Zitronenmelisse, Melissa officinalis: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Juni, Juli, August
- Wuchsform
- buschig, mehrjährig, Staude
- Höhe
- bis zu 120 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- schwach alkalisch, alkalisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Lippenblütler, Labiatae, Lamiaceae
- Pflanzenarten
- Arzneipflanzen, Duftkräuter, Gewürzpflanzen, Heilkräuter, Heilpflanzen, Küchenkräuter, Mediterrane Pflanzen, Topfpflanzen
- Gartenstil
- Bauerngarten, Apothekergarten, Selbstversorgergarten, Topfgarten
Die Zitronenmelisse darf mit ihrer erfrischenden zitronenartigen Note in keinem Kräutergarten fehlen. In der Pflege ist die Melisse mit wenig Aufwand verbunden und mit einigen Tricks gedeiht sie noch üppiger.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum bis hin zur Region von Westasien beheimatet. Sie bevorzugt ein wärmeres Klima, kommt aber auch mit Frost bzw. dem Winter gut zurecht. In Regionen, wo es Winter gibt, zieht sie im Herbst ein.
Im Sommer schätzt die Melisse einen warmen und sonnigen Standort. Sie benötigt allerdings nicht den ganzen Tag Sonne. Verwilderte Pflanzen sind sogar an Waldrändern oder in schattigen Gebieten zu finden. Deutlich besser entwickeln sich die Pflanzen jedoch an Standorten, wo es zumindest für einige Zeit etwas Sonne gibt.
Ist der Standort vor starkem Wind geschützt, ist dies von Vorteil für die Pflanzen. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie die Pflanzen nicht ernten wollen, sondern als Bienenweide im Garten haben. Durchschnittlich wird die Zitronenmelisse nur 60 Zentimeter hoch, Pflanzen, die nicht beerntet werden, können Höhen bis zu 120 Zentimeter erreichen.
Hinweis: Die Zitronenmelisse ist eine beliebte Futterpflanze bei Insekten. Neben Bienen holen sich auch Hummeln und Schmetterlinge den süßen Nektar aus den Blüten.
Boden
Ein Grund, warum Melissa in jeden Garten gehört, ist der geringe Aufwand, denn sie bei der Pflege macht, was sich auch beim Substrat zeigt. Die Pflanzen kommen mit fast jedem Boden zurecht. Sie entwickeln sich in magerer Kräutererde gleichermaßen gut, wie in einer nährstoffreichen Komposterde. Wenn Sie die Melisse für die Küche anpflanzen, ist es empfehlenswert, dass das Substrat nicht zu nährstoffreich ist. Das wirkt sich positiv auf das Aroma in den Blättern aus.
Was die Pflanzen nicht vertragen, ist Staunässe. In diesem Fall kann es sein, dass die Wurzeln so stark geschädigt werden, dass die Staude abstirbt.
Substratmischung
- jeweils 1 Teil Sand, Kies oder Lavagranulat sowie Lehm
- 2 Teile Humus
Das Substrat eignet sich sowohl für die Kultur im Topf als auch für eine Pflanzung im Freiland. Wenn Sie einen stark verdichteten Boden haben oder bei der Pflanzung im Topf, füllen Sie immer erst eine Schicht Lavagranulat oder Blähton als Drainage ein.
Aussaat
Eine Möglichkeit die Zitronenmelisse zu vermehren, ist die Aussaat. Bei der Melisse handelt es sich um einen Lichtkeimer, was bedeutet, dass die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Die Aussaat kann ganzjährig erfolgen. Es ist jedoch empfehlenswert im Frühjahr damit zu beginnen. Die Aussaat kann sowohl in einem kleinen Zimmergewächshaus als auch direkt im Freiland erfolgen. Die Erfolgschance bei einer geschützten Vorkultur in einem Zimmergewächshaus ist größer.
Aussaat-Anleitung
- Erde fein zerkrümeln
- leicht andrücken
- Samen gleichmäßig verteilen
- andrücken
- vorsichtig angießen
Während der Keimzeit dürfen die Samen nicht austrocknen. Bei einer Temperatur von rund 25°C dauert die Keimung ca. drei Wochen. Liegt die Temperatur darunter, kann es länger dauern. Wenn Sie direkt im Freiland vorziehen, sollten Sie die Samen mit einem Vlies schützen, damit sie nicht von Vögeln gesammelt werden.
Hinweis: Die Samen benötigen zum Keimen zwar keinen Frostimpuls, es fördert allerdings die Vitalität, wenn die Samen kurzzeitig tiefen Temperaturen ausgesetzt sind. Dazu können Sie die Samen in ein feuchtes Tuch einschlagen und für eine Woche in den Kühlschrank legen.
Pflanzung
Sobald die Melissen-Pflanzen in der geschützten Vorkultur ihr erstes richtiges Blattpaar gebildet haben, können Sie vereinzelt werden. Es ist möglich, mehrere Einzelpflanzen in einen Topf zu setzen, denn dadurch bilden sich rascher üppigere Stöcke.
Im Freiland können Sie warten, bis die Pflanzen etwa drei Zentimeter sind. Wenn sie bereits am endgültigen Standort gesät wurden, ziehen Sie lediglich die Pflänzchen aus, wo zu dicht gesät wurde. Sie können diese Pflänzchen an einem neuen Standort einpflanzen.
Wenn Sie eine Melissen-Pflanze aus dem Handel haben oder die pikierten Pflanzen aussetzen, können Sie sie ab April ins Freiland pflanzen. Achten Sie darauf, dass Sie die Pflanzen vorher abhärten. Dazu werden sie eine Woche vor dem Pflanztermin langsam an die Sonne gewöhnt.
Pflanz-Anleitung
- Pflanzloch in der doppelten Größe des Wurzelballens ausheben
- Wurzelballen leicht auflockern
- Pflanzen mittig positionieren
- mit Substrat auffüllen
- gut angießen
Hinweis: Sollte der Wurzelballen sehr trocken sein, was bei Pflanzen aus dem Handel vorkommt, stellen Sie die Pflanzen für eine Stunde in einen Wassereimer. In dieser Zeit kann sich der Wurzelballen mit Wasser vollsaugen, wodurch die Pflanzen einen besseren Start haben.
Düngen
Bei der Pflege der Zitronenmelisse ist es ausreichend, wenn Sie im Frühjahr reifen Kompost um die Pflanzen einarbeiten. Weitere Düngergaben sind nicht notwendig. Anstatt Kompost können Sie auch Hornspäne verwenden.
Gießen
Eine besondere Pflege braucht die Melisse beim Gießen. Im Vergleich zu anderen mediterranen Kräutern mag sie es durchaus etwas feuchter. Ideal ist ein konstant leicht feuchter Boden.
Beim Gießwasser ist die Zitronenmelisse flexibel. Sie verträgt problemlos kalkhaltiges Wasser wie auch Regenwasser. Allerdings ist es von Vorteil, wenn das Wasser temperiert ist. Dazu reicht es, wenn am Vortag eine Kanne mit Wasser gefüllt und in die Nähe der Melisse gestellt wird. Das Wasser ist am nächsten Tag optimal an die Umgebungstemperatur angepasst, wodurch die Pflanzen keinen Schock durch einen großen Unterschied bekommen.
Hinweis: Bei der Kultur im Topf sollten Sie im Winter an frostfreien Tagen die Melisse ebenfalls gießen. In der kalten Jahreszeit ist das Risiko groß, dass die Pflanzen aufgrund von Wassermangel eingehen.
Vermehrung
Neben der Aussaat lässt sich Melissa durch Stecklinge oder Teilung vermehren. Grundsätzlich können Sie die Pflanzen das gesamte Jahr teilen, ideal ist das Frühjahr, kurz nach dem Austrieb oder der Herbst.
Anleitung zum Teilen
- Pflanzen ausgraben
- Erde grob abschütteln
- mit einem langen scharfen Messer die Stöcke trennen
- Stöcke wieder an einem neuen Standort einpflanzen
Das Teilen der Pflanzen sorgt dafür, dass sie wieder genug Platz haben zu wachsen. Reicht dieser nicht aus, kann es passieren, dass bei großen Stöcken die Triebe in der Mitte verkümmern.
Für eine Vermehrung über Stecklinge schneiden Sie im Frühsommer junge Triebe ab und entfernen alle Blätter bis auf das oberste Blattpaar. Nun pflanzen Sie den Trieb in Anzuchterde.
Hinweis: Vergessen Sie bei beiden Arten der Vermehrung nicht, die frisch angepflanzten Exemplare gut zu wässern!
Schneiden
Bei der Pflege der Melisse sollten Sie mindestens ein Mal pro Jahr einen Rückschnitt durchführen.
- Spätherbst bester Zeitpunkt
- Pflanzen auf etwa zehn Zentimeter einkürzen
- mit abgeschnittenem Pflanzenmaterial (wenn gesund) mulchen
- ohne Rückschnitt spätestens im zeitigen Frühjahr abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernen
Ernte
Der Ernteschnitt unterscheidet sich etwas von einem generellen Rückschnitt im Herbst. Um die Pflanzen regelmäßig beernten zu können, sollten sie immer spätestens bei einer Länge von 20 Zentimetern zurückgeschnitten werden. Sie können bei der Ernte während der Saison auf einer Länge von rund fünf Zentimetern einkürzen. Dies fördert einen neuerlichen Austrieb.
Überwintern
Im Winter ziehen die Pflanzen vollständig ein. In der Regel ist es nicht notwendig, dass die Zitronenmelisse geschützt wird.
- Abdeckung mit etwas Reisig oder Laub als Mulch möglich
- schützt Boden vor starkem Frost
- Pflanzen treiben schneller
- Abdeckmaterial spätestens im März wieder entfernen
- verhindert Erwärmung des Bodens
- verzögert somit Austrieb
Pflanzen im Topf sollten an einem geschützten Ort überwintert werden. Sie können die Töpfe in ein unbeheiztes Gewächshaus stellen. Um den Wurzelballen vor Frost zu schützen, können Sie die Töpfe rechtzeitig im Herbst ebenerdig eingraben.
Krankheiten
Die Zitronenmelisse ist anfällig für unterschiedliche Krankheiten. Dazu gehören in erster Linie der Echte Mehltau und die Blattfleckenkrankheit. So reagieren Sie am besten:
- in beiden Fällen Pflanzen kräftig zurückschneiden
- regelmäßiger Rückschnitt beugt Krankheiten vor
- besonders in regenreichen Jahren empfehlenswert
Schädlinge
Blattläuse und Schildläuse sind häufige Schädlinge an der Zitronenmelisse. Bei einem Befall müssen Sie ebenfalls keine speziellen Vorkehrungen treffen. Dient die Zitronenmelisse als Nützlingsweide, dient der Schädlingsbefall Nützlingen wie Marienkäfern als wichtige Nahrungsquelle.
Wird die Melisse als Küchenkraut verwendet, reicht es ebenfalls aus, die befallenen Pflanzen kräftig zu schneiden. Um einem Befall vorzubeugen, können Sie die Melisse in direkter Nachbarschaft zu Lavendel oder Rosmarin pflanzen. Der intensive Duft dieser Kräuter vertreibt die Schadinsekten.
Häufig gestellte Fragen
Triebe von der Zitronenmelisse, die einen Krankheits- oder Schädlingsbefall aufweisen, entsorgen Sie am besten im Restmüll und nicht am Kompost. Dadurch verhindern Sie eine Übertragung auf andere Pflanzen im Garten.
Ernten sollten Sie dann, wenn die Triebe ausreichend groß sind. Vor der Ernte sollte es einige Tage nicht geregnet haben. Die beste Tageszeit ist der späte Vormittag, wenn die Zitronenmelisse das intensivste Aroma hat.
Das Angebot an Sorten ist überschaubar. Im Handel gibt es beispielsweise die panaschierte Sorte „Variegata“, die eine grün-gelbe Blattfärbung hat. Daneben gibt es einige Züchtungen, die einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen haben, wie die Sorte „Citronella“. Die Sorte „Compacta“ hingegen hat einen kleinen kompakten Wuchs und ist für kleinere Gärten geeignet.