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Weißer Affodill, Asphodelus albus – Steckbrief und Pflege-Infos

Weißer Affodill, Asphodelus albus
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Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Mai, Juni, Juli
Wuchsform
aufrecht, buschig, horstbildend, Staude
Höhe
bis zu 100 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Grasbaumgewächse, Xanthorrhoeaceae
Pflanzenarten
Steingartenpflanzen, Stauden, Zierpflanzen
Gartenstil
Steingarten, Präriegarten

Weißer Affodill kommt in Gärten als Zierpflanze eher selten vor. Dabei ist die krautige Pflanze aus der Familie der Affodillgewächse unkompliziert in der Pflege. Berühmt wurde der Affodill in jüngster Zeit durch die Harry-Potter-Geschichten. Dort ist er die Grundsubstanz des Tranks der lebenden Toten. Diese Verbindung ist keine reine Erfindung. Sie geht auf die griechische Mythologie zurück. In Europa steht die Pflanze unter Naturschutz.

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Pflege

Weißer Affodill ist eine unkomplizierte Pflanze. Stimmt der Boden, kommt er auch ohne Dünger und Wässerung aus. Mit der richtigen Pflege kann Affodill zehn Jahre oder sogar älter werden.

Affodill entwickelt seine Blüten auf einzelnen Stielen von der Blattrosette aus. Sind die Stiele verblüht, müssen sie bis zur Bodenrosette zurückgeschnitten werden. Achten Sie dabei darauf, dass die Rosette nicht beschädigt wird. Ebenso sollten Sie verwelkte Blätter entfernen, aber auch hier gilt, nicht zu tief zurückschneiden, um den Austriebsbereich nicht zu verletzen.

Weißer Affodill im Gartenbeet

Bedeutung

Die Bedeutung des Affodill geht auf die Antike zurück. In jener Zeit galt er als Trauerpflanze und sollte den Verstorbenen den Übergang in das Reich der Toten erleichtern. In Südeuropa wird diese Tradition noch heute in gewisser Weise weitergeführt. Weißer Affodill ist in diesen Regionen eine beliebte Friedhofspflanze. Früher wurde sie auch auf Gräber gepflanzt. Die stärkehaltigen Knollen stellten damals eine Art Wegzehrung für die Toten dar.

Eine besondere Bedeutung kommt dem Affodill auf der Insel Korsika zu. Zu Allerheiligen werden die Blütenstängel abgeschnitten und in Olivenöl getränkt. Die getränkten Stängel werden dann um die Gräber herum gelegt und angezündet. Sie verbrennen nicht sofort, sondern beginnen wie eine Fackel zu glühen. Auf Grund dieser Eigenschaft wurden die trockenen Stängel in manchen Regionen sogar als Fackeln zur Beleuchtung verwendet.

Da Asphodelus albus vom Weidevieh gemieden wird, steht er oft auch auf abgeweideten Wiesen. Dieses Bild vor Augen führte in der Antike den Schriftsteller Homer dazu, das Herrschergebiet des Totengottes Hades als Asphodelenwiese zu bezeichnen, da die Pflanze laut Mythos auch in den Öden des Totenreiches ganz wunderbar gedeihen soll.

Heilpflanze

Asphodelus albus wird bereits seit dem Mittelalter als Heilpflanze verwendet. Seine erste Kultivierung wird auf das Jahr 1596 datiert. Weißer Affodill hat dicke, fleischige Wurzeln. An der Oberfläche kriechen die Rhizomausläufer. Die getrockneten Wurzeln werden in der Naturmedizin zu einem Pulver gemahlen. Das Pulver wird heute noch zur Bekämpfung von Hautkrankheiten und Wassereinlagerungen eingesetzt.

Weißer Affodill mit kleinen, weißen Blüten

Bei Verdauungsstörungen und Magenschwüren helfen die gekochten Wurzeln des Affodill. Eine entwässernde, nierenanregende und harntreibende Wirkung wird dem Affodill ebenfalls zugeschrieben. Wegen der leichten Giftigkeit sollte allerdings auf eine innere Anwendung besser verzichtet werden. Zudem sollte er deswegen heute nicht mehr als Nahrungsmittel verwendet werden. Allgemein gilt Affodill heute nicht mehr als essbar. Industriell werden die Wurzeln des Affodills für Klebstoffe und zur Ethanol-Produktion verwendet.

Standort

In seiner südeuropäischen Heimat wächst Weißer Affodill im offenen Gelände. Bergwiesen oder Kahlschläge, aber auch felsiges mit Gras bewachsenes Terrain gehört in der Natur zu seinen bevorzugten Standorten. Ebenso verträgt Asphodelus albus die Höhe gut. Er wächst auf Höhen bis zu 2.000 Metern. Daher eignen sich für die Kultivierung das Alpinum, der Steingarten oder die Staudenrabatten besonders gut. Man kann ihn aber auch an den Rand von Gehölzen setzen.

  • Lichtbedarf: vollsonnig oder halbschattig
  • hitzetolerant
  • warm und geschützt
  • keine Staunässe
  • braucht Frostschutz
  • Hauswand oder Steinmauer
  • geeignet für Steingärten, Alpinum
  • optisch wirkt Weißer Affodill am besten als Solitärpflanze vor einem dunklen Hintergrund

Boden

Asphodelus albus kommt mit nährstoffarmen Böden gut zurecht, solange sie trocken und wasserdurchlässig sind.

  • kalkhaltiger Untergrund
  • lehmig – sandiger Boden
  • pH – Wert 8 bis 10

Pflanzen

Containerpflanzen können von März bis Juni und von September bis November gepflanzt werden. Werden mehrere Pflanzen nebeneinander gesetzt, muss der Pflanzabstand mindestens 50 cm betragen, damit sich die einzelnen Pflanzen gut entwickeln können.

Weißer Affodill mit schmalen, grau-grünen Blättern

Gießen und Düngen

Affodill ist in eher wasserarmen Gegenden beheimatet. Daher muss er nicht zusätzlich gegossen oder gedüngt werden. Im Gegenteil, Staunässe sollte durch einen durchlässigen Boden vermieden werden.

Schneiden

Affodill benötigt keinen speziellen Schnitt. Im Frühjahr kann die Pflanze zurückgeschnitten werden, muss aber nicht.

Ernte

Geerntet wird beim Affodill nur die Speicherwurzel. Diese ist essbar. Die stärkehaltigen Knollen bildeten bereits im Altertum eine wichtige Nahrungsgrundlage. Da sie beim Rösten oder Kochen die Bitterstoffe verlieren, waren die Knollen ein ideales Nahrungsmittel. Die Wurzelknollen wurden geröstet und mit Feigen zu einem einfachen Gericht vermischt. Auch wurden die Knollen zum Backen von Brot verwendet. Heute werden die Knollen nicht mehr als Nahrungsmittel gesehen. Außerdem steht die Pflanze in Europa unter Naturschutz, daher muss auf die Ernte der Knollen sowieso verzichtet werden.

Weißer Affodill blüht von Mai bis Juli

Giftigkeit

Asphodelus albus ist bis auf die Knollen leicht giftig. So wird er auf Weiden auch von Kühen und Schafen stehen gelassen. Aus diesem Grund wird er als Heilpflanze heute nur noch äußerlich angewendet und keinesfalls mehr verzehrt.

Überwintern

Von den zahlreichen Arten der Affodillgewächse verträgt nur der Weiße Affodill die deutschen Winter. Aber auch er ist nicht völlig winterhart und braucht einen Frostschutz. Mit der Zeit gewöhnt er sich aber an unsere Winter und übersteht diese auch ohne Frostschutz.

  • vor Winternässe schützen
  • Blätter abschneiden
  • junge Pflanzen vor Frost schützen

Weißer Affodill überwintert als kleine, graugrüne Blattrosette. Achten Sie darauf, dass der Boden im Winter trocken bleibt.

Vermehren

Weißer Affodill ist eine sehr gesellige Pflanze. Auf Wiesen bildet er oft Gruppen, die nach und nach die gesamte Wiese bevölkern.

Samen

Samen für die Vermehrung können den eiförmigen Kapselfrüchten entnommen oder im Fachhandel erworben werden. Affodill ist ein Kaltkeimer. Auch ist die Vermehrung mit Samen langwierig. So kann es bis zu zwei Jahren dauern, bis die Samen keimen.

Weißer Affodill mit noch geschlossenen Blüten

Teilung

Im Frühjahr kann Weißer Affodill durch Teilung vegetativ vermehrt werden. Dies kann sich allerdings schwierig gestalten, da die fleischigen Wurzeln der Staude sehr schwer zu teilen sind.

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten oder Schädlingsbefall kommen beim Affodill normalerweise nicht vor.

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