Walnussbaum, Juglans regia: Standort, Düngen und Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Halbschatten, Absonnig, Sonnig
- Blütezeit
- April, Mai
- Wuchsform
- ausladend
- Höhe
- bis zu 25 m hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig, kiesig, tonig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer, alkalisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Walnussgewächse, Juglandaceae
- Pflanzenarten
- Obstbäume, Parkbäume
- Gartenstil
- Obstgarten, Nutzgarten, Parkanlage
Die Walnuss gehört neben der Haselnuss nicht nur zur Weihnachtszeit zu den beliebtesten Nüssen. Kein Wunder: Sie schmeckt in einem Salat mindestens ebenso gut wie im Kuchen oder im Eis. Da drängt es sich förmlich auf, Walnüsse im eigenen Garten anzubauen. Tatsächlich macht sich ein Walnussbaum mit seiner wuchtigen Erscheinung und mit den sattgrünen Blättern im Garten ausgesprochen gut. Und mit der richtigen Pflege ist auch eine reiche Nussernte gewährleistet.
Inhaltsverzeichnis
Boden
Ein Walnussbaum (Juglans regia) benötigt auf jeden Fall einen sehr nährstoffreichen Boden, um sich vollends entfalten und möglichst viele Früchte tragen zu können. Folglich sollte der Humusanteil im Erdreich hoch sein. Ist das nicht der Fall, muss vor dem Pflanzen des Baumes definitiv Humus beigemischt werden. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass der Boden sehr fruchtbar, sehr tiefgründig und auch frisch sein sollte. Ein kleiner Lehmanteil ist dabei kein Problem. Walnussbäume kommen darüber hinaus auch relativ gut mit einem leicht sauren Erdreich zurecht. Ein kalkhaltiger Boden ist ihnen aber deutlich lieber.
Ernten
Wer sich einen Walnussbaum in den Garten pflanzt, tut das meist aus optischen Gründen und weil er Nüsse ernten möchte. Meist geht es aber auch nur um die Walnuss. Wie bereits angedeutet, ist die Nuss samt Schale nichts anderes als der Kern der Früchte des Baums. Diese Früchte sind grün gefärbt und weisen eine glatte Oberfläche auf. Sie werden unter normalen Umständen im September reif. Dann springen sie automatisch auf und setzen den Kern frei, der dabei auf den Boden fällt. Die Kerne bzw. Nüsse können dann aufgesammelt, also geerntet werden.
Tipp:
Bevor man die Walnuss essen kann, muss sie in ihrer Schale erst einmal getrocknet werden. Dazu gibt man die Nüsse in einen Baumwollsack oder ein Einkaufsnetz und verbringt sie an einem möglichst warmen Ort – zum Beispiel in den Heizkeller.
Ertrag
Der Nussertrag, also die Menge an Nüssen, die der Baum trägt, hängt ganz entscheidend vom Alter und vom jeweiligen Standort ab. Dabei sollte man bedenken, dass Walnussbäume erst ab einem Alter von etwa 15 Jahren überhaupt Früchte tragen. Mitunter kann es auch 20 Jahre dauern. Wer heute also einen Walnussbaum pflanzt, muss also sehr lange auf die erste Ernte warten. Erfahrungsgemäß sind folgende Erträge möglich:
- 16 bis 25 Jahre: sieben bis zehn Kilogramm
- 26 bis 35 Jahre: 15 bis 25 Kilogramm
- 36 bis 60 Jahre: 22 bis 45 Kilogramm
- 61 bis 80 Jahre: 13 bis 55 Kilogramm
- 81 bis 100 Jahre: 13 bis 32 Kilogramm
Umso besser die Standortbedingen den Anforderungen, die der Baum stellt, gleichen, desto größer fällt in der Regel auch der Ertrag aus. Allerdings spielen auch die Wetterbedingungen eine Rolle. Ein sehr langer und sehr kalter Winter wird normalerweise auch zu einem geringeren Ertrag führen.
Gießen
Das regelmäßige Gießen im Jahreslauf ist nicht notwendig. Die herkömmlichen Niederschläge reichen dem Walnussbaum in der Regel vollkommen aus. Lediglich in Sommern mit einer langen Trockenperiode ohne Regen, kommt man um eine Wässerung nicht herum. Das Gießen erfolgt dabei direkt im Wurzelbereich des Baumes. Das Erdreich sollte gut feucht, aber nicht unbedingt klatschnass sein. Es empfiehlt sich, die Erde in diesem Bereich täglich zu kontrollieren. Ist sie staubtrocken, sollte während der Sommermonate auf jeden Fall nachgegossen werden.
Pflanzen
Wer einen Walnussbaum pflanzen möchte, wird sich in der Regel einen Jungbaum aus dem Fachhandel holen. Die beste Zeit, um diesen einzupflanzen, ist das Frühjahr. Bis zum ersten Frost des Jahres hat der Baum dann nämlich ausreichend Wurzeln in der Erde geschlagen und kommt so sicher durch den Winter. Zum Einpflanzen wird ein Loch ausgehoben, in das der gesamte Wurzelballen locker passt. Anschließend verfüllt man das Loch wieder, tritt das Erdreich um den Stamm herum fest und gießt gut an.
Tipp:
Es empfiehlt sich, dass dünne Stämmchen des jungen Baums mit einem Pflanzpfahl zu versehen, an dem es mit einer Schnur festgebunden wird. Das verhindert das Umknicken durch heftige Windstöße.
Pflege allgemein
Walnussbaum-Exemplare benötigen normalerweise so gut wie keine Zuwendung. Anders formuliert: Sie kommen ganz gut ohne menschlichen Beistand zurecht. Lediglich bei heißen, trockenen Sommern muss regelmäßig gegossen werden. Düngen ist hingegen nicht zwingend erforderlich, wenn der Boden den Anforderungen des Baums entspricht. Es schadet allerdings auch nicht, wenn man den Baum einmal im Jahr im Wurzelbereich mit Kompost oder Hornmehl versorgt. Beim Düngen gilt jedoch, dass man sich eher zurückhalten und nicht zu viel machen sollte.
Schädlinge und Krankheiten
Wie unkompliziert Walnussbäume sind, zeigt sich auch daran, dass sie ausgesprochen resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. Im Grund drohen ihnen nur zwei Gefahren:
Marssonina
- Pilzkrankheit
- tritt bei andauernder feuchtwarmer Witterung auf
- Symptome: schwarze Flecken auf Blättern und Trieben
Walnussfruchtfliegen
Sowohl die Schädlinge als auch den Pilz bekämpft man am besten mit speziellen Mitteln aus dem Fachhandel.
Schneiden
Am Schnitt eines Walnussbaums scheiden sich die Geister. Es gilt: Man kann ihn schneiden, muss es aber nicht tun. Keinesfalls ist ein Rückschnitt zwingend erforderlich. Um die sehr ausladend wuchernde Krone allerdings besser in den Griff zu bekommen, kann ein Form- bzw. Erziehungsschnitt hilfreich sein. Dieser erfolgt am besten in einem Zeitraum von Juli bis September. So geht man dabei vor:
- jeden zweiten Trieb in der Krone um höchstens 1,5 Meter einkürzen
- dabei immer an einer Astgabelung schneiden
- Seitentriebe komplett entfernen oder bis zu einem Zapfen zurückschneiden
- auf keinen Fall beim Schneiden die Rinde des Stammes verletzen
Die restlichen Triebe dürfen dann erst im kommenden Jahr geschnitten werden, da sonst die Belastungen für den Baum zu groß wären. Das bedeutet, dass der komplette Formschnitt also in zwei Phasen aufgeteilt wird und innerhalb von zwölf Monaten erfolgt. Es kann beim Schnitt zu großen Flüssigkeitsabsonderungen, dem sogenannten Bluten, kommen. Dieses lässt sich nicht stoppen. In den allermeisten Fällen führt das jedoch zu keinen großen Schäden und erledigt sich nach einiger Zeit von selbst.
Standort
Walnussbäume lieben Licht und damit auch die Sonne. Ein möglichst sonniger Standort ist deshalb für sie unabdingbar. Dabei darf es durchaus auch die Mittagssonne sein. Zur Not reicht aber auch ein absonniger oder ein leicht halbschattiger Platz, an dem der Baum gepflanzt wird. Dann muss aber auf jeden Fall mit einem geringeren Ertrag an Nüssen gerechnet werden. Wichtig bei der Standortwahl ist auch, dass genügend Platz vorhanden ist. Die Krone des Baumes wächst ausgesprochen ausladend und nimmt entsprechend viel Raum ein.
Tipp:
Unter einem Walnussbaum oder in direkter Nachbarschaft zu ihm sollten keine weiteren Pflanzen platziert werden. Sie werden in den allermeisten Fällen erfahrungsgemäß nicht wachsen, sondern absterben.
Überwintern
Wie bereits erwähnt sind Walnussbäume winterhart und frostsicher. Ein Überwintern ist daher nicht notwendig. Lediglich bei jungen Bäumen bis zu einem Alter von etwa zehn Jahren kann es bei besonders eisigen Wintern sinnvoll sein, dem Stamm einen Weißanstrich zu verpassen. Alternativ kann er auch bis hinauf zur Krone mit einer Schilfmanschette ummantelt werden. Ziel ist es dabei, Frostrisse in der Rinde zu vermeiden, die durch eisige Winde verursacht werden können.
Vermehren
Einen Walnussbaum zu vermehren ist geradezu kinderleicht. Man sammelt dazu im Herbst einige Nüsse auf, befreit diese von ihrer Schale und bringt sie dann in einem Gemisch aus feuchtem Sand und Humus zum Keimen – und zwar im Freien und nicht in der Wohnung oder im Keller. Im März des Folgejahres können die Nüsse dann in einem Beet ausgesät werden. Im Normalfall bilden sich dann schon nach kurzer Zeit kleine Pflanzen.