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Geißblattgewächse, Caprifoliaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Feldsalat ist vielseitig einsetzbar
Feldsalat

Die Pflanzenfamilie der Geißblattgewächse, botanisch Caprifoliaceae, gehört zur Ordnung der Kardenartigen (Dipsacales). Diese zählen zu den Euasteriden II, einer Untergruppe der Asteriden. Die Pflanzenfamilie der Caprifoliaceae umfasst sechs Unterfamilien mit rund 50 Gattungen und eine alleinstehende Gattung. Geißblattgewächse sind überwiegend in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel verbreitet.

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Geißblattgewächse

Niedrige Klassifizierungen

Zu den Geißblattgewächsen zählen heute rund 50 Gattungen mit etwa 900 Arten. Die größten Gattungen sind Heckenkirschen (bot. Lonicera), welche auch Geißblatt genannt werden, mit etwa 180 Arten und die Baldriane (bot. Valeriana) mit 150 bis 250 Arten. Die sechs Unterfamilien der Geißblattgewächse sind Folgende.

  • Caprifoliodeae: 5 Gattungen mit rund 207 Arten
  • Diervilloideae: 2 Gattungen mit 16 Arten
  • Linnaeoideae: 7 Gattungen mit rund 19 Arten
  • Morinoideae: 2 bis 3 Gattungen mit rund 12 Arten
  • Dipsacoideae (Kardengewächse): 14 Gattungen mit 290 Arten
  • Valeriandeae (Baldriangewächse): 8 Gattungen mit 350 Arten

Triplostegia ist eine alleinstehende Gattung mit zwei Arten, die als Schwesterntaxon von Disacoideae und Valerindeae geführt wird.

Vegetative Merkmale

Bei den Geißblattgewächsen gibt es verschiedene Merkmale, die in der einen oder anderen Form bei allen Pflanzen vorkommen. Auf besondere Charakteristika einzelner Unterfamilien wird im Folgenden speziell hingewiesen.

  • Wuchsform: Strauch, (kriechender) Halbstrauch, aber auch krautige Pflanzen
  • Morinoideae: ähneln Disteln im Aussehen
  • Morinoideae: hohle Stängel, oft bedeckt von verwelkten Blättern
  • Lebenszyklus: ein-, zwei oder mehrjährig
  • Höhe: unterschiedlich, je nach Art
  • giftige und ungiftige Arten
  • Blätter: grundständig, gegenständige oder quirlig, selten wirtelig
  • gestielte oder fast sitzende Blätter
  • Morinoideae: Blattscheide an der Basis
  • meistens einfache Blattspreite, bei Valerianoideae auch fiedrig
  • Blattrand: gezähnt, dornig oder gewellt
  • Blattfarbe: grün
  • Wurzeln: Pfahlwurzeln oder Rhizome bei Valerianoideae
  • Pflanzenteile zum Teil mit weißer, mehrzeiliger Behaarung (Valerianoideae)
  • essbare und nicht essbare Arten

Generative Merkmale

Bis auf die Unterfamilie der Dipsacoideae sind die Geißblattgewächse gut an ihren Blüten zu erkennen. Da es aber auch hier Unterschiede zwischen den Unterfamilien gibt, wird in speziellen Fällen darauf hingewiesen.

  • vier- oder fünfzählige Blüten; bei Dipsacoideae mit doppelter Blütenhülle
  • Blütenfarbe und -größe: kleine Blüten in den Farben Weiß, Rosa bis Violett, auch rötliche Blüten
  • Blüten einzeln in Blattachsen (Linnaeoideae)
  • Blütenstand: Scheinquirlen (Morinoideae), kopfig, zymös (Linnaeoideae und Valerianoideae)
  • köpfchenförmiger Blütenstand, ähnelt Korbblütlern (Dipsacoideae)
  • mit Hüllblättern umgeben (Dipsacoideae, Valerianoideae)
  • Morinoideae: oft mit bedornten Hochblättern
  • zwittrig, selten eingeschlechtlich
  • zygomorph, radiärsymmetrisch bis leicht asymmetrisch
  • fünf miteinander verwachsene Kelchblätter
  • Kelchunterseite: gespalten, zweilippig, fünflappig, deutlich gezähnt, borstig, fiedrig oder pappusähnlich
  • von Tragblättern gebildeter Nebenkelch an der Basis (Linnaeoideae)
  • fünf Blütenkronblätter, die zu einer Röhre verwachsen sind.
  • zweilippige Röhre endet mit fünf Kronlappen. (Morinoideae)
  • ein bis fünf fertile Staubblätter, zum Teil mit behaarten Staubfäden bzw. -blättern, bis zur Hälfte mit Kronröhre verwachsen (Linnaeoideae)
  • Staubbeutel mit zwei Theken an der Längsseite (Morinoideae)
  • nicht zur Röhre verwachsene Staubblätter (Dipsacoideae)
  • zwei bis drei Fruchtblätter zu unterständigem Fruchtknoten verwachsen
  • langer oder schlanker Griffel mit einfacher, kopfiger oder dreilappiger Narbe am Ende
  • Kapselfrüchte; Schließfrüchte (Dipsacoideae), achänenähnliche Früchte (Morinoideae, Valerianoideae), manchmal von haltbaren Kelch umhüllt oder gekrönt

Arten

  • Abelien (Abelia, Pflanzengattung: 10 bis 25 Arten)
  • Baldriane (Valeriana, Pflanzengattung: 150 bis 250 Arten)
  • Feldsalat (Valerinanella, Pflanzengattung: 80 Arten)
  • Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Goldbaldrian (Patrinia, Pflanzengattung: 20 Arten)
  • Grasskabiosen (Lomelosia, Pflanzengattung: 60 Arten)
  • Heckenkirsche oder Geißblatt (Lonicera, Pflanzengattung: 180 Arten)
  • Indische Narde (Nardostachys jatamansi)
  • Langblättrige Kardendistel (Morina longifolia)
  • Liebliche Weigelie (Weigela florida)
  • Moosglöckchen (Linnaea borealis)
  • Sieben-Söhne-des-Himmels-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides)
  • Spornblumen (Centranthus, Pflanzengattung: neun Arten und sieben Unterarten)
  • Schneebeeren (Sxyphoricarpos, Pflanzengattung: 16 Arten)
  • Schlitzblatt-Karde (Dipsacus laciniatus)
  • Schöne Leycesterie (Leycesteria formosa)
  • Schuppenköpfe (Cephalaria, Pflanzengattung: 65 Arten)
  • Weigelien (Weigela, Pflanzengattung: 10 Arten mit 150 bis 200 Sorten)
  • Witwenblume (Knautia, Pflanzengattung: 65 Arten)
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