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Kreuzblütler, Kreuzblütengewächse, Brassicaceae – Steckbrief + Merkmale

Radieschen sind auf ihren Reifegrad testbar

Bei den Kreuzblütlern (bot. Brassicaceae) handelt es sich um eine der wichtigsten Pflanzenfamilien für den Menschen, da sie eine Vielzahl nützlicher Kulturpflanzen stellt. Sie gehört zur Ordnung der Kreuzblütlerartigen (bot. Brassicales) und umfasst 372 Gattungen mit etwa 4.060 Arten in der Gruppe der Rosiden, genauer den Malviden (Eurosiden II). Ihre Verbreitung in allen Klimazonen außer der Antarktis bekräftigt ihre Nutzungsmöglichkeiten. Ein Synonym ist Cruciferae.

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Kreuzblütler

Niedrigere Klassifizierungen

Die Kreuzblütler sind eine sehr umfangreiche Familie. Die Anzahl der jeweiligen Gattungen und Arten schwankt immer wieder stark und manche Forscher gehen davon aus, dass zwischen etwa 330 und 420 Gattungen vorhanden sind und nicht ausschließlich 372. Dieser ständige Wechsel wirkt sich andauernd auf die bestätigte Zahl aus und es kommt häufig vor, dass einige Gattungen und Arten einer komplett anderen Familie untergestellt oder den Kreuzblütlern hinzugefügt werden. Dennoch sind die folgenden Triben definierend für die Brassicaceae.

  • Aethionemeae
  • Arabideae
  • Asteae
  • Biscutelleae
  • Boechereae
  • Brassiceae
  • Buniadeae
  • Calepineae
  • Camelineae
  • Cremolobeae
  • Descurainieae
  • Dontostemoneae
  • Erysimeae
  • Eutremeae
  • Halimolobeae
  • Kernereae
  • Lepidieae
  • Lunarieae
  • Noccaeeae
  • Sisymbrieae

Dies ist nur eine kleine Auswahl der Triben, da es mindestens 24 Unterfamilien gibt, jedoch sind selbst diese noch nicht komplett fest. Die folgenden Unterfamilien sind nach den Evolutionsforschern die Zentralen der Familie.

  • Resedaceae
  • Gyrostemonaceae
  • Pentadiplandraceae
  • Tovariaceae
  • Capparaceae
  • Cleomaceae
  • Brassicaceae
  • Emblingiaceae

Die wichtigste Unterfamilie für den Menschen stellt Brassicaceae dar, da sich in diesem Tribus zahlreiche Nutzpflanzen befinden, die täglich als Lebensmittel zum Einsatz kommen. Des Weiteren finden sich über 20 Gattungen, die noch nicht in einzelne Unterfamilien eingeteilt wurden.

Vegetative Merkmale

Die Kreuzblütler unterscheiden sich in Bezug auf den Wuchs nur wenig voneinander, außer den Zuchtvarianten, die vom Menschen auf deren Bedürfnisse ausgerichtet wurden.

Die Merkmale:

  • Wuchsform: meist ausdauernd krautig, seltener verholzende Sträucher, Lianen
  • Lebenszyklus: einjährig, zweijährig
  • meist kleinbleibend
  • Laubblätter: wechselständig, spiralig, Blattrosette (grundständig), verteilt am Stängel
  • ungeteilt, zusammengesetzt
  • meist mit borstigen Trichomen besetzt
  • über Trichome können einzelne Arten bestimmt werden
  • verfügen in den meisten Fällen über unverzweigte Trichome oder spezielle Formen je nach Art
  • Blattgrund: den Stängel umfassend, Blattöhrchen
  • Nebenblätter werden keine ausgebildet
  • Pflanzenteile werden als Nahrungsmittel weltweit und ausgiebig verzehrt

Generative Merkmale

In den generativen Merkmalen präsentieren die Kreuzblütler ihre Diversität. Trotz ihrer Zugehörigkeit zur gleichen Familie unterscheiden sich die Brassicaceae auffällig.

Die Merkmale:

  • Blütenstand: traubig, doppeltraubig, seltener trugdoldig, Tragblätter werden nicht ausgebildet
  • Blüten: zwittrig, vierzählig, radiärsymmetrisch in unterschiedlicher Ausführung (artenabhängig)
  • 4 Kronblätter bilden die Blüte
  • diese sind angeordnet wie ein Kreuz, was gleichzeitig die Namensherkunft erklärt
  • ein Kronblatt größer als die anderen
  • Kelchblätter: 4, frei, angeordnet in 2 Kreisen
  • Kronblätter: 4, seltener weniger, frei
  • bei fehlender Vierzähligkeit: zygomorph, schirmförmiger Blütenstand, Pseudanthium
  • Staubblätter: 6, angeordnet in 2 Kreisen
  • äußerer Kreis: 2, kurz
  • innerer Kreis: 4, lang
  • Fruchtknoten: oberständig, 4 Fruchtblätter, 2 davon fruchtbar, 2 steril
  • Früchte werden mit falscher Scheidewand ausgebildet
  • reduzierter Griffel mit 1 oder 2 Narben
  • Bestäubung: Insekten, Wind
  • Früchte: Schoten, Schötchen
  • Samen enthalten Endosperm
  • einige Arten bilden geflügelte Samen aus
  • Samen werden für die Herstellung von Öl genutzt
  • Inhaltsstoffe: Senfölglycoside, Sinigrinase, Brommethan

Arten

  • Raps (bot. Brassica napus)
  • Kohlrübe (bot. Brassica napus ssp. rapifera)
  • Gemüsekohl (bot. Brassica oleracea)
  • Blumenkohl (bot. Brassica oleracea var. botrytis)
  • Brokkoli (bot. Brassica oleracea convar. botrytis)
  • Grünkohl (bot. Brassica oleracea convar. acephala)
  • Kohlrabi (bot. Brassica oleracea convar. caulorapa)
  • Rosenkohl (bot. Brassica oleracea convar. oleracea var. gemmifera)
  • Kopfkohl (bot. Brassica oleracea convar. capitata)
  • Rotkohl (bot. Brassica oleracea convar. capitata var. rubra)
  • Weißkohl (bot. Brassica oleracea convar. capitata var. alba)
  • Wirsing (bot. Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda )
  • Rübsen (bot. Brassica rapa)
  • Chinakohl (bot. Brassica rapa ssp. pekinensis)
  • Pak Choi (bot. Brassica rapa ssp. chinensis)
  • Radieschen (bot. Raphanus sativus var. sativus)
  • Rettich (bot. Raphanus sativus var. niger)
  • Rucola (bot. Diplotaxis tenuifolia)
  • Gelber Senf (bot. Sinaps alba)
  • Meerrettich (bot. Armoracia rusticana)
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