und Mutterzwiebeln vorsichtig trennen
  • Wurzeln und Zwiebeln nicht beschädigen
  • mit Vorsicht einsetzen
  • angießen

Sollen aus den Brutzwiebeln junge Tigerblumen vorgezogen werden, dann kommen Sie bereits ab April in einen Topf mit Erde. Anschließend stellen Sie sie an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Tipp: Mit den ersten Blüten sollten Sie erst nach zwei bis drei Jahren rechnen.

Mit Samen

Samen der Tigerblume
Tigerblumen lassen sich über Samen (Foto) oder Tochterzwiebeln vermehren.
Quelle: RuB (Ruddy Bénézet), Tigridia pavonia – Iris tigre –, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Für die Vermehrung mit Samen sollten Sie diese von eher älteren Pflanzen gewinnen. Bei jüngeren Pflanzen, die zum ersten Mal blühen, sollten Sie die Samenbildung sogar vermeiden, da diese die Pflanzen sehr schwächt. Für diese Form der Vermehrung gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Samen Ende Februar bzw. im März aussäen
  • 10 bis 12 Samen in Topf mit Durchmesser von 13 Zentimeter geben
  • leicht mit Erde bedecken
  • vorsichtig angießen oder besprühen
  • an helles Fensterbrett stellen
  • leicht feucht halten

Zeigen sich die ersten Keimlinge, werden sie in einzelne Töpfe gesetzt (pikieren). Haben sich stattliche Jungpflanzen gebildet, können diese nach den letzten Frösten im Garten ausgepflanzt werden. Die ersten Blüten sind bei dieser Form der Vermehrung nach ein bis eineinhalb Jahren zu erwarten.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten, wie die Wurzelfäule, beruhen oft auf Pflegefehlern. Ist die Fäulnis bereits vorangeschritten, dann können die Pflanzen nicht mehr gerettet werden. Über den Befall von Schädlingen ist bisher nichts bekannt. Einzig Schnecken sind eine Gefahr für die Tigerblume, da sie die Pfauenblume zum Fressen gern haben.

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