Zum Inhalt springen
Startseite » Pflanzenfamilien » Grasbaumgewächse, Xanthorrhoeaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Grasbaumgewächse, Xanthorrhoeaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Weißer Affodill im Gartenbeet

Die etwa 28 Arten aus der Familie der Grasbaumgewächse Xanthorrhoeaceae gedeihen in gemäßigten bis hin zu tropischen Klimazonen. Die botanische Bezeichnung ‚Xanthorrhoeaceae‘ leitet sich von den griechischen Worten ‚xanthos‘ für ‚gelb oder golden‘ und ‚rhoe‘ für ‚fließen oder fließend‘ ab, wobei sich fließen auf das Harz bezieht, das bei Verletzungen der Pflanzen austritt.

Video-Tipp

Grasbaumgewächse

Das Namen gebende, aus dem Stamm gewonnene, gelbe Akaroidharz wird von den Ureinwohnern Australiens als Klebstoff genutzt und die Blüten einiger Arten zu alkoholischen Getränken vergoren. In Regionen ohne Frostgefahr findet man einige Arten als dekorative Solitärpflanzen, sowohl in Parks als auch in Gärten. In der Botanik werden Pflanzen aus der Familie der Grasbaumgewächse in die Kategorie der Spargelartigen (Asparagales) eingeordnet.

Niedrigere Klassifizierungen

Erstmals veröffentlicht wurde der Familienname Xanthorrhoeaceae vermutlich im Jahre 1829 von Barthèlemy Charles Joseph Dumortier. Heute zählt man zu dieser Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Spargelartigen, innerhalb der Klasse der Bedecktsamer, drei Unterfamilien. Das sind Asphodeloideae Burnett, Hemerocallidoideae und Xanthorrhoeoideae. Die erste dieser drei Unterfamilien besteht aus etwa 15 Gattungen und etwa 785 Arten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Afrika über den Mittelmeerraum bis hin zu Zentralasien, Australien und Neuseeland.

Zu Hemerocallidoideae zählen etwa 19 Gattungen und etwa 85 Arten. Man findet sie sowohl in Australien und auf den pazifischen Inseln als auch in Asien, Europa und Afrika. Zwei Gattungen sind in Südamerika heimisch. Zur dritten Unterfamilie Xanthorrhoeoideae gehört nur eine einzige Gattung, Xanthorrhoea Sm. mit etwa 28 Arten. Sie sind ausschließlich in den Bundesstaaten Australiens beheimatet.

Vegetative Merkmale

  • Grasbaumgewächse meist immergrüne, ausdauernde Xerophyten (Trockenpflanzen)
  • Stamm dick und wenig verzweigt
  • bei vielen Arten im Laufe der Jahre verholzend
  • Sprossachse bei anderen Arten überwiegend unterirdisch als Rhizom oder Knolle
  • weisen ein anomales, sekundäres Dickenwachstum auf
  • im Stamm enthaltene gelbe, rote oder bräunliche Harze
  • Teile der Pflanzen meist unbehaart
  • Blätter wechselständig, zweizeilig, spiralig, dünn, grasartig, einfach und ungestielt
  • sie sitzen grund- oder endständig in Rosetten am Stamm
  • Blätter etwa 2 – 3 Jahre lang grün
  • Teile der abgestorbenen Blätter bleiben am Stamm erhalten
  • sie schützen vor Verdunstung
  • Blattspreite lineal, schmal, grasartig, kurz oder sehr lang und unifazial
  • Blattränder glatt, mit mikroskopisch kleinen Trichomen (haarähnliche Struktur der Oberfläche)
  • Spaltöffnungen der Epidermis (Stomata) sind paracytisch

Generative Merkmale

  • erstmalige Blüte der meisten Arten nach frühestens 5 – 6 Jahren
  • Blütenstände dicht besetzt mit vielen, sehr kleinen Einzelblüten
  • Blüten und Blütenstände zwittrig, endständig, größtenteils auf langen Blütenstandsschäften
  • in zusammengesetzten Blütenständen aus ährigen Teilblütenständen angeordnet
  • sowohl Trag- als auch Deckblätter vorhanden
  • kleinen Blüten sind zwittrig, dreizählig und radiärsymmetrisch
  • es bestehen zwei Kreise mit jeweils drei freien Blütenhüllblättern
  • Blätter des äußeren Kreises kürzer und fester
  • in den Blüten zwei Kreise mit jeweils drei freien, fertilen Staubblättern
  • Staubblätter nicht mit Blütenhüllblättern verwachsen
  • je drei Fruchtblätter zu einem synkarpen (oberständigen) Fruchtknoten verwachsen
  • jede Fruchtknotenkammer verfügt über drei bis acht Samenanlagen
  • Samenanlagen anatrop, bitegmisch oder crassinucellat
  • Griffel endet in dreilappiger-, punkt- oder kopfförmiger Narbe
  • Früchte sind knorpelige oder holzige, fachspaltige (lokuzide) Kapselfrüchte
  • sie enthalten drei bis sechs Samen
  • Samen bleiben bis zu fünf Jahre keimfähig
  • einige Arten bilden ca. 10.000 Samen

Arten

  • Gelber Affodill/Junkerlilie (Asphodeline lutea)
  • Sommerlicher Affodill (Asphodelus aestivus)
  • Ästiger Affodill (Asphodelus ramosus)
  • Röhriger Affodill (Asphodelus fistulosus)
  • Weisser Affodill (Asphodelus albus)
  • Tagliliengewächse (Hemerocallidoideae)
  • Grasbaum (Xanthorrhoea australis)
  • Zebra-Haworthie, Haworthia fasciata: Pflege, Tipps & Tricks

    Die Zebra-Haworthie ist eine pflegeleichte, sehr anspruchslose Pflanze von Typ Sukkulente, die sich wunderbar an ihre Umgebung anpassen kann. Durch ihre Robustheit passt sie prima in die Hände von Anfängern. Haworthia fasciata wächst beinahe überall, lediglich im Winter ist sie etwas sensibel und braucht bei Minustemperaturen einen Umzug ins Haus. Damit die Freude an dieser Verwandten der Aloe Vera lange währt, sind einige Pflegetipps dennoch zu beachten.

  • Aloe Vera Pflanze

    Aloe Vera – Haltung der Pflanze, Pflege, Gießen und Umtopfen

    Von Aloe Vera gibt es heute an die 250 Arten. Die wertvollen Wirkstoffe, die sie so bekannt machen, sind aber nur in einer Sorte, der Echten Aloe Vera, enthalten. Allen Arten ist gemeinsam, dass sie in Pflege und Haltung sehr einfach sind. Die immergrünen Pflanzen gehören den so genannten Sukkulenten an. Daher geben sie sich mit wenig Wasser und kargem Substrat zufrieden. Da Aloe nicht frostverträglich ist, muss sie während der kalten Jahreszeit jedoch unbedingt in ein Winterquartier umziehen.

  • Weißer Affodill, Asphodelus albus

    Weißer Affodill, Asphodelus albus – Steckbrief und Pflege-Infos

    Weißer Affodill kommt in Gärten als Zierpflanze eher selten vor. Dabei ist die krautige Pflanze aus der Familie der Affodillgewächse unkompliziert in der Pflege. Berühmt wurde der Affodill in jüngster Zeit durch die Harry-Potter-Geschichten. Dort ist er die Grundsubstanz des Tranks der lebenden Toten. Diese Verbindung ist keine reine Erfindung. Sie geht auf die griechische Mythologie zurück. In Europa steht die Pflanze unter Naturschutz.

Scroll Up