Ziersalbei, Steppensalbei, Salvia nemorosa – Pflege und Schneiden
- Blütenfarbe
- violett, blau
- Standort
- Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Juni, Juli, August, September
- Wuchsform
- aufrecht, buschig, horstbildend, Staude
- Höhe
- bis zu 70 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig, kiesig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, frisch
- pH-Wert
- alkalisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Lippenblütler, Lamiaceae
- Pflanzenarten
- Stauden, Zierpflanzen
- Gartenstil
- Blumengarten, Cottage Garten, Ziergarten
Der Ziersalbei besticht in Gärten und auf Freiflächen durch seine Farbintensität. Der botanische Name ist Salvia nemorosa. Der Ziersalbei, auch Steppensalbei oder Hain-Salbei, bildet Blüten in langen Ähren in Violett- und Blautönen. Die Wuchshöhe der verschiedenen Arten von Salvia nemorosa schwankt. Einige Sorten wachsen auf bis zu 70 Zentimeter hoch. Andere Sorten erreichen etwa nur 40 Zentimeter. Die Blütezeit der Ziersalbei reicht von den ersten Tagen im Juni bis in den September hinein.
Pflege
Mit ihren herrlichen Blüten zieht die Pflanze Insekten magisch an. Deshalb hat sie auch einen guten Ruf als Bienenweide. Auch Schmetterlinge und Hummeln mögen den Nektar der tieffarbigen Blüten von Salvia nemorosa. In welchen Farben und Form die ährenförmigen Blüten ihre Umgebung adeln, hängt von der Sorte des Steppensalbeis ab.
Standort
Hain-Salbei ist ein Kind der Sonne. Alle Arten des Ziersalbeis mögen sehr helle Standorte im Garten. Pralle Sonne machen der Pflanze nichts aus. Sehr wohl fühlt sich die Staude an sämtlichen warmen Plätzen im Garten. Hain-Salbei wird gern in Gruppen mit anderen Pflanzen gesetzt. Stauden in der Nachbarschaft sollten so gesetzt werden, dass sie mit dem Steppensalbei nicht um das Licht konkurrieren. Je heller Salvia nemorosa steht und je mehr Sonne er bekommt, umso prächtiger blüht er.
- Licht: volle Sonne oder möglichst sehr hell
- Temperaturen: warm
- Wind: windgeschützt
- Umgebung: eher trocken
Boden
Ansprüche an den Boden
Gartensalbei stellt an den Gartenboden geringe Ansprüche. Er gedeiht auf beinahe allen Böden, wenn diese locker und nicht zu schwer sind. Ideal sind Gartenböden, die recht trocken und gut durchlässig für Feuchtigkeit sind. Schwere und lehmige Böden müssen vor der Pflanzung aufgelockert werden. Dazu mischt der Gärtner Sand und Humus in die Erde. Sie wird dadurch wasserdurchlässiger und staut die Feuchtigkeit nicht mehr.
Salvia nemorosa reagiert auf Staunässe nicht gut. Niedrige bis mittel hoch wachsende Sorten des Hain-Salbei gedeihen auch in Töpfen und auf Kübeln gut. Bei einer Pflanzung in Kübeln sollte jedoch eine Drainage angelegt werden, um die empfindlichen Wurzeln vor Staunässe zu schützen.
Der ideale Boden für Salvia nemorosa:
- sandig, locker
- gut durchlässig für Feuchtigkeit
- darf auch trocken sein
- luftig
- nährstoffreich, humos
- Kübel: Blumenerde mit Sand und Kies angereichert
Gießen
Gießen nicht in Übermaß
Wasserbedarf des Ziersalbeis ist mittel bis gering. Deshalb eignet sich die Pflanze auch ausgesprochen gut für trockene Bereiche in Gartenzonen. Der größte Feind von Salvia nemorosa geeignet ist Staunässe, wie sie vor allem in zu schweren Böden vorkommt. Regelmäßige Gabe von Wasser ist nur lediglich während der Blüte von Juli bis September nötig.
Übermäßig oft muss die Pflanze aber auch dann nicht gegossen werden. Gießwasser wird vorsichtig in den unteren Bereich der Pflanze, am besten jedoch direkt auf den Gartenboden aufgebracht gegeben. Blüten und Blätter der Staude sind empfindsam und sollten nicht direkt mit einem Strahl Wasser in Berührung kommen.
Düngen
Zurückhaltung beim Düngen
Der Hain-Salbei braucht kaum überreiche Nährstoffgaben. Ist das Erdreich rund um die Wurzeln humos und satt, kommt die Pflanze mit lediglich zwei Düngergaben pro Jahr zurecht. Die erste Düngung erhält die Staude bereits im zeitigen Frühjahr und damit rechtzeitig zum Neuaustrieb. Eine zweite Düngung empfiehlt sich für den Steppensalbei direkt nach Abschluss der ersten Blüte zu Ende Juli. Sie versorgt die Pflanze mit genügend Nährstoffen, so dass sie im September noch eine Spätblüte hervorbringen kann.
Pflanzen
Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt
Am besten pflanzt man die Stauden im Frühjahr. Wer sich dafür entscheidet, neue Pflanzen erst im Herbst in den Boden zu bringen, muss dies unbedingt vor dem ersten Frost tun. Bevor man die neuen Stauden in den Boden setzen kann, sollte man sich noch einmal über den hohen Bedarf des Salbeis nach Luft, Licht und Sonne klar werden. Dementsprechend wird der richtige Abstand der einzelnen Pflanzen gewählt.
Denn wenn die Staude austreibt, braucht sie Raum. Erst dann kommt sie auch richtig zur Geltung. Der ideale Abstand der Pflanzen beträgt, abhängig von der Sorte, zwischen 30 bis 50 Zentimeter. Vor dem Einpflanzen wird der Wurzelballen für längere Zeit in Wasser getaucht, damit er gut aufquillt. Die Staude wird so in den Boden gesetzt, dass die Oberkante am Wurzelballen bündig mit der Oberfläche des Bodens abschließt.
Schneiden
Ziersalbei mit Bedacht Schneiden
Steppensalbei teilt die Eigenart vieler heimischer Stauden im Ziergarten. Sie verfügen über die Fähigkeit, nach einer ersten Blüte eine weitere Nachblüte auszubilden. An den Gärtner stellt das beim Schneiden besondere Ansprüche. Denn der Schnitt muss mit Bedacht und überlegt erfolgen. Die zweite Blüte im zeitigen Herbst bildet sich meist nur aus, wenn der Steppensalbei bodennah zurückgeschnitten und zwar unmittelbar im Anschluss an die erste Blüte.
Ein solcher Schnitt ist für die Pflege und Erhaltung der Pflanze nicht unbedingt nötig. Der Ziersalbei gedeiht selbst ohne diesen kräftigen Rückschnitt grandios. Allerdings bildet der Ziersalbei ohne den frühen Schnitt in der Regel keine zweite Blüte aus.
Mit Remontierschnitt Neuaustrieb fördern
Ein paar Sorten des Ziersalbeis sind aber total dankbar für einen rigorosen Rückschnitt nach Abschluss ihrer ersten Blüte. Bei diesem so genannten Remontierschnitt wird die gesamte Staude zwischen fünf bis zehn Zentimeter über den Gartenboden zurechtgestutzt. Vertrocknetes oder gar krankes Laub wird außerdem vollständig entfernt.
Die Pflanze setzt danach zum Neuaustrieb an. Um ihn zu unterstützen, sollte der Ziersalbei nach einem Remontierschnitt gedüngt sowie in den ersten Wochen regelmäßig gegossen werden. Arten des Ziersalbeis blühen im Juni und Juli und nach dem rigorosen Schnitt dann erneutes Mal im September. Diese zweite Blüte fällt allerdings nicht ganz so üppig aus.
Remontierschnitt:
- fördert kräftigen, gesunden Neuaustrieb der Pflanze
- sorgt für sichere Nachblüte
- Selbstaussaat wird verhindert
Blüten ausschneiden
Wurde der richtige Zeitpunkt für den Remontierschnitt versäumt, sollten die abgewelkten Blütenstände dennoch ausgeschnitten werden. Das empfiehlt sich auch, wenn der Ziersalbei über den Sommer hinweg buschig gehalten werden soll. Verwelkte Blüten abzuschneiden sorgt für eine bessere Optik. Außerdem verhindert der Gärtner so, dass sich der Steppensalbei ohne Kontrolle durch Aussaat von alleine quer im Garten ausbreitet.
Samenstände entfernen
Durch das Entfernen der Samenstände sorgt der Gärtner für Sortenreinheit bei den Pflanzen. Entstehen die Nachkommen von Pflanzen ohne Kontrolle durch die Selbstaussaat aus der Mutterpflanze, dann ähneln dieser in der Regel kaum. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Form und der Farbe der Blüten, sondern meist auch in anderen Eigenschaften. Bevor also die Samen trocknen und sich durch Aussaat verbreiten, sollten sie abgeschnitten werden.
Schnitt nach dem Winter
Ein starker Rückschnitt beim Gartensalbei ist vor dem Austrieb der Pflanze im Frühjahr angezeigt. Dieser radikale Schnitt kann alternativ auch im späten Herbst gesetzt werden. Allerdings schützt der spätere Rückschnitt die Staude viel besser vor Schäden durch Frost. Der Schnitt wird eine Hand breit über dem Boden angesetzt. Dabei achtet man darauf, nicht in das alte Holz zu schneiden. Das verträgt der Steppensalbei nicht Frostschäden. Geschnitten wird bis etwa eine Handbreit über dem Boden, jedoch nicht besonders gut.
- Schnitt: gleich im Anschluss an die erste Blüte
- Alternativ: im späten Herbst recht stark zurückschneiden
- Ansatz: ungefähr eine Hand über dem Gartenboden
- Achtung: nicht in die alten und verholzten Triebe einschneiden
Schutz beim Überwintern
Die meisten Sorten des Steppensalbeis sind winterhart. Sie vertragen Temperaturen bis in Bereiche von minus 25 Grad. Ein wenig Schutz vor trockener Kälte in schneefreien Gebieten sowie vor zu großer Feuchtigkeit ist dennoch angezeigt. Mit Reisig, Stroh oder trockenem Laub abgedeckt kommen die Pflanzen gut über den Winter. Das Material sollte nur in einer recht dünnen Schicht aufgehäufelt werden. Eine stärkere Abdeckung führt bei milder Witterung und Feuchtigkeit zum Pilzbefall und zur Vermehrung von Schädlingen.
Nicht alle Arten des Ziersalbeis können im Winter im Freien bleiben. Einige Sorten sind nicht winterhart. Soll der Hain-Salbei in einer Rabatte oder einem Beet stehen, sollte beim Kauf auf winterharte Exemplare zurückgegriffen werden. Sind die Pflanzen nicht winterhart, können sie besser in Kübel oder Töpfe gepflanzt werden. Dann ist ein geschütztes Überwintern in einem Kalthaus möglich. Nicht winterharte Sorten dürfen nicht im Beet bleiben, sie werden ausgegraben und so frostfrei durch die kalte Jahreszeit gebracht.
Vermehren
Steppensalbei vermehren
Das Vermehren des Steppensalbeis ist auf ganz unterschiedliche Weise möglich. Die einzelnen Sorten können ausgesät werden. Auch mit Stecklingen ist eine Vermehrung problemlos möglich, genau wie durch das Teilen der Pflanze.
Eine Aussaat des Hain-Salbeis ist bereits im März auf der Fensterbank im warmen Zimmer möglich. Zeigen sich ein paar Blätter, werden die jungen Pflanzen in Töpfe vereinzelt. Ab Mitte Mai wandern die dann bereits etwas kräftigeren Pflanzen in das Freiland.
Stecklinge für neue Pflanzen werden aus den bereits im Garten vorhandenen Stauden geschnitten. Die Vermehrung durch Stecklinge lohnt sich bei einjährigen Sorten besonders. Im Sommer schneidet man ungefähr 15 Zentimeter lange Triebe. Sie müssen unverholzt sein. In feuchter Erde bilden die Stecklinge an einem warmen und hellen Platz bis in den Herbst hinein Wurzeln. Dann können sie ausgepflanzt werden, wenn die Sorte winterhart ist. Handelt es sich um eine kälteempfindliche Art, müssen die Stecklinge hell und vor allem frostfrei überwintert. In das Beet kommen sie erst im Mai.
Verjüngen und teilen von Pflanzen
Auch Gartensalbei überaltert und vergreist nach ein paar Jahren. Das hat die Pflanze mit der Mehrzahl der Stauden gemeinsam. Im Beet bildet die Pflanze dann nur wenige Triebe neu aus und entwickelt kaum noch Blüten. Eine gute Methode, die Staude auf das Neue zu verjüngen und dadurch auch noch zu vermehren ist eine Teilung.
Schritt für Schritt teilen:
- Zeit: früher Herbst
- Ausgraben: vorsichtig, Wurzeln nicht verletzen, Erde abklopfen
- Wurzelballen: vorsichtig auseinanderziehen
- Randbereich: hier faustgroße Stücke entfernen
- Trennen: mit scharfem Messer oder dem Spaten
Für den Schnitt beim Teilen sollten nur saubere Geräte verwendet werden. Dabei sollte die Schnittfläche möglichst klein gehalten werden, damit es wenig Angriffsfläche für eventuelle Beschädigungen und Übertragungen von Krankheiten gibt. Die Schnitte glatt setzen. Anschließend werden die Stauden mit frischer Erde wieder eingepflanzt. In den ersten Wochen ist regelmäßiges Gießen angezeigt.
Beliebte Sorten
Beliebte Arten mit schöner Farbigkeit
- Marcus: tiefviolette Blüten in Rispen
- Amethyst: rosa violette Lippenblüten und Stängel in Violett
- Blauhügel: intensiv blaue Blüten, ährenförmig
- Schwellenburg: rötlich bis pinkfarbige Hochblüten, Wuchshöhe bis 50 Zentimeter
- Caradonna: dunkelviolette Blüten, ährenförmig
- Porzellan: weiße Blüten mit blauem Schlund
- Ostfriesland: violett-blaue Blüte, Ähre
- Schneekönig: weiße Blüte, in Rispen