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Bromeliengewächse, Bromeliaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Ananas ziehen
Ananas ziehen

Die Bromeliengewächse (bot. Bromeliaceae) sind eine Pflanzenfamilie, die mit ihren etwa 62 Gattungen zur Ordnung der Süßgrasartigen (bot. Poales) in der Gruppe der Commeliniden gehören. Alternativ werden sie auch Ananasgewächse genannt. Zwischen 2.900 und 3.180 Arten teilen sich auf die Gattungen auf, die in der gesamten Neotropis, den tropischen Gebieten der Neuen Welt, verbreitet sind. Sie sind beliebte Zierpflanzen und die Gattung Ananas ist bekannt als Obstpflanze, die aufgrund ihrer charakteristischen Früchte angebaut wird.

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Bromeliengewächse

Niedrigere Klassifizierungen

Die Familie der Bromeliengewächse umfasst eine äußerst große Zahl an Arten und Gattungen, die immer wieder unterschiedlich eingeteilt werden. Das liegt zum einen an der Vielfalt der Familie und zum anderen an der groben Einteilung vieler Arten in eine Unterfamilie. Bis ins Jahr 2007 wurden nämlich viele Arten und Gattungen ausschließlich in die Unterfamilie Pitcairnioideae eingeteilt, obwohl diese morphologisch nicht wirklich in diese passen. Aus diesem Grund wurden einzelne Taxa immer wieder verschoben, neu eingeteilt und am Ende in komplett neue Gattungen integriert. Seit 2011 finden sich durch den Biologen Thomas J. Givnish die folgenden Unterfamilien.

  • Brocchinioideae: 31 – 35 Gattungen, 800 Arten
  • Lindmanioideae: 2 Gattungen, 49 Arten
  • Tillandsioideae: 4 Triben, 21 Gattungen, 1.100 Arten
  • Hechtioideae: 1 Gattung, 60 Arten
  • Navioideae: 4 – 5 Gattungen, 110 Arten
  • Bromelioideae: 1 Gattung, 21 Arten
  • Puyoideae: 1 Gattung, 200 – 250 Arten
  • Pitcairnioideae: 5 Gattungen, 670

Besonders reduziert im Umfang wurde die oben genannte Unterfamilie der Pitcairnioideae. Nah verwandt mit den Bromeliengewächsen sind die Rohrkolbengewächse (bot. Typhaceae) und zusammen mit den Rapateaceae. Als wichtigste Unterfamilie für den Menschen gelten vor allem die Bromelioideae, da diese die Gattung der Ananas beinhaltet. Sie ist gleichzeitig die kleinste Unterfamilie.

Vegetative Merkmale

Die Bromeliengewächse sind in Bezug auf ihre vegetativen Merkmale sehr schnell zu identifizieren, auch wenn sie sich in ihrer Wuchsform unterscheiden können. Aufgrund der langen Forschungsgeschichte der Familie sind die Charakteristiken problemlos darzustellen.

  • Wuchsform: krautig, Epiphyt, Lithophyt, terrestrisch, Blattrosette, Xerophyt
  • Lebenszyklus: meist immergrün ausdauernd, seltener laubabwerfend, hapaxanth
  • Wuchshöhe: bis 10 m
  • hapaxanthe Arten können bis über 70 Jahre alt werden
  • Großteil der Arten nutzt den Crassulaceen-Säurestoffwechsel
  • Sprossachse: gestaucht
  • Wurzeln: stirbt nach Keimung ab, Adventivwurzeln folgen, sprossbürstig
  • terrestrische Taxa verfügen über ausgeprägte Wurzelsysteme
  • wenige Taxa bilden keine Adventivwurzeln nach dem Absterben der Keimwurzel
  • Laubblätter: wechselständig, spiralig, parallelnervig, einfach, kein Blattstiel
  • Blattspreite: zungenförmig, linear, dreieckig
  • Blattrand: unbestachelt, bestachelt
  • wenige Taxa rollen Blattspitzen ein, damit sich diese an den Trieben fixieren können
  • Schuppenhaare: Trichome, Saugschuppen, direkt auf der Blattoberfläche, im Blatttrichter
  • Schuppenhaare werden für die direkte Wasseraufnahme und den Schutz vor Einstrahlung und Verdunstung genutzt
  • bilden Blatttrichter aus, der Aufnahme von Wasser ermöglicht
  • Nutzung: Obstpflanze, Fasern, Zierpflanzen, Schnittblumen

Generative Merkmale

Die generativen Merkmale der Bromeliengewächse sind einzigartig und meist sehr auffällig. Ein Beispiel hierfür ist die Riesenbromelie (bot. Puya raimondii), dessen Blütenstand eine Größe von acht Metern Länge erreichen kann, dem größten im Pflanzenreich.

Die Merkmale:

  • Blütenstand: einfach, zusammengesetzt, rispig, traubig
  • Blüte: dreizählig, zwittrig, radiäsymmetrisch, selten zygomorph, eingeschlechtlich, doppelte Blütenhülle
  • Hoch- und Tragblätter: dekorativ, dienen zum Anlocken von Bestäubern
  • Kelchblätter: 3, verwachsen, frei
  • Kronblätter: 3, frei, seltener verwachsen, Ligulae
  • Staubblätter: 3 in 2 Kreisen
  • Fruchtblätter: verwachsen, Fruchtknoten
  • Fruchtknoten: oberständig, unterständig, mit Griffel versehen
  • Griffel: zylindrisch, gerade, seltener gebogen
  • Narbe: 3 Narbenlappen, frei, verwachse
  • Früchte: Kapselfrüchte, Beerenfrüchte, Synkarpium
  • Samen: geflügelt, ungeflügelt, mit Anhängseln versehen (Fallschirme)
  • Vermehrung: Wind, Bestäubung
  • Bestäuber: Fledertiere, Vögel, seltener Schmetterlinge
  • Blüten produzieren zum Teil viel Nektar
  • Farbe: meist weiß
  • selten duftend

Arten

  • Ananas (bot. Ananas comosus)
  • Cottendorfia florida
  • Riesenbromelie (bot. Puya raimondii)
  • Puya chilensis
  • Puya lineata
  • Steyerbromelia ramosa
  • Fascicularia bicolor
  • Deinacanthon urbanianum
  • Greigia sphacelata
  • Deuterocohnia meziana
  • Fosterella albicans
  • Deuterocohnia strobilifera
  • Fosterella yuvinkae
  • Guzmania aequatorialis
  • Guzmania cuatrecasasii
  • Guzmania monostachia
  • Guzmania zahnii
  • Glomeropitcairnia erectiflora
  • Powdery strap airplant (bot. Catopsis berteroniana)
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