Zwergpalme, Chamaerops humilis: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Absonnig, Sonnig
- Blütezeit
- April, Mai, Juni
- Wuchsform
- ausladend, buschig
- Höhe
- bis zu 5 Meter hoch
- Bodenart
- steinig, sandig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Pflanzenarten
- Kübelpflanzen, Zimmerpflanzen
- Gartenstil
- Topfgarten, Wintergarten
Exotische Palmen stehen weit oben auf der Beliebtheitsskala. Häufig sind Zwergpalmen der Sorte Chamaerops humilis in Gärten und auf Terrassen zu sehen. Die attraktive kleine Palme benötigt nur wenig Pflege.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Zwergpalmen sind am westlichen Mittelmeer heimisch. Sie benötigen einen luftigen, hellen Standort. An einem sonnigen Platz im Garten oder auf der Terrasse gedeiht die kleine Palme sehr gut. Auch im Halbschatten fühlt sie sich wohl, allerdings wächst sie dort deutlich langsamer. Die durchschnittliche Beleuchtungsstärke sollte dabei mindestens 1000 Lux betragen.
Chamaerops humilis eignet sich ebenso als Zimmerpflanze. Sie benötigt im Zimmer möglichst den sonnigsten Platz.
Hinweis:
Wenn Sie eine Zwergpalme aus dem Winterquartier holen oder gerade in einer Gärtnerei erworben haben, gewöhnen Sie diese langsam an einen vollsonnigen Standort. Die Blätter könnten bei voller Sonnenstrahlung Schaden nehmen und verbrennen.
Substrat
Zwergpalmen benötigen durchlässiges Substrat. Es sollte humusreich sein sowie Lehm und Sand enthalten. Der empfohlene pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,0.
Im Fachhandel ist spezielle Palmenerde erhältlich. Gewöhnliche Blumenerde auf Kompostbasis ist dagegen weniger geeignet.
Sie können das Palmensubstrat auch selbst herstellen. Mischen Sie dazu einfach
- 1 Teil gewöhnliche Blumenerde
- 2 Teile lehmige Gartenerde
- 1 Teil grobkörnigen Sand
- 1 Teil Lavagranulat
Gießen
Gießen Sie die kleine Palme mit Bedacht. Im Sommer an einem sonnigen Standort muss die Pflanze regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Der Wurzelballen sollte nie vollständig austrocknen. Allerdings verträgt die Zwergpalme zu wenig Feuchtigkeit besser als zu viel. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
Quelle: I.Sáček, senior, Chamaerops humilis10955, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC0 1.0
Düngen
Die robuste Pflanze kann sich gut entwickeln, wenn sie vom Frühjahr bis zum Herbst wöchentlich mit einem Volldünger oder Stickstoffdünger versorgt wird. Alternativ können Sie auch einen Langzeitdünger, zum Beispiel Düngestäbchen, verwenden.
Schneiden
Die Chamaerops humilis benötigt keinen Rückschnitt. Entfernen Sie nur die braunen Blätter. Schneiden Sie diese oberhalb der Basis ab. Die Basis an der Stammspitze bildet den Vegetationsmittelpunkt. Schneiden Sie nicht zu tief, um diesen nicht zu verletzen.
Quelle: Krzysztof Golik, Chamaerops humilis in Auckland Botanic Gardens 01, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0
Umtopfen
Zwergpalmen in Kübelhaltung sollten alle drei bis vier Jahre in neue Erde umgetopft werden. Ein größerer Kübel ist spätestens dann erforderlich, wenn die Wurzeln aus dem Topf herausragen. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen im neuen Kübel ausreichend Platz findet. Legen Sie eine Schicht Tonscherben oder Kieselsteine in den unteren Bereich des Topfes.
Achtung:
Die Blattstiele der Zwergpalme haben spitze Dornen. Verwenden Sie beim Umtopfen ein Tuch oder Zeitungspapier zum Schutz vor Verletzungen.
Vermehren
Die Zwergpalme wächst sehr langsam. Erst nach mehreren Jahren bilden sich Ableger, die für eine Vermehrung geeignet sind. Sie erkennen die Ableger beim Umtopfen. Wenn diese Kindel bereits eigene Wurzeln gebildet haben, können Sie diese vorsichtig abtrennen und in einen eigenen Topf pflanzen.
Die Vermehrung der Zwergpalmen erfolgt meist aus Samen, die im Handel erhältlich sind. Die Samen werden im Frühling in Anzuchterde gesät und an einen hellen, warmen Platz gestellt. Die Entwicklung aus dem Samenkorn über das kleine Pflänzchen bis zur attraktiven Palme ist ein spannendes Erlebnis. Sie brauchen dabei vor allem Geduld.
Winterhärte
Zwergpalmen gelten als bedingt winterhart. Sie vertragen tiefe Temperaturen von bis zu – 10 °C über mehrere Tage. In den warmen Weinregionen Deutschlands können Zwergpalmen im Freiland mit einem Schutz aus Reisig und Vlies überwintern. In anderen Gebieten empfehlen wir dagegen die Kübelkultur und die Überwinterung im Haus oder in der Garage. Spätestens wenn die Außentemperaturen unter -5 °C sinken, müssen Kübelpflanzen in einen geschützten Raum umziehen.
Dort sollten sie Temperaturen von 5 °C vorfinden. Mit einer Unterlage aus Styropor und einer Abdeckung aus Luftpolsterfolie oder Vlies kommen die Zwergpalmen gut über die kalte Jahreszeit. Erst, wenn die Gefahr von Nachtfrösten gebannt ist, werden sie wieder auf die Terrasse gestellt. Umso kühler das Winterquartier ist, umso weniger Licht und umso weniger Wasser benötigt die Pflanze. Wenn die Überwinterungstemperatur bei etwa 0 °C liegt, ist der Bedarf an Wasser und Licht höher.
Achtung:
Die Zwergpalme Chamaerops humilis reagiert vor allem im Winterquartier empfindlich auf Feuchtigkeit. Gießen Sie deshalb nur mäßig und lüften Sie häufig, um Wurzelfäule zu verhindern.
Schädlinge und Krankheiten
Zwergpalmen gelten als robust gegenüber Krankheiten. Bei sehr trockener Raumluft und ausgetrocknetem Substrat kann dennoch es zu einem Schädlingsbefall kommen. Häufig sind
- Spinnmilben
- Wollläuse
- Schildläuse
Die folgende Anleitung hilft Ihnen beim Umgang mit Schädlingen. So werden Sie sie los:
- Pflanze regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren (besonders im Winterquartier)
- bei Schädlingsbefall mit starkem Wasserstrahl gründlich abduschen
- Seifenlauge für härtere Fälle
- auf Blattunterseiten achten
- lassen sich Schädlinge nicht entfernen betroffene Blätter abschneiden
- Abfälle in Biotonne entsorgen
- Raubmilben gegen Spinnmilben einsetzen
- Marienkäfer und Schlupfwespen gegen Woll- und Schmierläuse
- Garten naturnah gestalten, um nützlichen Insekten Ansiedlung zu erleichtern
Tipp:
Wenn Sie eine Chamaerops humilis im Handel erwerben, prüfen Sie die Blätter und Blattunterseiten auf Anzeichen eines Schädlingsbefalls.
Häufig gestellte Fragen
Sehr beliebt ist die Sorte ‚Cerifera‘. Sie ist ebenso robust wie die Ursprungspflanze und winterhart bis -10 °C. Die Palme beeindruckt mit blau-silbrigen Palmwedeln. Im Sonnenlicht kommt die attraktive Färbung noch deutlicher zum Ausdruck. Die Pflege ist einfach, so dass die blaue Sorte ausgezeichnet für Anfänger geeignet ist. Die Sorte ‚Vulcano‘ ist eine sehr kleine Variation der Zwergpalme. Sie überzeugt durch ihre kompakte Form.
Die rispenförmigen Blüten der männlichen Zwergpalmen sind eine wahre Pracht. Die bezaubernden leuchtend gelben Blüten erscheinen bei guter Pflege zwischen April und Mai. Die weiblichen Exemplare blühen nicht so auffällig mit grünen Blütenständen. Die orangeroten Steinfrüchte der Palme sind essbar und wohlschmeckend.
In warmen Regionen Deutschlands ist eine Überwinterung der kleinen Palme im Freien möglich. Dafür decken Sie die Pflanze mit einer dicken Schicht Laub und Reisig ab. Hüllen Sie die Palme in ein Vlies ein. Empfohlen wird, die Palme in eine mit Stroh gefüllte Jute- oder Plastikhülle einzuwickeln. Die meisten Palmenliebhaber entscheiden sich für die Kübelkultur und die unkomplizierte Überwinterung im geschützten Raum.